Handhobel - Aller Anfang ist schwer

schrauber-at-work

ww-robinie
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Bin zwar gelernter Metaller....aaber hab mal gelernt das an Stirnseiten von Schleifscheiben (ausgenommen Topfscheiben) niemals, nie, nix geschliffen wird!
Versaut im Fall die ganze Scheibe, abrichten quasi unmöglich.

Gruß SAW
 

Diamond

ww-birnbaum
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Hallo,

auch gestern Abend habe ich mir nach einem harten Tag nochmal die Zeit genommen auf dem Tiger 240 das Eisen zu schrubben.
Dieses mal ohne ständigem abrichten des Steines und für 10 Minuten durchgehend. Der Abtrag ist wirklich sehr sehr gering, sodass ich noch ca 3mm von einer halbwegs geraden Schneide entfernt bin. Es macht einfach keinen Sinn mehr!

Ich habe mir für den groben Schliff folgendes Gerät in die engere Wahl gelegt:

https://www.amazon.de/Scheppach-Nas...90380&sr=8-1&keywords=scheppach+nassschleifer

Ich denke für den groben Schliff muss es gleich nicht was teueres wie eine Tormek T4 oderso sein.
Ich würde danach die Fase, Schneide und Gegenfase sowieso wieder mit meinen tollen Steinen bearbeiten...

Habt ihr Erfahrungen mit dem Gerät?

Das mit den Schleifböcken lasse ich wohl. Die Vorrichtung wird mich ja alleine ca. 50 Euro kosten und es besteht dann ja noch die Gefahr, dass die Eisenhärte nachlässt. Da kann ich die 50 Euro lieber in einen günstigen Nassschleifer investieren.
 

pedder

ww-robinie
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Hallo,


Ich habe mir für den groben Schliff folgendes Gerät in die engere Wahl gelegt:
Habt ihr Erfahrungen mit dem Gerät?

Ich habe das Gerät. Mein Stein ist wirklich sehr weich und verschwindet beim Zukucken. SPaß macht es erst, seit ich einen alten Stein einer Tormek bekommen habe.

Spiegelseiten richtet das Gerät auch nicht ab.
 

Wrchto

ww-robinie
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Ich habe früher auch händisch geschliffen, und manchmal erging es mir wie Dir. Ich habe daraufhin begonnen, mich nach einer gebrauchten Tormek umzusehen. Mit ein bißchen Glück finden sich die Supergrinds im Bereich von 150,- bis 200,-. Seit ich so ein Gerät habe, macht es mir wieder Spaß, auch wenn man mal ein verhunztes Eisen wieder rechtwinkelig schleifen muss. Meine Veritas Mk II habe ich für gutes Geld wieder verkauft, und so war die Tormek im Endeffekt nicht mal teuer. Auch, wenn es keine neue T4 o.ä. ist, war es für mich die bessere Entscheidung, auf die Maschine umzusteigen.
 

zündapp

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nenene, das Schärfen von Hand macht schon auch Spaß, wenn mans kann. Um es zu lernen habe ich immer wieder die Schärfanleitung von Friedrich Kollenrott gelesen. Jedes Detail darin ist wichtig. Immer wieder habe ich neue Sachen entdeckt, die mir weitergeholfen haben, bis ich das Skript beinahe auswendig konnte. Gilt übrigens auch für seine Anleitung zum Sägenschärfen, die Skripte sind einfach perfekt. Und dann gehts auch. Ist wie Holzhacken: Man sieht relativ schnell ein Ergebnis und das macht Spaß.

Allgemein: Du hast ja so eine Führung, die auf dem Stein läuft. Die habe ich im Verdacht, dass dabei etwas wenig Druck vom Eisen auf den Stein kommt und die Züge sind ziemlich kurz dabei. Mit dem Halteholz von Friedrich Kollenrott geht das wesentlich besser.

Mit den Spiegelseiten ist es übrigens auch so. Da muss schon etwas Druck drauf, und der Schleifstaub muss ab und zu entfernt werden. Für solche Arbeiten nehme ich Zirkonkorund-Schleifpapier auf einer Granitplatte und ziehe mir einen Handschuh an, um das Eisen festzuhalten. Ebenso verfahre ich bei Hobelsohlen aus Metall.

Viel Erfolg,

Wolfgang
 

Mitglied 67188

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nenene, das Schärfen von Hand macht schon auch Spaß, wenn mans kann.
das ist schon richtig,
doch wie es scheint, geht es hier erstmal nicht ums schärfen, sondern
um puren Materialabtrag, um dann, auf einer gesunden Fläche das schärfen zu beginnen.
mm weise von Hand an einem Stein wegzuschrubben ist doch nicht Sinn der Übung.
Holt man sich doch nur durchweichte Schrubbelfinger wie nach 2h in der heissen Badewanne.
Von daher ist eine Maschine doch sinnvoll, egal welchen Glaubenskrieg man anstellt.
Jeder Schleifbock mit guten Scheiben erfüllt da seinen Zweck wenn man da nicht wie ein Berserker hindrückt.
Sowohl der Tiger evt. auch der alte B&D (war früher gar nicht so schlecht das Werkzeug)
erfüllen doch diese primitiven Vorraussetzungen.
Die letzten paar 1/10tel mm von Hand am 240er (um etwaige Hitzeschäden abzuschleifen und die Präzision am Winkel zu erhöhen),
dann kann das eigentliche schärfen beginnen welches aber in einer halben Stunde erledigt sein sollte.
Den drehzahlregulierten Scheppach 3000s oder den Langsamläufer von Dictum,
beide in der 150,- € Klasse finde ich interessant.
Habe einen Langsamläufer (1500 U/min. bei Dm 150er Scheiben) und würde mich wieder dafür entscheiden.
Wobei immer die Scheibenqualität den Kohl fett macht,
bei Preisvergleiche also hauptsächlich auf Qualität der Steine, Durchmesser und Breite achten.
@schrauber-at-work hat glaube ich den Tiger, warte mal auf sein Statement.

Ungeachtet meiner Maschinenempfehlung die das doppelte an Budget verschlingen als die von dir
angefragte Maschine, sei erwähnt, dass man auch mit einer günstigeren ans Ziel kommt.

dass dabei etwas wenig Druck vom Eisen auf den Stein kommt und die Züge sind ziemlich kurz dabei.
nee, den Druck regelt man komplett mit den Fingerspitzen ganz vorne, fast auf der Schneide, auf der Rolle sollte kein Druck ankommen.
(in diesem Fall hätte man seine Finger zu Nahe an der Rolle)
Die Züge sind aber tatsächlich kurz, deswegen bin ich da öfter mal vorne darüber hinaus geschossen oder hinten runtergekippt.
Hab die Schleifhilfe deswegen eingemottet.
Hatte ich aber schon geschrieben....
 

Friederich

ww-robinie
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Allgemein: Du hast ja so eine Führung, die auf dem Stein läuft. Die habe ich im Verdacht, dass dabei etwas wenig Druck vom Eisen auf den Stein kommt und die Züge sind ziemlich kurz dabei.
Den Verdacht hab ich auch, dass er wegen dieser Führung zu zaghaft arbeitet.

Idealerweise liegt der Stein auf einem recht niedrigen Tisch, so dass man das Körpergewicht besser einsetzen kann um Druck auzuüben. Ich würd das Gröbste mal ganz freihändig runterschleifen.; mit vollem Körpereinsatz.
Irgendwelche Schleifhilfen, wenn überhaupt, erst ganz zum Schluss.
 

zündapp

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@Macchia: dann habe ich was falsch verstanden, ich dachte, wir reden über die Spiegelseite. Für 3 mm Stahl von der Fase schleifen würde ich den Bandschleifer oder die Fächerscheibe nehmen. Mit blauem (Zirkonkorund) Schleifmaterial. Mit Edding anzeichnen, zwischendrin den Stahl immer wieder kühlen.
Jetzt habe ich nochmal geguckt, das sind doch Eisen von Famos, Steiner, Ulmia? Das geht super auf Schleifpapier.

An die von Pedder angesprochene Spiegelseite erinnere ich mich gut. Die war aber auch aus D2 Stahl von Gerd Fritsche - der ist um einiges härter als ein Famos-Eisen, wie ich es kenne.

Gruß

Wolfgang
 

Mitglied 67188

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dann habe ich was falsch verstanden
...
oder ich?
bin nach dem Ausschlussverfahren der Möglichkeiten von der Fase ausgegangen.
Wobei ich dann nicht verstehe warum es immer noch 3mm sind?
Sah doch gar nicht so übel aus auf den Bildern.

mit vollem Körpereinsatz.
dann bleibt langsam nichts mehr von dem Schrubbstein übrig....
ansonsten geb ich dir Recht.
Erstmal die Schleifführung weg, bis wenigstens 2mm (von den genannten 3mm) weg sind, den Winkel kann man ja trotzdem im Auge behalten.

Mit Edding anzeichnen, zwischendrin den Stahl immer wieder kühlen.
ist auf jeden Fall ein Versuch wert, bevor man noch in eine Maschine investiert.
 

Mitglied 67188

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OT:
das erinnert mich an meine erste Lehre...(vor etwa 32 Jahren)
Bohrer schleifen, dann Dreh-und Hobelmeißel, den Betriebsschreinern und Modellschreinern musste wir auch das Werkzeug schärfen
alles ohne Führung (ausser der Auflage) Freihand am Schleifbock jeden Tag, fast 2 Wochen lang.
Hatte man die Schneiden von den Bohrern z.B endlich korrekt, wurden sie wieder platt geschliffen und nochmal
von vorne bis nur noch Stummel übrig waren bzw. die Querschneide zu groß wurde...Mannomann
Hatten dann natürlich auch die Möglichkeiten zu läppen und was ein anständiger Lehrling ist:emoji_innocent:, macht aus dem Vespermesser
seines Kollegen unbemerkt flux ein Skalpell. Ist Gott sei Dank nichts passiert...
Die Schneiden konnten/mussten wir im Mikroskop begutachten und da sah man auch schön die Gebirgslandschaft,
auch von den feinsten Steinen.
 

Diamond

ww-birnbaum
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Heute wieder alles ausgepackt und nochmal probiert. Ich habe meine MK2 auf die Kante meines Bandschleifers stellen können und habr versucht den grobschliff damit zu machen. Gibg gut, jedoch ist die Schneide weiterhin nicht rechtwinklig, selbst nach mehreren Minuten grobschleifen auf dem 240er Tiger. Ich habe es aufgegeben!

Als Trost habe ich mir eine Schablone für meine Dictum Zweibackenvorichtung angefertigt und hab alles eingepackt!
 

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rafikus

ww-robinie
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Absolut rechtwinklig muss die Schneide auch nicht sein. Wenn Du das Eisen im Hobel passend schräg stellen kannst, dann soll es vorerst gut sein. Die Fase bzw. die Mikrofase soll eine ebene Fläche sein, damit sie mit der ebenen Spiegelseite eine gerade Schneide bildet. Später kannst Du der Schneide eine kleine Rundung verpassen, aber zuerst mach sie ruhig gerade, damit Du schon mal etwas hobeln kannst.

Bei deinen letzten Bildern ist mir aufgefallen, dass die Mikrofase eigentlich viel zu breit ist.
Du hast geschrieben:
Die Kerbe habe ich mittlerweile rausgeschliffen, Mikrofase mit dem 1000er bzw. 8000er Stein hergestellt,
Nach dem 240er geht man normalerweise mit der Fase auf den 1000er Stein, und wenn die Fase damit fertig ist macht man nur noch die Mikrofase mit dem feineren Stein. Der 1000er hat auf der Mikrofase nichts zu suchen.
Die Mikrofase sollte mit wenigen Zügen auf dem feinen Stein hergestellt werden. Wenn man die Mikrofase zu groß macht, muß man beim nächsten Mal mit dem gröberen Stein (1000er) viel zu viel Material weg nehmen.
Außerdem sieht es so aus, als ob es auf der Mikrofase sehr viele, feine Risse/Kratzer gibt. Hast Du den Schärfplatz gut für den feinen Stein gereinigt? Es dürfen sich keinerlei Reste vom Schleifschlamm des groben Steins auf der Führung, Tisch, Wischtuch, im Wasser und auf den Händen befinden, sonst versauen wenige grobe Körner die Oberfläche.

Hast Du eine gute Lupe? Hast Du dir mal die Schneide damals gut angeschaut?
Zeige doch mal, wie das Eisen jetzt aussieht.

rafikus
 
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Diamond

ww-birnbaum
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Sorry, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe. Es hat sich in meiner Sammlung nun nach vielen Tagen vieles getan. Ich bin immer noch bei den Holzhobel geblieben, da sie ie ich finde auch super sind. Ich besitze mittlerweile folgende Holzhobel:

Ulmia Raubank, ECE Schlichthobel, ECE Reform Putzhobel und einen Ulmia Reform Putzhobel.

Zwischen durch habe ich weiterhin versucht die Eisen zu schärfen, jedoch schaffe ich trotz dem tollen Equipment weiterhin keine rasiermesserscharfe Eisen zu schleifen. Meine Armhaare bekomme ich damit nicht richtig rasiert... Das Hobeln geht jedoch. Vielleicht stelle ich mir einfach die rasiermesserschärfe innerlich anders vor als Noob!

Das Hobeln macht wirklich sehr viel spaß und als Grundeinstiegsprojekt habe ich mir vorgenommen eine alte Hobelbank zu restaurieren. Ich lerne dabei sehr viel und kann mittlerweile auch sehr gut mit den Hobeln umgehen.
 

Schichtleiter

ww-ahorn
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Hier restauriert jemand eine Hobelbank mit Handwerkzeugen und hölzernen Hobeln, könnte dir helfen. Finde seine Videos allgemein sehr gut, da alte Handwerkzeuge benutzt werden.
 

Diamond

ww-birnbaum
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Ja, die Videos kenne ich. Ich finde sie auch wirklich traumhaft.

Ich glaube, aber meine ist ein harter Brocken :emoji_slight_smile:
 

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