Die Niederländer nehmen es mit Humor.

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RockinHorse

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Es so in einem Satz darzustellen klingt, als habe Obama das nicht machen wollen.
Obama hat es sogar zweimal versucht, aber ist schlußendlich an den Replubikanern im Kongress gescheitert.

Ein Politiker, der keine Entschuldigung findet, ist kein guter Politiker. Der Innenminister von NRW ist beinahe Weltmeister in Entschuldigungen. Die Kultusministerin von NDRS übt sich fast täglich im Aussenden von Entschuldigungen, da bleibt von einer Politik nicht viel übrig. Es sein denn, irgendein Sympathisant gibt sich mit einer solchen Entschuldigung zufrieden und zählt alle Gegner zum berühmten "Pack".
 

hengo

ww-birnbaum
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ab wann darf man besorgt sein?

Das wirst nur Du allein für Dich entscheiden können.
Während dem einen Einreiseverbote oder eine Mauer Besorgnis bereiten,
sind es beim anderen eine Konfrontation mit Russland die mit Clinton im Raum stand.
 

RockinHorse

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Selbst Welt-online rückt zusehends vom Trump-Bashing ab. Ich finde da beachtlich. Es ist nur noch eine Zeit, bis die anderen nachziehen.
 

yoghurt

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Hallo,
das schöne ist ja, dass keiner von uns an der US-Wahl hat teilnehmen können und wir auch jetzt kaum etwas für oder gegen Herrn Trump machen kann. Es bleibt uns also ruhig abzuwarten....

Mir geht es wie Winfried, ich versuche zu verstehen wie Trump denkt. Seine Ankündigungen und Ideen könnten unter Umständen wieder Bewegung in verkrustete Konflikte bringen. Zugleich habe ich größte Sorgen. Waterboarding wurde schon erwähnt, dieser Einreisestopp und die berühmte Mauer sind sehr zweifelhaft. Wir werden sehen...
 

tract

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Zugleich habe ich größte Sorgen. Waterboarding wurde schon erwähnt, dieser Einreisestopp und die berühmte Mauer sind sehr zweifelhaft. Wir werden sehen...

das sind zwar unschöne Dinge - aber so egoistisch es klingt: uns wird das weniger betreffen.
Sowas
Washington dereguliert Finanzmarkt: Trump schafft Dodd-Frank-Gesetz ab - n-tv.de
aber schon.

Ebenso die Sache mit dem 'America first'. Sowas löst schnell Gegenreaktionen aus - und genau das ist auch die problematische Sache mit dem 'Brexit'.
Je mehr man miteinander verwoben und angewiesen ist, desto besser geht man miteinander um. Man kann sich streiten und unterschiedlicher Meinung sein, muß sich aber 'zusammenraufen'.
Je mehr Abstand man jedoch zueinander hat und nur 'ich, ich, ich' handelt, desto eher entstehen Konflikte - und eskalieren diese: weil 'die ja sowieso anders sind'.

Und Trump baut diese unsichtbaren Mauern und potentiellen Problemstellen in kürzester Zeit - extern, wie intern - auf.
Bsp. Polizei, die Grundeinstellung zu Problematiken:
Obama:
Barack Obama nennt Polizeigewalt "ernsthaftes Problem" - SPIEGEL ONLINE
Trump:
Donald Trump plant Polizeistaat - SPIEGEL ONLINE
 

yoghurt

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Hallo,
@tract: da sind wir uns sehr einig. Ich wollte mich nur kurz fassen. Ich bin in meiner Wahrnehmung ein sehr politischer Mensch, habe mich als junger Mensch parteipolitisch engagiert und später Politologie studiert. Genau deswegen meide ich politische Diskussionen im Netz.

Diese Zeiten machen mir Sorgen, aber ich sehe wenige Möglichkeiten konkret zu handeln. Dort wo ich Optionen sehe, greife ich zu. Aber der Präsident der Vereinigten Staaten bewegt sich weit außerhalb meines Radius'.

Warten wir es ab. Vielleicht liegt im Schlimmen schon die Saat des Besseren!
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ein Politiker, der keine Entschuldigung findet, ist kein guter Politiker.

Da muss man natürlich sehen, dass sich Obama eben an demokratische Spielregeln gehalten hat und das heißt dann: Meine Macht ist deutlich eingeschränkt. Der Kongress ist ein Teil der demokratischen Ordnung und wenn der nicht will, geht eben nichts. Mit Entschuldigung hat das gar nichts zu tun. Es ist die Grenze seiner Macht. Lernt Trump ja auch gerade bitter. :emoji_wink:

In diesem Sinne haben es Diktatoren viel leichter. Die können alles durchsetzen, weil sie mehr Macht haben. Setzen sie ihre Macht in einem guten Sinne ein, könnten sie für ganz viel Gutes sorgen. Leider missbrauchen aber 99,9% der Diktatoren ihre Macht und dann kommt für die Gesellschaft nichts Gutes bei raus.

Insofern ist Demokratie das geringere Übel, auch wenn vieles ewig dauert und sich manches nicht durchsetzen lässt.

Was ich total spannend finde: Eigentlich müsste Trump ein Diktator werden. Das entspricht seinem Wesen. Er will alles bestimmen. Trump First, nicht America First. Aber in USA geht das nicht so leicht, da wird viel Gegenwehr kommen. Sieht man ja jetzt schon. Und da ist es sehr interessant, was nun aus dieser Situation wird, wo ein Möchtegern-Diktator diese Rolle nicht einnehmen kann. Entweder lernt er die demokratischen Spielregeln oder es eskaliert in den USA.
 

ölfisch

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Schaue ich mir die letzten beiden Beiträge an, dann frage ich mich, wer mit Pack gemeint ist? Der, der hier einen differenzierten Beitrag beigesteuert hat? Oder, der gerade selbst mit einfachen Worten sein Spiegelbild beschrieben hat! Ich denke, dass die Antwort sehr eindeutig ausfallen muss.

Tja, es muss ja bekanntlich gar nichts mehr – dank der alternativen Fakten.


Man kann zu Trump stehen wie man möchte. Leider hat er sich an einigen Stellen disqualifiziert ein "Fürsprecher" zu sein. Er ist leider ein klassischer Egozentriker.
Ein gutes Beispiel ist hier "Grab them by the P..."
Jeder von uns hat wohl mal moralisch bedenkliche Gedanken. Das jemand mit so etwas rumprahlt zeugt von tief verwurzeltem Egozentrismus. Dieser Egozentrismus ist ein staker Hinweis auf einen Soziopathen.
Leider hatten wir schon einmal so einen.

Gruß M.
 

Friederich

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Einwanderung, Einreisestop, so steht es im Artikel " London/Washington. Donald Trump will die US-Grenzen für Reisende aus sieben muslimischen Staaten dichtmachen. Die meisten Europäer würden sich ebenfalls einen Einreisestopp wünschen, twittert der US-Präsident mit Verweis auf eine Studie. "
Das mag sein, daß er das twittert.
Die Frage ist ja, ob das stimmt?
 

WinfriedM

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Es gibt kein "Trump-Bashing".
Er baut täglich neuen Bockmist, und darüber wird auch in Zukunft von den Medien berichtet werden.

So einfach ist das nicht. Die Bewertung "Bockmist" ist ja kein objektiver Fakt, sondern auch nur wieder deine individuelle Bewertung. Da kommt jeder Mensch aber zu einer etwas anderen Bewertung.
 

Friederich

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So einfach ist das nicht. Die Bewertung "Bockmist" ist ja kein objektiver Fakt, sondern auch nur wieder deine individuelle Bewertung. Da kommt jeder Mensch aber zu einer etwas anderen Bewertung.
Spielt keine Rolle.
Die Medien berichten was er macht, und die Bewertung darüber steht jedem frei.
 

predatorklein

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Moin

sind es beim anderen eine Konfrontation mit Russland die mit Clinton im Raum stand.

Ich arbeite seit 20 Jahren für die US Armee .
Da lernst du JEDEN Dienstgrad kennen .
Wer sich mit denen unterhält wird feststellen , daß viele deutlich mehr Angst von HC hatten als vor Trump .
Die gilt nämlich in Kreisen der Armee als absoluter ( + gefährlicher ) Hardliner .

Trump sehen viele als einen Sprücheklopfer der auch wieder runterkommen wird .
Und erinnern wir uns mal an Reagan , als der dran kam meinten einige die Welt würde untergehen .
Und was ist passiert ?

Zusammen mit " Gorbi " hat er angefangen das Wettrüsten zu beenden .
Nicht ganz freiwillig , alleine wegen des Geldes war es gar nicht mehr möglich einfach jedes Jahr mehr Geld für Waffen auszugeben .

Ich war verdammt froh als das Wettrüsten aufgehört hat und man nicht immer vom " Feind im Osten " lesen mußte .
Das wurde mir noch ( unter der Hand ) so verkauft als ich beim Bund war ( 1985 ) .
Und jetzt ?
Sind unsere Beziehungen zu Russland so schlecht wie schon lange nicht mehr .

Und wer sich mal mit dem " OTTO NORMALO " Ami unterhält kann das auch mal mit Russen machen , da wird er von nicht wenigen hören , daß sie mit Putin nicht so unzufrieden sind wie uns das jeden Tag in der Presse eingetrichtert wird.

Ich hab bei den Amis auch viele Jahre für Bildungsanstalten repariert und gearbeitet , dort wird einem Trump als der Antichrist verkauft .
Allerdings braucht sich dort auch keiner Gedanken drüber zu machen , daß ihm einer der 10 Millionen illegalen Einwanderer in den USA seinen Billigjob nimmt .

Die Afroamerikaner und Latinos in der Armee können sich diesen Luxus nicht leisten , deshalb haben in der Armee auch viele " kleine " Soldaten Trump gewählt .

Und wenn wir bei uns mal kucken was unsere Politiker tagtäglich für einen Mist bauen sollten gerade wir uns hüten mit Dreck zu schmeißen ( Bankenrettung , Griechenlandkrise , Altersarmut , Kinderarmut , Rentenniveau , Stuttgart 32 , Energiewende , Elbphilharmonie , Autobahnmaut , Flughafen Berlin usw usw usw ........)

Man sollte IMMER erst mal vor der eigenen Türe kehren bevor man anderen erklärt wie man fegt :emoji_wink:

Gruß
 

teluke

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Das, wie gesagt wurde, „urtümliche Wahlsystem“ der Amerikaner ist in dieser Hinsicht so schlecht nicht: Da bekommt der Bürger, was er gewählt hat.
Wolfgang

Nur wenn er Glück hat.

Im Prinzip ist es mit dem amerikanischen System möglich dass jemand Präsident wird der nur gut 25% der Stimmen bekommen hat.

Bekommt er in einer Staatenzusammenstellung mit einem Wahlmann mehr als der Hälfte aller Wahlmänner jeweils 50% der Stimmen + jeweils 1 Stimme reicht das aus.
Dann kann der Gegenkanditat in diesen Staaten jeweils 50% der Stimmen - 1 Stimme bekommen und in allen anderen Staaten jeweils 100% der Stimmen.
Hilft dann nichts.
Er hat dann verloren.

Die Behauptung dass dann der Bürger bekommen hat was er gewählt hat ist schlicht ein Witz.

So krass wird das sicher nie geschehen, eine Mehrheit der Stimmen ist aber nicht nötig.
 

Holzrad09

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Ein Politiker, der keine Entschuldigung findet, ist kein guter Politiker. Der Innenminister von NRW ist beinahe Weltmeister in Entschuldigungen. Die Kultusministerin von NDRS übt sich fast täglich im Aussenden von Entschuldigungen, da bleibt von einer Politik nicht viel übrig. Es sein denn, irgendein Sympathisant gibt sich mit einer solchen Entschuldigung zufrieden und zählt alle Gegner zum berühmten "Pack".

Da gibt es meinerseits nichts hinzuzufügen, er scheint eben ganz besonders fest an seinem Stuhl zu kleben :emoji_wink:

@ Friederich, Bockmist :confused: Liegt wohl im Auge des Betrachters ....
Er setzt einfach das um was er im Wahlkampf versprach und deswegen ja auch gewann !
Die Mauer zu Mexiko existiert ja schon länger, nur ersetzt man jetzt die restlichen Zaunabschnitte eben auch noch Mauer zwischen den USA und Mexiko: Die Abschottung hat Tradition - Kultur - Tagesspiegel
Anscheinend haben die Mexikaner ihre Mauer die sie selbst zu Guatemala errichtet haben schon vergessen .... https://www.wochenblick.at/mexiko-2010-muessen-illegale-migranten-abhalten/

Das geplante Einreiseverbot für Muslime gibt es bereits seit Obamazeiten und das Israelis nicht in mind. 16 Länder der arabischen Welt einreisen dürfen scheint auch nebensächlich, auch da wird wie so oft mit zweierlei Maß gemessen !
Britische Premierministerin kritisiert muslimische Länder wegen Einreiseverboten für Israelis | Israel Nachrichten – Jüdische Zeitung aus Israel auf Deutsch
 

RockinHorse

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Leider hatten wir schon einmal so einen.

Den, den wir schon mal hatten, hatte viele Freunde bei der Industrie im oberrheinischen Becken gefunden und die ihn auch gefördert hatten. Er durfte auch im Düsseldorfer Industrieclub auf Einladung eines Herrn Henkel seine kruden Theorien vortragen, was dem Namen Henkel bis heute nicht förderlich ist.

Es lohnt sich, in diesem Sinne auch mal über die Parteigeschichte der SPD nachzudenken. Dazu gibt es ein schönes Buch, leider nur noch im Antiquariat: Philipp Scheidemann - Das historische Versagen der SPD - Schriften aus dem Exil. Mit Inhalten, welche die Oberen der SPD heute gar nicht gerne hören. Trotzdem hat man die Erscheinung dieses Buches nicht verhindern können.
 

RockinHorse

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Und wenn wir bei uns mal kucken was unsere Politiker tagtäglich für einen Mist bauen sollten gerade wir uns hüten mit Dreck zu schmeißen ( Bankenrettung , Griechenlandkrise , Altersarmut , Kinderarmut , Rentenniveau , Stuttgart 32 , Energiewende , Elbphilharmonie , Autobahnmaut , Flughafen Berlin usw usw usw ........)

Man sollte IMMER erst mal vor der eigenen Türe kehren bevor man anderen erklärt wie man fegt :emoji_wink:

Tja, der Trump lenkt uns von der eigenen Misere ab. Und Schulz macht schon einen Frühling her. Warten wir es ab, da kommen noch mal ein paar Bodenfröste. Das wird die derzeitigen Höhenflüge wieder deutlich dämpfen. Die, die mit Schlamm werfen, sitzen auch schon in den Startlöchern. Selbst der als links-grün bekannte Spiegel schreckt in dieser Sache nicht zurück.

Ach, gestern kam es durch's Radio: Negativ-Zinsen für Guthaben auf dem Konto. Schon Firmen mit 100.000 € sind betroffen. Nun sind 100.000 € kein wirklich großer Betrag für größere Firmen. Was passiert jetzt mit Europa? Junker will nicht mehr! Schulz will Kanzler werden! Und bisher war noch keine der politischen Parteien, vor denen so viele Angst haben, am Ruder des europäischen Systems!
 

RockinHorse

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Was ich total spannend finde: Eigentlich müsste Trump ein Diktator werden. Das entspricht seinem Wesen. Er will alles bestimmen. Trump First, nicht America First. Aber in USA geht das nicht so leicht, da wird viel Gegenwehr kommen. Sieht man ja jetzt schon. Und da ist es sehr interessant, was nun aus dieser Situation wird, wo ein Möchtegern-Diktator diese Rolle nicht einnehmen kann. Entweder lernt er die demokratischen Spielregeln oder es eskaliert in den USA.

Das hatten wir in Europa in den 90er Jahren auch noch. Nicht so sehr nach Trump'scher Machart. Aber gab Werbekampagnen, die Österreicher zu bewegen, sich auf einheimische Produkte zu besinnen. Die Deutschen haben in den 70ern ihre Textilindustrie nach Fernost verlagert. Da frag ich mich doch glatt, warum das Beispiel der Trigema noch so wenig Schule macht.
 

yoghurt

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Da muss man natürlich sehen, dass sich Obama eben an demokratische Spielregeln gehalten hat und das heißt dann: Meine Macht ist deutlich eingeschränkt. Der Kongress ist ein Teil der demokratischen Ordnung und wenn der nicht will, geht eben nichts. Mit Entschuldigung hat das gar nichts zu tun. Es ist die Grenze seiner Macht. Lernt Trump ja auch gerade bitter. :emoji_wink:

In diesem Sinne haben es Diktatoren viel leichter. Die können alles durchsetzen, weil sie mehr Macht haben. Setzen sie ihre Macht in einem guten Sinne ein, könnten sie für ganz viel Gutes sorgen. Leider missbrauchen aber 99,9% der Diktatoren ihre Macht und dann kommt für die Gesellschaft nichts Gutes bei raus.

Insofern ist Demokratie das geringere Übel, auch wenn vieles ewig dauert und sich manches nicht durchsetzen lässt.

Was ich total spannend finde: Eigentlich müsste Trump ein Diktator werden. Das entspricht seinem Wesen. Er will alles bestimmen. Trump First, nicht America First. Aber in USA geht das nicht so leicht, da wird viel Gegenwehr kommen. Sieht man ja jetzt schon. Und da ist es sehr interessant, was nun aus dieser Situation wird, wo ein Möchtegern-Diktator diese Rolle nicht einnehmen kann. Entweder lernt er die demokratischen Spielregeln oder es eskaliert in den USA.


Hallo,
hier muss ich Winfried wie Hubert widersprechen. Das wesentliche für einen Politiker sind immer Machterwerb und Machterhalt. Und das ist so, egal ob es um einen Demokraten oder Diktator handelt. Lediglich die Instrumente derer er sich bedient sind sehr unterschiedlich. Es gilt immer einen einen Ausgleich der Interessen derjenigen Machtgruppen auf die man seine Herrschaft stützt, zu finden. Das deutsche System ist dabei stark auf den politischen Konsens ausgerichtet, bei allen wichtigen Entscheidungen muss durch die Beteiligung des Bundesrates die Opposition mit eingebunden werden. Auch das Wahlrecht für den Bundestag sorgt zuverlässig dafür, dass es keine absoluten Mehrheiten gibt und wir immer von Koalitionen regiert werden. Bei einem Diktator geht es dann eher um die Interessen der Polizei, des Militärs oder irgendwelcher Stammesfürsten.
In den Vereinigten Staaten besitzt der Präsident zwar eine große Machtfülle, findet aber eben auch seine Grenzen, wenn es um den Haushalt geht. Insofern muss auch Trump sich um einen Ausgleich der Interessen bemühen. Was dabei herauskommt und wie er damit umgeht wird letztlich die Ergebnisse seiner Präsidentschaft bestimmen. Die bisherigen Vorzeichen sind nicht gut....
 

RockinHorse

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...Das wesentliche für einen Politiker sind immer Machterwerb und Machterhalt.

Nach der von den Alliierten 1949 verordneten Demokratie sollte es aber weniger um Machtstrukturen gehen. Doch die Umsetzung ist nach augenblicklicher Sachlage deutlich fehlgeschlagen. Es gibt defacto keine Opposition, zumindest keine, die im demokratischen Sinne ein starkes Gegengewicht erzeugen kann. Das Gegengewicht des Bundesrates bereitet zur Zeit bei der Wahrung der Sicherheit für die Bevölkerung etliche Schwierigkeiten. In diesem Sinne wird seit Jahren ein Berg ungelöster Probleme vor sich hergeschoben und es kommen immer neue Probleme hinzu. Woher kommt nochmal die Politikverdrossenheit?

Eine Mitarbeiterin eines Bundesamtes bei einer Dienststelle in Braunschweig deckt mehrfach Identitäten (mehr als 300) bei Asylbewerbern auf. In der Folge wird sie kalt gestellt, ihr befristeter Arbeitsvertrag wird nicht mehr verlängert. Erst nachdem diese Frau den NDR davon in Kenntnis setzt, gerät der Stein ins Rollen. Alle anderen Beteiligten versuchten aus Gründen des Machterhalts die Sache herunterzuspielen. Da gibt es nichts mehr schön zu reden. Der Frau hätte man eher eine Festanstellung bieten sollen. Wie oft war bis jetzt die Leitung des BAMFs eine Personalie? Und das alles in einer Wahlperiode!
 

yoghurt

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Hallo Hubert,
es ist nicht so, dass ich bestimmte Aspekte unserer Konsens-demokratischen-Verfasstheit nicht kritisch sähe. Ich habe hier aber bewusst nicht bewertet sondern analysiert.

Um noch mal zur Grundlogik zur kommen. Jeder Politiker mit dem perfektesten Programm kann dieses nicht umsetzen, wenn er sich nicht um Machterwerb und Machterhalt kümmert. Einerseits kommt die Macht zu niemandem, der sich nicht um ihren Erwerb kümmert. Andererseits kann kein Programm umgesetzt werden, wenn der Machterhalt nicht gesichert ist. Schließlich wirken die meisten Gesetzesvorhaben nicht über Nacht, sondern erst im Laufe einer bestimmten Zeit. Zuletzt ist es so, dass wir in unserer pluralistischen Gesellschaft davon ausgehen, dass es kein "perfektes Programm" geben kann, da es immer widerstreitende legitime Interessen gibt. In Deinem Beispiel widersprechen sich manche Zielsetzungen, die der inneren Sicherheit dienen mögen z.B. dem Bedürfnis nach informationeller Selbstbestimmung. Mir steht es nicht an, diesen Zielkonflikt hier zu bewerten, ich weise nur darauf hin, dass es sich in beiden Fällen um legitime Interessen handelt.

Leider - aber auch das liegt in der Funktionslogik der Demokratie - werden viele Probleme zu sehr durch ein Links-Rechts-Schema betrachtet. Das dient natürlich auch der Orientierung der Wähler (Machterhalt, die Wähler müssen ja wissen, woran sie sind) aber in einigen Fällen mögen Lösungen jenseits von linken oder rechten Konzepten einfach sachdienlich sein. Aber wer weiß? Vielleicht (und da nehme ich Dich mal ins Boot, ohne Dich zu fragen) könnten wir uns auf etwas einigen und würden dabei lediglich die legitimen Interessen Anderer übersehen.

Dein Beispiel mit der BAMF-Mitarbeiterin zeigt übrigens sehr deutlich, dass die demokratische Gewaltenteilung noch nicht ausreicht. Um im Prozess der Demokratie weiterzukommen braucht man auch eine gut freie Presse!
 

RockinHorse

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Aber wer weiß? Vielleicht (und da nehme ich Dich mal ins Boot, ohne Dich zu fragen) könnten wir uns auf etwas einigen und würden dabei lediglich die legitimen Interessen Anderer übersehen.

Da irgendwo liegt das Problem, dass viele dazu veranlasst, es so zu sehen, dass die Demokratie längst auf der Strecke geblieben sei. Von einer Erika Steinbach wird verlangt, ihren Sitz im Bundestag aufzugeben, nachdem sie der CDU den Rücken gekehrt hat. Von ihren Kritikern wird schlicht übersehen, dass die Steinbach nicht über die Liste zu ihrem Mandat gekommen ist, sondern in ihrem Wahlkreis direkt gewählt wurde. Ihren Kritikern geht es damit direkt um den Machterhalt, wohlweislich in Kauf nehmend, dass so die Demokratie beschädigt wird.

Außerdem gibt es noch einen ganz anderen Trend. Die schweigende Mehrheit musste und muss sich noch immer dem Druck von Minderheiten beugen. Tut sie das nicht, kam es in Mode, die Faschismus-Keule zu schwingen, was oft einem Gesinnungsterror gleichkommt.
 

tract

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@ Friederich, Bockmist :confused: Liegt wohl im Auge des Betrachters ....

das ist natürlich immer so
Die Frage stellt sich aber, wie man aus humantärer oder aufgeklärter Sicht man Dinge bewertet

Er setzt einfach das um was er im Wahlkampf versprach und deswegen ja auch gewann !

... er gewann deshalb nicht die Wahl
Sondern wegen des Wahlsystems.
'Die Amerikaner', d.h. die Summe der eigentlichen Wähler wählten ihn nicht.
Grob formuliert wählten etwa 1/3 keinen der Kandidaten und von den verbliebenen 2/3 wählten etwa 2% mehr Clinton.

Das geplante Einreiseverbot für Muslime gibt es bereits seit Obamazeiten

das ist m.W. falsch.
Kannst Du dsbzgl. einen Link liefern?

Obama hat seinerzeit die Einreise aus Irak gestoppt, da zwei als Flüchtlinge getarnte Al-Kaida-Mitglieder in das Land gekommen sind.
Von Trump hingegen gibt es keine klare Begründung.
Aus dem Jahr 2015:
Donald Trump hat ein Einreiseverbot für Muslime in die USA gefordert. Tags zuvor hatte Präsident Obama seine Landsleute noch vor Islamophobie gewarnt.
Link

und das Israelis nicht in mind. 16 Länder der arabischen Welt einreisen dürfen scheint auch nebensächlich, auch da wird wie so oft mit zweierlei Maß gemessen !

natürlich wird mit zweierlei Maß gemessen - weil die USA nicht Israel ist.

zum Vergleich: Israel 8 Mio. Einwohner ... alleine NewYork 19 Mio. Einwohner; wie viele Leute zahlen weltweit mit Schekel (frag' mal im Bekanntenkreis wer diese Währung überhaupt zuordnen kann) und wie viele mit US-Dollar, BIP USA 18 Billionen, D 3,3 Billionen, ISR 300 Mrd.
Weltweit gesehen ist Israel recht unbedeutend - aber selbst wenn man das nicht berücksichtigt: muß man einem möglichst schlechten Beispiel folgen?

.
 

WinfriedM

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Es könnte durchaus sein, das politische Systeme mit der Zeit dazu tendieren, dass sie sich immer mehr lähmen und zum Schluss fast nichts Sinnvolles mehr bei rauskommt. In diesem Sinne empfinde ich den Wirkungsgrad unserer Politiker als oft sehr schlecht.

Und genau das ist es, was heute an Trump imponiert: Sein Wirkungsgrad scheint zumindest sehr gut. Da wird nicht jahrelang diskutiert, da wird einfach gemacht.

Da könnte jetzt auch eine Chance drin liegen, dass er das ganze politische System in USA mal so durcheinanderwirbelt, dass verkrustete politische Strukturen aufgebrochen werden.

Vielleicht würde es auch Deutschland gut tun, die politischen Strukturen nochmal ordentlich umzugraben. Aber das ist natürlich auch ein großes Risiko. Freiwillig wird das keiner machen.
 
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