Meister wird Bachelor Professional

zündapp

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Danke für die Info. Ich weiß leider schon, was ich davon halten soll. Internationalisierung wird halt höher geschätzt als Qualität, Identität und Tradition.

Die verantwortliche Ministerin ist übrigens Bankkauffrau, Hotelfachfrau sowie Betriebswirtin. Und damit anscheinend qualifiziert als Bildungsministerin. Als solche gibt sie Vorgaben an die Hochschulrektorenkonferenz und an die Handwerkskammern.



Gruß

Wolfgang
 

teluke

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Es ist nichts falsch daran die Meisterausbildung mit dem Bachelor gleichzustellen.
 

civil engineer

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Allein wegen dem Satz "Eine Differenzierung zu den Hochschultiteln sei dabei "ausreichend" gewährleistet." weiß ich schon wieder nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Als Journalist muss man wohl keine Ahnung von dem haben, über das man schreibt?
 

Georg L.

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Es ist nichts falsch daran die Meisterausbildung mit dem Bachelor gleichzustellen.
Finde ich aber schon. Als nach Bolognia die Bachelor und Master eingeführt wurden, gab es in unserer Firma eine Diskussion, ob man anstatt Chemielaboranten, Chemiestudenten mit Bachelorabschluss einstellen könnte. (Hintergrund war dabei wohl, sich die Ausbildungskosten für die Laboranten zu sparen) Das wurde aber ganz schnell fallen gelassen, nachdem sich herausstellte, das so ein Bachelor zwar theoretisch besser ausgebildet war, aber praktisch so gut wie keine Vorkenntnisse hatte.
Insofern finde ich es schon ein starkes Stück, einen Bachelor mit einem Meister gleichzusetzen. Als ich z.B. 1988 als Chemietechniker eine neue Stelle angefangen habe, war ich tariflich mit einem Dipl Ing. FH gleichgestellt.
 

Hondo6566

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Erst kommt der Ingenieur weitgehend weg und jetzt noch der Meistertitel?
Die Verantwortlichen sollten sich mal im Klaren sein dass diese Titel auch Werte repräsentieren die in Europa einzig sind. Das ist als ob man das Tafelsilber verscherbelt.
Andreas
 

zündapp

Gäste
Erst kommt der Ingenieur weitgehend weg und jetzt noch der Meistertitel?
Die Verantwortlichen sollten sich mal im Klaren sein dass diese Titel auch Werte repräsentieren die in Europa einzig sind. Das ist als ob man das Tafelsilber verscherbelt.
Andreas
Ja, stimmt. Das ist meiner Meinung nach Angleichung des Niveaus nach unten. Gute Gründe im Interesse unseres Landes mögen mir hierfür nicht einfallen. Transparenz auf dem Arbeitsmarkt indem einer mehr kann als der andere, aber beide haben den gleichen Titel?
 

yoghurt

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Hallo,
schön wäre, wenn der Meister in Inland weiter Meister wäre und sich im Ausland, in dem man oft mit dem Meister nichts anfangen kann, sich Bachelor nennen darf.

Ein Freund hat mir berichtet, dass zb in Großbritannien jeder Firmeninhaber ein Meister ist - unabhängig von irgendwelchen Qualifikationen. Da könnte sich ein Deutscher entsprechend abheben.
 

Time_to_wonder

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Hallo,
schön wäre, wenn der Meister in Inland weiter Meister wäre und sich im Ausland, in dem man oft mit dem Meister nichts anfangen kann, sich Bachelor nennen darf.

Wenn ich es richtig verstanden habe, dürfte man sich im Ausland nicht "Bachelor", sondern "Bachelor Professional" nennen. Im Gegensatz zu beispielsweise "Bachelor of Business Administration" (ich). Ich würde mir z.B. nie anmaßen, meine Ausbildung mit dem Meister gleichsetzen zu wollen. Da muss man genau hinschauen.

Das aber eine europäische Vereinheitlichung grundsätzlich not tut, hat doch der angebliche Professor Gunnar Beck Anfang der Woche erst bewiesen: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/inland/titel-europawahl-101.html
 

Hondo6566

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Für mich persönlich ist der Bachelor ein Titel ohne Wert.
Liegt aber sicherlich an der gleichnamigen TV-Serie.
 

Hondo6566

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Eine Vereinheitlichung im Titel geht aber nur wenn die Ausbildung vereinheitlicht wurde. Ansonsten ist das eine Abwertung für die einen, und eine Aufwertung für die anderen.
 

schrauber-at-work

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Mahlzeit,

interessantes Thema.
Ich halte die Bezeichnung Bachelor/ Master für Studiengänge auch unglücklich. Teilweise ist man in den USA wohl auch als "Geselle" Bachelor.

Zudem klingt Diplom........(was auch immer) irgendwie wertiger :emoji_wink:

Ich habe zum Glück rechtzeitig mit dem Studium angefangen und hab noch ein Zeugnis auf dem Dipl. Ing. Maschinenbau (FH) draufsteht:emoji_grin:
1,5 Jahre nach Studienbeginn wurde auf Bachelor/ Master umgestellt.

Ich bin kein wirklicher Freund von der Einführung von irgendwelchen Anglizismen in fast allen Bereichen. In der Industrie auch gang und gebe, dann noch abgekürzt und Außenstehende verstehen gar nix mehr.
Lässt sich aber leider nicht aufhalten.

Gruß SAW
 

falco

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dann noch abgekürzt und Außenstehende verstehen gar nix mehr.

Was interessieren Außenstehende irgendwelche akademischen Grade? Beruflich habe ich noch keine Probleme mit dem verstehen derselbigen erlebt und nur dort ist das von Interesse.

Es ist nichts falsch daran die Meisterausbildung mit dem Bachelor gleichzustellen.

Finde ich schon. Bezüglich grundlegender Thematik und Schwerpunkten gibt es deutliche Unterschiede zwischen Berufs- und Hochschulbildung.
 

Besserwisser

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Eine völlig bescheuerte Sache.
Ich hab Maschbau studiert, nach 60% abgebrochen. Das war schon ne harte Sache. Den Meister hab ich auf einer Arschbacke gemacht, da hab ich nicht mal für gelernt. Völlig unteschiedliche Niveaus. Grundschule und Oberstufe.
Davon aber ab, ist die Motivation für diese Sache die Falsche. Der Job des Hausmeistergehilfen wird nicht dadurch attraktiver, dass man ihn Facicility Manger Assisant nennt. Der muss immer noch den Dreck weg machen.
Wenn Berufe aufgewertet werden sollen, weil sie tatsächlich anspruchsvoll sind, dann kann das nur der Markt durch höhere Bazahlung, alles andere ist Augenwischerei.
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Der Meister ist schon länger im EU Rahmenplan einem Fh Bachelor gleichgestellt.

Der französische Meister heisst Brevet Maitrise, und ist fachlich auf gleichem Niveau.
Weiss das aus eigener Erfahrung, da ich sie parallel in F und D gleichzeitig gemacht habe.
 

zehlaus

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Letztlich ist das doch nur Lametta. Ist der Titel denn wirklich ein herausragendes Qualitätsmerkmal, speziell in der heutigen Zeit? Die Qualifizierung zum Meister wurde doch immer mehr aufgeweicht, steht leider immer wieder im Kontrast zum wirklichen Können. Irgendwie hat sich das Handwerk meiner meiner Meinung nach selbst in vielen Bereichen überholt, anstatt die wirklichen Werte zu erhalten hält man sich an Äußerlichkeiten fest, das wird für mich in diesem Thema sehr deutlich: https://woodworker.de/forum/threads/mit-fremden-federn.107280/ .

Ich fände es sehr viel wichtiger, dass man viel mehr darauf achtet jemanden nach seinen Fähigkeiten und Kenntnissen zu beurteilen und den Anderen zu respektieren, anzuerkennen und ggf. zu fördern. In unserer Scheinrepublik zählt Papier mehr als der Mitarbeiter/Mensch. Egal ob Meister, Ingenieur, Techniker oder was auch immer, für mich zählt die reale (technische) Qualifikation, allerdings erst an zweiter Stelle. Denn leider fehlt heutzutage bei vielen Leute der menschliche Faktor. Vielleicht mal ein Ansatz zum Nachdenken.
 

ChristophW

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Ist der Titel denn wirklich ein herausragendes Qualitätsmerkmal, speziell in der heutigen Zeit?
Für die die einen Titel haben scheint's zumindest so zu sein als würde die eigene Leistung plötzlich weniger Wert wen jemand "unwürdiges" zufällig die gleiche Buchstabenkombination vorm Namen hat. Mein Diplom war für genau eine Sache wichtig: Das das Finanzamt meine Freiberuflichkeit anerkennt und dafür hätt's wohl ein Master oder wie auch immer das in Zukunft heißen mag auch getan.
Ist halt auch eine Form von Egoismus und Zeitgeist, wenn ich mich abrackern musste für den Titel dan darf kein anderer mit weniger / anderer Arbeit diese "Ehre" tragen... :emoji_rolling_eyes:
 

schrauber-at-work

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Mahlzeit,

Ist halt auch eine Form von Egoismus und Zeitgeist, wenn ich mich abrackern musste für den Titel dan darf kein anderer mit weniger / anderer Arbeit diese "Ehre" tragen..

Darum geht es, zumindest mir, nicht. Kenne genug die sogar promoviert haben und trotzdem keine Ahnung von tuten und blasen.

Ich fände es sehr viel wichtiger, dass man viel mehr darauf achtet jemanden nach seinen Fähigkeiten und Kenntnissen zu beurteilen und den Anderen zu respektieren, anzuerkennen und ggf. zu fördern.

Sehe ich auch so, wird halt dann schwierig wenn man denjenigen nicht kennt und zu einem Bewerbungsgespräch vor sich sitzen hat. Da kann man nun mal nur auf "Papier" und Sympathie gehen da man den Bewerber ja überhaupt nicht kennt und einschätzen kann.

Die Qualifizierung zum Meister wurde doch immer mehr aufgeweicht, steht leider immer wieder im Kontrast zum wirklichen Können.

Jein. Industriemeister schon, beim Meister Handwerkskammer muss man sein können schon noch ordentlich unter Beweis stellen. Hat ein guter Kumpel erst absolviert (Feinwerktechnik), die Aufgabenstellung für das Meisterstück hatte es schon in sich!

Allgemein gebe ich Dir recht. Wenn ich sehe was ein heutiger Industriemechaniker Azubi als Abschlussprüfung machen muss stellt es mir die Nackenhaare auf! Da wird ein Projekt im Betrieb gemacht und im Anschluss ne tolle Powerpoint Präsentation darüber gehalten. Welchen Anteil der Azubi, an dem Projekt, selbst gemacht hat kann man überhaupt nicht nachvollziehen.

Als ich 2001 meine Gesellenprüfung gemacht habe musste ich 2 Tage in einen anderen Betrieb und dort, unter Aufsicht der Prüfer, ein Gesellenstück anfertigen das dann im Anschluss bewertet wurde (Maße, Funktion, winkligkeit, Oberflächen.....). Bei einem heutigen Gesellen kann man nicht beurteilen ob derjenige feilen, bohren, drehen, fräsen...... kann. Halte ich für schwierig wenn ich nen Industriemechaniker einstelle sollte er das können ob der ne tolle Powerpoint Präsentation erstellen kann interessiert mich eigentlich nicht!

Nur meine Meinung zu dem Thema.

Gruß Stephan
 

zehlaus

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Der Eindruck beim Bewerbungsgespräch, bzw. die vorgelegten bedruckten Blätter, naja deren Wert würde ich als weniger wertvoll einschätzen. Aus der Erfahrung heraus lernt man einige Leute leider erst nach der Probezeit kennen, da habe ich sehr positive Dinge erlebt, leider auch einige Schauspieler.

Zumindest vor 20 Jahren war die Qualifikation zum Industriemeister dem Handwerk ebenbürtig, natürlich fehlte der Anteil in Richtung Buchhaltung, bzw. war eingeschränkt. Die Prüfungen in den 4 Teilbereichen war nicht ohne. Leider haben einige Leute (dazu zähle ich Dich nicht) den Unterschied zwischen einem Industriemeister und einem Werkmeister nicht erkannt und daher abgewertet.

Mit Aufweichen meinte ich auch eher die Voraussetzungen, wenn ich nicht falsch informiert bin, dann kann man ohne Gesellenjahre (in denen man Erfahrung sammeln sollte) direkt nach bestandener Ausbildung den Meister machen. Auch für den Industriemeister war zumindest früher eine Zeit als Facharbeiter nachzuweisen. Allgemein sollte man vielleicht die Ausbildung wieder auf ein Level zurückdrehen dass zumindest Grundlagen vermittelt und prüft, manchmal habe ich das Gefühl, dass der Trend zur Digitaliserung, wie es uns jeden Tag vorgekaut wird, über einem soliden Basiswissen steht.
 

pixelflicker

ww-robinie
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Das Problem ist doch, dass hier für vollkommen unterschiedliche Fertigkeiten derselbe Titel verwendet wird. Ein Außenstehender weiß doch dann gar nicht mehr, was das alles heißt und was der kann. Es gibt viele Berufe, da ist es eben doch wichtig, dass man eine Powerpoint-Präsentation machen kann und die heißen dann genauso wie der Handwerker, für den das vollkommen irrelevant ist. Wo liegt da der Sinn? Das verwässert doch beide Seiten und bringt niemandem was.
 
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