Eiche Esstisch bauen aus 2 Bohlen

dassnake

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Moin Leute,

ich bin vor kurzer Zeit umgezogen und habe alles in feiner handarbeit erledigt. Vom streichen bis zum Küchenaufbau. Alles hat super geklappt und ich bin sehr zufrieden.
Nun steht ein neues Projekt vor der Tür. Unzwar muss ich einen Esstisch aus Eiche bauen. Ich stelle mir den Tisch wie folgt vor:
Der Tisch soll eine Größe von insgesamt 300 x 100 x 5-6cm haben. Ich habe 2 Eichebohlen in ca. 325 x 60 x 7cm, die mehrere Jahre getrocknet wurden und aktuell seit 2 Monaten im Haus liegen. Ich möchte diese 2 Bohlen NICHT miteinander verbinden, sondern es soll eine Fuge in der Mitte von ca. 1 cm zu sehen sein. Eventuell lasse ich an der Außenseite die Waldkante dran. Wird man sehen, wie gut ich die Rinde abbekomme, zur Not wird diese besäumt :emoji_slight_smile:
Ich weiß, dass die Bohlen schüsseln können. Das Risiko gehe ich ein.
Die Fuße habe ich aus Stahl angefertigt und halten das Gewicht ohne Probleme.

Ich habe vor, die 2 Bohlen per Oberfräse abzurichten mit einen 25er Nutfräser mit Grunschneide. Ich weiß, es wird sicherlich lange Dauern, aber ich hoffe, dass es sich bezahlt macht.
Die Bohle kommt auf eine Unterkonstuktion (OSB-Platte), jeweils links und recht ein Kantholz und den passenden Schlitten für die OF. Danach heißt es hobeln, hobeln, hobel...hin und her, hin und her....

Wie hört sich mein Vorhaben an? Ich bin relativ fit im handwerklichen Bereich. Habe auch schon etliche Möbel gebaut, aber keinen Tisch in dieser Größe. Ich habe absoluten Respekt vor der Größe und versuche, dass beste aus meinen Hobby zu machen :emoji_slight_smile:

Falls Ideen oder Tipps vorhanden sind, würde es mich wahnsinnig freuen :emoji_slight_smile:

Beste Grüße
 

Friederich

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Ich weiß, dass die Bohlen schüsseln können.
Hallo, nicht nur schüsseln sondern in Marknähe auch reißen.
Sind sie das denn nicht schon? Falls nicht, ist zu bezweifeln dass sie tatsächlich schon trocken sind.
Wieviele Jahre wurden sie denn getrocknet? Und wo?
7cm Eiche braucht seine Zeit.
Ich wette einen Kasten Bier, es fehlen noch mind. 3 Winter im beheizten Raum.

Über Sommer im Haus tut sich übrigens überhauptnichts.
 

ChrisOL

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Die Rinde sollte schon in weiten Teilen alleine abfallen wenn das Holz trocken ist. Ansonsten kann man gut mit einem Zugmesser nachhelfen.
 

Friederich

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Es sei denn es hat im Sommer über viele Wochen Lutfeuchtigkeit von unter 30%, wie im letzten Jahr.
Diese hatte es nicht rund um die Uhr. Und vor allem im Freien und nicht im Haus. Da war es nämlich deutlich kühler und daher auch feuchter.
Je wärmer draußen, desto feuchter drinnen.
 

dassnake

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Hallo, nicht nur schüsseln sondern in Marknähe auch reißen.
Sind sie das denn nicht schon? Falls nicht, ist zu bezweifeln dass sie tatsächlich schon trocken sind.
Wieviele Jahre wurden sie denn getrocknet? Und wo?
7cm Eiche braucht seine Zeit.
Ich wette einen Kasten Bier, es fehlen noch mind. 3 Winter im beheizten Raum.

Über Sommer im Haus tut sich übrigens überhauptnichts.

Also ich habe das Holz vor 2 Jahren erworben und damals hatte es eine Feuchtigkeit von ca.10%.
 

dascello

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Das mit der OF geht natürlich und danach ist das erst mal plan.
Aber, da das ohnehin nicht so bleibt, und das ja auch eher ein rustikales Trumm wird, wäre mir das nicht so wichtig.
Das wäre für mich der sehr seltene Einsatz meines handgeführten Elektrohobels. Abtrag nur da, wo das "auf Auge" sinnvoll ist.
Am Ende mutig mit dem Bandschleifer drüber und nach Wunsch mit Rutscher oder Exzenter (mag ich nicht, weil macht Kringel) zu Ende schleifen.

Drei Wochen später wird das alles für die Katz gewesen sein (eventuell), aber, wie gesagt, rustikal.

(An meinem Ton merkst du: Gefallen tut mir sowas nicht)


Gruß


Michael
 

dassnake

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Das mit der OF geht natürlich und danach ist das erst mal plan.
Aber, da das ohnehin nicht so bleibt, und das ja auch eher ein rustikales Trumm wird, wäre mir das nicht so wichtig.
Das wäre für mich der sehr seltene Einsatz meines handgeführten Elektrohobels. Abtrag nur da, wo das "auf Auge" sinnvoll ist.
Am Ende mutig mit dem Bandschleifer drüber und nach Wunsch mit Rutscher oder Exzenter (mag ich nicht, weil macht Kringel) zu Ende schleifen.

Drei Wochen später wird das alles für die Katz gewesen sein (eventuell), aber, wie gesagt, rustikal.

(An meinem Ton merkst du: Gefallen tut mir sowas nicht)


Gruß


Michael
WIe gesagt, von mir aus kann es "etwas" schüsseln. Solange Gläser nicht umfallen ist alles im Rahmen. Zum anderen sollte man bedenken, dass es sich hierbei um ein Naturprodukt handelt!
Anbei sende ich ein Foto, wie ich mir die Tischplatte vorstelle.
 
Zuletzt bearbeitet:

Friederich

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...damals hatte es eine Feuchtigkeit von ca.10%.
Bist du sicher? Kann ich kaum glauben. Das dauert bei Ei von 7cm wirklich extrem lange.
Und bei Lagerung nur im Freien ist es überhauptnicht zu erreichen. Es hätte dann nachträglich noch ein paar Jahre im Beheizten lagern müssen.
Oder war es kammergetrocknet?
 

dassnake

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Nur dass das nicht der Tisch des TE ist.
Ist ein geklautes Foto .....
Ich habe auch nicht gesagt, dass es mein Tisch ist.
Ich möchte damit nur bezwecken, wie der Tisch später aussehen soll, damit ihr ein Bild vor Augen habt.
Bei genauerer Betrachtung, ist der Tisch auch leicht am schüsseln, aber ich frage mich, was euer Problem ist.

Ich finde, dass der Tisch richtig genial aussieht und eine leichte unebenheit macht den Tisch zu etwas ganz besonderes. Aber Meinungen sind ja verschieden.
 

Macchia

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Wie hört sich mein Vorhaben an?

einfach machen!

Die Risiken der Rissbildung kennst du.
Das Stahlgestell kennen wir nicht...
Ich selbst bin kein Fan mit der Abrichterei durch Oberfräse
da nehme ich lieber einen Schrupphobel oder frage eine Schreinerei
wenn die Bohlen zu breit sind für meine Maschine.

(300cm mit einem 25mm Fräser das macht ca. >140 Durchgänge, je nach Krümmung musst du auf 2 mal in die Tiefe gehen.
bei 4 Seiten sind es locker 600 Durchgänge und das bei 50cm macht gut 300m (bei einer Zustellung),
eine Laufbahn in einem Leichtathletik-Stadion hat 400m, so als Vorstellung)
ob du bei einer Länge von 3m dir 5-6 cm Dicke erhalten kannst ist eher unwahrscheinlich bei 7cm Rohmaß
wenn beide Seiten plan werden sollen.

Deine Oberfräse wird durch den Dauerbetrieb stark belastet und ob du mit einem Fräser auskommst ist auch nicht sicher.
Die erschaffene Oberfläche muss gründlich geschliffen werden da die Fräser "tiefe" Spuren hinterlassen.
Wenn du alles zusammen rechnest ist der Gang zur Schreinerei sehr wahrscheinlich die bessere Wahl.
Ganz zu schweigen von der Arbeitszeit und der Sauerei.
Vielleicht bekommst du auch noch ein paar Tipps mit auf den Weg...

Die Fuge in der Mitte kann ich als Designelement verstehen, doch auf einer Tischplatte
(Esstisch?) evt. unpraktisch. Stell dir vor jemand schiebt sein Weinglas zur Seite und das verkantet in
dem Schlitz... (probier das mal aus bei 1 cm Spalt mit verschiedenen Gläsern, vielleicht geht´s ja doch)
oder Besteck verklemmt sich oder du wischt jedesmal die Krümel durch auf den Fussboden...oder, oder
...überlege gerade ob das bei einem cm überhaupt den gewünschten Designeffekt hat, glaub es müsste breiter sein,
allerdings mit steigenden Nachteilen s.o.
Wenn die Bretter sich in Längsachse wölben hast du nochmal eine Kante mitten im Tisch...

Falls du Risse bekommen solltest kannst du diese mit sog. Butterflies ansprechend im
Zaum halten. (nicht sofort, nach 1-2 Wintern in der Wohnung etwa)
Diese Butterflies sieht man zwar auch schon an jeder Ecke,
gefällt mir aber trotzdem.

Für eine "Rittertafel" im Freien finde ich das prima,
in der Wohnung als Esstisch würde ich die Bohlen auftrennen und wieder verleimen...
diese Option hast du allerdings immer noch wenn's doch nicht mehr gefällt od. klappt.

Das Tischgestell wäre noch interessant zu sehen, damit steht und fällt (im wahrsten Sinne)
auch dieses Rustikal-Design.

mir gefällt der Tisch auch sehr gut, doch für mich ist immer der Grundsatz, Design folgt Funktion nicht
umgekehrt, maßgebend.

viel Erfolg!
 

dassnake

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einfach machen!

Die Risiken der Rissbildung kennst du.
Das Stahlgestell kennen wir nicht...
Ich selbst bin kein Fan mit der Abrichterei durch Oberfräse
da nehme ich lieber einen Schrupphobel oder frage eine Schreinerei
wenn die Bohlen zu breit sind für meine Maschine.

(300cm mit einem 25mm Fräser das macht ca. >140 Durchgänge, je nach Krümmung musst du auf 2 mal in die Tiefe gehen.
bei 4 Seiten sind es locker 600 Durchgänge und das bei 50cm macht gut 300m (bei einer Zustellung),
eine Laufbahn in einem Leichtathletik-Stadion hat 400m, so als Vorstellung)
ob du bei einer Länge von 3m dir 5-6 cm Dicke erhalten kannst ist eher unwahrscheinlich bei 7cm Rohmaß
wenn beide Seiten plan werden sollen.

Deine Oberfräse wird durch den Dauerbetrieb stark belastet und ob du mit einem Fräser auskommst ist auch nicht sicher.
Die erschaffene Oberfläche muss gründlich geschliffen werden da die Fräser "tiefe" Spuren hinterlassen.
Wenn du alles zusammen rechnest ist der Gang zur Schreinerei sehr wahrscheinlich die bessere Wahl.
Ganz zu schweigen von der Arbeitszeit und der Sauerei.
Vielleicht bekommst du auch noch ein paar Tipps mit auf den Weg...

Die Fuge in der Mitte kann ich als Designelement verstehen, doch auf einer Tischplatte
(Esstisch?) evt. unpraktisch. Stell dir vor jemand schiebt sein Weinglas zur Seite und das verkantet in
dem Schlitz... (probier das mal aus bei 1 cm Spalt mit verschiedenen Gläsern, vielleicht geht´s ja doch)
oder Besteck verklemmt sich oder du wischt jedesmal die Krümel durch auf den Fussboden...oder, oder
...überlege gerade ob das bei einem cm überhaupt den gewünschten Designeffekt hat, glaub es müsste breiter sein,
allerdings mit steigenden Nachteilen s.o.
Wenn die Bretter sich in Längsachse wölben hast du nochmal eine Kante mitten im Tisch...

Falls du Risse bekommen solltest kannst du diese mit sog. Butterflies ansprechend im
Zaum halten. (nicht sofort, nach 1-2 Wintern in der Wohnung etwa)
Diese Butterflies sieht man zwar auch schon an jeder Ecke,
gefällt mir aber trotzdem.

Für eine "Rittertafel" im Freien finde ich das prima,
in der Wohnung als Esstisch würde ich die Bohlen auftrennen und wieder verleimen...
diese Option hast du allerdings immer noch wenn's doch nicht mehr gefällt od. klappt.

Das Tischgestell wäre noch interessant zu sehen, damit steht und fällt (im wahrsten Sinne)
auch dieses Rustikal-Design.

mir gefällt der Tisch auch sehr gut, doch für mich ist immer der Grundsatz, Design folgt Funktion nicht
umgekehrt, maßgebend.

viel Erfolg!

Vielen Dank für deine ausführliche und ehrliche Meinung!

Also das es ein großes und zeitintensives Projekt für mich ist, ist klar! EInen Schrupphobel oder ähnliches besitze ist nicht. Leider nur eine elekt. Handhobel, der in meinen Augen eine falsche Investition war. Dementsprechend bleibt mir nur die Oberfräse übrig. Bei einer länge von 300cm und breite von knapp 50-60cm ist es definitiv viel arbeit...
Anfangs habe ich in sämtlichen Schreinereien nachgefragt, ob es möglich ist, dass sie mir die Bohlen auf eine einheitliche Stärke hobel. Bislang nur absagen bekommen, da kein Dickenhobel mehr wie 50cm in der Breite hat. Zur Not könnte man die Bohle in der Mitte auftrennen... Ansonsten wurde mir nur noch ein Angebot per CNC gemacht. Das sprengt meine Kosten!

Anbei sende ich noch das Tischgestell. Es ist im Rohzustand. Ich habe es natürlich gesäubert und lackiert :emoji_wink:
 

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IngoS

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Die Fuge in der Mitte kann ich als Designelement verstehen, doch auf einer Tischplatte
(Esstisch?) evt. unpraktisch

Hallo,

was da als tolles Design verkauft wird, (Mittelfuge) dient eher dem einfacheren, billigerem Transport der Platte und hat keinen praktischen Nutzen. Ganz im Gegenteil sind Fugen tatsächlich unpraktisch, da fallen gerne Messer durch und wenn ein Glas umfällt, pladdert der Rotwein auf den Teppich unterm Tisch. Bei Gartentischen, die bewittert sind, muss man diese Nachteile halt in Kauf nehmen, weil das Holz dort wesentlich stärker arbeitet.

Gruß

Ingo
 

dassnake

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Hallo,

was da als tolles Design verkauft wird, (Mittelfuge) dient eher dem einfacheren, billigerem Transport der Platte und hat keinen praktischen Nutzen. Ganz im Gegenteil sind Fugen tatsächlich unpraktisch, da fallen gerne Messer durch und wenn ein Glas umfällt, pladdert der Rotwein auf den Teppich unterm Tisch. Bei Gartentischen, die bewittert sind, muss man diese Nachteile halt in Kauf nehmen, weil das Holz dort wesentlich stärker arbeitet.

Gruß

Ingo

Also ich mache es in erster Linie, weil der Tisch sonst zu schwer wird! Ich muss den Tisch in die erste Etage tragen. Bei einer Größe von 300x100x5-6cm wird das Teil enorm schwer! Zum anderen werde ich wohl durch den Hausflur nicht kommen!
Ehrlich gesagt, finde ich die Fugen schön. Zum anderen habe ich keinen Teppich, sondern Fliesen :emoji_slight_smile:
 

falco

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Vielleicht sollte der ein oder andere sich auf Tipps zur Ausführung beschränken und die Kritik des "Designs" einfach für sich behalten. Der TE möchte es so haben, dann kann man es einfach gut sein lassen. Andere finden eben Tische wie sie vor hundert Jahren gebaut worden sind furchtbar, fachgerecht hin oder her.

Ich bin ganz bei @Macchia
Einfach machen, konstruktive Tipps beherzigen und bei Fragen während des Ablaufes einfach wieder melden.
 

Macchia

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Anbei sende ich noch das Tischgestell.
:emoji_astonished:

hast du schon überprüft welche Tragfähigkeit dein Boden hat? :emoji_grin:

Da du gerne schweißt hab ich noch eine Ergänzung die, die seitlichen Kräfte
aufnimmt. (zumindest ein wenig, denn wenn du diese Füße so unter die Platten schraubst wird das
seitlich schwingen)

Langlöcher wurden schon erwähnt!

Hier im Groben:
(umso breiter der senkrechte Schenkel ist, umso besser...)
du könntest das Dreieck auch weiter unten am Fuss ansetzen und so eine
Diagonale erzeugen... Möglichkeiten gibts viele.
tischfuss.jpg
 
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