Leimholz Elsbeere verzogen

netsupervisor

Gäste
Hallo zusammen,

Ich benötige eure Expertise für krumm gezogenes selbst hergestelltes Leimholz
Es handelt sich um Elsbeere ungedämpft KD Ware, die ich um Frühjahr gekauft, im August aufgetrennt und verleimt habe. Danach blieb alles eigentlich ganz gerade. Die 1,7m langen Bretter (30mm) habe ich jetzt abgelängt auf 53cm und lackiert mit PU Lack. Danach lagen sie zwei Wochen noch im der ungeheizten ungedämmten Werkstatt.
Zum Ausdampfen hab ich sie jetzt nach innen geholt, Ergebnis auf dem Bild zu sehen.
Die Stirnseiten sind nicht lackiert. Verleimregeln hab ich eingehalten.
Nach 1 Woche sind fast alle krumm, das hatte ich bisher noch nie bei einem Holz.
Feuchte hab ich nicht gemessen, hätte auch kein gutes Messgerät.

Ich muss dazu sagen, sie standen jetzt zur besseren Ablüftung hochkant im Wohnzimmer mit FBH.

Ich hab sie jetzt flach gestapelt umgelagert.
Habt ihr Tipps oder Ideen wie ich das Gerade ziehen hinbekomme?

Danke
Manuel
 

Anhänge

  • signal-2023-01-26-20-49-19-062.jpg
    signal-2023-01-26-20-49-19-062.jpg
    103,1 KB · Aufrufe: 138
  • signal-2023-01-26-18-08-35-788.jpg
    signal-2023-01-26-18-08-35-788.jpg
    120,2 KB · Aufrufe: 138

pkh

ww-birnbaum
Registriert
19. Juni 2007
Beiträge
206
Ort
Holledau
Servus Manuel,

wird das ein Regal? Wenn ja, sind die Seiten auch in Brettbauweise oder Stollen?

Gruß Peter
 

netsupervisor

Gäste
Ja, das wird ein offenes Bücherregal, die Bretter werden per Exzenter-Verbinder in die Seiten eingehängt.
Die Seiten sind aus MDF und lackiert.
 

netsupervisor

Gäste
Mein Holzhändler gab mir die Rückmeldung: die Ausgleichsfeuchte ist zu hoch, die Stirnseiten geben zu schnell Feuchte ab. Also zurück in die Werkstatt, flach legen, beschweren und warten, bis die Raumluft am Aufstellort wieder höher wird.
 

pkh

ww-birnbaum
Registriert
19. Juni 2007
Beiträge
206
Ort
Holledau
Wenn du zusätzlich zu den Verbindern noch Dübel oder Lamellos einbaust sollte das beim zusammenbauen besser werden, wobei das bei 30mm schon schwierig wird.
Du könntest in die Stirnseiten auch Nuten fräsen und auf die Seiten Leisten schrauben.
Oder du hobelst die Böden etwas dünner dann lassen sie sich leichter gerade ziehen. Ob die Bretter wieder gerade werden wage ich zu bezweifeln.
 

Paulisch

ww-robinie
Registriert
19. Februar 2020
Beiträge
3.754
Ort
Demmin
Hallo Manuel,
die Bretter auf die FBH zu stellen war nicht die beste Idee. Ich denke auch der Verzug wird sich nicht mehr legen. Entweder damit leben, oder aber die Bretter völlig an deine Raumluft anpassen lassen und erneut abrichten und auf dicke Hobeln. Also wenn das Material noch ausreichend Stärke her gibt.
Am besten ist wirklich das Material grob aufgetrennt vorm verleimen, am aufstellort paar Wochen lagern. Oder irgendwo wo vergleichbares Klima herrscht.
Mit freundlichen Grüßen Pauli
 

Mitglied 59145

Gäste
Auf den Bildern sieht es aus, als wären die Leisten in Längsrichtung. Die müssen quer zur Maserung.
Aber auch das wird das Problem nicht lösen.

Exzenter sind ja schon recht anspruchsvoll von der Passung. Ich glaube du wirst dich da viel ärgern.
 

netsupervisor

Gäste
Auf den Bildern sieht es aus, als wären die Leisten in Längsrichtung
Das ist der Sockel, also das unterste Regalbrett, eine andere Funktion hat die Leiste nicht.
Exzenter sind ja schon recht anspruchsvoll von der Passung.
Stimmt, etwas Luft hat man aber doch zum Einsetzen, das sind VB35 von Hettich, die können in der Höhe und Seite etwas Schwindung mitmachen.
Vor allem wenn unterschiedlich arbeitende Materialien wie MDF und Massivholz miteinander verbunden werden.
Das ist aber bei quersitzenden Materialien aus meiner Sicht auch schon egal. Etwas anderes, wenn sie längs miteinander verbunden sind.
der irgendwo wo vergleichbares Klima herrscht.
Die Bretter wurden im Sommer verleimt, da war es drinnen wie draußen eigentlich ziemlich ähnlich. Wie macht das der Schreiner sonst? Dann müsste er ja im Winter sozusagen keine Verleimungen durchführen.
die Bretter auf die FBH zu stellen war nicht die beste Idee.
Stimmt, hab ich schon gedacht, das ist erst seit gestern so, davor standen sie abgeschirmt von der FBH hochkant.

Ich glaube die erste dumme Idee war die Stirnseiten offen zu lassen und die zweite, die Bretter vor dem Zusammenbau im Haus zu lagern. Sicher hätte man beim Zusammenbau die Stirnflächen eher abgeschirmt, so dass die Feuchte langsamer abgegeben worden wäre.
 

Anhänge

  • 20230104_153931.jpg
    20230104_153931.jpg
    111,7 KB · Aufrufe: 45
  • 20230104_153917.jpg
    20230104_153917.jpg
    87,3 KB · Aufrufe: 45
  • 20221229_153725.jpg
    20221229_153725.jpg
    112,3 KB · Aufrufe: 195

pkh

ww-birnbaum
Registriert
19. Juni 2007
Beiträge
206
Ort
Holledau
Hast du noch Abschnitte von den Regalböden? Dann könntest du testen ob die Bretter Mit Nut und Leiste wieder einigermaßen gerade werden.
Die Leisten natürlich mit ausreichend Schrauben an einer Platte befestigen. Auch wenn du das Regal in der Werkstatt schon zusammengebaut hättest, die Bretter hätten sich geschüsselt - sind ja nur an zwei Punkten befestigt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Paulisch

ww-robinie
Registriert
19. Februar 2020
Beiträge
3.754
Ort
Demmin
Das ist der Sockel, also das unterste Regalbrett, eine andere Funktion hat die Leiste nicht.

Stimmt, etwas Luft hat man aber doch zum Einsetzen, das sind VB35 von Hettich, die können in der Höhe und Seite etwas Schwindung mitmachen.

Das ist aber bei quersitzenden Materialien aus meiner Sicht auch schon egal. Etwas anderes, wenn sie längs miteinander verbunden sind.

Die Bretter wurden im Sommer verleimt, da war es drinnen wie draußen eigentlich ziemlich ähnlich. Wie macht das der Schreiner sonst? Dann müsste er ja im Winter sozusagen keine Verleimungen durchführen.

Stimmt, hab ich schon gedacht, das ist erst seit gestern so, davor standen sie abgeschirmt von der FBH hochkant.

Ich glaube die erste dumme Idee war die Stirnseiten offen zu lassen und die zweite, die Bretter vor dem Zusammenbau im Haus zu lagern. Sicher hätte man beim Zusammenbau die Stirnflächen eher abgeschirmt, so dass die Feuchte langsamer abgegeben worden wäre.
Naja, der Schreiner verleimt ganz normal in der Werkstatt, die meisten habe da ein ähnliches Klima wie in Wohnräumen.
Gänzlich verhindern kann man den Verzug nicht, das Holz legt sich so hin wie es möchte.
Wenn ich aber für zuhause baue, lasse ich das Holz grob aufgetrennt im Wohnraum angleichen. Wenn das fertig Möbel dann gleichmäßig im Wohnraum quellt und schwindet, passiert das nicht mehr so extrem.

Vllt baust du das Regal erstmal zusammen und guckst ob das so schlimm aussieht wie auf den Bildern. Im Regal sind die Böden ja nicht so dicht zusammen
 

Mitglied 59145

Gäste
Du musst halt gucken, dass dein Holz die ungefähr zu erwartende Holzfeuchte hat. Bei deinem Material kann man nur mutmaßen wie feucht es war.

Ein Weg ist messen, der andere das Holz über längeren Zeitraum am Verwendungsort aklimatisieren lassen, der Dritte Weg wäre es Holz aus Quellen zu verwenden bei denen man sicher ist, dass die HF stimmt.
 

netsupervisor

Gäste
der Dritte Weg wäre es Holz aus Quellen zu verwenden bei denen man sicher ist, dass die HF stimmt.
Das war auch die Aussage von zwei Bekannten, die Schreinermeister sind.
Die meinte beide unabhängig voneinander, verhindern kann man es nicht, viel Methoden gibts nicht. Der Holzhändler kommt morgen, ich konfrontier ihn mal, was er glaubt, was das für Holzfeuchten gewesen sein könnte :emoji_thinking: . Ich zwing sie jetzt zusammen und warte noch einige Monate, dann sehen wir weiter.

Die andere Hälfte Regalbretter liegt noch in der Werkstatt, da werden sie auch erstmal bleiben müssen. Zwingen muss ich die erstmal nicht, höchstens wenn sie reinkommen ins Haus.

Da es ein Bücherregal wird, hoffe ich auf ein Angleichen, wenn es ordentlich eingeräumt mit Büchern ist.
Eins ist klar, die Schubladenfront lagert erstmal im Haus einige Weile, bis die aufgetrennt wird.
Vllt baust du das Regal erstmal zusammen und guckst ob das so schlimm aussieht wie auf den Bildern. Im Regal sind die Böden ja nicht so dicht zusammen
Das mache ich und hoffe auf mein Glück.
 

pkh

ww-birnbaum
Registriert
19. Juni 2007
Beiträge
206
Ort
Holledau
Das war auch die Aussage von zwei Bekannten, die Schreinermeister sind.
Die meinte beide unabhängig voneinander, verhindern kann man es nicht, viel Methoden gibts nicht. Der Holzhändler kommt morgen, ich konfrontier ihn mal, was er glaubt, was das für Holzfeuchten gewesen sein könnte :emoji_thinking: . Ich zwing sie jetzt zusammen und warte noch einige Monate, dann sehen wir weiter.
Der Holzhändler wird sein Holz nicht in einer klimatisierten Halle lagern, vermutlich sind die dortigen Klimatischen Verhältnisse kaum anders als in deiner Werkstatt. Auch wenn das Holz in der Trockenkammer war, hat es nach wenigen Tagen keine 8% mehr.
 

Paulisch

ww-robinie
Registriert
19. Februar 2020
Beiträge
3.754
Ort
Demmin
Das war auch die Aussage von zwei Bekannten, die Schreinermeister sind.
Die meinte beide unabhängig voneinander, verhindern kann man es nicht, viel Methoden gibts nicht. Der Holzhändler kommt morgen, ich konfrontier ihn mal, was er glaubt, was das für Holzfeuchten gewesen sein könnte :emoji_thinking: . Ich zwing sie jetzt zusammen und warte noch einige Monate, dann sehen wir weiter.

Die andere Hälfte Regalbretter liegt noch in der Werkstatt, da werden sie auch erstmal bleiben müssen. Zwingen muss ich die erstmal nicht, höchstens wenn sie reinkommen ins Haus.

Da es ein Bücherregal wird, hoffe ich auf ein Angleichen, wenn es ordentlich eingeräumt mit Büchern ist.
Eins ist klar, die Schubladenfront lagert erstmal im Haus einige Weile, bis die aufgetrennt wird.

Das mache ich und hoffe auf mein Glück.
Ich hab ein Messgerät von Testo ca 100€, im Vergleich mit anderen Messgeräten sehr genau.
https://www.bueromarkt-ag.de/feucht...x36W9l3xkWagSuZda-CgqBZumfEDnUucaAtt2EALw_wcB

Vllt legst du dir sowas für die Zukunft zu. Die Holzhändler lagern selbst die getrocknete Ware draußen, was dann ja Quatsch ist.
Für moderne Häuser sollte man so bei 8% liegen, bei älteren Häusern mit höherer LF gehen auch mal 10%
 

netsupervisor

Gäste
@Paulisch Danke für den Tipp, leg ich mir zu. Ein Hygrometer kommt mal ins Haus.

Muss eh für mehr Luftfeuchte sorgen, wenn das Klavier einzieht, sonst hab ich da den nächsten Schaden.

Das mit der Holzfeuchte ist so ein Mysterium. Die Holzhändler behaupten, es genüge in der Werkstatt das Lagern, die beiden Schreinermeister meinten das nicht.
Ich hab das so gelernt, dass ein schon KD-Holz schon sich angleicht, aber genauso gut sich ausgleicht. Klar ist Massivholz keine Spanplatte, bissl Verzug ist immer drin, aber so massiv, das haut mich um.
 

Mitglied 59145

Gäste
Als Händler ist das leicht gesagt........ Ich würde sogar behaupten das ist "normal", also eine Aussage wie "das ist kammergetrocknet", beantworte ich immer mit "das war nicht die Frage". Messen sie bitte den aktuellen Holzfeuchtewert, von irgendwann interessiert mich halt nicht.

Tischler sind da etwas anders, glücklich ist wer einen Tischler kennt, der auch verkauft:emoji_wink:
 
  • gefällt mir
Reaktionen: pkh

Paulisch

ww-robinie
Registriert
19. Februar 2020
Beiträge
3.754
Ort
Demmin
@Paulisch Danke für den Tipp, leg ich mir zu. Ein Hygrometer kommt mal ins Haus.

Muss eh für mehr Luftfeuchte sorgen, wenn das Klavier einzieht, sonst hab ich da den nächsten Schaden.

Das mit der Holzfeuchte ist so ein Mysterium. Die Holzhändler behaupten, es genüge in der Werkstatt das Lagern, die beiden Schreinermeister meinten das nicht.
Ich hab das so gelernt, dass ein schon KD-Holz schon sich angleicht, aber genauso gut sich ausgleicht. Klar ist Massivholz keine Spanplatte, bissl Verzug ist immer drin, aber so massiv, das haut mich um.
Ja sehr gern.

Na so mysteriös ist das gar nicht. Man muss nur lernen damit umzugehen, im Friedrich steht sogar was von 6% Holzfeuchtigkeit drin, für innen. Hab bisher nur im Ofen so trockenes Holz gesehen :emoji_grin:

Man lernt auch mit Material zu arbeiten das nicht ganz schier bleibt, es ist eben normal das sich Holz wirft, manchmal auch direkt nach oder bei dem abrichten.
 
Oben Unten