Alte geschliffene Tischplatte behandeln - Halböl, Hartöl ???

Lallumper

ww-ulme
Registriert
11. Juni 2016
Beiträge
191
Dann haben wir das gleiche beobachtet. Senkrecht zur Faserrichtung dürfte es im 1 mm Bereich sein. In Faserrichtung (Stirnseite) aber > 1 cm (bei Fichte).
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
25.139
Ort
Dortmund
Ich hatte einerseits Wasser unter ein Glas gefüllt und andererseits zum Vergleich Wasser ohne Glas auf den Tisch getropft. Am nächsten Tag war das Wasser ohne Glas verdampft und das Wasser unter dem Glas nicht (keine Änderung sichtbar).

Weißt du, was für Holz und was für Öl das war? Bei klassischen, nicht schichtbildenden Ölen zieht das Wasser fast immer vollständig ein. Und die Holzoberfläche ist dort, wo das Wasser stand, gegen das Licht matter und leicht gequollen.

Lediglich bei Osmo Hartwachsöl, was schichtbildend verarbeitet wurde, konnte ich Wasser 24h stehen lassen ohne jede Reaktion.

Den Test hab ich bisher immer auf Buche gemacht. Ich mach den gleich mal auf Fichte und Esche.
 

Lallumper

ww-ulme
Registriert
11. Juni 2016
Beiträge
191
Tschuldigung ich hatte tatsächlich "Faserrichtung" überlesen. :emoji_open_mouth:

Kein Problem ^^ . Wir konnten unsere Beobachtungen zumindest gegenseitig verfizieren :emoji_wink:

WinfriedM schrieb:
Weißt du, was für Holz und was für Öl das war? Bei klassischen, nicht schichtbildenden Ölen zieht das Wasser fast immer vollständig ein. Und die Holzoberfläche ist dort, wo das Wasser stand, gegen das Licht matter und leicht gequollen.

Lediglich bei Osmo Hartwachsöl, was schichtbildend verarbeitet wurde, konnte ich Wasser 24h stehen lassen ohne jede Reaktion.

Den Test hab ich bisher immer auf Buche gemacht. Ich mach den gleich mal auf Fichte und Esche.

Ja, der Versuchstisch ist Fichte oder Kiefer. Das Öl ist Lebensmittelleinöl aus dem Netto. Man sagt ihm zwar nach, dass die Schleimstoffe ein tiefes Eindringen verhindern und Schimmel begünstigen, letztendlich reicht es für die Anwendung aber, wie man sieht. Ich habe auch mal versucht, die Tischplatte mit 3 Anstrichen Leinölfirnis wasserdicht zu bekommen, was jedoch nicht geklappt hat. Leinölfirnis zieht nicht tief genug ein. Wichtig ist, dass man dem rohen Öl genug Zeit zum Einziehen lässt. Ich habe den Überstand erst abgewischt, nachdem das Holz innerhalb von ca 12 Stunden kein Öl mehr aufsaugt hat.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
25.139
Ort
Dortmund
Hab den Test jetzt gemacht:

Esche - etwa 4 Tropfen Wasser, geölt mit Auro Puresolid (vor etwa 2 Jahren, ungenutztes Muster), mit Schnapsglas abgedeckt, Prüfung nach 12 Stunden: Wasser komplett weg. Kaum sichtbarer Wasserrand. Keine Quellung sichtbar.

Fichte - etwa 4 Tropfen Wasser, geölt mit Leinöl-Firnis (vor etwa 4 Jahren, ungenutztes Muster), mit Schnapsglas abgedekct, Prüfung nach 12 Stunden: Wasser komplett weg. Deutlich sichtbarer Wasserrand. Keine Quellung sichtbar.

Ich hatte früher auf Buche auch Versuche mit Lebensmittel-Leinöl gemacht, die sich nicht von Leinöl-Firnis oder diversen Standardölen unterschieden. Von daher bleibts erstmal für mich ein Widerspruch, was deine Ergebnisse angeht.
 

Lallumper

ww-ulme
Registriert
11. Juni 2016
Beiträge
191
Ich habe den Test nochmal wiederholt. Gestern abend um 21 Uhr habe ich auf den Tisch und zum Vergleich auf ein zerkratztes Plastikbrett einen Tropfen Wasser gegeben.
DSC06043.jpg

DSC06044.jpg

DSC06045.jpg

DSC06046.jpg


Heute morgen um 9 Uhr war der Wassertropfen auf dem Plastikbrett weg, was ich jetzt nicht erwartet habe. Offenbar hat das Glas durch die Risse im Brett nicht genug mit dem Brett abgedichtet.

DSC06048.jpg



Der Tropfen auf dem Tisch war aber nahezu unverändert.
DSC06052.jpg



Weißt du, wie deine Bretter geölt wurden? Nach einem Versuch mit 3 Anstrichen Leinölfirnis hat das Brett bei mir auch noch Wasser gezogen. Mit einzelnen Anstrichen, die jeweils nur kurz ziehen, bekommt man das Holz nicht dicht. Das Öl muß Zeit haben, in das Holz einzuziehen.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
25.139
Ort
Dortmund
Interessant, dass das auf dem Plastik weg war. Solche Gegentests sollte man eigentlich immer mal machen. Werde ich auch mal hier ausprobieren.

Meine 3-4 Wassertropfen waren ungefähr auch so groß, wie dein Tropfen (ca. 1cm Durchmesser).

Die Hölzer, die ich jetzt getestet hatte, waren nicht nach allen Regeln der Kunst möglichst tief imprägniert. Die waren nach Standardverfahren 2 mal behandelt mit jeweils 30 Minuten Einzugszeit.

Wenn ich Zeit habe, werde ich mal ein Musterholz machen, was ich ein paar Tage in Leinöl oder Leinölfirnis einlege, damit es sich gut vollsaugt. Dann mal 3-4 Monate trocknen lassen, nochmal nachölen und dann nach weiterer Trocknung nochmal den Wassertest machen.

Danke dir für deine Tests.
 

Lallumper

ww-ulme
Registriert
11. Juni 2016
Beiträge
191
Hallo Winfried,

gerne. Lass von den Ergebnissen hören. Ich versuche demnächst noch einen Vergleichstest verschiedener Leinölsorten zu starten, wenn es mir gelungen ist, welche zu erwerben.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
25.139
Ort
Dortmund
Wenn du bei Basisölen bleiben will, ist Tungöl auch interessant.

Hast du die Vermutung, dass zwischen Leinöl und Leinöl größere Unterschiede zu erwarten sind?
 

Lallumper

ww-ulme
Registriert
11. Juni 2016
Beiträge
191
Danke für den Tip. Hersteller wie Leinöl Pro werben damit, dass ihr Öl durch die hohe Iodzahl besonders schnell und "bernsteinhart" austrocknet. Ich wollte mal gucken, wie groß der Unterschied zu normalem Lebensmittelleinöl ist und wie sich die Öle im Außenbereich machen.
 
Oben Unten