Erstellung eines exakten Rasters aus Sacklöchern

McGandolf

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Hallo zusammen,

Ich habe folgende - eigentlich simple - Aufgabenstellung zu der mir aber keine gute Lösung mit meinem Equipment einfällt:

Ich will auf vielen Oberflächen ein Raster von 20 mm Sacklöchern erstellen. Diese Sacklöcher (oder Taschen in Kreisform) sollen sehr exakt im Abstand von 40 mm erstellt werden. Da die Löcher im Sichtbereich sind, sollen sie auch sehr sauber gefertigt sein. Die Tiefe ist mit 2mm recht gering. Der Boden der Löcher soll komplett flach sein - also keine Zentrierspitzen-Artefakte haben. In der Summe werden es etwa 300-400 Löcher werden.

Versucht habe ich folgendes:

Ich habe eine Schablone (4cm Multiplex) mit den 20mm Löchern als Durchgangsbohrung anfertigt um sie auf den zu bearbeitende Oberflächen zu befestigen.

Variante A: 20er Forstnerbohrer mit Zentrierspitze scheidet wegen dem Zentrierspitzenloch aus.

Variante B: Oberfräse mit einem 20mm Standard Nut Fräser scheitert , da der innere Teil des 20mm Sachlochs stehenbleibt. Er fräst nur einen Ring von ca. 3mm.

Variante C: Schablonenfräser (Bündigfräser mit schaftseitigen (also obenliegenden) Kugellager). Ich habe nur einen 16er und der lässt ebenfalls einen Rest in der Mitte des Lochs stehen. Ich bräuchte also einen mit einem kleineren Durchmesser (z.B. 12 mm ENT E-11650 50 Euro).

Noch nicht probiert:

Variante D: 20er Forstnerbohrer mit abgeflexter Zentrierspitze durch die Schablonenlöcher führen? Das habe ich noch nicht probiert - da ich den Forstner nicht umsonst opfern wollte - aber ich denke diese Lösung wird auf Dauer die Schablone angreifen da der Forstnerbohrer ja auch seitlich schabt.

Variante E: Vorschlag eines befreundeten Schreiners: Lösung mit Kopierhülse in der OF. Also z.B. neue Schablone mit 30mm Löchern erstellen. Dann in die OF z.B. eine 16mm Kopierhülse mit einem 6mm (HM Spiralnutfräser Z.B. den KLE-T162-060-R von Sauter ). Mit diesem "Verfahren" habe ich noch keine Erfahrungen. Ich habe eine Mini Akku OF: Makita DRT50. Kosten: ca. 50 Euro für Kopierhülse und Fräser.

Variante F: Ganz Wild: Eine Shaper Origin mieten ? Ein entsprechendes Raster mit Taschen sollte leicht anzulegen sein. Aber werden da die Löcher auch exakt und wird das Raster genau eingehalten ?

Fällt Euch noch eine gute preiswerte Lösung ein - oder eine die ich mit Bordmitteln hinbekommen könnte ?

Danke schonmal.

McGandolf
 

FredT

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Ich würde meinen, daß wer eine Shaper überhaupt vermieten will? Alles was mit F... anfängt, wird nicht verliehen .
Eine andere Fräse würde ich mir bei solcher Auftragsmenge schon anschaffen, und dann mit gescheiten Kopierringen, einem 8mmSchaft-Fräser von 12mm Dm und einer exakt gearbeiteten Schablone.
Btw, in einer Alu-(oder Stahl-)Schablone hätte der Forstner auch eine gute Führung.

Achja, Fräser mit Grundschneide, gewiss, aber nicht aus der Apotheke.
 

RUMBA

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......
Popcorn
......

Es soll nix kosten, aber perfekt sein.
Die Shaper kann das relativ genau fräsen, aber von welcher Größe reden wir?
Sonst hätte der befreundete Schreiner einen anderen Schreiner mit CNC gefragt, ob er es kann.

Ich biete meine Shaper Origin für eine Kaution von 4k an, Mietpreis 1K, Standort Nähe Köln/NRW, Verbrauchsmaterial natürlich extra....

Gruß,
Rumba
 

Otwin

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Fräser mit Grundschneide, der Kopierfräser muss aber auch funktionieren. wenn der 16mm hat und du ein mal ringsrum fährst
kann ja in der Mitte nichts mehr stehen bleiben.
Wenn mit Kopierring, dann keinen Fräser kleiner 10mm Durchmesser, sonst musst du in der Mitte ja noch extra freiräumen.
 

moriko

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Hallo McGandolf,

sowas ähnliches habe ich beim Bau eines MFT praktiziert….

Per CNC eine Schablone für ein Paar von den Löchern fertigen (lassen). Dann Fräse mit Kopierring und 20 mm Fräser - wie oben genannt - und dann die Schablone jeweils umsetzen und in den vorher hergestellten Löchern arretieren.

Gruss Marco
 

McGandolf

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Ein 2mm Brett mit den entsprechenden Löchern bohren und dann auf ein massives Stück aufleimen?
Sehr kreativ. Leider sind Teile der "Bauten" schon fertig und dürfen in der Höhe nicht mehr variieren.

Ich glaube daß mir ein 20mm Fräser die 20mm Schablone (aus Holz) langsam aufreibt.

Achja, Fräser mit Grundschneide, gewiss, aber nicht aus der Apotheke.
Welche Alternative ?

Fräser mit Grundschneide, der Kopierfräser muss aber auch funktionieren. wenn der 16mm hat und du ein mal ringsrum fährst
kann ja in der Mitte nichts mehr stehen bleiben.
Hmm, war bei mir nicht so. Die "Grundschneide" war aber nicht durchgängig und hatte auch nur 2-3 mm Fläche.

Wenn mit Kopierring, dann keinen Fräser kleiner 10mm Durchmesser, sonst musst du in der Mitte ja noch extra freiräumen.
Stimmt. Guter Tipp.

Per CNC eine Schablone für ein Paar von den Löchern fertigen (lassen). Dann Fräse mit Kopierring und 20 mm Fräser - wie oben genannt - und dann die Schablone jeweils umsetzen und in den vorher hergestellten Löchern arretieren.
Ja, Ich glaube das dürfte die Lösung werden.
 

McGandolf

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Brauche noch mehr Hilfe oder Überlegung

Zwei Varianten will ich jetzt probieren.

V1: Mit Bündigfräser

Der Bündigfräser soll in meiner bisherigen Schablone mit 20mm Durchgangslöchern in der Unterlage dann 20mm Sacklöcher produzieren.

Ich finde aber keinen geeigneten Fräser dafür. Alles was ich bisher gefunden habe sind Bündigfräser die unten lediglich 2-3 mm Fräsen. Ob das überhaupt eine "valide" Grundschneide ist wage ich zu bezweifeln. Sonst finde ich Fräser mit schräger Grundschneide.

Das Problem dabei ist. Ich bewege den Fräser in einem engen 20mm Durchgangsloch als Schablone. Der Fräser bewegt sich, wenn er z.B. einen 16er Ring hat nur wenig (4mm). Dadurch überstreicht er nicht den kompletten Sacklochboden. Es bleibt etwas in der Mitte stehen.

Ich brauche also einen Bündigfräser zwischen 12mm und 16mm mit flacher breiter Grundschneide um ein planes 20er Sackloch zu erstellen. Irgendwie finde ich nix. Schaft soll 8mm oder 6mm sein. Bin schon bei den Wendeplattenfräsern und finde da auch nix.

Das wäre die billigste und schnellste Lösung (weil ich die Schablone schon habe) wenn ich einen passenden Fräser finden würde.

V2: Mit Kopierhülse

Werde wohl in die Sauter Adapterplatte mit 8 Kopierhülsen investieren. Die dürfte vermutlich auf meine Makita DRT50 passen.

Die einzelnen Makita Hülsen sind ansonsten (bis auf die 16er = 5 Euro) richtig teuer (15-20 Euro).

Als Fräser würde ich eventuell den nehmen: WPL Nutfräser Z2 19 mm. Irgendwie sehr teuer aber ansonsten finde ich nix passendes. Der kann eintauchen und ist unten flach.

Ich habe ausgerechnet daß ich ein 24 mm Schablonenloch brauche (bei 3mm Wandstärke der 20er Kopierhülse) Der Fräser kann sich also nur 1mm bewegen und muß deswegen auch ein 19mm Fräser sein.

Uff. :emoji_cold_sweat: Alles recht kompliziert und teuer für ein "paar" flache Sacklöcher.

Mache ich etwas falsch ?
 

RUMBA

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Mist, kann ich meine Shaper nicht vermieten :emoji_wink:

Aber eigentlich, Schablone anfertigen oder anfertigen lassen.
Dann eine Oberfräse mit passendem Fräser und ab die Post.
Hier wahrscheinlich einen Spiralnutfräser, links und rechtsschneidend.

Was soll das eigentlich werden?
 

McGandolf

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Mist, kann ich meine Shaper nicht vermieten :emoji_wink:
Du willst zuviel :emoji_wink:.

Aber eigentlich, Schablone anfertigen oder anfertigen lassen.
Dann eine Oberfräse mit passendem Fräser und ab die Post.
Hier wahrscheinlich einen Spiralnutfräser, links und rechtsschneidend.
Was soll das eigentlich werden?

Siehe Eingangspost. Es ist scheinbar gar nicht so leicht ein "kleines" flaches Sackloch zu produzieren. Die Nutfräser brauchen Bewegungsfreiheit um den Nutgrund flach zu räumen. Du kannst mit einem normalen Nutfräser nicht eintauchen/bohren.

Die Bündigfräser mit Anlaufring haben meist nur seitliche Schneiden

Spiralnutfräser würden es schon tun - aber nur mit Kopierhülsentechnik. und die HM Varianten kosten auch so um 40 Euro. Da nehme ich lieber einen WPL Fräser für 60 Euro.

Tja, mit der Shaper Origin würde das vermutlich recht leicht gehen. Aber 3000 Teuronen ?
 

moriko

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Hallo Gandalf,

irgendwie verstehe ich nicht ganz, wieso das so kompliziert sein soll?
Einen 20 mm Fräser mit Grundschneide kaufen ...

Siehe hier .... 2+1 ca. 23,50 Euro +Versand ... so ein Teil kann man immer gebrauchen.
Nutfräser (feinewerkzeuge.de)


Dann eine Kopierhülse mit z.Bsp. 30 mm Durchmesser zulegen.

Dann eine präzise Schablone mit 30 mm Löchern für den Kopierring anfertigen, die sich exakt umsetzen lässt.

Und dann los ...

Günstiger, einfacher und präziser geht es mit Handwerkzeugen m.E. nicht.

Oder habe ich was übersehen? Klärt mich auf?

Gruß

Marco
 

elchimore

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Siehe Eingangspost. Es ist scheinbar gar nicht so leicht ein "kleines" flaches Sackloch zu produzieren. Die Nutfräser brauchen Bewegungsfreiheit um den Nutgrund flach zu räumen. Du kannst mit einem normalen Nutfräser nicht eintauchen/bohren.

Die Bündigfräser mit Anlaufring haben meist nur seitliche Schneiden
Ich mach dir das auch mit nem Bündigfräser ohne Grundschneide.... du musst den Fräser eben beim Eintauchen schon auf seiner Kreisbahn bewegen, dann geht das schon...... Du willst ja auch nur 2mm eintauchen und keine 20, das wäre dann schon mühseliger.
Grüssle Micha
 

Rookie77

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Tja, für die Shaper wohnst Du leider zu weit weg. Damit geht das mal eben "nebenbei". Allerdings klappt das, wie andere bereits angemerkt haben, mit der Kopierhülse und einer Schablone super. Auch da muss man sich nicht anstrengen. Spiralnutfräser gibt's übrigens auch günstiger. Für die Origin nehme ich immer welche in 8mm vom großen Fluss für 16€. Und nebenbei landen die auch regelmäßig in meiner Oberfräse wenn ich eine Nut brauche.
 

chris216

ww-ahorn
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Ein bisschen zu spät, aber: die Zobo Forstnerbohrer haben wechselbare Zentrierspitzen. Wenn du die per Schablone führst, kannst du bohren ohne Zentrierbohrerloch.

Möglicherweise fällst du dann aber auf der anderern Seite vom Pferd und bekommst einen Zentrierbohrerlochzapfen, den du dann nochmal abstoßen müsstest; könnte vom Arbeitsaufwand her trotzdem eine gute Lösung werden.
 

McGandolf

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Ich mach dir das auch mit nem Bündigfräser ohne Grundschneide.... du musst den Fräser eben beim Eintauchen schon auf seiner Kreisbahn bewegen, dann geht das schon...... Du willst ja auch nur 2mm eintauchen und keine 20, das wäre dann schon mühseliger.
Grüssle Micha
Das klappt mit meinem Bündigfräser (16mm) nicht. Der hat zwei Grundschneiden von ca. 4mm. Bewegt werden kann der 4mm. (20mm-16mm) Das heißt er räumt nur einen Ring von 8mm. In der Mitte bleiben (20mm - 2 x 8mm = 4mm) stehen.
 

McGandolf

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Was soll das eigentlich werden?
Die Antwort bin ich noch schuldig geblieben.

Es handelt sich um Kleinmöbel und Organisationselemente die in einem bestimmten Rastermaß (in allen Dimensionen) erstellt werden (8cm , 12cm, 16cm usw.) Über die Sacklöcher (oben) und unten (Sacklöcher mit eingesetzten Rundfüßen) werden die Elemente verbunden/gestapelt.

Also wie Lego.

So kann man den Arbeitsplatz oder eine Regalwand - oder was auch immer - aus einzelnen Modulen zusammenstellen.
 

Otwin

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Das klappt mit meinem Bündigfräser (16mm) nicht. Der hat zwei Grundschneiden von ca. 4mm. Bewegt werden kann der 4mm. (20mm-16mm) Das heißt er räumt nur einen Ring von 8mm. In der Mitte bleiben (20mm - 2 x 8mm = 4mm) stehen.
Du vergisst dabei, das sich der Fräser dreht. Wenn du den auf der Kreisbahn bewegst und dabei eintauchst bleibt da nix stehen.
 

inselino

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Der hat zwei Grundschneiden von ca. 4mm. Bewegt werden kann der 4mm. (20mm-16mm) Das heißt er räumt nur einen Ring von 8mm.

Also ich bin hier nicht der Profi aber aus meiner Sicht benutzt du den Begriff "Grundschneide" hier falsch bzw. für mich sehr verwirrend.
Ein Fräser mit Grundschneide (häufig gekennzeichnet bei der Scheidenanzahl 2+1) ist so definiert, dass du damit eben eintauchen kannst weil er alles unten wegräumt. Wenn der Fräser auf der unterseite Schneiden hat, die aber nicht den kompletten Boden räumen mögen die andere technische Gründe haben zählen aber nicht als Grundschneide.
Mir zumindest ist kein "Fräser mit Grundschneide" bekannt, mit dem man nicht eintauchen kann.

Hier z.B. sieht du, es gibt Nutfräser 8mm Schaft 20mm Durchmesser mit Z=2 (ohne Grundschneide) und Z=2+1 (mit Grundschneide) Kosten 21 bzw 23€.
https://www.feinewerkzeuge.de/nutfraeser.html
 

McGandolf

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Es kommt auf die Länge der Grundschneide an. Wenn diese mindestens die Hälfte des Durchmessers des Fräsers beträgt, dann kann man theoretisch vollständig eintauchen/bohren. Mein Bündigfräser mit dem ich die Versuche gemacht habe hat aber nur etwa 4mm pro Grundschneide. Er schneidet tatsächlich am Grund obwohl er nur ein Bündigfräser ist.

So in etwa sieht der Bündigfräser aus den ich habe (nur in 16mm Durchmesser).

Untitled.jpg

Man sieht leicht, daß man mit dem nicht eintauchen kann. So einen wollte ich aus "Bequemlichkeitsgründen" verwenden weil ich eine 20mm Lochschablone schon angefertigt habe. Auch wenn ich den 16-er Bündigfräser im 20er Loch kreisen lasse räumt er nicht den ganzen Nutgrund flach weg. Bei einem 12-er Bündigfräser könnte es schon gehen, da er im 20er Schablonenloch 8mm Bewegungspiel hat. Also: Eine 4mm Grundschneide die (20-12) = 8mm bewegt werden kann = 12mm. Damit überstreift er den Radius des Sacklochs komplett.

Die Nutfräser Z=2+1 von feinewerkzeuge sind aber genau richtig für die Technik mit den Kopierhülsen und sind auch schon bestellt.
 
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