Anschluss Bandsäge Centauro St 600 an Starkstrom

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prophet1985

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Hallo liebe Holzwerker,

ich habe eine BandsägeCentauro St 600 in guten bis sehr gutem Zustand gekauft - soweit ich das beurteilen kann. Ich bin ich mir allerdings mit dem Elektroanschluss unsicher. Sie läuft mit Starkstrom. Leider konnte ich sie nicht selbst abklemmen, laut Auskunft vom Verkäufer hat sie jedoch bis zum Ausbau ohne Probleme funktioniert. Zum besseren Verständnis habe ich ein Bild angehängt. Auf diesem sieht man - ganz normal - L 1, L2, L3 (braun, schwarz, dunkelgrau). Rechts dann der Schutzleiter mit grün gelb, auf der Klemme ist auch das Symbol des Schutzleiters angebracht. N habe ich nicht angegeklemmt. Einen Schaltplan besitze ich nicht.

Nun zu meinem Problem: Aus dem linken Spule mit der Feder (blauer Kreis) kommen zwei dünne, scharze Kabel. Als ich den Schalter geöffnet habe, hatte es den ANSCHEIN, als wäre das längere auf dem Schutzleiter und das kürzere auf L1 geklemmt. Sobald ich das CEE - Anschlusskabel einstecke, klackt der Federmechanismus in der linken Spule und der FI löst aus. Was mache ich falsch?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Steffen
 

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Hondo6566

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Hallo,
das ist m.E. die Unterspannungsauslösung.
Die beiden dünnen schwarzen Drähte kommen auf der Eingangsseite zwischen 2 beliebige Phasen angeschlossen. (230V)
Aber da du keine Ahnung davon hast lass das einen Elektriker machen und lass die Finger davon weg.
 

seschmi

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Ich bin zwar kein Elektriker, kann aber aus medizinischer Sicht was sagen: Finger weg!

Aus meiner Sicht ist hier eine Phase über den Wiederanlaufschutz mit dem Schutzleiter verbunden. Da der Schutzleiter vermutlich mit dem Metallgehäuse verbunden ist, eine ganz ungünstige Konfiguration. Da muss nur ein Defekt im Kabel sein, schon liegt Netzspannung am Gehäuse an.

Das letzte Mal, dass ich jemanden gesehen habe, der so ein spannungsführendes Gehäuse angefasst hat (hatte eine Lampe umgebaut), war in der Rechtsmedizin, Thema „Strommarken“.

Deshalb: Lass einen Elektriker drauf schauen. Wen der Vorbesitzer so ein Osterei eingebaut hat, sind vielleicht noch mehr drin...
 

prophet1985

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Hallo und vielen Dank für die Antworten,

der Tipp von Hondo war Gold wert, die Säge läuft, wie sie soll. Das einzig nervige ist, dass die Unterspannungsauslösung brummt und damit auch immer Strom zieht. Ich werde also, sollte ich die Säge nicht benötigen, vom Netz trennen.

Viele Grüße

Steffen
 

thschi

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Hi, wer irgendetwas außer Gehäuseteile an den PE anklemmt, sollte vielleicht doch noch mal einen Kundigen draufschauen lassen. Auch wenn es jetzt läuft…

Grüße

Thomas
 

Batucada

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Die beiden dünnen schwarzen Drähte kommen auf der Eingangsseite zwischen 2 beliebige Phasen angeschlossen. (230V)
Nach meiner unmaßgeblichen Meinung beträgt die Spannung zwischen 2 Außenleitern (landläufig Phase genannt) immerhin 400 V. es wäre ratsam zu wissen, für welche Nennspannung der Unterspannungsauslöser ausgelegt ist. Bei 230 V Nennspannung dürfte der nur zwischen einem der Außenleiter (L1, L2 oder L3) und dem N-Leiter angeschlossen werden. Das sollte dringend durch einen Fachmann geklärt werden.

Batucada
 

rafikus

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Das einzig nervige ist, dass die Unterspannungsauslösung brummt und damit auch immer Strom zieht. Ich werde also, sollte ich die Säge nicht benötigen, vom Netz trennen.
Sie steht die ganze Zeit unter Spannung, weil sie falsch angeschlossen ist. Und so lange du nicht weißt, für welche Spannung sie vorgesehen ist, solltest du das auch nicht so betreiben.

Klugscheißermodus AN:
Es heißt "Drehstrom", nicht "Kraftstrom".
 

Batucada

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Des Rätsels Lösung liegt in diesen Worten:
Aus dem linken Spule mit der Feder (blauer Kreis) kommen zwei dünne, scharze Kabel. Als ich den Schalter geöffnet habe, hatte es den ANSCHEIN, als wäre das längere auf dem Schutzleiter und das kürzere auf L1 geklemmt. Sobald ich das CEE - Anschlusskabel einstecke, klackt der Federmechanismus in der linken Spule und der FI löst aus.
Einen kapitalen Bock hat dann unser lieber Hondo geschossen:
das ist m.E. die Unterspannungsauslösung.
Die beiden dünnen schwarzen Drähte kommen auf der Eingangsseite zwischen 2 beliebige Phasen angeschlossen. (230V)
Der folgende Hinweis war zwar löblich, aber wegen des von Hondo eingebauten Fehlers, hat es den Propheten auf die falsche Fährte gelockt... Den Hinweis, den Hondo gemacht hat, ehrt in zwar, er hätte aber noch mehr Ehre verdient, wenn er den vorangegangene Ratschlag unterlassen hätte.
Aber da du keine Ahnung davon hast lass das einen Elektriker machen und lass die Finger davon weg.
der Tipp von Hondo war Gold wert, die Säge läuft, wie sie soll. Das einzig nervige ist, dass die Unterspannungsauslösung brummt und damit auch immer Strom zieht.
Da war einer überglücklich und merkt das Feuer nicht, was er wohlmöglich selbst gelegt hat, auf Dauer wird er nicht viel Freude haben.
Ich werde also, sollte ich die Säge nicht benötigen, vom Netz trennen.
Das sollte der Prophet dauerhaft tun, zumindest solange, bis eine Fachkraft den Anschluss ordnungsgemäß hergestellt hat. Sicherheitshalber sollte der Unterspannungsauslöser bei dieser Maßnahme auch getauscht werden.

Was lernt man aus einer solchen Geschichte:
Bei fehlener Sachkunde kann falsch verstandene Hilfsbereitschaft andere Menschen zu Schaden führen. Bis jetzt noch mal gut gegangen.

Batucada
 

Yovader

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Oh sorry, bei Dir war die Reihenfolge andersherum.

Ganz offensichtlich hat der TE keine Ahnung von der Materie und da ist in meinen Augen alles außer dem Verweis auf eine Fachkraft unverantwortlich. Wie man sieht hat der TE sich gleich ans Werk gemacht und Ideen umgesetzt und bisher wohl einfach Glück gehabt, ebenso alle anderen die Zugang zu seiner Werkstatt haben.

@rafikus : wenn schon klugscheißen, dann auch richtig, es heißt fachlich korrekt Dreiphasenwechselstrom. Den Senf darfst Du behalten.
 
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rafikus

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@rafikus : wenn schon klugscheißen, dann auch richtig, es heißt fachlich korrekt Dreiphasenwechselstrom. Den Senf darfst Du behalten.
Wenn du es dann schon genau nimmst, dann bitte auch bemerken, dass ich auch nicht zu den "Allen" gehöre. Und dass die Spule falsch angeschlossen ist, wenn sie ständig unter Spannung steht, ist keine Vermutung, sondern eine Tatsache.
 

uli2003

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Da war einer überglücklich und merkt das Feuer nicht, was er wohlmöglich selbst gelegt hat, auf Dauer wird er nicht viel Freude haben.
Ich grätsche mal hier rein, bin aber bekannterweise kein Elektriker.

Das ist nicht ganz richtig. Bei meinen Motorschutzschaltern sind die Spulen der Unterspannungsauslösung werksseitig ALLE permanent ans Netz angeschlossen.
Und das ist auch richtig so, denn wenn so wie hier kein Hilfskontakt am Schalter/Schütz vorhanden ist, wäre die Motorseite nicht spannungsfrei.
Beispielsweise bei einem Erdschluss im Motor würde immer der FI auslösen und ein Eingrenzen des Fehlers wäre aufgrund der fehlenden Möglichkeit des kompletten Abschaltens extrem erschwert.

Betrachte ich das Typenschild des oben aufgeführten Motorschutzschalters, ist dieser für ein 660 Volt Netz ausgelegt. In diesem kann die Strangspannung nicht kleiner als 380V sein. Folglich ist es für die Spule kein Problem, an zwei Leitern mit 400V angeschlossen zu sein.

Ich gehe jetzt wieder arbeiten dorthin, wo die Spulen schön leise vor sich hinbrummen. :emoji_slight_smile:
 

GertG

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Jetzt bin ich in der Materie auch nicht sattelfest (was mich dann sofort hier zur Mitarbeit qualifiziert) aber eine Unterspannungsauslösungsspule, die nicht die ganze Zeit unter Spannung steht, soll genau was machen, wenn die Spannung in der Zuleitung mal wirklich ausfällt? Und wie....so ganz ohne Strom?
:emoji_thinking:

Übrigens:
"Kraft" heißt bei uns auf dem Land alles, was mit mehr als einer stromführenden Phase angetrieben wird.
So wie "Tempo" hier jedes Papiertaschentuch heißt.
"Drehstrom" ist bei den Bauern nur was für Studierte und käme niemals bei denen ins Haus.
 

rafikus

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Batucada

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Da das Thema auch schon hier im Forum behandelt, ich verweise mal da hin: https://www.woodworker.de/forum/threads/neuer-schalter-für-kity-636.105171/
Der Link zeigt auf ein Gerät, das in keinster Weise mit dem Motorschutzschalter vergleichbar ist, bei dem verlinkten KEDU-Schalter werden die Kontakte durch äußere mechanische Einwirkung geschlossen. Bei dem BBC-Motorschutzschalter ist das nicht möglich, wenn die Unterspannungsüberwachung ausgelöst hat.
 

Da bin ich

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Bei Strom ist nix pauschal, auch bei Kraftstrom nicht :emoji_wink:
Bei dem Schalter um den es hier geht handelt es sich um einen Schalter für den es viele Anbauteile gibt bzw gab. Unter anderem auch unterspannungsspulen mit verschiedenen Spannungen. Jeder Hersteller hat so ein Baukasten im Angebot. Man darf die nicht mit den heute bei billigst Geräten verbauten Schalter verwechseln. Die funktionieren anders, hier ist es ein Schalter mit schaltschloss , federkraftspeicher und was auch noch alles . Und hier ist die Spule immer auf der zugangsseite angeschlossen und summt leise vor sich hin ein Leben lang
 
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uli2003

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Die funktionieren anders, hier ist es ein Schalter mit schaltschloss , federkraftspeicher und was auch noch alles .
Die Konstruktion des Schalters ist für den Anschluss prinzipiell nicht relevant. Pfiffiger ist sicher ein Hilfskontakt, welcher die Spule spannungsfrei hält, bis der Schalter wieder eingerastet wird, so wie Rafikus das beschreibt. Dies lässt sich natürlich auch über einen Kontakt des Abgangs umsetzen, was die Abgangsseite durch den Spuleninnenwiderstand jedoch nie komplett spannungsfrei macht.

Bei fest angeschlossenen Maschinen, bei denen man nicht mal eben den Stecker ziehen kann, ungünstig.
 

carsten

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Hallo,

Das die gefundene Lösung noch nicht optimal ist, hat Steffen wohl hoffentlich mitgelesen und ich persönlich hoffe dass er die passenden Rückschlüsse daraus zieht.
Ansonsten können wir hier jetzt trefflich über Stromthemen hin und her schreiben ohne das wir zu einem "Ergebnis" kommen, dass nicht noch mal jdm kommentieren muss.
 

carsten

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Hallo Steffen hat mich gebeten sein Ergebnis noch nachzureichen

Hier mein Ergebnis bzw. meine Antwort mit der Bitte um Veröffentlichung:

Hallo liebe Antwortenden,

ich habe mir euren Rat zu Herzen genommen und heute einen Elektriker um Rat gefragt. Folgende Antwort habe ich von ihm erhalten: Man muss grundsätzlich bei solchen Schützen - und was anderes ist ein Unterspannungsauslöser nicht - zwischen 400 V und 230 V unterscheiden. Die 400er Schütze werden zwischen L 1 u. L 2 geklemmt. Die 230er Schütze an L 1 und N. Somit hatten beide Antwortenden irgendwo recht :emoji_wink:
Problematisch ist bei jedoch, dass es sich bei meinem Schutz nicht zu erkennen ist, um was für ein Modell es sich handelt. So haben wir beide Varianten mit dem Risiko des Defektes ausprobiert. Ergebnis ist, dass der Schutz sowohl bei der 230er Variante als als der 400er Variante zuverlässig schaltet. Nachdem der Schutz bei 230 - im Gegensatz zu der anderen Anschlussmöglichkeit - nur sehr leise brummt, habe ich jetzt diese Möglichkeit gewählt. Ich behalte den Schutz in jedem Fall im Auge und werde - sobald er fehleranfällig wird - bei niedriger Toleranzschwelle gegen einen Neuen tauschen.

Noch ein paar Worte zu dem von euch völlig zu Recht diskutierten Sicherheitsaspekt. Wir alle bewegen uns im täglichen Leben in Bereichen, in denen wir einem Risiko ausgesetzt sind. Der Busfahrer kann wesentlich besser Autofahren als ich, der Schreiner deutlich besser mit seiner Handkreissäge umgehen und so das Risiko einer Verletzung minimieren. Soll ich deswegen jetzt nicht mit einer Handkreissäge sägen bzw. nicht Autofahren?

Ich denke, man kann auch über das Thema Strom diskutieren, logisch nachdenken und im Sinne einer möglichen Lösungsfindung auch unterschiedliche Ansätze abwägen - ob dann jemand die Arbeiten tatsächlich ausführt, muss jedem selbst überlassen sein. Das ein Thread geschlossen wird, praktisch eine Zensur stattfindet, weil die Mitglieder in einem Forum nicht fähig sind, sich sachlich auszutauschen, finde ich bedenklich.

By the way: Allein schon eure Antworten haben mich befähigt, mich auf Augenhöhe mit dem Elektriker auszutauschen. Vielen Dank dafür!

Steffen
 
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