Frage an die Lino Verarbeiter

Registriert
31. Mai 2006
Beiträge
2.574
Ort
Frankfurt
Ich würde keine mit Lino belegte Platte durch eine KAM schicken. Wenn man natürlich dieses Festool-conturio zur Verfügung hat und dann vielleicht einen Adler Bündighobel oder die prima OFK700, dann mag das ohne sichtbare Spuren am Lino gehen. Der Möglichkeiten gibt es viele, die erste genannte ist meine Methode der Wahl. Es hängt auch immer von der Ausstattung ab. Vielleicht gibt es inzwischen KAMs, die auch Lino-belegte Platten schonend behandeln können?

ich gehe davon aus das es da eine KAM Lösung gibt da Ostermann z.B. seine Lino Fronten auch danach mit Kante versieht - und die werden nicht mit der Conturo arbeiten sondern die wirtschaftlichste Variante gewählt haben, offensichtlich danach Kante und das müssen die wohl mit einer KAM machen...
 

Mitglied 92456

Gäste
Anfang der 90er habe ich sehr viele Tischplatten für USM Haller Tische gemacht.
Diese hatten immer Anleimer aus Birne, Zwetschge oder Kirsche. Immer 5mm, oberkan bündig. Die haben wir folgendermaßen gemacht.
Trägerplatte mit 10 mm Übermaß zugeschnitten und über Nacht kalt in die Presse.
Nächsten Tag das Lino am Rand mit Tesa 4250 abgeklebt und auf Endmaß geschnitten. Dann die offenen Löcher in den Ecken gebohrt und gedrechselte Ringe mit ca. 2 mm überarbeite eingeleimt. Danach haben wir die Anleimer mit ca. 0.5 mm überstand angeleimt. Diese haben wir dann mit dem Putzhobel bündig gemacht. Wenn man das Tesa mit dem Hobel abgenommen hatte, war der Anleimer Bündig.
Später haben wir vor dem Tesa 4245 noch normalen Tesafilm fürs Büro aufgeklebt. Dann war das Abkleben für die Oberfläche des Anleimers einfacher.
 

Mitglied 92456

Gäste
ich gehe davon aus das es da eine KAM Lösung gibt da Ostermann z.B. seine Lino Fronten auch danach mit Kante versieht - und die werden nicht mit der Conturo arbeiten sondern die wirtschaftlichste Variante gewählt haben, offensichtlich danach Kante und das müssen die wohl mit einer KAM machen...
Mit den heutigen KAM´s ist das überhaupt kein Problem. Fläche vorher an der Kante abkleben ist aber trotzdem ratsam.
 
Registriert
31. Mai 2006
Beiträge
2.574
Ort
Frankfurt
Ich würde auch gerne darum bitten sachlich zu bleiben! Mich interessiert das Thema auch!
Mit Lino habe ich 0,000 Erfahrung - bei mir ist es eher hochwertiges HPL (Edit: Die Erfahrungen auch noch nicht groß aber....). Das ist zum Glück meist mit einer Folie geschützt.
Bei meinen Kunden kommt es extrem gut an (ist bei mir in der Not geboren weil ich keine Kantenanleimmaschine habe), dass ich die Anleimer vor dem belegen dranmache. Ich persönlich finde das auch hochwertiger und optisch gefälliger. Aber beim HPL ist Feuchtigkeit ja auch nicht wirklich ein Problem. Ich mach die Fase immer so, dass man auf alle Fälle den Massivholzanleimer in der Draufsicht sehen kann.

Gruß Daniel

Willkommen im Club der halbblinden unter ein paar erleuchteten :emoji_slight_smile: - die Option bei HPL erst die Kante zu machen habe ich bisher gar nicht gesehen, wird das nicht zu scharf am Übergang? Wie stark sind deine Anleimer? 5 mm? Kannst du mal ein Foto posten?
 

Mitglied 92456

Gäste
Einfach weil die Presse Abends frei war und man dann morgens weiter arbeiten konnte.
Tagsüber war die Adresse dauerbesetzt. Selbst zu Feierabendzeit gab es noch Diskussionen wer die Presse belegen durfte.
 

OmnimodoFacturus

ww-robinie
Registriert
11. Februar 2020
Beiträge
828
Ort
Nordbayern
Wir machen HPL immer mit Übermaß auf eine Platte, die auch etwas Übermaß hat. Nach dem Verpressen wird das HPL mit der OF bündig gefräst (geht super easy), danach auf die CNC oder FKS für das Endformat und dann auf die KAM und zwar ohne Schutzaufkleber oder so. Bei uns gibt das keine Spuren oder so.
 

Mitglied 92456

Gäste
Die Anleimer waren immer 5 oder 8 mm, Ja nach Kundenwunsch. Die 3 mm machen optisch einen Riesen Unterschied.
 

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.778
Alter
45
Ort
Oberbayern
Wir fahren bei Lino und normal auch bei HPL die Anleimer vor dem Beschichten an. Allerdings ist, wie weiter oben ja von Kollegen auch schon geschrieben, das Problem, dass dann der Bündigfräser bzw. der Anlaufring ziemlich schnell verdreckt und man dann auch keine sauberen Fräsugen mehr hat bzw. viel schleifen muss.

Angeregt durch @Hamburger Jung hab ich ja im letzten Jahr den Sägeboy von Aigner gekauft. Mit dem ist es überhaupt kein Problem, den Überstand des Belags so knapp abzuschneiden, dass man nur noch minimal nachschleifen muss. Einfach einmal kurz an die Kantenschleifmaschine und das wars.

Bei Lino schaut nachträglicher Anleimer bzw. Umleimer bescheiden aus. Ist aber nur meine Meinung.
 

Mitglied 59145

Gäste
Weil es ja scheinbar auch geschätzte Kollegen interessiert:


Ich habe das eine ganze Weile gemacht, diverse Schichtstoffe, auch Lino.

Du brauchst eine Art Taster am Anschlag der Tischfräse, ein paar mm dick. Der sollte mittig am Anleimer laufen. Eine Platte mit Leiste am Anfang als Stop. Diese dient als Unterlage gegen Kratzer und als Schlitten. Darauf legt man die Linoplatte. Obendrauf kommt eine zweite Platte für den Vorschub, diese Platte bekommt auch eine Leiste als Mitnehmer. Profil frei wählbar, auch bündig geht ganz gut.

Benötigt 2 Leisten, Streifenreste von Plattenmaterial und etwas Zeit um den Anschlagtaster zu basteln. Da eignen sich die Alulineale aus dem Fräsanschlag. An beiden Backen montieren.

Der Laden wo ich gearbeitet habe, hat damals auch immer mit OF und Sonst was rumhantiert.

Ich mag Tischfräsen.......

Zu zweit kann man auf die obere Platte verzichten und einfach Handvorschub machen, bei kleinen Platten geht das auch.

Man kann, sofern gut eingestellt, auf die Art auch nachträgliche Anleimer bünig oder rund fräsen.

Sauber sollte es zugehen und die Tischfräse profitiert schon davon recht massiv zu sein. Tischverbreiterung hilft natürlich auch.

Der Taster ist eigentlich wie der Sägeboy. Danke @flo20xe der Name war mir entfallen.
 
Registriert
31. Mai 2006
Beiträge
2.574
Ort
Frankfurt
Wir fahren bei Lino und normal auch bei HPL die Anleimer vor dem Beschichten an. Allerdings ist, wie weiter oben ja von Kollegen auch schon geschrieben, das Problem, dass dann der Bündigfräser bzw. der Anlaufring ziemlich schnell verdreckt und man dann auch keine sauberen Fräsugen mehr hat bzw. viel schleifen muss.

Angeregt durch @Hamburger Jung hab ich ja im letzten Jahr den Sägeboy von Aigner gekauft. Mit dem ist es überhaupt kein Problem, den Überstand des Belags so knapp abzuschneiden, dass man nur noch minimal nachschleifen muss. Einfach einmal kurz an die Kantenschleifmaschine und das wars.

Bei Lino schaut nachträglicher Anleimer bzw. Umleimer bescheiden aus. Ist aber nur meine Meinung.

Das habe ich auch schon gesehen und mit liebäugelt, aber wenn du beidseitig Lino drauf hast mit Überstand kann der Sägeboy immer nur eine Seite bündig schneiden oder, d,h. du musst die Platte 2 x drüberjagen oder?
 

Mitglied 59145

Gäste
Bei der Betrachtung einer FKS und als "erleuchteter" kommt schnell dahin, dass man den Sägeboy vor dem Sägeblatt montieren kann.
Dann kann man tatsächlich die gesamte Schnitthöhe nutzen.
 
Registriert
31. Mai 2006
Beiträge
2.574
Ort
Frankfurt
Halleluja ob das gut funktioniert mit kleinen / kurzen Stücken oder am Schluss eines langen Stückes? Wir brauchen mehr Geistesblitze von dem Erleuchtendem, am liebsten aber von einem Erdling der auch wirklich damit gearbeitet hat und nicht nur Sägeboy und FKS betrachtet...
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Angeregt durch @Hamburger Jung hab ich ja im letzten Jahr den Sägeboy von Aigner gekauft. Mit dem ist es überhaupt kein Problem, den Überstand des Belags so knapp abzuschneiden, dass man nur noch minimal nachschleifen muss.
Servus Flo,

ich glaub ich muss dich jetzt wirklich mal besuchen. :emoji_grin: Oh Mann! München ist sooooo weit weg. :emoji_grin: Ich checks nicht wie der Sägeboy da hilft???
Ja sorry, wir sind hier bei den Profis... bitte erleuchtet mich. :emoji_grin:
 

Mitglied 59145

Gäste
@Woodinator Profibastler Du bist echt unterhaltsam.
Du hast doch eine FKS, mach Dir doch einfach mal Gedanken zu deren Funktion.

Die sollte halt gut eingestellt sein. Aber dazu gibt es sicherlich Youtubevideos.

Kann man natürlich auch lernen, zum Beispiel durch machen.

Bei dir habe ich das Gefühl es bleibt bei heisser Luft.

Serienfertigung? Oder eher:
Grundlagenforschung ohne Praxisbezug.

Ich bin mir relativ sicher schon mehr Lino verarbeitet zu haben als du es jemals in den Händen gehabt haben wirst. Noch sicherer bin ich mir, dass andere da noch deutlich mehr Erfahrungen haben.

Noch viel sicherer bin ich mir, dass hier geantwortet wird, weil andere auch mitlesen.

@keks010982 den Sägeboy montiert du am Para Anschlag, damit kannst du ihn verstellen und schiebst ihn vor, bis die Kante des Sägeboy und die Schnitttkante am Schlitten fluchten. Du legst ein Werkstück auf den Schlitten und drückst die Kanten an den Sägeboy, der Schicht Stoff guckt <ber und unter dem Sägeboy raus. Wenn du jetzt das Werkstück sägst, sägst du fast bündig zum Anleimer. Je nachdem wie du den einstellst, mit etwas Überstand oder mit etwas "wegschneiden vom Anleimer"

So ein Vorgehen habe ich oben mit der Tischfräse geschildert. Ich gebe zu, mit so er Schiebetisch Felderfräse müsste das einfacher sein. Wenn denn der rSchlitten sauber läuft :emoji_wink:

Fräse und Platte hat halt den Vorteil, dass die Flächen absolut unbeschädigt bleiben und du gleich die Fase hast. Beim andrücken an den Sägeboy hat man auch schnell ne Macke in der Fläche.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
31. Mai 2006
Beiträge
2.574
Ort
Frankfurt
Oh waia o waia... mach mal.... wenn du sagst du hast in masse mehr Lino verpresst als andere mag das stimmen (ggf. als Akkordarbeit?) ...da ist mein Anspruch gar nicht dich zu toppen... für die effektive Endbehandlung les ich hier zu viel, naja wie soll man es freundlich sagen, wundersame Dinge.

Tischfräse ist das letzt wo ich mit Lino Stücken hinwill, Tisch zu kurz, mit Verlängerungen hat man Übergänge an den Tischen wo die Abklebung hängen bleiben kann etc. Einfach zu viele Punkte die sich negativ auswirken können. Dann noch irgendwelche Schlitten als Unterlagen basteln, oha... "und etwas Zeit um den Anschlagtaster zu basteln. " sagt mir schon alles - das ist raus, genauso wie schleifen von Lino :emoji_slight_smile:

Entweder kommt das Werkzeug zum Werkstück bei Lino oder man schafft es mit deiner einfachen Sache wie einem FKS (im Werkssetup auf dem dem Schlitten) das Werkstück am Blatt vorbei zu schieben ohne das es sich verrutschen kann

Der Benny hat ja offensichtlich noch nicht den Sägeboy verwendet, die andern dürfen ja mal berichten wenn probiert, ich seh da keinen Mehrwert drin. Für kleine Schablonen wie einen Hexagon etc sicher ganz nett, aber eine Lino Schrankseite 2,4 Meter x 0,6 welche an allen 4 Seiten Überstand hat, mit einem Sägeboy welcher vor dem Sägeblatt montiert ist wird auch nicht das Wahre sein, eine Leimperle vor dem Lineal, und das wars mit effektiv... zudem sind Sägeboy und Schlitten der FKS ja nicht Parallell sondern laufen minimal auseinander, was auch nicht Ideal ist..aber gerne Details berichten wer es wirklich mal gemacht hat und nicht nur denkt es müsste :emoji_slight_smile:

Da ist ein einfaches dünnes langes (Alu)Lineal was man zwischen Anschlagsbacke Paral. Tisch und einer Ergänzung wie dem Palin legt und zwischen die beiden Lino Schichten hält ja noch die bessere und einfachere Variante als der Sägeboy um dann die andere Seite bündig zu schneiden....bleibt genauso wie beim Sägeboy die Leimperle
 

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.778
Alter
45
Ort
Oberbayern
Alles klar, bei dir ist der Name echt Programm.....
Wie hat ein Kunde neulich mal zu mir gesagt als wir ein für ihn tottheorisiertes Thema einfach gefixt haben:
Machen ist wie wollen nur geiler....
 

Mitglied 59145

Gäste
Ein guter Anfang wäre es, also wenigstens der Versuch, geschriebene Texte zu verstehen.

Das macht die Teilnahme an einem Forum deutlich effizienter, dann kann man vom Wissenstransfer tatsächlich profitieren.

Anderen gelingt das, das macht dann beiden Seiten immer wieder Freude!
 
Registriert
31. Mai 2006
Beiträge
2.574
Ort
Frankfurt
Wenn du das Gefühl hast irgendjemand versteht deine Texte nicht solltest du dir ggf. mehr Mühe geben, oder wenn dir das zu mühsam ist was ganz anderes machen :emoji_slight_smile: Das wäre ein guter Anfang
 

Mitglied 59145

Gäste
Ist ja nur einer, geht schon. Ein paar Prozent Verlust sind immer.
Ich denke ein paar Leute schätzen tatsächlich was ich schreibe, ich glaube sogar die verstehen das Geschriebene.

Ist es dir eigentlich nicht zu blöde, deine "eigenen Threads" mit inhaltslosem Zeug voll zu müllen?
 

Jaquiria

ww-buche
Registriert
14. August 2019
Beiträge
288
Ort
Stuttgart
Bin grade erschrocken was der Sägeboy kostet. Bei uns ist das einfach ein Alu-L-Profil, mit Klemmzwingen am Parallelanschlag fixiert - Schenkelbreite 50mm, die kann man direkt beim Breite einstellen dazurechnen und fertig...

Zum Thema Linoleum kann ich leider nichts beitragen, aber vielleicht dem ein oder anderen eine günstige Alternative aufzeigen.
 

Mitglied 59145

Gäste
Ich nutze da die Lineale aus dem Fräsanschlag, da habe ich mal nen Set gekauft. Also genauso, allerdings ist der Sägeboy schon deutlich "ausgereifter".
 
Oben Unten