Frage zu Hobeln

Juuma oder Dictum

  • Juuma

    Stimmen: 6 46,2%
  • Dictum

    Stimmen: 7 53,8%

  • Umfrageteilnehmer
    13

borisffm

ww-robinie
Registriert
31. Oktober 2013
Beiträge
1.273
Ort
Frankfurt am Main
Hallo,

aus eigener Erfahrung empfehle ich, wenn Budget erlaubt, einen Nr. 62 von LN (besitze ich selbst) oder Veritas zu kaufen. Dazu zwei unterschiedliche Eisen ( beim LN gibt es nur 25°, deswegen zwei nehmen und den Fasenwinkel verändern) und noch ein Zahneisen. Damit kann man das Leimholz herstellen. (Schrupphobel/Raubank/Putzhobel in einem).
Kleiner Einhand-hobel dazu wäre super (Ich habe Dictum Simshobel ohne verstellbares Maul).
Der LN mit drei Eisen kostet sehr viel Geld und macht sehr viel Spaß. Und der ist definitiv überteuert.
Ich habe mit einem Dictum Nr.5 angefangen. Und nach paar Mal probieren für lange Zeit in der Schublade zurückgelegt. Erst wenn ich entschieden Nr. 62 zu kaufen, habe ich wirklich Lust zum Handhobeln bekommen. Dictum Nr. 5 mag ich übrigens auch jetzt noch nicht wirklich.
Mittelweise besitze ich mehrere Hobel. Auch einen Record Nr4 von Ebay (35€ gekostet) benutze ich sehr gern.
Dank LN habe ich einfach verstanden, wie einen guten Hobel funktioniert und was ich von einem Hobel erwarten kann. Ich finde es sehr wichtig.
Wegen Schärfen. Ich habe mit eine Kombiwasserstein angefangen. Schärfführung finde ich auch sehr wichtig. Ansonsten habe ich noch Worksharp. Damit geht es viel schneller als mit den Steinen. Auch Fehler zu machen, die schwer korrigierbar sind auch geht viel schneller.

Die Ausgaben für den Hobel sind sinnfrei. Das ist reine Luxussache.

Viele Grüße

Boris
 
Zuletzt bearbeitet:

zündapp

Gäste
Hallo Boris,
das mit dem Zahneisen interessiert mich sehr. Kannst Du ein bisschen was erzählen, wie Du das verwendest?
Ich habe einen Veritas Jack, für den gibt es das Zahneisen auch...

Gruß,

Wolfgang
 

borisffm

ww-robinie
Registriert
31. Oktober 2013
Beiträge
1.273
Ort
Frankfurt am Main
das mit dem Zahneisen interessiert mich sehr. Kannst Du ein bisschen was erzählen, wie Du das verwendest?

Hallo Wolfgang,

Ich benutze Zahneisen als Ersatz für einen Schrupphobel. Die Idee stammt von Heiko Rech. Mit dem Zahneisen kann man mit wenig Kraft richtig viel abhobeln. ich habe kein Abrichthobel und mache es per Hand mit dem Nr.62 und Zahneisen. Einen Schrupphobel aus Holz (einziger meinen Holzhobel) besitze ich mittlerweile auch, benutze den aber so gut wie nicht.

Viele Grüße

Boris
 

zündapp

Gäste
Hallo Boris,

gerade habe ich mir auf Deinen Hinweis hin den Bericht von Heiko Rech angesehen:
http://www.holzwerken.net/Blog/Heiko-Rech/Ebene-Flaeche-fuers-Schneidbrett
Er richtet damit ein reines Hirnholz-Schneidbrett ab, das schafft glaube ich keiner meiner Hobel so ohne weiteres. Da würde ich mit ganz geringer Spanabnahme mit einem Putzhobel mit rattenscharfen, sanft gebogenem Eisen drangehen. Und mir dabei wahrscheinlich einen Wolf hobeln.

Also: das Eisen besorge ich mir mal. Für meinen Luxus. :emoji_slight_smile:Ich habe übrigens auch keine Abrichte oder Dickte und will auch keine. Das grobe Hobeln macht mir ziemlich viel Spaß. Zugmesser, Beil, drei Hobel mit unterschiedlich stark gerundetem Eisen - damit geht es auch. Da passt das Zahneisen vermutlich gut dazu.

Danke und viele Grüße,

Wolfgang
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.342
Ort
Kiel
Trotzdem würde ich gerne zur Ursprungsfrage zurückkommen, ob ein Nr 62 der richtige Hobel ist und wenn ja von welcher Marke ich ihn Kaufen sollte. Ist Dictum oder Juuma besser oder lohnt sich für einen Anfänger wirklich der fast 100€ teurere Veritas oder Lie Nielsen?
Ob ein #62 wirklich der richtige Hobel für den Anfang ist?

Eigentlich ist das ein Spezialhobel zum Putzen von Schlachterblöcken. Der Hype um diese Hobel dürfte vor allem auch darin begründet sein, dass alte Stanley #62 zu unglaublichen Preisen gehandelt wurden. (Sie waren schwächer konstruiert und rissen oft im Maul.)

Der Veritas Low Angel Jack ist deutlich breiter als die #62. Und mit geraden Eisen auch nichts für Dicke Späne. Also kein Jack (Allzweckwaffe), sondern ein riesiger Putzhobel.

ICh habe von Veritas die Drei breiten Flachwinkelhobel und an ehesten würde ich den Jack weggeben. Und den BUS behalten.
 

ChrisOL

ww-robinie
Registriert
25. Juli 2012
Beiträge
5.749
Ort
Oldenburg
....

Der Veritas Low Angel Jack ist deutlich breiter als die #62. Und mit geraden Eisen auch nichts für Dicke Späne. Also kein Jack (Allzweckwaffe), sondern ein riesiger Putzhobel.

ICh habe von Veritas die Drei breiten Flachwinkelhobel und an ehesten würde ich den Jack weggeben. Und den BUS behalten.

Ich habe zu viele Hobel, den Veritas Low Angel Jack zähle ich persönliche zu meinen Lieblingen.

Was sagt uns das, zwei Leute - zwei Meinungen.
 

dascello

ww-robinie
Registriert
9. Januar 2008
Beiträge
4.449
Ort
Wuppertal
Oje!
Ich bin gerade nochmal runtergegangen und hab mich vergewissert: Ja, ich hab einen weggeschmissen. Am Hobelmaul war ein Schaden, er flog jahrelang in der Werkstatt rum.

War das Frevel?

Fragt
Michael
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.537
Ort
Berlin
Hallo,
Ja! Frevel!

In so einem Fall fragt man am Tresen und versendet das Wrack gegen Ersatz der Portokosten an den neuen glücklichen Besitzer!
 

zündapp

Gäste
Fast jeder Hobel macht einmal mit gerader und einmal mit gebogener Schneide Sinn. Also ist ein Doppelbestand an Vollsortiment kein Problem. Der Veritas Jack mit gekrümmten Eisen geht hervorragend. Und man sollte einen Griff mit stärkerer Neigung dazu herstellen. Dann lernt man ihn zu schätzen.
 

VolkerDK

ww-robinie
Registriert
23. August 2018
Beiträge
1.519
Ort
Graasten
@zündapp
Meinst du mit "gekruemmtem" Eisen in der Form eines Schrupphobels?
Kann Pedders Kommentar nachvollziehen, dass es sich um einen riesigen Putzhobel handelt, man aber wegen des breitem Eisens keine Dicken Spaene abnehmen kann.
Aber lange Rauhbaenke haben ja auch gerade Eisen und sind noch groesser....

Ich hatte im Sinn die Eisen lediglich an den Ecken etwas zu verrunden...also bei der Mikrofase ein paar Striche mehr an den Seiten zu machen, damit es nicht diese Absaetze gibt.
Wenn ich dich richtig verstehe, dann hast du ein richtig gebogenes Eisen? Wir stark gebogen, 2mm von der Mitte nach Außen?
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.342
Ort
Kiel
Und man sollte einen Griff mit stärkerer Neigung dazu herstellen. Dann lernt man ihn zu schätzen.

So? https://pedder-altedamenauskiel.blogspot.com/2009/02/danke-klaus-teil-2-5.html

Habe ich seit 10 Jahren. Ändert aber nichts an meiner Aussage: Der LAJ ist keine Allzweckwaffe.
(Ich wechsle aber auch die Hobel und nicht die Eisen, wenn ich von grob nach fein gehe.)

Kauft ihn, sagt aber nicht, ich hätte nicht gewarnt.

Meine Kaufempfehlung:

Doppelhobel Ulmia ECE oder ähnliches gebraucht fürs Grobe. Bei ebay für 20 €.
Als Rauhbank finde ich die Veritas BUJ super. Die gibt es wohl nur neu. Knapp 300 €
Wenn man noch etwas gröber mit der Rauhbank hobeln möchte,
kann man auch noch eine aus Holz dazwischen schieben. Etwa 50 €
Und zum Putzen finde ich einen #164 (Danke für die Korrektur, Tom) oder den BUS von Veritas oder anderer Flachwinkler klasse. 250 €

Je länger ich das schreibe, umso mehr merke ich, dass ich mich eigentlich vom Jack trennen kann (Aber Klaus' Griffe behalte ich)
 
Zuletzt bearbeitet:

DaBa

ww-ulme
Registriert
11. November 2010
Beiträge
194
Ort
Zentral-Hessen
Kann Pedders Kommentar nachvollziehen, dass es sich um einen riesigen Putzhobel handelt, man aber wegen des breitem Eisens keine Dicken Spaene abnehmen kann.

Hallo Volker und Mitlesende,

ich habe schon öfter gehört bzw. gelesen, dass der „Jack“ nicht für dicke Spanabnahme geeignet sein soll.
Das kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Wie dick sollen die Späne denn sein?
01837805-AD52-4935-8DB5-5EFAD3DE9548.jpeg
Die Bügelmeßschraube zeigt 2/10 mm – finde ich schon sehr dick.

Gleich danach einen feinen:
FE4C0074-EE58-42A9-8FAB-C41F005E175E.jpeg

Oberfläche fertig.

Als Schrupphobel-Ersatz verwende ich ihn natürlich nicht.

Gruß Daniel
 

zündapp

Gäste
@zündapp
Meinst du mit "gekruemmtem" Eisen in der Form eines Schrupphobels?
Kann Pedders Kommentar nachvollziehen, dass es sich um einen riesigen Putzhobel handelt, man aber wegen des breitem Eisens keine Dicken Spaene abnehmen kann.
Aber lange Rauhbaenke haben ja auch gerade Eisen und sind noch groesser....

Ich hatte im Sinn die Eisen lediglich an den Ecken etwas zu verrunden...also bei der Mikrofase ein paar Striche mehr an den Seiten zu machen, damit es nicht diese Absaetze gibt.
Wenn ich dich richtig verstehe, dann hast du ein richtig gebogenes Eisen? Wir stark gebogen, 2mm von der Mitte nach Außen?

Hallo Volker

War gerade im Urlaub, daher meine verspätete Antwort. Die Krümmung ist schon sehr stark, in dem Artikel von Derek Cohen ist das schön gezeigt:

https://www.inthewoodshop.com/WoodworkTechniques/TheSecretToCamberinBUPlaneBlades.html

Der Veritas-Jack hat eine kurze Strecke vor und eine lange Strecke der Sohle hinter dem Maul. Das heißt. er "greift" eigentlich immer und egalisiert auch zuverlässig. Das in Kombination mit der Krümmung des Eisens macht ihn ideal dafür, gezielt Unebenheiten auszugleichen, z. B. beim rechtwinkligen Abrichten einer Brettkante. Oder wenn man beim Fügen von Brettern eine kleine "Höhlung" der Seiten will, damit die Fugen gut schließen. Dabei hinterläßt der Jack schon eine super Oberfläche, so dass man eigentlich kaum noch putzen muss. Man kann sowohl sehr feine als auch sehr dicke Späne abnehmen, mit der veritas Feineinstellung und dem verstellbaren Maul geht das wirklich super, auch der Wechsel. Der schrägere Griff ist notwendig, damit der Druck auch wirklich vorne aufs Hobelmaul kommt. Beim Abrichten verwende ich ihn auch gerne direkt nach dem Schrupphobel, wenn ich gut, also nicht zu ungleichmäßig, geschruppt habe. Durch die starke Krümmung neigt er sehr wenig zum Reißen und hinterläßt ein schönes gleichmäßiges Holzbild.

Na - ich müssts halt mal zeigen, also in Wirklichkeit, reden kann man viel. Wenn Du am Bodensee bist, komm einfach vorbei.

Gruß,

Wolfgang
 

VolkerDK

ww-robinie
Registriert
23. August 2018
Beiträge
1.519
Ort
Graasten
@zündapp
Danke fürs Antworten, und für den Link.

Interessant vor allem der Einwurf, man sollte nur 25 Grad Eisen nehmen und alles ueber die Sekundärphase machen (also die groben Winkel und die Rundung).
Wie stark man dann Richtung Schrupphobel verändert, bleibt einem ja selbst ueberlassen.
Ich finde ja das Hobelbild mit den leichten Wellen als fertige Oberflaeche interessant.

Mal sehen ob diesen Monat bisschen Budget ueber ist :emoji_slight_smile:
 
Oben Unten