Frage zu Hobeln

Juuma oder Dictum

  • Juuma

    Stimmen: 6 46,2%
  • Dictum

    Stimmen: 7 53,8%

  • Umfrageteilnehmer
    13

Aurux

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Hallo ,

Ich fange gerade an ,mich in das Thema Hobel zu begeben.Bis jetzt habe ich mich schon etwas informiert ,bin mir aber noch nicht 100% sicher ,was für einen Hobel ich mir als Einsteigerhobel kaufen sollte.
Oft empfohlen wird ein nr 62 .Hier habe ich eher Probleme bei der Markenwahl.Sollte ich zum Hobel von Dictum greifen oder doch einen Juuma kaufen.Beim 2. weiß ich auch nicht wirklich ,wo man ihn erwerben kann.
Zum Hobel will ich mir dann noch ein 2. Messer ,einen Doppelschleifstein und die Schleifführung von Veritas
kaufen.
Würde mich freuen ,wenn man mir bei der Hobelwahl hilft und mir vielleicht noch mehr Tipps gibt.

Mit freundlichen Grüßen Björn
 

rafikus

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Beim 2. weiß ich auch nicht wirklich ,wo man ihn erwerben kann.
Das erste Ergebnis in der Suchmaschine mit dem Suchbegriff "Juuma Hobel" bringt schon den richtigen Link zu www.feinewerkzeuge.de in Berlin.
Ich habe zwei Juumas aus dieser Quelle und einen Luban, der direkt in China gekauft wurde. Von der Qualität aller drei Hobel bin ich überzeugt.
Wenn du nicht direkt einen speziellen Einsatzzweck für einen Einhandhobel hast, dann würde ich zu einem Nr.4 raten. Dieser Hobel scheint mir einfach universeller zu sein und ist einer von der Sorte, den man immer wieder braucht.
Darüberhinaus solltest du dich auf dem Gebrauchtmarkt umsehen und einen hölzernen Doppelhobel von Ulmia, ECE, Steiner oder Famos ins Auge fassen. Solche Hobel bekommt man in einer sehr guten Qualität für einen Bruchteil eines neuen Metallhobels. Im praktischen Gebrauch stehen sie den Metallhobeln in nichts nach.

Als Schleifführung empfehle ich eine Eclipse 36 oder einen guten Nachbau. Damit schleifst du genauso gut und es schont den Geldbeutel.

rafikus
 

Aurux

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Vielen Dank für die Antworten.

Ich frage mich nur ,ob ein Nr 4 nicht zu klein ist ,um auch größere Flächen zu Hobeln?
Bei den Hobeln von Juuma ist nur das Problem,das zur Zeit viele Teile nicht lieferbar sind.
Sind die den wirklich besser als die Hobel von Dictum?
 

rafikus

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Sind die den wirklich besser als die Hobel von Dictum?
Dazu gab es in der letzten Zeit schon einige Beiträge im deutschen Internet. Such mal etwas, ich will dem Ergebnis nicht vorgreifen.
Eine Nr. 4 braucht man wirklich fast immer. Es gibt zwar einige Anwender, die lieber gleich zu einem Nr. 5 greifen, das sind aber wirlich wenige.
Was die größeren Flächen angeht so solltest du dich etwas bremsen. Fange mit dem Nr. 4 an, besorge dir einige preiswerte Holzhobel, übe das Schärfen und dann .... Dann wirst du viel besser wissen, ob du wirlich eine Rauhbank kaufen möchtest, sei es eine hölzerne oder eine Nr.6 oder gar Nr. 7.

rafikus
 

pedder

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Wenn ich trotz meiner Vorbehalt gegen chinesische Plagiate einen dieser Hobel kaufen sollte, würde ich auf die Quangsheng von workshopheaven.com setzen. Die Gefallen mir in der Farbstellung am Besten. Und der Shopbesitzer bringt die Chinesen dazu, selbst zu entwickeln und nicht nur Lie-Nielsen zu kopieren.

Dictum sieht LN wenigsten nicht ähnlich. Aber bevor ich mir ein braunes Werkzeug in die Werkstatt hol, muss ich Farbenblind werden.
 

joh.t.

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Ich empfehle Holzhobel_ leichter, einfach einzustellen- Gebrauchtkauf ist auch günstiger.

Natürlich macht son Hobelbank Ferrari mehr her aber das Konto ist auch leerer...
 

zündapp

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Ich empfehle freundlich das Gegenteil :emoji_slight_smile:: mach das Konto leer, kauf einen veritas mit vertellbarem Maul. Hobeln ist schwer genug, da kannst Du am Anfang einen sehr guten Hobel brauchen. Wenn Du dann erst mal den Dreh raus hast, kannst Du jede Menge gebrauchte Hobel kaufen und wieder flott machen.
 

borisffm

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Erster Hobel soll am besten neu und gut sein. Ich empfehle Nr. 62 mit mehreren Eisen. Damit kann man sehr viel machen.
Das ist Raubank, Schrupphobel und Putzhobel in einem.

Viele Grüße

Boris
 

joh.t.

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Der Traum jedes Tischler s ist ein Ulmia Reformputzhobel mit Pockholzsohle. Ich hab auch noch keinen.
 
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pedder

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Joh.T.

hast Du mal eine Veritas gehobelt? Ich verwende Holz- und Metallhobel. Holz ist super: leicht, rutschig, billig. Aber obwohl ich auch einen Ulmia Reform mit Pockholz habe, putze ich immer mit einem Veritas Bevel Up Smoother. Viel leichter fein einzustellen und fein zu halen.

Mein Traum von Hobel? Ein K13 mit Buchsbaum.
Aber ich bin ja auch kein Tischler.
 
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Wrchto

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Ich empfehle Holzhobel_ leichter, einfach einzustellen- Gebrauchtkauf ist auch günstiger.

Natürlich macht son Hobelbank Ferrari mehr her aber das Konto ist auch leerer...

Das sehe ich in einem Punkt anders, nämlich beim Einstellen. Die Hin- und Herklopferei beim Holzhobel ist m.E. nicht einfacher, als die feine Verstellung mittels Drehmechanismus beim Metallhobel.
 

Gerd-CH

ww-ulme
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Kauf Dir den Nr. 4 Flachwinkel von Veritas. Super einzustellen, sehr universell einsetzbar und gerade für uns Hobellaien liefert er rasch brauchbare Resultate. Einer meiner besten Käufe im Bereich woodworking bisher.
Wichtig ist halt schärfen - ohne geht es nicht. Die Schärfsachen kosten gleich mal soviel wie der Hobel, besser gleich eine Tormek dazu.
 

Nachtübernahme

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Hallo ,

Ich fange gerade an ,mich in das Thema Hobel zu begeben.Bis jetzt habe ich mich schon etwas informiert ,bin mir aber noch nicht 100% sicher ,was für einen Hobel ich mir als Einsteigerhobel kaufen sollte.
Oft empfohlen wird ein nr 62 .Hier habe ich eher Probleme bei der Markenwahl.Sollte ich zum Hobel von Dictum greifen oder doch einen Juuma kaufen.Beim 2. weiß ich auch nicht wirklich ,wo man ihn erwerben kann.
Zum Hobel will ich mir dann noch ein 2. Messer ,einen Doppelschleifstein und die Schleifführung von Veritas
kaufen.
Würde mich freuen ,wenn man mir bei der Hobelwahl hilft und mir vielleicht noch mehr Tipps gibt.

Mit freundlichen Grüßen Björn

Dann werfe ich doch mal den Axminster No62 in den Raum: Preislich wie der Juuma, wird aber mit einem zweiten Eisen geliefert, das du dir entsprechend schleifen kannst.
Ich bin mit dem super zufrieden.
 

joh.t.

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Joh.T.

hast Du mal eine Veritas gehobelt? Ich verwende Holz- und Metallhobel. Holz ist super: leicht, rutschig, billig. Aber obwohl ich auch einen Ulmia Reform mit Pockholz habe, putze ich immer mit einem Veritas Bevel Up Smoother. Viel leichter fein einzustellen und fein zu halen.

Mein Traum von Hobel? Ein K13 mit Buchsbaum.
Aber ich bin ja auch kein Tischler.

Ich habe eigentlich nur noch Rali ,Hobel und Simshobel , und den kleinen Einhandhobel von Stanley in Benutzung . Alles andere liegt in der Schublade. ca.5 Stück.

Hobel ist ersetzt durch Abrichte Dickte mit Spiralmesserwelle, Kalibriermaschine, diverse Schleifmaschinen.

Veritas oder LN würde ich gerne mal ausprobieren, aber der Nutzen in der professionellen Praxis ist zu gering. Preis/Leistungsverhältnis ist Sch...
 
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Bastelheiko

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Ich empfehle freundlich das Gegenteil :emoji_slight_smile:: mach das Konto leer, kauf einen veritas mit vertellbarem Maul. Hobeln ist schwer genug, da kannst Du am Anfang einen sehr guten Hobel brauchen. Wenn Du dann erst mal den Dreh raus hast, kannst Du jede Menge gebrauchte Hobel kaufen und wieder flott machen.


Das sehe ich persönlich ganz anders.
Erst einen Hobel mit Lerneffekt kaufen bei dem man sich erst an die richtige Einstellung rantasten muss. Einschl. des Scheifens.
Dann erst weiß man unnötigen Luxus zu schätzen oder auch nicht. Trotzdem meine Hochachtung vor Dieter Schmidts cleverem Marketing.
Der hat es echt drauf, menschliche Schwächen wie den Habenwillfaktor in klingende Münze umzuwandeln.
Und Anfänger dazu zu bringen, sich überflüssige Sachen zu kaufen deren Sinnhaftigkeit einem Wissenden Lachtränen entlocken kann und der Glasvitrine immer neue statische Belastungsproben beschert.

Lieber erst die Grundlagen lernen und dann darauf aufbauen.
Bin auch nur ein Infoschnorrer auf seiner Seite und keiner seiner Jünger. Eher einer, der die Seiten von dem ab und an mal auf der Suche nach neuen Anregungen anschaut. Auf solche Typen wie mich ist der sowieso nicht angewiesen und außerdem niemals telefonisch erreichbar. Zu keiner Zeit. Und ruft nicht zurück. Inzwischen egal.
Inzwischen bringt es mir mehr Freude, mich intensiv mit verschiedenen Problematiken auseinanderzusetzen und dann eine Lösung zu finden, als fertige Produkte im Überfluss zu kaufen, die mich nicht wirklich weiter bringen.
Ein Hobby auszuleben ist eben was anderes als davon leben zu müssen.


VG

Wir sind Gottseidank frei beim Ausleben unseres Konsumverhaltens.
 

VolkerDK

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Ich hatte mir vor einiger Zeit zwei gebrauchte Ulmia Hobel und eine guenstige Nassschleifmaschine zum Schaerfen gekauft.
Nach einigen Hobel und Schaerfversuchen habe ich nun bei Dictum so eine Diamantplatte, eine Veritas Schaerfhilfe und einen Kombistein gekauft.
Naechste Anschaffung wird ein Flachwinkelhobel, wahrscheinlich der Veritas 62.

Ja, das Kaufen alter Hobel und das Aufarbeiten erlaubt einen intensiven, guten Einstieg in Schaerf und Hobeltechnik. Es bringt aber auch einiges an Frust mit. Wie fahren lernen in einem Auto mit Kupplungsschaden. Du musst bei einem alten Hobel ja nicht nur das Messer schaerfen. Sondern auch Spanbrecher abrichten, Sohle abrichten, Winkel und Schneide herstellen etc...dann verstopft das Hobelmaul, dann reisst die Flaeche aus, etc. etc.
Guter Lerneffekt so gesehen, alles macht einen klueger.

@Bastelheiko
Was genau ist denn an: Einer Schaerfhilfe, einem Flachwinkelhobel mit zweitem Eisen, einem Kombi und Abrichtstein -so wie vom TE vorgesehen- unnoetiger Luxus, der einem "Wissenden" Lachtraenen in die Augen treibt und in der Virtrine landet? Oder war das nur eine eher allgemeingehaltene Aussage auf den Japan- und Werkzeughype? (500 Euro Anreissmesser etc.)

Ich will gerne mal einen Flachwinkelhobel ausprobieren, das Einstellen mittels draufrumklopfen ueberzeugt mich nicht....und auch die Moeglicheit eines steileren Schnittwinkels mittels Eisenwechsel scheint mir praktisch. Die Ulmia Reform Hobel haben ja auch ein Stellrad...
Der Veritas ist am schwersten, laengsten und breitesten (57mm statt normalerweise 50)...da er auch als kleiner Rauhbankersatz dienen soll scheint mir das sinnvoll.
 

Bastelheiko

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@Bastelheiko
Was genau ist denn an: Einer Schaerfhilfe, einem Flachwinkelhobel mit zweitem Eisen, einem Kombi und Abrichtstein -so wie vom TE vorgesehen- unnoetiger Luxus, der einem "Wissenden" Lachtraenen in die Augen treibt und in der Virtrine landet? Oder war das nur eine eher allgemeingehaltene Aussage auf den Japan- und Werkzeughype? (500 Euro Anreissmesser etc.)

War nur meine Meinung die nicht so verstanden werden sollte, wie du sie eventuell interpretiert hast.
Gegen Schärfhilfen würde ich nie etwas sagen können, da ich einfach noch nicht so weit bin perfekte Schneiden rasiermesserscharf hinzubekommen. Bin bis jetzt auf dem Level "stumpfes Rasiermesser".
Ist zwar technisch nicht so wichtig, jedoch will ich dazu einfach in der Lage sein.

Jede einzelne Helferchen hat ja seine Abnehmer und Liebhaber.
Wenn ein Wanderer weiß wo seine Reise hingeht und alle Umstände kennt, dann kann er sich mit allem notwendigen und sinnvollen Utensilien eindecken.
Wer keinen Plan hat, sich in einem teuren Outdoorladen beraten lässt und denkt, er kann so die Lernkurve clever umschiffen, der wird dann so einige Kilos zuviel mit sich herumschleppen.

Mein Anreißmesser ist ein Cuttermesser. Ständig scharf und immer bei der Hand.
Das Auto mit einer schleifenden Kupplung mit dem ich mal einer Frau das Fahren beigebracht habe, war zum Lernen perfekt für sie. Die hatte immer Angst, dass die Karre beim zu schnellen auskuppeln wie eine Rakete nach vorne schießt.
Ich möchte damit nur verdeutlichen, dass es nicht nur schwarz oder weiß gibt.
Ich persönlich würde mir nie im Leben eine Zinkeneinrichtung kaufen ohne das von Hand zu lernen. Andere dürfen das gerne anders sehen.
Nach dem Kauf meines ersten PC´s habe ich sofort damit begonnen, mir das Blindschreiben mit 10 Fingern beizubringen.
Und auf dieser Grundlage könnte ich halt in kurzer Zeit auf das Niveau einer gelernten sehr guten Schreibkraft kommen.

Ich hoffe, dass ich mich verständlich ausgedrückt habe.

Ohne Mühe keine Kekse.
 

VolkerDK

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So hab ich es auch verstanden.
Lernphasen und eigene Erfarung kann man nicht umschiffen. Sieht man ja hier: Vom alten Holzhobel bis zum Konto Leermachen alles dabei.

Die meisten machen sich ja die Muehe hier, ihre Meinung durch Erfahrungswerte zu erlaeutern und nicht nur eine persoenliche Praeferenz in den Raum zu schmeissen.

Gutes Werkzeug kann man ja immernoch wieder verkaufen, sollte man sich tatsaechlich mal vertan haben. Dann bleibt der Verlust ueberschaubar.
Rueckblickend habe ich mich ueber den Kauf von Profiwerkzeug noch nie geaergert. Bei manchen Sachen hat es nur etwas laenger gedauert, bis ich den Mehrwert richtig zu schaetzen gelernt hatte :emoji_slight_smile:

Ob Dictum oder Juuma fuer den neuen Hobel kann ich nicht sagen, Kunz Plus regiert ja auch in dem Gefilde.
 

pedder

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Ich meine, man muss das Ziel kennen, um den Weg zu beschreiten: Ich sollte wenigstens einmal mit einem gut geschärften Hobel gehobelt haben um zu wissen, was da drin ist.

Sich statt eines teueren Hobels ein billige Schleifmaschine zu kaufen, bringt einen dann auch nicht weiter.

Um mit einem Veritas Eisen die ersten Wochen zu habeln, reichen drei Blatt schleifpapier. P500, P1000, P2000.
 

enovs

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Ist es nicht Jacke wie Hose wer mit welchem Werkzeug, wie teuer auch immer, anfängt? Das sei doch jedem selbst überlassen, klar ist nur das Geld keine Erfahrung kaufen kann.
Ich selbst greife für mein Hobby auch lieber tiefer in die Tasche, einfach weil ich in meiner Freizeit Spaß daran habe mit hochwertigem Werkzeug zu arbeiten. Und wenn es „was für die Vitrine“ ist, was jederzeit ein toller Blickfang in meiner Hobbywerkstatt ist, was soll‘s? Andere kaufen sich sündhaft teure Deko für die Vitrine ohne jegliche weitere Funktion, ich nutze mein Werkzeug wenigstens regelmäßig.
 

zündapp

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Vielleicht sollte ich doch ein paar Dinge deutlich machen:

Veritas_Hobel zeichnen sich aus durch: eine plane Hobelsohle, ein gut schärfbares Eisen mit weitgehend planer Spiegelseite, eine annähernd spielfreie Einstellbarkeit mit lateraler Fixierung. Ich halte nichts davon für unnötigen Luxus. Es sind hingegen sehr hilfreiche Eigenschaften, die das Arbeiten und Lernen mit dem Hobel erleichtern. Bei Hobeln, die diese Eigenschaften nicht haben, muss der Holzwerker diese erst am Werkzeug herstellen, bevor er auch nur den ersten Span hobeln kann. Schafft er dies nicht, wird es nichts mit dem Hobeln.

Alles von Anfang an selbst machen wollen ist daher meiner Meinung nach nicht immer sinnvoll. So empfiehlt es sich doch offensichtlich, zuerst den Gebrauch einer Sache zu erlernen, bevor man danach strebt, sie zu warten, zu verbessern oder gar selbst herzustellen.

Oft ist dieses „Selbst machen wollen“ auch gekoppelt mit einer gewissen empörten Sparsamkeit, die sich stets auf das aufzuwendende Geld, selten aber auf die vergebens eingesetzte Zeit oder gar den kaum oder gar nicht erreichten Erfolg erstreckt.

Die Lösung sehe ich in einer systematischen Vorgehensweise mit gut ausgesuchtem, hochwertigen Werkzeug in sinnvoller Reihenfolge. Mit Konzentration auf das Wesentliche und dem Vermeiden von unnötigen und potentiell frustrierenden Umwegen, wie z.B. ausuferndem Vorrichtungsbau. Gute Beratung jenseits des Marketing von FWB oder dictum findet man in den Foren genug.

Mein eigenes Holzwerken war durchaus nicht frei von derartigen Fehlern. So entwickelte und baute ich z. B. in tagelanger Arbeit eine Schärfvorrichtung, die vor dem Stein lief. Sie funktionierte dann auch sehr gut. Ich hätte aber auch einfach für ca. 130,00 die Vorrichtung von Gerd Fritsche kaufen können. Die vertane Zeit hätte ich gerne wieder, das Gebastel hat mir nicht mehr gebracht, als es die gekaufte Vorrichtung auch gebracht hätte. Also wo ist der Sinn von solchen Umwegen? Kann ich dadurch nun besser schärfen? Mit Sicherheit nicht.

Oder anders gefragt: Wenn ich gerne Klavier spielen möchte, kaufe ich mir dann ein kaputtes , verstimmtes Klavier? Richte erst einmal alles und lerne dann aufwendig stimmen? Oder kaufe ich ein brauchbares Instrument und konzentriere mich auf die Musik? Ich würde letzteres empfehlen.


Viele Grüße,



Wolfgang
 

AhornBay

ww-esche
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Hallo in die Runde,

ich oute mich gleich mal vorneweg als jemand, der gerne, viel Und mit sehr guten Hobeln per Hand hobelt. Ich habe auch mit den "billigen" Teilen angefangen (in meinem Fall waren es Juuma und die von Dictum). Praktisch ALLE habe ich wieder verkauft. Heute habe ich zu 95 % Lie Nielsen Hobel und nur, wo die kein entsprechendes Modell hatten, bin ich auf Veritas "umgestiegen". Ich fühle mich wohl mit dieser Entscheidung und habe sie noch zu keiner Zeit bereut.

Ja. Man muss am Anfang (sehr) viel üben. Hobeln, Schleifen, Hobel herrichten & pflegen - und am Ende auch noch, wann es sinnvoll ist, welchen Hobel mit welchem Eisen und mit welchem Winkel zu nehmen. Alles keine Raketenwissenschaft - aber wenn man die Zusammenhänge versteht, geht's leichter & macht mehr Spaß.

Ich möchte jetzt gar nicht sagen, dass die eine Marke "besser" ist als eine andere. Sie & die Qualität muss aber zu dir & Deinen Erwartungen & Kenntnissen passen. Es ist immer ein Abwägen, was man möchte. Der eine findet Spaß darin, Stunden & Tage damit zur verbringen, den Hobel zu tunen, das Eisen zu planen und neue Teile dran zu bauen. Der nächste möchte lieber gleich mit einem "gescheiten" Hobel arbeiten und Möbel bauen (vielleicht auch, weil er's nicht so mit Metall hat...). Bei Veritas & Lie Nielsen erkauft man sich auch ein großes Stück ZEIT. Sicher aber ist auch, dass bis auf Veritas & Lie Nielsen praktisch kein Hersteller seine Hobel "out of the box" gebrauchsfertig verkauft (auch wieder ein anderes Thema bei einem Produkt für wirklich viel Geld...).

Ich rate Dir, mal zu jemanden zu gehen, der sich mit der Materie schon eingehender beschäftigt hat. Vielleicht ist ja auch ein Verkaufsladen in sinnvoller Nähe zu Dir. Dann könntest Du mal ausprobieren, entscheiden, "wo" du eigentlich hin willst - und dann geht's weiter.

Viel Erfolg - mir macht das Thema viel Spaß.

Herzliche Grüße

Tom
 
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