Holzauswahl für Terrasse und Fragen zum Ölen

sb11

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Hallo zusammen,

wir bauen gerade ein Haus und stehen momentan vor der Entscheidung, wie wir unsere Terrasse gestalten wollen. Momentan favorisieren wir eine Holzterrasse - sind uns aber noch bei diversen Punkten unsicher. Daher würde ich gerne nach eurem fachmännischen Rat fragen.

Zuerst einmal einige Details zur geplanten Terrasse: Die Terrasse ist ziemlich genau nach Süden ausgerichtet und soll ca. 8 Meter breit und 3 Meter "tief" werden. Über der Terrasse wird es ein Glasdach geben, dass die Terrassenfläche aber nicht überragen wird. D.h. die "Ränder" der Terrasse werden stärker bewittert als der Rest.

Bei der Konstruktion sind wir relativ sicher. Wir wollen auf jeden Fall glatte Dielen, d.h. keine Rillen oder ähnliche Oberflächenvertiefungen. Der konstruktive Holzschutz soll so gut wie möglich eingehalten werden, d.h. Unterkonstruktion mit ausreichender Belüftung und ausreichendes Gefälle weg von der Fassade. Macht es eigentlich einen Unterschied, ob man die Dielen parallel oder senkrecht zur Fassade verbaut oder ist das eher eine optische Entscheidung?

Der erste Punkt, bei dem wir unsicher sind, ist die Materialwahl. Wir sind uns sicher, dass wir kein Tropenholz und auch kein WPC verwenden wollen. Wir schwanken momentan, ob wir gleich ein dauerhaftes Holz wie Robinie oder Accoya (das ist wohl Kiefernholz, das durch eine Behandlung mit Essigsäure die Dauerhaftigkeitsklasse 1 erreicht) oder lieber ein weniger dauerhaftes Holz wie Lärche oder Douglasie verwenden sollen. Robinie oder Accoya werden vermutlich sehr lange halten, kosten aber auch etwa doppelt so viel wie Lärche oder Douglasie. Und das Budget ist bei einem Hausbau ja sowieso bereits arg strapaziert. Würdet ihr bei der günstigeren Variante eher Lärche oder Douglasie favorisieren? Ich habe gelesen, dass bei Lärche eher mit Splittern/Spreisseln zu rechnen ist als bei Douglasie. Würdet ihr dem zustimmen und gibt es noch andere Vor- und Nachteile?

Bezüglich Pflege der Terrasse gibt es ja 2 Möglichkeiten: Entweder gar nichts machen oder einigermassen regelmässig ölen. Dass die Terrasse mit der Zeit vergrauen wird, macht uns nichts aus. Ich vermute aber, dass die Terrasse wegen des Glasdaches sehr unregelmässig vergrauen wird, d.h. die Ränder der Terrasse werden wohl sehr viel schneller vergrauen als der Rest, oder? Ich habe gesehen, dass es bei einigen Herstellern Terrassenöle gibt, die grau pigmentiert sind. Könnte man damit die natürlich Vergrauung vorweg nehmen oder ist das eine blödsinnige Idee? Vermutlich wird es schwierig sein, den natürlichen Farbton des vergrauten Holzes zu treffen, oder? Habe ich es richtig verstanden, dass ich ein farbloses Öl (d.h. ohne die vor UV-Strahlung schützenden Pigmente) verwenden müsste, falls ich die natürliche Vergrauung nicht verzögern will?

Was ich mir vom Ölen ebenfalls verspreche, ist eine positive Beeinflussung der Holzeigenschaften, d.h. dass das Holz länger hält und es zu weniger Splittern/Spreisseln kommt. Ist das tatsächlich so oder dient das Ölen eher zum Schutz vor dem Vergrauen? Da wir gerne barfuss auf die Terrasse gehen und auch 2 Kinder haben, die draussen nicht immer Schuhe anziehen, wäre uns der Aspekt mit den Splittern/Spreisseln wichtig. Dass eine Terrasse nie zu 100% splitterfrei sein wird, ist mir völlig klar. Wenn man die Splitterbildung aber durch regelmässiges Ölen minimieren kann, würde ich diese Arbeit gerne auf mich nehmen. Wie häufig sollte man ölen, wenn man nicht die Verzögerung der Vergrauung sondern die positive Beeinflussung der Holzeigenschaften (Haltbarkeit, Splitterbildung) im Sinn hat?

Wann ist denn eigentlich der optimale Zeitpunkt für "die erste Ölung"? Sollten die Dielen bereits vor der Montage geölt werden? Das hätte vermutlich den Vorteil, dass die Dielen von allen Seiten geölt werden könnten, oder? Oder reicht es aus, die Dielen nach der Montage zu ölen? Das hätte wiederum den Vorteil, dass man diesen Arbeitsschritt "in Eigenleistung" machen könnte und etwas Geld sparen würde. Sollte man die glatten Dielen vor dem ersten Ölen eigentlich nochmal schleifen oder verhindert das eher die optimale Aufnahme des Öls?

Zusammenfassend würde ich mit meinem laienhaften Halbwissen momentan zur folgenden Variante tendieren: Wir lassen uns eine Terrasse aus Douglasie bauen, die ich regelmässig mit farblosen Öl behandle. Alternativ könnte ich "die erste Ölung" mit grau pigmentiertem Öl machen und dann die regelmässigen Folgebehandlungen mit farblosen Öl.

Ich würde mich aber sehr für eure fachmännische Meinung interessieren und mich sehr freuen, wenn ihr die eine oder andere Frage beantwortet könntet.

Schon mal vielen Dank im Voraus für eure Antworten.

Beste Grüsse,
Sebastian
 

Neige

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Hallo @sb11
Macht es eigentlich einen Unterschied, ob man die Dielen parallel oder senkrecht zur Fassade verbaut
Ich würde sagen ja. denn die Fugen fallen bei einer Verlegung quer zum Haus weniger auf, als bei einer Längsverlegung. Daher ist es doch
eher eine optische Entscheidung(?)

Wir lassen uns eine Terrasse aus Douglasie bauen
Das wäre auch meine persönliche Wahl. Bei entsprechend gut ausgeführter UK (Wasser kann gut ablaufen) hält dieses Holz viele Jahre.
 

hobbybohrer

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Hallo, meine KDI-Kiefer Dachterrassenbeplankung hat 26 Jahre gehalten. Sie ist von unten wegegammelt. Kein Anstrich, keine Überdachung.
Meine 2m-Souterrain-Terrasse in Lärche hat 16 Jahre gehalten, auch ohne Alles. auch von unten weggegammelt begünstigt durch zu enge Fugen (im Winter fast zu) und Kontakt mit Erdreich von unten.
Nach 16 Jahren hat man dann wieder Geld im Portemonnaie und kann dann teurer machen.

Ich würde, wenn die Bretter nass werden können, unbedingt Rillen nehmen, z.B. französischer Stil, sonst können die Bretter zu glatt werden.

Grüße Richard
 

Friederich

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Ein Brett entwässert man am schnellsten und somit auch besten quer zur Kante hin.
Geriffelte dagegen muss man in Längsrichtung entwässern, was bedeutet, dass das Wasser sehr lange auf dem Brett verbleibt, und zum Schluss sammelt sich alles am Hirnholz, von dem es dann aufgesaugt wird.
Von daher erwarte ich bei Glatten eine deutlich höhere Lebensdauer.

Parallel zum Haus ist konstruktiv einfacher: Zwei Balken auf Stützen in Längsrichtung, quer darauf die Sparren, und wiederum quer darauf die Dielen.
Wenn die Dielen den kürzeren Weg laufen sollten, bräuchte man ja noch eine zusätzliche Balkenebene.
 
Zuletzt bearbeitet:

dascello

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Wie Du schon rauslesen kannst, wird die Haltbarkeit keine "ewige" sein, egal, was du am Ende nimmst.
Nun ist der Austausch der eigentlichen Planken, sei es nun nach 16 Jahren oder nach 25, das kleinere Übel, solange die Unterkonstruktion nicht wegfault. Erfahrungen aus meinem direkten Umfeld: Der eine Schwager baute eine Dachterrasse aus kesseldruckimprägniertem Holz, UK UND Belag, das war schon nach 12 Jahren Sondermüll.
Der andere Schwager baute eine höchst komplizierte Terrasse rund um sein Haus. UK aus KDI, Belag Bangkirai.
Haltbarkeit war länger, aber nach 20 Jahren war die UK verfault, die Planken 1A. Eine Firma nummerierte die Planken, baute neue UK (jetzt aus Eiche) und verschraubte die alten Bangkiraibretter neu.
Wenn Du mit Tropenholz fremdelst, dann nimm als UK Aluminium oder sowas. Die Planken sind, wie gesagt, schnell gewechselt.

Ich selbst, übrigens, war da schmerzfreier und baute meine Terrasse (das Haus jetzt im Besitz meiner Ex-Frau) ganz aus Bangkirai, also auch die UK.
Die steht heute, 20 Jahre später, noch wie eine Eins (soweit ich weiß.....)


Grüße vom schwülen Rhein.


Michael
 

sb11

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Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich fasse mal kurz zusammen:

- Douglasie wäre eine günstige Alternative und wird viele Jahre halten, wenn man den konstruktiven Holzschutz beachtet. Ausserdem haben wir ja noch das Glasdach drüber.

- Verlegung parallel zum Haus ist konstruktiv einfacher und verspricht auch eine längere Lebensdauer aufgrund der besseren Entwässerung.

- Haltbarkeit der Unterkonstruktion ist wichtig. Kaputte Dielen können leichter gewechselt werden als die Unterkonstruktion.

- Glatte Dielen sind "gesetzt" - geriffelt kommt wie gesagt nicht in Frage.

Darf ich noch ein paar Fragen hinterher schieben?

Uns wurde kanadische und "einheimische" Douglasie angeboten, wobei die kanadische schon etwas teurer ist (Aufpreis ca. 28 %). Bringt die kanadische Douglasie irgendeinen entscheidenden Vorteil mit (ausser dem dickeren Geldbeutel des Verkäufers)?

Hat eine "unsichtbare" Befestigung Vorteile bezüglich der Haltbarkeit oder ist das nur eine optische Entscheidung? Ich könnte mir vorstellen, dass die Schraubenlöcher bei der sichtbaren Befestigung eine Schwachstelle sein können, da dort leichter Wasser eindringt.

Hat jemand vielleicht noch eine Meinung bzw. ein paar Antworten zu meinen Fragen bezüglich Ölen?

Danke und viele Grüsse,
Sebastian
 

IngoS

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- Douglasie wäre eine günstige Alternative und wird viele Jahre halten, wenn man den konstruktiven Holzschutz beachtet. Ausserdem haben wir ja noch das Glasdach drüber.
- Haltbarkeit der Unterkonstruktion ist wichtig. Kaputte Dielen können leichter gewechselt werden als die Unterkonstruktion.
Hat eine "unsichtbare" Befestigung Vorteile bezüglich der Haltbarkeit oder ist das nur eine optische Entscheidung? Ich könnte mir vorstellen, dass die Schraubenlöcher bei der sichtbaren Befestigung eine Schwachstelle sein können, da dort leichter Wasser eindringt.
Hat jemand vielleicht noch eine Meinung bzw. ein paar Antworten zu meinen Fragen bezüglich Ölen?
Sebastian

Hallo Sebastian,

meine Terrasse (Douglasie, voll bewittert), muss ich nun erneuern, weil der Erbauer die Unterkonstruktion aus Fichtenbalken erstellt hat. Diese sind verfault, so dass sich die Schrauben herausziehen. Außerdem ist die Stützweite zu groß gewählt.
Die Douglasiendielen sind im Wesentlichen noch in Ordnung, allerdings bei kurzen Längen mehrfach gestoßen, so dass sie auf eine neue Unterkonstruktion nicht mehr passen.
Die Dielen sind von oben durchgeschraubt, sind aber nicht an den Schraubstellen eingefault. So gesehen spricht meines Erachtens nichts gegen das Durchschrauben von oben.
Behandeln, also Ölen, Imprägnieren oder Streichen würde ich nicht. Das kostet viel Geld und Zeit und erhöht die Lebensdauer, wenn überhaupt, nur sehr gering.

Gruß

Ingo
 

WinfriedM

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Es ist wirklich schwierig, eine klare Antwort darauf zu geben, welche Vorgehensweise in Sachen Ölen zu den besten Ergebnissen führt. Das liegt u.a. daran, dass man so etwas selber kaum erforschen kann und ich kenne auch kein unabhängiges Forschungsergebnis in dieser Hinsicht.

Eine These scheint sich aber in meinen Tests zu bestätigen: Je nach Situation kann Holz, was einmal tief mit Öl imprägniert wurde, deutlich länger halten. Die Erklärung dafür könnte so lauten: So imprägniertes Holz nimmt weniger Feuchtigkeit auf und bleibt über längere Zeit im Schnitt bei niedrigerer Holzfeuchte. Damit wird der kritische Wert >20% seltener erreicht, wo Mikroorganismen tätig werden und das Holz zerstören.

Ich würde es so machen: UK-Holz vor dem Verlegen einmal gut ölen. Nach dem Verlegen noch mal diverse gefährdete Hirnholzstellen nachölen. Dielen ohne Ölung verlegen. 1 Jahr warten, dann ist das Holz durch Auswaschung von Harz deutlich diffusionsoffener, dann einmal mit tief einziehendem Öl ölen und dann über die Jahre nix mehr machen. Als Öl im einfachsten Fall Leinölfirnis. Ölen in einer Zeit, wo es möglichst viele Tage danach trocken ist. Am Tag des Ölens am Besten bewölktes Wetter.
 

Friederich

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Verlegung parallel zum Haus ist konstruktiv einfacher und verspricht auch eine längere Lebensdauer aufgrund der besseren Entwässerung.
Hallo Sebastian, falls du dich auf mich beziehst: das ist nicht was ich meinte.
Wenn man die Neigung in Richtung Dielenkante legt, versprech ich mir längere Haltbarkeit. Aber das ist unabhängig von Laufrichtung der Dielen. Ach wenn du die Dielen rechtwinkelig zur Hauswand legst, hast du ja die Option das Gefälle entweder weg vom Haus, oder nach links oder rechts zu legen.
 

sb11

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Hallo Friederich,

danke für deine Rückmeldung.

Jetzt hast du mich aber leider abgehängt. Welche Verlegung würdest du jetzt empfehlen?

Danke und viele Grüsse,
Sebastian
 

Mitglied 30872

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....Uns wurde kanadische und "einheimische" Douglasie angeboten, wobei die kanadische schon etwas teurer ist (Aufpreis ca. 28 %). Bringt die kanadische Douglasie irgendeinen entscheidenden Vorteil mit (ausser dem dickeren Geldbeutel des Verkäufers)?...

Nein. Wie auch?
Es gibt graue, grüne und blaue Douglasie, die sich allerdings in ihren Holzeigenschaften nicht unterscheiden.
 

sb11

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Hallo zusammen,

vielen Dank für alle eure Antworten.

Eine These scheint sich aber in meinen Tests zu bestätigen: Je nach Situation kann Holz, was einmal tief mit Öl imprägniert wurde, deutlich länger halten. Die Erklärung dafür könnte so lauten: So imprägniertes Holz nimmt weniger Feuchtigkeit auf und bleibt über längere Zeit im Schnitt bei niedrigerer Holzfeuchte. Damit wird der kritische Wert >20% seltener erreicht, wo Mikroorganismen tätig werden und das Holz zerstören.

Es ist schön zu hören, dass das Ölen aller Voraussicht nach die Lebensdauer der Terrasse (durch die geringere Feuchtigkeitsaufnahme) erhöhen wird. Hast du evt. auch Erfahrung, welchen Einfluss das Ölen auf die Bildung von Splittern/Spreisseln hat? Wenn man die Splitterbildung durch regelmässiges Ölen minimieren kann, würde ich diese Arbeit nämlich gerne auf mich nehmen.

Ich würde es so machen: UK-Holz vor dem Verlegen einmal gut ölen. Nach dem Verlegen noch mal diverse gefährdete Hirnholzstellen nachölen. Dielen ohne Ölung verlegen. 1 Jahr warten, dann ist das Holz durch Auswaschung von Harz deutlich diffusionsoffener, dann einmal mit tief einziehendem Öl ölen und dann über die Jahre nix mehr machen. Als Öl im einfachsten Fall Leinölfirnis. Ölen in einer Zeit, wo es möglichst viele Tage danach trocken ist. Am Tag des Ölens am Besten bewölktes Wetter.

Die Terrasse wird ja mit einem Glasdach überdacht sein. Wird diese "Auswaschung" dann ausreichend fortgeschritten sein oder sollte man in dem Fall vor dem Ölen mit anderen Massnahmen (Intensivreiniger?) "nachhelfen"? Sollte man die glatten Dielen vor dem ersten Ölen eigentlich nochmal schleifen oder verhindert das eher die optimale Aufnahme des Öls?

Irgendwo habe ich in meinem Recherche-Marathon noch gelesen, dass man die Terrassen-Dielen nach dem Verlegen auch mit weisser Holzlauge behandeln kann und somit eine gleichmässigere und hellere Patina erhält. Würdet ihr das empfehlen? Kann man nach der Behandlung mit Holzlauge trotzdem noch ölen oder schliesst sich das gegenseitig aus?

Vielen Dank und beste Grüsse,
Sebastian
 

dascello

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Ich habe schon viel mit Patina rumexperimentiert. Das gab meist eher bescheidene Ergebnisse. Das Ding wird vergrauen, und zwar aufgrund der unterschiedlichen Einwirkung von Regen und Sonne unterschiedlich. Aber: Diese Unterschiede werden für den Betrachter logisch erscheinen und deshalb nicht stören. In ein paar Jahren hat sich dann alles angeglichen und die Patinierung ist abgeschlossen.
Danach kommt der Verfall, auch der ist unabwendbar......
 

WinfriedM

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Hast du evt. auch Erfahrung, welchen Einfluss das Ölen auf die Bildung von Splittern/Spreisseln hat?

Erfahrungen nicht bzw. meine Aufmerksamkeit war noch nie auf diesen Aspekt gerichtet. Da diese Effekte aber auch etwas damit zu tun haben, wie stark die Bewegungen des Holzes sind, vermute ich mal, dass ölen sich da positiv auswirkt. Vermutlich werden die schichtbildenden, weniger diffusionsoffenen Öle das nochmal verbessern. Ist aber Geschmackssache, ob man diese - halb wie Farbe wirkenden Öle - oben auf dem Holz haben will. Die Osmo Terrassenöle fallen in dies Kategorie.
 

sb11

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Hallo Winfried,

danke für deine Antworten. Hast du hierzu evt. noch eine Empfehlung:

Sollte man die glatten Dielen vor dem ersten Ölen eigentlich nochmal schleifen oder verhindert das eher die optimale Aufnahme des Öls?

Danke und viele Grüsse,
Sebastian
 

WinfriedM

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Wenn du ein halbes Jahr mit dem Ölen wartest, sollte die Oberfläche nicht mehr glatt sein und ein Schleifen erübrigt sich. Wenn du unbedingt sofort ölen willst ist es so: Tiefer einziehende Öle brauchen keinen Schliff, schichtbildende Öle brauchen ihn evtl. Hab hier schon von Leuten gelesen, die z.B. Osmo Terrassenöl aufgebracht haben, was dann abblätterte, weil die glatte Oberfläche zu keinem guten Verbund führte.

Die optimale Aufnahme von tiefer einziehenden Ölen hast du natürlich je nach Holz erst dann, wenn die Inhaltsstoffe, besonders die Harze, ausgewaschen sind.

Auch wichtig: Was einmal schlecht geölt ist, lässt sich später nicht mehr korrigieren. Das nur oberflächlich eingedrungene Öl bildet eine Sperrschicht, so dass eine spätere Nachölung nicht mehr tief einziehen kann.
 

frankundfrei

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Einen kleinen Einwand zu dem Hinweis von Friedrich über die Entwässerung quer zur Kante:
Leider gibt es gerade bei Terrassendielen viele Seitbretter die sich je nach Verlegung nach oben wölben. Bei geringer Neigung reicht das schon, dass die Entwässerung quer zur Kante nicht mehr funktioniert. Also möglichst Bretter mit stehenden Jahresringen, bzw. richtig rum verlegt ("Herzseite" nach oben), nicht zu weites Raster für die Unterkonstruktion und eine ausreichende Neigung bedenken.

Durch das Ölen wird das Quell- und Schwindverhalten verzögert und dadurch spreißeln die Dielen nicht so. Der Vorteil ist besonders bei geriffelten Dielen zu erfahren.

Bei Douglasie sollte man das Ausharzen bedenken. Bei knaller Sonne kann dass einen ärgern.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Holzsinn

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Hallo,

Wenn der graue Farbton nicht stört, ist es am besten, vor der Verlegung alles mit einem grau pigmentierten Terrassenöl einzulassen. Dann haben auch die unbewitterten Bretter von Anfang an den typischen Grauton von altem Holz. Vor dem Einbau zu ölen ist auf alle Fälle besser als danach, weil dann die Bretter ringsherum gleichmäßig behandelt sind. Und Pigmente im Öl machen Holz witterungsbeständiger als farbloses Öl.
Es gibt Betriebe, bei denen kann man in der Werkstatt vorbeikommen und die Dielen vor dem professionellen Einbau selber streichen. Das reduziert dann die Kosten auch wieder.

Als Beispiel:
Ich habe vor 6 Jahren ein Grabkreuz aus Eiche mit grau pigmentiertem Terrrassenöl eingelassen und erstjetzt mit demselben grauen Öl nachbehandelt. In den 6 Jahren ist das Öl zwar abgewittert, das ganze Kreuz aber genau in dem Farbton des Öls vergraut. Es handelt sich in meinem Fall zwar um Eiche und nicht um Nadelholz, der Effekt dürfte aber ähnlich sein. Leider kann ich gerade nicht nachschauen, von welcher Firma das Öl war.

Grüße aus Bayern,

Melanie
 

Jossel

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Hallo,

also ich würde wie bereits gesagt eine ordentliche UK machen sprich Tropenholz oder da du darauf verzichten willst --> Alu. Dann Abstandhalter zu Alu und als Fuge zB "Terrafix" o.ä.. Falls es dich optisch nicht zu sehr stört wähle >7mm Fuge. Douglasie hält darauf auch ganz gut. Von oben verschrauben ist - vorausgesetztes es wird sauber - d.h. mit Senker und Tiefenbegrenzer gearbeitet kein Problem.
Beim ölen scheiden sich die Geister. Wenn dann würde ich das einmal machen wie oben schon erwähnt. Auf Pigmente kannste getrost verzichten unterschiedlich vergrauen wird es in deinem Fall eh. Bekannte haben eine ähnliche wie von dir beschreiben Situation mit teilweiser Überdachung als Glasdach. Dort sind unterschiede im vergrauen zu erkennen aber nicht weiter störend.
Bzgl. Spreißel wist du mit Douglasie oder Lärche beides mal merken. Nahezu verhindern kannst du das nur bei Tropenholz.
Würde aber auch die Douglasie der Lärche bevorzugen.

Gruß
Jossel
 

Friederich

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Einen kleinen Einwand zu dem Hinweis von Friedrich über die Entwässerung quer zur Kante:
Leider gibt es gerade bei Terrassendielen viele Seitbretter die sich je nach Verlegung nach oben wölben. Bei geringer Neigung reicht das schon, dass die Entwässerung quer zur Kante nicht mehr funktioniert. Also möglichst Bretter mit stehenden Jahresringen, bzw. richtig rum verlegt ("Herzseite" nach oben)
Hallo, bist du sicher? Ich hätte jetzt genau umgekehrt gedacht.
Wird ein Brett durchgehend feuchter, dann schüsselt es doch gerade auf der Herzseite.
Und wird es nur auf der Oberseite einseitig feucht, "buckelt" es immer auf der Oberseite. Egal ob Splint oder Kern oben; aber besonders stark, wenn Splint oben.

Und bei Trockenheit gibts ja kein Entwässerungsproblem.
 

frankundfrei

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"... aber besonders stark, wenn Splint oben."

Splint nach oben bedeutet ja "Herz nach unten". Es ist schon so, dass sich das Brett normaler Weise zur Außenseite hin wölbt. Bei einseitiger Feuchte kann das mal anders aussehen - aber auf Dauer entsteht bei Seitbrettern diese Wölbung.

Splint wird ja hoffentlichauf der Terrasse gar nicht verarbeitet.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
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