Bigfoot-Esstisch in Nussbaum nachbauen - wie geht's

Boshu

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Ich habs mir mal angeschaut, die Platte ist tatsächlich nur mit Nutklötzen an der Zarge befestigt. Scheint also seit 15 Jahren für 3000+ Euro nicht zu funktionieren, der Tisch.
 

teluke

ww-robinie
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Klar funktionieren Nutklötze.
Schaut halt für mich auf den Zeichnungen anders aus.
Aber egal, das Problem mit der Längsstabilität wird dadurch nicht besser, die Beine sind lediglich mit der Querzarge verbunden.

Ich habe gestern, für eine Freundin meiner Frau, einen Ikea Tisch repariert.
Der hatte unten 4 kreuzundquer stehende schräge Beine.
Die Beine so dick dass man dachte da hebe man sich einen Bruch.
Aber Pustekuchen, nahezu federleicht.
Eines der Beine war glatt abgerissen, es hatte jemand dagegengetreten.
Im Bein waren 4 Stück 8er Rampamuffen, etwas länger als normal, eingesetzt und so mit einer Unterplatte (4 8er Schrauben) verbunden.
Die Muffen waren einfach aus dem Bein herausgezogen.
Das Bein war aus vier MDF-Platten verleimt.
Soviel zur Qualität.

Ich habe dann 10er Rampamuffen eingebohrt und alles wieder zusammengeschraubt.
Hält dann bis mal wieder jemand dagegentritt.

Aber was will ich damit sagen?

Auch wenn etwas oft gebaut und verkauft wurde heist das nicht dass das auch was taugt.
 

msmufw

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Nur damit ich es richtig verstehe, wie kommst du jetzt von dem 3000€ Tisch und der Konstruktion des OP auf einen 50€ Ikea Tisch. Und geht es dir bei dem Vergleich der Qualität jetzt um das Preis-Leistungsverhältnis von Ikea oder um Hilfe für das aktuelle Problem?
 

teluke

ww-robinie
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Nur damit ich es richtig verstehe, wie kommst du jetzt von dem 3000€ Tisch und der Konstruktion des OP auf einen 50€ Ikea Tisch. Und geht es dir bei dem Vergleich der Qualität jetzt um das Preis-Leistungsverhältnis von Ikea oder um Hilfe für das aktuelle Problem?

Lies besser erstmal ganz durch was ich geschrieben habe dann sollte Dir klar sein warum ich das geschrieben habe und nein, das war kein Billigtisch auch wenn er keine 3000€ gekostet hatte.
Und nochwas, zum Helfen bei der Frage habe ich zwei Beiträge geschrieben und Du wieviele?
 

Lorenzo

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Servus, zur Konstruktion dieser „Designikone“ wurde schon alles geschrieben.
Ich gebe noch zu bedenken das die Beine beim sitzen ständig im Weg sind und man sich Schaschlikspieße oder ähnliches besorgen sollte um die Essensreste aus den Ritzen zwischen Tischbeinen und Platte zu kratzen. :emoji_wink: :emoji_grin:
Als Zahnarztsohn empfehle ich Zahnseide :emoji_wink:
 

fahe

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...da es das Ding in bis zu drei Metern Länge gibt, glaube ich nicht, dass die niedrigen Zargen alles sind, was sich unter der Platte findet.

Ich denke/mutmaße/fürchte, der Tisch wird eher so aufgebaut sein, wie die Dinger, die sich in jedem Dänischen Bettelager als "Goliath" finden lassen. Das wäre dann so.

Edit... Ich korrigiere, das mit dem Designpreis "Neue Klassiker" bedachte Werk - also bitte nicht so despektierlich:emoji_wink: - gibt es sogar bis 3,6m Länge.
 
Zuletzt bearbeitet:

msmufw

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Lies besser erstmal ganz durch was ich geschrieben habe dann sollte Dir klar sein warum ich das geschrieben habe und nein, das war kein Billigtisch auch wenn er keine 3000€ gekostet hatte.
Und nochwas, zum Helfen bei der Frage habe ich zwei Beiträge geschrieben und Du wieviele?

Hi sorry,
habe mich wohl im Ton vergriffen, wenn du dich davon angegriffen fühlts, tut mir leid und war gar nicht meine Absicht.
Aber ich habe deinen Beitrag jetzt wirklich dreimal gelesen und kapiere den Zusammenhang immernoch nicht, Ikea hat bei den Tischen doch ganz andere Probleme als ein anderer Möbelbauer, es muss transportabel sein und es muss jeder DAU aufbauen können.
Wenn du das jetzt mit in die Grundlage für die Beurteilung der Konstruktion einfließen dann fallen viele fachlich bessere Konstruktionen raus, dass man dafür dann in anderen Bereichen Abstriche machen muss erscheint mir nur logisch (entweder im Preis oder in der Qualität). Dazu kommt noch man kann so oder auch richtig gegen einen Tisch treten irgendwann wird schon irgendwas nachgeben.

Auch verstehe ich halt die folgende Aussage nicht.

"Aber was will ich damit sagen?

Auch wenn etwas oft gebaut und verkauft wurde heist das nicht dass das auch was taugt. "

Das ist doch eine reine Frage der Definition von was taugen, für deinen Anspruch taugt es nichts, aber offensichtlich für den vieler anderer schon, darunter zumindestens beim Kauf auch noch deine Bekannte, sonst hätte es sich nicht oft über Jahre verkauft, und wenn der einzige persönliche Anspruch ist, dass es billig ist, dann hat man halt Pech gehabt und wird kein Möbel bekommen mit dem man über Jahrzehnte Freude hat. Wenn man das aber möchte kauft man wohl nicht bei IKEA.


Und zum Helfen, was soll man denn noch helfen? Es wurde doch eigentlich Alles geschrieben und solange der OP keine Frage stellt, sehe ich wenig Sinn etwas zu widerholen. Oder Abschweifendes zu schreiben, was ich hiermit leider eh wieder gemacht habe, sorry dafür OP.

Also nichts für Ungut und du darfst es ja gerne anders sehen, ich war nur darüber verwundert, weil ich die Sichtweise nicht verstehe.
 

teluke

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Ganz einfach

"Aber was will ich damit sagen?

Auch wenn etwas oft gebaut und verkauft wurde heist das nicht dass das auch was taugt. "


Wenn Du noch gelesen hättest was vorher geschrieben wurde dann würdest Du den Satz verstehen.
 

teluke

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...da es das Ding in bis zu drei Metern Länge gibt, glaube ich nicht, dass die niedrigen Zargen alles sind, was sich unter der Platte findet.

Ich denke/mutmaße/fürchte, der Tisch wird eher so aufgebaut sein, wie die Dinger, die sich in jedem Dänischen Bettelager als "Goliath" finden lassen. Das wäre dann so.

Edit... Ich korrigiere, das mit dem Designpreis "Neue Klassiker" bedachte Werk - also bitte nicht so despektierlich:emoji_wink: - gibt es sogar bis 3,6m Länge.

Ich habe mir auch die CAD-Dateien angeschaut.
Nach denen sind die niedrigen Zargen tatsächlich alles was unter der Platte ist.
 

Batucada

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Ab jetzt in der Karibik auf Hispaniola
Ich habe mir auch die CAD-Dateien angeschaut.
Nach denen sind die niedrigen Zargen tatsächlich alles was unter der Platte ist.
Hallo,
das hab' ich auch, ich war aber eher mäßig enttäuscht, was den Inhalt angbelangt. Vielleicht will man nur die äußeren Maße angeben und hat daher auf detaillierte Inhalte verzichtet? Vielleicht sind meine Erwartungen an solche CADs dann aber auch etwas zu hoch?

Batucada
 

Mitglied 59145

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Ich habe das Ding mal nachgebaut. Allerdings nach Fotovorlage vom Kunden.
Das hier alle von flachen Zargen sprechen verstehe ich nicht. Die Dinger sind bestimmt 80mm hoch. Ich habe damals wie folgt gebaut:
Tischplatte 3m lang 50mm dick. Beine waren um die 14cm Querschnitt und nur Lufttrocken. Mit den Zargen ordentlich verdübelt. Zargen waren 80 auf 50mm und innen bündig am Tischbein, zum dübeln hat man also mehr als genug Platz. Durch den Einsprrung wirken die nicht so hoch. Um das Tischbein 5mm Fuge. Die Platte habe ich so verleimt, dass die äußeren Bretter, also die zwischen den Beinen, nachträglich angeleint wurden. Wenn man Stumpf die Platte verleimt und dann die Ausklinkung sägt, sieht das bescheiden aus.
Befestigt mit Nutklötzen. Auf dem Ding kannst du einiges veranstalten, da wackelt überhaupt nichts, nie!
Ganz normale Tischkontruktion, nur die Maße sind ungewöhnlich.
Ich habe hier zu Hause auch Risse in meinem Tisch, klar OP am offenen Herzen würde ich da nicht drauf machen. Aber irgendwelche Kulturen entstehen hier auch nicht. Ja, Kinder im Haus......

Wenn man die Fuge nicht will, kann man die Tischbeine mit dem passenden Baschlag an der Platte befestigen. Dann zeigt sich aber bei viel Feuchtigkeit was Kapillarkraft bedeutet......

Ich habe durchgehende Platte, einfach weil es einfach ist und gut funktioniert.

Schönheit ist relativ, der Kunde ist immer noch glücklich. Ich bin mir auch nicht sicher ob es wirklich der Tisch war. Aber ganz sicher war ich zu billig:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Gruss
Ben
 

teluke

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Hallo Ben.

Nein eben nicht, soweit sind die CAD Zeichnungen schon klar.

Die Beine sind hier aber lediglich an den Querzargen zwischen den Beinen befestigt.
Die Längszargen bilden, zusammen mit weiteren zwei Querzargen einen Rahmen. Der wiederum ist mit den Querzargen zwischen den Beinen verschraubt.
Das ist mein Kritikpunkt.

Die Querzargen zwischen den Beinen haben 80x85mm lt. CAD. Das reicht selbstverständlich um die Beine dort zu befestigen.
Aber zwei Dübel/Bein und die dazu nur auf einer Seite halte ich da für zuwenig.

Ob die Platte einfach draufliegt oder mit dieser Rahmenzarge verbunden ist geben die Zeichnungen nicht her.

Wären die Beine, so wie Du das beschreibst mit der Zarge, also auch mit den Längszargen, fix verbunden hätte ich nichts geschrieben.

So wie Du das schreibst habe ich unseren großen Esstisch auch gebaut. Der steht auch bombenfest.
 

hobbybohrer

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Hallo, der
Designpreis "Neue Klassiker"
ist kein Designpreis, sondern ein Label, das die Zeitschrift "Schöner Wohnen" verwendet, um ihrer Leserschaft zu vermitteln, dass das Möbel praxistauglich und naja irgendwie schick ist. ("..mit gut gestalteten Objekten tatsächlich wohnen und leben..") Damit macht ein Käufer folglich nichts falsch. Für mich ist das so etwas, wie Brokolisuppe mit Hackfleisch und Schmelzkäse im Vergleich zu haute cuisine.
Richard
 

Mitglied 59145

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Dann wird da irgendein Verbinder sitzen mit denen man Anzugsmoment schafft. Die Platte liegt ja auch nicht nur auf.

Gruss
Ben
 

NOFX

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Bei uns ist es so gelöst:

IMG_20210522_212207165.jpg

IMG_20210522_212221152.jpg

Verbaut sind Stehbolzen und keine Dübel. Der Tisch ist sehr stabil, obwohl ausziehbar.
 

crocoandy

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besten Dank, NOFX! Die Bilder sind sehr erkenntnisfördernd. Jetzt habe ich ne Vorstellung, wir man das machen kann.
 
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crocoandy

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Und wie Chris beschrieben hat is auch die Platte hinzukriegen kein Hexenwerk. Geht aber halt auch nicht ohne Ahnung und Werkzeuge. Und zum Geld sparen, wenns um einen Tisch geht, eh nicht.
@crocoandy :
Wenn die Möbel größer werden muss man sauber abrichten und fügen können, sonst kriegst du die Platte nicht zusammen und gerade.
Und als Greenhorn die Walnußbäume der Gegend fürs geplante Projekt zu favorisieren kann schnell in ner Menge Frust und versenktem Kapital bedeuten...
Stamm kaufen, aufsägen lassen, zum Trockenen geben (auch gar nicht einfach bei den Dimensionen (vom Querschnitt der Beine) und in Nuss jemanden zu finden der dir das mit in den Trockner legt. Und die ganze Anfertigung ist im Prinzip alles nicht wirklich sehr schwierig und kompliziert, aber der Tisch, mit seinen seltsamen Dimensionierungen (vor allem der Zargen) erfordert sehr saubere Verbindungen damit du danach nicht n Haufen Nussbaum zu nem Wackeldackel verwandelt hast.
Du bezeichnest dich als Greenhorn. Was genau bedeutet das? Hast du ne Werkstatt. Wie ist die ausgestattet? Was hast du bisher so gebaut aus Holz?
Vieles ist möglich, es gab hier letztes Jahr jemanden der nen schönen Tisch als Erstlingswerk gebaut hat: https://www.woodworker.de/forum/thr...ast-unendliche-geschichte.115279/#post-775484

Oska erzählt ganz anschaulich was einem da so alles widerfährt. Er hat sich durchgebissen! Und ehrlich, ich glaub das hätten nicht so viele geschafft über Monate und mit Rückschlägen und so...

Gib uns doch noch ein paar Infos zu deiner Ausstattung und deinen Vorkenntnissen.
Vorkenntnisse:
wenig bis null.
Aber ich bin ein grosser Wald und Holzfan (ob sich das irgendwie widerspricht?) und bin schon länger fasziniert von den unendlichen kreativen Möglichkeiten, die der Werkstoff Holz so bietet.
Wie der oben von Dir erwähnte Woodworker-Neuling auch habe ich innerhalb weniger Wochen eine virtuelle Tischlerausbildung hingelegt und das Fernsehprogramm gänzlich durch Projektdokumentationen diverser Tischlerarbeiten v.a. aus USA eingetauscht.
Und gerade bei den Tischen waren viele Projekte dabei, die wirklich machbar aussehen und nicht nach Hexenwerk. Mein Favorit war lange dieser Tisch (
), bis ich auf den Bigfoot-Tisch gestossen bin. Der Nussbaumtisch von Bents Woodworking ist auch nach wie vor im Rennen. Die Beiträge zu meinem Thread haben mich tendenziell eher eingeschüchtert. Wenn ich ein youtube-Tutorial habe, muss ich das ja im Prinzip „einfach“ nur nachbauen.

Zu meiner Ausstattung bzw. den Möglichkeiten, die ich hier und im Freundeskreis habe:
Ich besitze eine Zug-Kappsäge, eine Tauchsäge von Makita mit Führungsschiene, diverse lange Rohrklemmen, einen Exzenterschleifer. Und weiss die Geräte zu bedienen. Meine Erstlingswerke sind Hochbeete aus Fichte-Rahmen, die ich in den letzten Wochen zusammen gezimmert habe. War ne Mordsgaudi, zumal ich nie gedacht hätte, sowas selbst hinzukriegen. Bis ich mir entsprechende Tutorials angeschaut habe.
Ein Freund von mir hat ein eigenes Sägewerk und kann mir Bohlen aus einem Stamm schneiden.
Am Ort gibt es eine Schreinermeisterin, die mir die Bretter abrichten und dickenhobeln kann.
Die Sache mit der Trocknung ist noch nicht geklärt. Zur Not muss ich mein Projekt erstmal auf Eis legen und zwei bis drei Jahre warten, ehe das Holz durchgetrocknet ist. In der Umgebung habe ich jedenfalls niemanden gefunden, der mir die Bohlen trocknen könnte.

Und meine Motivation zum Tischselbstbau ist nicht die Idee, dass ich damit günstig an einen schönen Tisch herankommen kann (von der Vorstellung habe ich mich sehr schnell verabschiedet, als ich feststellte, wieviel Werkzeug man für Holzbauprojekte benötigt), sondern der Wunsch, aus einem unscheinbaren Holzstamm ein potentiell wunderschönes Endprodukt zu fertigen, inkl. aller Schritte, die dafür notwendig sein mögen.

Der erste Schritt ist getan und ein Nussbaumstamm gekauft. Nächste Woche wird er bei meinem Freund im Sägewerk aufgesägt. Ich bin megagespannt!

Ich dokumentiere gerne das Projekt hier, wenn ich mich dann für eine Variante eines Esstisches entschieden habe.

Viiielen Dank schonmal für die ganze Unterstützung!
 

crocoandy

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Ingo: Deine Projektdoku hatte ich lustigerweise bei meiner youtube-Recherche schon vor ein paar Wochen gesehen.
ein wirklich schöner Tisch!
 

bello

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habe ich innerhalb weniger Wochen eine virtuelle Tischlerausbildung hingelegt
Dann versuche nun einen Schreiner zu finden, der Dir bei diesem Projekt mit Deinen Werkzeugen zur Seite steht.

Das ist nicht ironisch oder provokant gemeint. Ich habe meine "Ausbildung" nur mit Hilfe eines Schreiners geschafft und das war richtig gut investiertes Geld. Kein Material wurde durch Fehlversuche verschwendet.
 
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