Alten Dielenboden mit Excenter schleifen?

Behemoth

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Hallo zusammen,

ich möchte ca. 20qm Dielenboden schleifen. Dies möchte ich mit einem Exzenterschleifer machen, eine große Parkettschleifmaschine auszuleihen ist mir ehrlich gesagt zu viel Aufwand. Es handelt sich um Weichholzdielen (ich vermute Kiefer), die bereits vor mehrereren Jahren vom Ochsenblut befreit wurden. Leider wurde damals nicht besonders fein geschliffen und/oder im Laufe der Jahre der Boden nicht entsprechend gepflegt. Es befinden sich keine Lackreste auf dem Boden, ich vermute aber, dass er mal gewachst wurde. Im Lauf der Jahre sind allerlei Flüssigkeiten darüber gelaufen, Flecken jeder Couleur sind zu finden. Hinzu kommt, dass mir der Boden etwas zu dunkel ist und ich ihn nach der Aufarbeitung gerne mit weißpimenthaltigem Hartwachsöl behandeln möchte. So viel zur Situation.

Nun zu meinen Fragen:
Ich habe einen grünen Bosch Exzenterschleifer zur Hand, diesen will ich für diese Arbeit aber nicht benutzen, da mir bei dem schon nach etwa 20 Minuten Dauerbetrieb die Hände kribbeln, "Entkopplung" heißt wohl das Zauberwort. Also habe ich mich ein wenig umgetan und bei Bosch blau den "GEX 150 Turbo" entdeckt. Leider gibt es zu diesem Gerät hier im Forum ganze zwei Einträge und beide beantworten nicht die Frage ob der Griff von den Vibrationen "entkoppelt" ist. Besonders gefällt mir an diesem Gerät, dass ich von Zwangsrotation auf Exzenterrotation umschalten kann. Mir gefällt die Vorstellung mit grobem Papier zügig vorzuarbeiten und im Anschluss mit Exzenterfunktion und feinerem Papier nachzuschleifen.

  • Hat hier jemand einschlägige Erfahrungen mit besagtem Gerät und möchte diese mit dem Forum teilen?
  • Würdet ihr mir eher einen anderen Exzenter empfehlen (GEX 125-150, dieser hat laut Hersteller eine Dämpfung)?
Mich würde auch interessieren was die Festool-Jünger zu diesem Thema sagen können (der Rotex ist bislang nicht in meinem Budget-Rahmen aber mit den entsprechenden Argumenten ließe ich mich eventuell bekehren).
Der Mafell EVA 150 hat diese besagte "Entkopplung" als herausragendes Produktmerkmal (zumindest laut Hersteller) allerdings spielt auch dieser bislang eher in einer anderen Preisliga für mich. Hat jemand Erfahrung mit diesem Gerät?

Bevor jemand fragt: Ja, ich weiß worauf ich mich einlasse, hinsichtlich eines Wochenendes auf den Knien rumrutschen, Tipps für gute Knieschoner sind deshalb auch herzlich willkommen, Danke!

In der Hoffnung auf hilfreiche Antworten
Viele Grüße aus Berlin
T
 

rafikus

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Da Du nach Alternativen fragst: Makita BO6050J. Wurde auch hier im Forum schon beschrieben.

Rafikus
 

bello

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Hallo,

ich habe es hin und wieder mit dem Rotex gemacht. Eine kleine Fläche mit richtig altem Ochsenblutrot war fürchterlich. Normal gelacktes geht auch. Freude macht das keine, aber manchmal einfacher als eine Maschine ausleihen.

Gruß
 

Khartak

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Metabo SXE 450 Turbotec. Besitze ich und ist ein sehr gutes Gerät. Vibration extrem niedrig (Wasserglastest :emoji_grin:). Bedenke beim Schleifen nicht aufdrücken. Die Schleifmaschine arbeitet für dich :emoji_wink:
 

blueball

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Hallo,

ich habe es hin und wieder mit dem Rotex gemacht. Eine kleine Fläche mit richtig altem Ochsenblutrot war fürchterlich. Normal gelacktes geht auch. Freude macht das keine, aber manchmal einfacher als eine Maschine ausleihen.

Gruß

Das fürchterliche war doch aber das alte Ochsenblut und nicht der Rotex, oder? Weil ich finde der Rotex 150 spielt gaaanz weit vorne in der Liga der Schleifer... Grüße
 

schrauber-at-work

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Da bin ich bei blueball! Meinen Rotex mag ich nimmer missen. Hab damit >50qm Eiche Massivholz Küchenfronten von Lack befreit, kein Vergleich zu seinem Vorgänger (Bosch blau):emoji_grin:

Klar nicht ganz billig dafür aber standhaft und genial von der Abtragsleistung und der Absaugung.

Gruß SAW
 

dcdeus

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Ich kann auch den Metabo SXE 450 empfehlen, da ich vor kurzem 2 Dielenböden damit geschliffen habe (allerdings Fichte, lackiert). Dieser Schleifer hat ein sehr gutes Preis / Leistungsverhältnis meiner Meinung nach. Vorgeschliffen hab ich mit einem Bandschleifer. Wichtig wäre auch Schleifblätter guter Qualität zu verwenden...
 

sachsejong

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Rotex

Ich habe den Boden mit dem Rotex geschliffen, Ochsenblut vorher mit Spachtel und Fön entfernt. :mad:
Spass ist was anderes, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen
 

wandergeselle

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moin
zum mafell
ich hab mir den gegönnt, nachdem ich das teil bei einem kollegen getestet hab.
hatte vorher auch makita , bei dem war allerdingens nach 30 min. das handgelenk im trauma....
mit dem uva geht das problemlos stunden - sehr angenehm:emoji_grin:
dazu abranet gitter - TOPP !

wieso leihst du dir nicht nen tellerschleifer ?
 

bello

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Das fürchterliche war doch aber das alte Ochsenblut und nicht der Rotex, oder? Weil ich finde der Rotex 150 spielt gaaanz weit vorne in der Liga der Schleifer... Grüße

Stimmt. Da half nur 40er Papier, welches sich natürlich schnell zusetzte und dann einfach auf der Stelle stehen lassen, bis der erwärmte Lack abgezogen wurde.
Das empfand ich als fürchterlich.

Ansonsten schätze ich den Rotex wirklich.
 

DZaech

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Hallo namenloser Behemoth

Grundsätzlich ist es eigentlich egal ob Festool Rotex Bosch GEX Turbo oder den Makita Bo6040/6050. Diese Maschinen schenken sich nicht viel, in der Abtragsleistung sind alle nahezu identisch. Alles sind hochpreisige Maschinen mit Zwangsrotation, deshalb find ich es etwas daneben wenn man hier die Rotex wieder in den Himmel hinauf verehrt. Sicherlich, in Sachen Komfort und Zubehör sehr gut, aber preislich schon sehr hoch. Da ist die Makita die günstigere Wahl, die neue BO 6050 bietet viele Festool-Funktionen (den Protektor usw.) Die Bosch GEX Turbo ist schon etwas älter, hat aber keine Nachteile ausser dem fehlenden Spezialzubehör. Ich hab mit allen drei Geräten schon gearbeitet, mit der Makita (hab ich privat) und der Festool (Firma) hab ich schon tagelang die Randbereiche geschliffen an diversen Fussböden. Die Makita ist etwas ruppiger da sie mehr Schleifhub hat, zudem dreht sie in die entgegengesetzte Richtung, was anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig ist. Einen leicht negativen (subjektiv betrachtet) Eindruck hat bei mir unsere Rotex hinterlassen, welche innert drei Jahren zweimal bei Festool im Service war wegen verschiedenen Defekten. Und auch nach dem Service übertönt das rasseln des Getriebes den Staubsauger :confused: . Aber das ist meine persöhnliche Erfahrung damit...

Den Mafell EVA oder den vorgeschlagenen Metabo!SXE würd ich nicht wählen, zum Fussboden abschleifen sind die keinesfalls optimal, die Abtragsleistung ist um ein mehrfaches schlechter, da die Geräte keine Zwangsmitnahme haben. Vergleichbare Geräte dazu wären der Festool ETS 150 oder der Bosch GEX 125-150 AVE. Ich jedenfalls würde die Finger davon lassen, vorallem da du von einem gewachsten Boden sprichst.

Bezüglich der Entkoppelung, es sind sowol die Rotex wie auch die Makita und Bosch in gewissen Massen entkoppelt, mit einem starren Exzenterschleifer könnte man kaum länger als eine Stunde arbeiten.

Die Wahl musst du selbst treffen nach Geschmack und Budget, von der Abtragsleistung gibts in meinen Augen keinen Favoriten bei den drei Maschinen.


Gruss David
 

IngoS

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Hallo,

ich habe mit meinem Rotex versucht eine Eichentreppe mit Fichte Zwischenpodest abzuschleifen.
Da war ich gar nicht überzeugt. habe mir dann eine Ecken- und Kantenschleifmaschine geholt. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Dieses Profiteil holt wirklich was runter, ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Vielleicht lag es beim Rotex zum Teil auch am 40er Originalpapier, welches ich verwendet habe.
Schließlich habe ich mit dem Rotex, mit feinerem Papier, nur noch etwas nachgeschliffen.
Ich käme nicht auf die Idee mit so einem Gerät ein ganzes Zimmer zu schleifen.
Da hab ich mir eine richtige Walzenschleifmaschine geliehen. Geht zügig und gut.
Wenn man allerdings unbedingt einen Rotex haben möchte, kann man bei der Regierung natürlich mit so einem Projekt die Notwendigkeit begründen.

Gruß

Ingo
 

WinfriedM

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Ich würde da auf jeden Fall unterscheiden zwischen Exzenterschleifer und Schleifer mit Zwangsrotation. Ohne Zwangsrotation bist du bestimmt Faktor 3 mal länger unterwegs. Der Metabo Turbotec ist zwar ein guter Exzenter, aber er hat eben keine Zwangsrotation, ist also eher für den Feinschliff. Bei 20 qm wirst du dich über jede Stunde freuen, die du an Zeit einsparst.

Ich würde mir ja auch lieber einen Tellerschleifer ausleihen. Dein Boden ist ja schon vorgeschliffen, so dass du wohl keine Walzenmaschine brauchst. So eine Tellerschleifmaschine ist auch nicht so schwer, kann man besser transportieren.

Eigentlich ist es schon sehr exotisch, wenn man 20qm mit einem Exzenter schleifen will.

Hat der Bosch eigentlich eine Zwangsrotation wie der Rotex? Der Hersteller ist sehr zurückhaltend mit Infos darüber. Diese Marketingsprache ohne klare Aussagen finde ich fürchterlich.
 

Behemoth

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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure vielen zeitnahen und hilfreichen Beiträge! Ich werde mir wohl den Makita BO6050 holen.

Zum Thema "Tellerschleifer/Kantenschleifer ausleihen" habe ich diverse Recherchen angestellt und bin inklusive der benötigten Schleifmittel auf Beträge gekommen, die mir für diese einmalige Aktion zu hoch sind. Sollte ich aber in der Zukunft beschließen den Rest der Wohnung auch noch zu schleifen werde ich auf eure Hinweise gerne zurückkommen.

Als Schleifmittel (blitzte ja auch schon kurz auf) habe ich vor die Gittervariante zu probieren. Auf den Homepages einschlägiger Internetkaufhäuser habe ich aber bislang leider keine Angebote für gebündelte Körnungen mit Durchmesser 150mm entdecken können, sondern ausschließlich jeweils eine Körnung, davon aber gleich 50 Gitter. Habt ihr mir einen Tipp, wo ich Sets kombinierter Körnungen erstehen könnte?
Ich hatte bislang vor mit Korn 80 zu beginnen und mich bis maximal Korn 180 hochzuschleifen: Ist das schon zu fein für Fußboden oder sollte ich gar noch höher gehen?

Vielen Dank im Voraus
Schöne Grüße aus Berlin
T
 

schrauber-at-work

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Sehe ich auch so, wenn bisher der excenter im Haushalt nicht vermisst wurde, miete dir nen ordentlichen Schleifer, spar dir Arbeit, Anschaffung, Zeit und unterm Strich Geld.

Bei 20 qm macht es (gerade wenn man nicht so genau weiß was einen erwartet) Sinn Schleifmittel im 50-er Pack zu kaufen (beim excenter), wirst etliche brauchen bei 150mm Schleiffläche, wenn wachs etc. Auf der Oberfläche definitiv!

Ich kann so ne Boden (Parkett) Schleifmaschine für 30-60 + Verbrauchsmaterial (Bei 20 qm ~30-40€) für ein WE mieten. Wieso dann 3 Wochen auf den Knien rum rutschen x-Schleifmittel verheizen :confused::eek:

Wenn es als Argument einen "gescheiten" Excenter zu kaufen dienen soll viel Spaß :emoji_grin:

Übrigens die Ecken, Kanten... Nicht vergessen. Deltaschleifer o.ä. Brauchst ja auch noch (ausser Zeit spielt "Null" Rolle, dann geht es auch von Hand ) um Feinheiten und ecken ordentlich schleifen zu können.


Gruß SAW
 

WinfriedM

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Schleifgitter, was ich kenne, kannst du vergessen, um ordentlich was runterzuschleifen. Kein Vergleich zu echtem Schleifpapier. Mirka Abranet soll hingegen einen guten Abtrag haben.

Korn 80 ist auch schon recht fein, aber ich weiß ja nicht, wie der Boden jetzt aussieht.

Wie weit du schleifen musst, hängt von der Behandlung ab. Wenn du weiß pigmentiert ölen willst, darfst du in der Regel nicht zu fein schleifen (Pigmente müssen sich im Schliff verankern können). Am besten mal in den Merkblätter des Herstellers nachschauen.

Alte Dielen weiß zu pigmentieren ist nicht ohne. Oft feuern die stark an durch Öl, werden also stark dunkler. Das bekommst du durch Weißpigmente nur schwer kompensiert. Und dann setzt sich das Weißpigment auch in jeder Delle oder Unebenheit ab und sorgt für ungleichmäßige Oberfläche.
 

michaelhild

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im sonnigen LDK
Vielleicht hilft das hier weiter:
Michas Holzblog: Badrenovierung Teil 1 - Der Fußboden

Der Vorteil bei Dir, der Lack ist schon runter, das gröbste erledigt.
Trotzdem geht mein Rat zu einem Schleifer mit Zwangsrotation, egal ob nun die Rotex oder ein Nachbau.
Mit einem normalen Exzenterschleifer, selbst wenn er wie der SXE450 6mm Hub besitzt, wollte ich das nicht machen.

Nägel vorher versenken nicht vergessen. Sonst ist schnell das Schleifpapier kaputt.

Ne Alternative wäre noch ein billiger E-Hobel und dann nur den Feinschliff mit einem Exzenter, je nachdem wie stark der Boden in Mitleidenschaft gezogen ist.
Bei 20qm wird aber das Leihen einer Fußbodenschleifmaschine schon sinnvoll sein.
Bei mir ging das nicht, weil das Bad zu klein und zu verwinkelt.
Das Ergebnis hat mich dann schon zufrieden gestellt, Spaß hat die Arbeit aber nicht wirklich gemacht.

PS: Erwarte von einer "Entkopplung" nicht zuviel. Das A und O ist die Auswuchtung der Maschine.
 

rafikus

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Ne Alternative wäre noch ein billiger E-Hobel und dann nur den Feinschliff mit einem Exzenter, je nachdem wie stark der Boden in Mitleidenschaft gezogen ist.
Meinst Du wirklich, dass es funktionieren kann?
Ein Elektrohobel mitten auf die Fläche gelegt (von der Kante kommt man ja nicht drauf) - das kann doch nicht funktionieren.
Die Versuchung wird wahrscheinlich zu groß sein die Spandicke zu hoch einzustellen und dann fehlt nicht viel, bis man mehr oder wenig lange Stufen in das Holz einfräst.

Ich rate dringend davon ab.

... egal ob nun die Rotex oder ein Nachbau.
Das werde ich lieber nicht kommentieren. :rolleyes:

Rafikus
 

bello

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Du wirst schon einiges an Papier benötigen, sei also nicht so zurückhaltend beim Einkauf. Nur von den Feineren benötigst du wenige Scheiben.

Wenn Du lackierst, kannst Du bei 120 aufhören.
 
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