Ich denke JA.
Ich beziehe mich hier auf das Nachfolgemodell Scheppach HMS 1080. Ich weiß allerdings nicht, wie groß die Ähnlichkeiten zwischen den Maschinen sind. Aber da auch die 1080 ein kleiner blauer Abricht-und-Dickenhobel ist, fühle ich mich in diesem Thread zu dieser Frage noch passend aufgehoben.
Nach einigen Hobelversuchen mit meiner neuen 1080 wurde die anfängliche Euphorie etwas gedämpft. Insbesondere da meine zu fügenden Brettchen (ca. 80 cm Länge) nach mehrmaligem Hobeln mit geringer Spanabnahme immer absonderlichere Formen annahmen. Insbesondere stellte ich fest, dass sich die anfänglichen "Fehler" mit jedem Hobelgang verstärkten: eine anfängliche Hohlfuge wurde immer konkaver, eine anfängliche Spitzfuge immer konvexer. Natürlich habe ich auch gemerkt, dass es nicht genügt, das Holz einfach über die Welle zu schieben und nach der Welle auf den Tisch zu drücken, sondern dass auch ein gewisses Fingerspitzengefühl über die gesamte Hobellänge von Nöten und angebracht ist.
Was ich allerdings auch feststellte war, dass der Aufgabe-/Zuführtisch deutlich nach oben und unten wackelte. Gut zu sehen an dem sich vergrößernden Spalt zwischen Parallelanschlag und Tisch in Richtung Tischbeginn. Bestätigt wurde die Fehlstellung dann nach Auflage einer Messlatte auf dem Aufgabetisch in 0-Stellung: die Latte hatte am Ende des Abgabetisches einen Höhenunterschied von gut 2 mm.
Nachdem meine Anfrage bezüglich der Einstellmöglichkeiten bei Scheppach unbeantwortet blieb führte meine eigene Suche nach einer solchen für den Aufgabetisch dann zu den vier "Führungen" mit welchen der Tisch befestigt ist und die Spanabnahme reguliert wird.
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Wie auf dem Bild zu sehen ist, handelt es sich nur um 4 Ausschnitte im Gehäuseblech (zwei sind frei zugänglich auf der Rückseite der Maschine, die beiden anderen auf der Vorderseite befinden sich unter der Abdeckung mit den drei Hutmuttern.)
Nun sind die Blechausschnitte vermutlich schon nicht wirklich 100%ig präzise, da erstens lackiert und zweitens entsteht durch häufiges Einstellen der Spandicke sicher auch Abrieb, der sich auf die Führung auswirkt.
Was allerdings eine "Einstellung" des Tisches in geringem Maße ermöglicht ist der Umstand, dass sich in jedem Führungsausschnitt ein kleiner quadratischer Metallklotz befindet. Dieser ist durchbohrt, so dass die Innensechskantschraube (die mit der Unterlegscheibe) durch dieses Klötzchen führt und dann mit dem Tisch verschraubt ist. Dieses Klötzchen stellt, zusammen mit der Aussparung im Gehäuse, die "präzise" Führung für den Tisch dar.
Nun gibt es bei der Fertigung dieser Klötzchen sicher auch gering(st)e Abweichungen in der Maßhaltigkeit, was jedoch Auswirkungen auf die Tischführung hat.
Nach dem vollständigen Lösen der jeweiligen Schraube lassen sich die Klötzchen mit einer Spitzzange vorsichtig aber problemlos herausziehen und um jeweils 90° drehen. Es gibt somit insgesamt 4 x 4 = 16 Positionen, wie die Klötzchen in der Aussparung sitzen können. Mit einiger Herumprobiererei ist es mir gelungen, die Klötzchen insgesamt so in den Führungsausschnitten zu positionieren, dass sie nahezu spielfrei in den Ausschnitten laufen. Damit hatte die Wackelei des Tisches ein Ende und auch Aufgabe- und Abnahmetisch fluchten jetzt einwandfrei. Aus diesem Grund habe ich die Klötzchen auch nicht für ein Foto wieder herausgezogen, da mein Hobel jetzt weitgehend zufriedenstellend läuft.
Das Öffnen der Abdeckung auf der Vorderseite halte ich im Hinblick auf die Garantie für unbedeutend, da diese Abdeckung auch zu Wartungszwecken entfernt werden muss (z.B. zur Kontrolle des Keilriemens - meiner befand sich bereits "ab Werk" in Auflösung, was zum Ausfall der Transportwalzen für den Dickenhobel führte, oder auch zum Reinigen - da befinden sich bereits nach kurzer Zeit eine beachtliche Menge an Hobelspänen im Gehäuse.)
Die Änderungen an der Position der Klötzchen lassen sich (bei entsprechend vorsichtigem Umgang mit der Spitzzange - es geht auch mit den Fingernägeln) spurenfrei vornehmen.
Auch wenn der Thread schon einige Tage auf dem Buckel hat hoffe ich, dass meine Hinweise für den Ein oder Anderen noch hilfreich sind.
Grüße