Guten Abend,
ich habe leider nur die kleine OF 1010 von Festool. Trotzdem habe ich mir dafür heute einen ersten Frästisch gebaut. Ich wollte die Fräse über Schrauben mit dem Tisch verbinden ...
Durch Zufall hab ich genau das diese und letzte Woche gemacht.
Und (wie ich finde) wichtige Erkenntnisse gemacht.
Es gibt ja die Schraublöcher für Schrauben, die die Bodenplatte mit der Sohle verbinden und die beiden Schraublöcher für Schrauben, die den Kopierring halten.
Finger weg!
Begründung in Langform:
Ich hab eine 3mm Alu-Platte, in die ich die Fräse montiere (und dann die Platte in den Tisch).
Ich hab alle 6 Löcher von der Sohle auf die Platte übertragen, gebohrt und gesenkt.
Beim Probeanschrauben der Platte an die Fräse (mit den Orginal-Schrauben; M4x8(?) glaub ich) hab ich gemerkt, dass sich die Platte in der Mitte zur OF hin verbiegt (nicht mehr plan ist) => Aluplatte im Bereich der großen Bohrung mit Klebeband unterlegt und nochmal angeschraubt.... nach 2-3 Versuchen ist mir das erste der 6 Löcher in der Fräsgrundplatte rundgedreht - oder die Schraube - oder beides - ganz schlecht zu erkennen.
Und ich hab die Schraube nichtmal mit einem Winkelschlüssel angedreht, sondern nur "leicht handfest" mit einem Schraubendreher mit Torx-Einsatz.
Schei.. gedacht, aber 5 reichen auch. 10 Min. später trotz erhöhter Vorsicht das gleiche an einem 2. Loch
Klar ist, dass das mit 1-2mm längeren Schrauben vermutlich nicht passiert wäre - könntest Du so machen.
Aber warte:
Mit 2 defektern Löchern (und der Maschinenbauermeinung, das M4 eh kein richtige Verschraubung ist - das fängt erst bei M8 an) brauchtee definitiv eine andere Lösung. Wollte schon neue, größere Gewinde so in die OF-Grundplatte schneiden, dass auch das Verbiegen vorgebeugt wird.
Hab dann die 3 Schrauben zur Befestigung der Führungsstangen des Parallelanschlags bzw. deren Bohrungen gesehen und gedacht "OK zwar nur M6, aber zumindest recht langes Gewinde im Guß. Das ist viel(!) stabiler als dieses mickrige M4-Spielzeug.
Gedacht, gesagt getan: Nur bei einer der drei Bohrungen musste ich noch eine Durchgangsbohrung "nach unten" ergänzen. Die drei Positionen auf die Aluplatte übertragen, bohren und senken (3mm Platte ist eigendlich etwas dünn für M6er Senkkopf, geht aber, wenn man vorsichtig ist).
Gestern abend alles angeschraubt - die Durchbiegung ist trotz deutlich höherem Anzugsmoment sehr viel geriger und mit weniger Klebeband auszugleichen
=> Mein absoluter Vorschlag: Nimm die 3 Bohrungen für die Stangen. Dazu normale Senkschrauben - ich glaube M6x25 hab ich genommen - zu lang ist aber kein Problem, da Platz ist (anders als bei den kleinen M4-Löchern).
Nebenbei - Ich hab (u.a.) keine Holzplatte, sondern eine 3mm Aluplatte genommen, damit ich möglichst wenig Hub verliere. Die dann in der Tischplatte zu versenken sollte gehen - wir haben ja eine Oberfräse
In der Platte ist eine Bohrung von 75mm - genau wie in der Originalbodenplatte.
Dazu hab ich mit zwei Alu-Kreisscheiben DM 74.5/15 und DM 74.5/32 für verschiedengroße Abdeckungen rund um den Fräser.
Hier ACHTUNG: Diese Kreisscheiben müssen dicker sein als die Bodenplatte, da ich Auflagerippen in der OF-Grundplatte etwas tiefer liegen. Das wußte ich nicht => daher musste ich die Alu-Scheiben stärker unterfüttern.
Wer meint, Alu-Platte kann man nicht selber machen/ist zu teuer - die drei ALU-Teile (Platte 220x270 incl. 75er Bohrung, 2 Kreisscheiben) hab ich für jeweils knapp €10,00 netto online bestellt. Die Senkbohrungen zum Anschrauben dann selbst gemacht.
Das wars erstmal. Einen genaueren Bericht über den Bau des gesammten multifunktionalen Tisches kommt noch.
Gruß Jens