Frage an die Lino Verarbeiter

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Hi,

ich verarbeite immer mal wieder Lino, und bin mir mit folgendem noch nicht schlüssig was einfacher / effizienter ist. Meine Punkte die mir da aufgefallen sind habe ich mal drunter gepackt, wie seht ihr das was sind eure Favoriten?


Variante 1: erst mit Übermaß verpressen, dann Fertigteilschnitt, dann Kante drumrum.

Nachteil ist hier das im Grunde alle Arbeitsschritte nach dem pressen erfolgen, und mit der entsprechenden Sorgfalt gemacht werden müssen (Lino kommt ohne Schutzfolie, ist Empfindlich etc)



Variante 2: erst Trägerplatte auf Fertig(unter)maß, dann Kante drauf (bündigfräsen) dann Lino verpressen und Fase dran.

Vorteil: weniger Bearbeitungsschritte wenn das Lino schon drauf ist,


Optisch bin ich unschlüssig was die breite Masse als gefälliger ansehen würde...
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,
ich habe bisher immer die Kanten belegt und dann die Fläche. Das hat in meinen Augen den Vorteil, dass man weniger Probleme mit Wasser hat, das eindringen könnte.
Optisch bin ich unschlüssig was die breite Masse als gefälliger ansehen würde...
Planst du eine Serienproduktion? Ansonsten kann es dir doch egal sein, was die breite Masse als schöner empfindet. Dann muss es doch nur dir, oder deinen Kunden gefallen.
Gruß
Heiko
 
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du meinst im Anwendungsfall Küche? - ist es nicht so das es so wie du es machst nachteiliger ist? In dem Fall liegt an der Fase ja das Trägermaterial frei, was anfälliger sein dürfte für Wasser

genau ich würde es "Kleinserie" nennen :emoji_slight_smile:
 

heiko-rech

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Hallo,
du meinst im Anwendungsfall Küche? - ist es nicht so das es so wie du es machst nachteiliger ist? In dem Fall liegt an der Fase ja das Trägermaterial frei, was anfälliger sein dürfte für Wasser
ich habe keine Fase gemacht, nur die Kante gebrochen. Daher überdeckt das Linoleum die Kante und die Fuge. Wasser könnte nur seitlich eindringen. Bei einer Fase käme es halt auf die Materialstärke des Linoleums an und auf die Größe der Fase.

Gruß
Heiko
 
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ok,...aber auch in deinem Fall liegt eben der Papier? Träger des Linos seitlich offen, das wird wohl anfälliger sein für Wasser als wenn die Kante nachträglich draufgemacht wird...
 

joh.t.

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Man kann Möbellinoleum auch schleifen und mit Arbeitsplattenhartöl behandeln.
Dabnn wird die Platte wesentlich strapazierfähiger.
Das Schleifen des Linoleums sollte man aber können, es Bedarf Übung...
 

Johannes

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ok,...aber auch in deinem Fall liegt eben der Papier? Träger des Linos seitlich offen, das wird wohl anfälliger sein für Wasser als wenn die Kante nachträglich draufgemacht wird...
Hallo Bastler,
eventuell solltest du dich mal grundlegend mit der Konstruktionslehre für Holz und Holzwerkstoffe beschäftigen. Insbesondere im Zusammenhang mit Fliesrichtungen und Schwerkraft.

Es grüßt Johannes
 

RaRoKa

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Ich finde Lino lässt sich nur schlecht Bündigfräsen, Kugellager und Schneiden leiden sehr und auch das Trägerpapier wird oft nicht sauber geschnitten. Außerdem störten Leimperlen an der Kante. Manchmal geht's halt nicht anders.

Ich würde immer möglich hinterher Fertigmaß schneiden und die Platten mit Sorgfalt behandeln. Evtl. hilft hier Krepp auf dem Lino.
 

yoghurt

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Hallo,
das ist alles etwas unspezifisch. Geht es um Küchenfronten oder Arbeitsplatten? So oder so immer ein blödes Thema. Mit der Of über das Lino geht oft nur mit abkleben. Fertige Linoplatte durch die KAM ist auch nicht ohne. Also bitte die Frage genau beschreiben, Maschinenpark erläutern….
 
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Hallo Bastler,
eventuell solltest du dich mal grundlegend mit der Konstruktionslehre für Holz und Holzwerkstoffe beschäftigen. Insbesondere im Zusammenhang mit Fliesrichtungen und Schwerkraft.

Es grüßt Johannes

Das habe ich ausreichend, jetzt gehts an die Praxis und die Effizenzsteigerung. Ich denke an dem Punkt bist du noch nicht angelangt sonst hättest du was wertvolleres beitragen können :emoji_slight_smile: und wenn das Thema abdriftet hat sachlich wahrscheinlich kein Profi mehr was beizusteuern :emoji_slight_smile:

Die Tatsache das außer Heiko und Raroka keiner einen Praxisbezug beisteuern konnte wie er es macht zeigt mir das wahrscheinlich noch nicht viele so recht in der Praxis mit dem Zeug in der Menge bearbeitet haben.

@joh.t. wer anfängt als Profi in Masse Lino zu schleifen und zu ölen ...da frag ich mich echt was geht in dem Kopf vor.... Das kann man sicher als Bastler für sich zuhause machen, aber...mach du mal :emoji_slight_smile:
 

RaRoKa

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Nochmal bzgl. Kante:
Grundsätzlich schöner und klassisch Tischlermäßig ist es, die Kante überzufurnieren (bzw. Zu beschichten). Sofern es um Möbellino wie von Forbo geht, da wird die Kante sehr chic.
Tatsächlich haben wir meist MPX Platten mit Lino ohne Kante oder aber echte massive Anleimer, die überfurniert werden.
 

yoghurt

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Hallo,
zurück zum Thema:
Ich habe das immer so gemacht, dass ich entweder MPX verwendet habe, dann konnte ich die Platte nach dem belegen zuschneiden. Variante 2 wäre die Kanten anzufahren, Lino aufpressen und dann mit zwei Lagen Tesa das Lino zu schützen und bündig zu fräsen. Ganz richtig wäre imho Lino zu verpressen, Platte formatieren und dann einen fertiggefrästen Anleimer, der 2/10 dicker ist als die Platte mit dem Lino mittels angefräster Feder an die zuvor an der Kante genutete Platte zu leimen…. An den Ecken auf Gehrung!
Ich würde keine mit Lino belegte Platte durch eine KAM schicken. Wenn man natürlich dieses Festool-conturio zur Verfügung hat und dann vielleicht einen Adler Bündighobel oder die prima OFK700, dann mag das ohne sichtbare Spuren am Lino gehen. Der Möglichkeiten gibt es viele, die erste genannte ist meine Methode der Wahl. Es hängt auch immer von der Ausstattung ab. Vielleicht gibt es inzwischen KAMs, die auch Lino-belegte Platten schonend behandeln können?

Die Knackpunkte sollten klar sein. Lino ist empfindlich gegenüber Kratzern. D.h. Die Oberfräse kann Spuren darauf hinterlassen. Ein Anlaufring sollte besser nicht auf Lino laufen, denn es ist weich. Ein Anlaufring kann auch so warm werden, dass er Hitzespuren auf ABS hinterlässt.

Man kann Lino schleifen, für mich war das eher immer ein Notfallplan.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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eventuell solltest du dich mal grundlegend mit der Konstruktionslehre für Holz und Holzwerkstoffe beschäftigen. Insbesondere im Zusammenhang mit Fliesrichtungen und Schwerkraft.
Also die Fließrichtung auf Grund von Schwerkraft ist bei schmalen Spalten klar der falsche Ansatz. In solchen Fällen bestimmt die Kapillarwirkung wo das Wasser hinläuft- und da läuft dann Wasser schon mal bergauf.
Also besser sich mal grundlegend mit der einfachen Physik auseinandersetzen. Insbesondere im Zusammenhang mit Fließrichtung entgegen der Schwerkraft :emoji_wink:.

Wie man es dauerhaft haltbar und stabil macht zeigt einer der besten Hersteller von Arbeitstischen:
20230125_171256.jpg 20230125_171726.jpg
Diese - mit Linoleum belegten - Tische überleben bei uns in den Firmen seit Jahren den rauen Einsatz als Montagetische für Hydraulikkomponenten...

Viele Grüße
Alois
 

Mitglied 24010 keks

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Ich würde auch gerne darum bitten sachlich zu bleiben! Mich interessiert das Thema auch!
Mit Lino habe ich 0,000 Erfahrung - bei mir ist es eher hochwertiges HPL (Edit: Die Erfahrungen auch noch nicht groß aber....). Das ist zum Glück meist mit einer Folie geschützt.
Bei meinen Kunden kommt es extrem gut an (ist bei mir in der Not geboren weil ich keine Kantenanleimmaschine habe), dass ich die Anleimer vor dem belegen dranmache. Ich persönlich finde das auch hochwertiger und optisch gefälliger. Aber beim HPL ist Feuchtigkeit ja auch nicht wirklich ein Problem. Ich mach die Fase immer so, dass man auf alle Fälle den Massivholzanleimer in der Draufsicht sehen kann.

Gruß Daniel
 
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