Fugen Fensterbänke

pius

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Liebe Kolleginnen und Kollengen,

ich habe bei Kundschaft ein paar Fensterbretter eingebaut. Wegen der krummen Nischen habe ich - um mit den Brettern einfahren zu können - links und rechts ein paar Millimeter Luft, die ich mit Acryl schließen wollte.

Nun stellt sich die Kundschaft als Ameisenf*** heraus, denen die Fugen einfach zu groß sind.

Nun: gibt es ein Maß, was als rechtlich unbedenklich gilt? Wie viel Einbau-Luft darf man denn haben?

besten Gruss

Pius
 

TischlerLoos

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was sind denn ein paar Millimeter ? n bissl luft brauchst du ja sowieso damit alles arbeiten kann
 

Alterholzwurm

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Ich weiss jetzt nicht, ob es da eine bestimmte Regelung gibt.

Aber normalerweise muessten die Bretter so breit wie der Festerstock sein.
Also links und rechts etwas Putz entfernen, und nach der Montage wieder verputzen.
Oder man muesste es halt vorher besprechen, wenn das dem Auftraggeber zuviel Dreck ist.

Gruss Helmut
 

Neige

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Liebe Kolleginnen und Kollengen,
ich habe bei Kundschaft ein paar Fensterbretter eingebaut. Wegen der krummen Nischen habe ich - um mit den Brettern einfahren zu können - links und rechts ein paar Millimeter Luft, die ich mit Acryl schließen wollte.

Heist das, dass du die Fensterbretter um einige mm gekürzt hast? Wenn ja, würde ich das als Mangel bezeichnen.

Richtig gemacht ist es m. E. wenn:
die Laibung links und rechts ausgestemmt, an den Stirnseiten der Bretter Dehnfugenband angebracht und zum Fenster hin gegen eindringende Feuchtigkeit (z. B. mit Silikon) geschützt, die Fensterbank selbst ins Wasser gelegt und mit Montageschaum oder Kleber fixiert wird. Danach die Laibung wieder sauber anputzen.
 

Besserwisser

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Naja,

eingeputze, überstehende Fensterbänke sind eher eine Reminiszenz an das 19. Jahrhundert.
Ich glaub nicht, dass es da eine spezielle Norm gibt, wenn überhaupt greift da was wie Bauteilanschlussfugen.
 

pius

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hier ein Foto

das ist der schlimmste Fall. Hinten geht die Fuge ca 4 mm auf. Das alles an alten Gauben, die teilweise nach vorn und oben geringfügig enger werden...

Die Wände sind neu vom Trockenbauer waren bereits zum ersten mal gestrichen.


besten Gruss

Pius
 

Besserwisser

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Ich seh da weder einen Planungsfehler noch hätte ich Probleme mit der 4mm Fuge, sofern das technisch erforderlich ist.

@Sigi: Wie machst du das denn bei geölten Fensterbänken ,oder hochglanzlackierten? Am besten noch bündig mit Schattenfuge zur Wand hin? Willst du die setzen und dann kommt der Putzer und verkratzt alles?
 

Neige

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@Sigi: Wie machst du das denn bei geölten Fensterbänken ,oder hochglanzlackierten? Am besten noch bündig mit Schattenfuge zur Wand hin? Willst du die setzen und dann kommt der Putzer und verkratzt alles?

mit Karton abdecken, wie bei neuen Treppenstufen auch...und vom Putzer erwarte ich eine gewisse Sorgfalt:rolleyes:

Das Problem ist halt, denke ich, wie es der Kunde betrachtet...manche sind eben derart pingelig, da ist alles verkehrt was du machst.

Was eine DIN/Norm für Innenfensterbänke betrifft wüsste ich auch keine..
 

flo20xe

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Also ich kann da keinen Mangel erkennen.

Das Ganze ist ja wohl auch gängige Praxis.

Wir haben vor kurzem bei einem größeren BV ca. 75lfm Fensterbänke montiert.

Da war auch schon alles gestrichen, alle Fensterbänke mit ca. 2-3mm Luft in die Laibung eingeschnitten, anschließend weiß lackiert (natürlich in der Werkstatt) und dann montiert. Der Maler fugt jetzt ab und streicht die Anschlüsse nochmal nach.

Nachdem die ersten der Häuser schon an den Kunden übergeben wurden und der Archi mich gestern für die gute Ausführung gelobt hat kann dein Vorgehen also so falsch nicht sein.

Hab Dir heut früh übrigens eine Bestellung für deinen Kistopherus per Mail geschickt :cool:
 

SteffenH

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Sieht man heutzutage sehr oft, dass die Fensterbänke zuletzt eingebaut werden.
Bei Gipskartonleibungen kann man den Gips wegschneiden, um das Einfahren zu erleichtern. Ich mache es meistens so, dass ich die Bretter ziemlich passig zuschneide, um nicht so dick abspritzen zu müssen. Blöd ist es bei Nischen, die am Fenster breiter sind als vorne, und das auch noch auf beiden Seiten unterschiedlich. Kriegt man aber mit einer Stellschmiege und genauem Messen auch ganz gut hin.
Ich kann übrigens kein Bild sehen?
 

Neige

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Also ich kann da keinen Mangel erkennen.

Da war auch schon alles gestrichen, alle Fensterbänke mit ca. 2-3mm Luft in die Laibung eingeschnitten, anschließend weiß lackiert (natürlich in der Werkstatt) und dann montiert. Der Maler fugt jetzt ab und streicht die Anschlüsse nochmal nach.

Nachdem die ersten der Häuser schon an den Kunden übergeben wurden und der Archi mich gestern für die gute Ausführung gelobt hat kann dein Vorgehen also so falsch nicht sein.

Na dann ist es ja gut so, aber Pius schreibt ja im 1.Post, dass es dem Kunden soo nicht gefällt und es muss also eine Lösung her.
Sicher, so aus der Hüfte geschossen macht es wenig Sinn zu urteilen, da wären in der Tat Bilder hilfreich.
 

Alterholzwurm

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Die Wände sind neu vom Trockenbauer waren bereits zum ersten mal gestrichen.



Pius
Also auch die Laibung!?
Dann bleibt es aber doch die gleiche Prozedur.
Links und rechts die Gipsplatte etwas ausklinken,
Fensterbrett montieren.
In Deinem Fall vielleicht sogar dann Sache des Trockenbauers die Fugen zu schliessen,
der ja scheinbar etwas voreilig war. Oder einfach schlecht geplant.
Bei einer 4mm Fuge muss sich ein Profi schon Kritik gefallen lassen.
Man muss da auch nicht unbedingt von vorne einfahren, man kann auch den Fensterfluegel aushaengen. Dann tut man sich leichter.
 

Sägenbremser

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Hallo Pius

such dir mal die Ausführungsbedingungen
für Wandverkleidungen im Trockenbau raus.

Wenn da stehen sollte, das 4mm Schräge in
einer Fensterlaibung fachlich korrekt sein soll,
hast du den schwarzen Peter gezogen, aber das
hättest du wohl zuvor anmerken gemusst.

Ob nun Fensterbänke mit eingeputzten, der
Bauöffnung überstehenden Enden ins 19.Jhd.
gehören, höre ich jetzt zum ersten Mal. Bei
Natursteinfensterbänken würde jede andere
Ausformung als Mangel angemerkt werden.

Aber ich denke dir ist schon bewusst, das hier
ein Mangel vorliegt. Da der Bauherr das einfach
nicht mag, dreh den Spiess um, besteh auf eine
rechtwinklige Laibungsausgestaltung und warte
mal was danach kommt.

LG Harald
 

pius

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so hier nun das Bild...

...hat heute Nachmittag wohl nicht geklappt.

Ich habe morgen ein Treffen mit Architekt und Maler - dann werden wir weiter sehen.

Für die Kundschaft hab ich noch ein Muster gemacht, von einer Silikon-Fuge, die eine 4mm-Spalte verdeckt - sieht ganz ok aus.

besten Gruss

@flo20xe: danke, hab dir heut die Rechnung gestellt.
 

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obsidianhydra

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In der Tat ein Problem.
Bei dem Verlauf der Fuge wird der Kunde wohl unzufrieden bleiben.
Als Versuch bleibt wohl nur ein Farblich zum Holz passendes Silikon bei rechtwinkeliger Fuge.
Es wäre wohl tatsächlich besser gewesen mit einer Opferplatte und nem Multimaster eine Nut in den GK zu arbeiten und dann anschließend weiß zu verfugen.
Es scheint aber auch so als habe der Trockenbauer nicht korrekt gearbeitet. Also trifft dich nicht die alleinige Schuld.
 

Neige

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Drum schrieb ich Anfangs, die Laibung auszustemmen (auch fräsen). Die kann dann, wenn in diesem Fall auch nicht korrekt gemacht, scheps sein wie se will.
Zum anputzen lege ich dann ca. 2 mm Plättchen unter um a.) beim verputzen das Brett nicht zu verhunzen und b.) dem Holz Spiel zu lassen. Nach Verputzen und Trocknen Plättchen raus, saubere Silikonfuge, erledigt.

Edit:
Acryl deswegen nicht, weil nicht besonders elastisch und neigt gerne nach gewisser Zeit zu Rissbildung.
 

predatorklein

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Moin

ich habe bei Kundschaft ein paar Fensterbretter eingebaut. Wegen der krummen Nischen habe ich - um mit den Brettern einfahren zu können - links und rechts ein paar Millimeter Luft, die ich mit Acryl schließen wollte.

Machen viele andere auch so,gerade in der heutigen Zeit wo alles schnell gehen muß.
Und hatte da auch noch nie Probs wenn´s ordentlich verfugt war.

Dein Pech dürfte sein,daß der Kunde die offene Fuge gesehen hat und sich jetzt dran stört.

Am besten bei solchen Geschichten schon vorher in der Auftragsbestätigung exakt beschreiben wie man die Arbeit ausführen wird.
Und eben auch drauf hinweisen,daß man aus Grund XYZ hier eben NICHT nach dem Lehrbuch arbeiten kann.

Bedeutet bißchen mehr Arbeit beim Angebot hilft aber nachträglichen Ärger zu vermeiden :emoji_wink:

Oder ( schriftlich ) drauf hinweisen,daß eine Ausführung nach Lehrbuch möglich ist aber eben mehr Aufwand bedeutet und daher mehr Geld kostet.

Kleiner Tip : haben wir mal eine Fuge in der Art die nicht gleich verfugt wird kleben wir sie mit Malerklebeband ab.
Schützt vor neugierigen Kundenblicken :emoji_stuck_out_tongue:

Gruß
 

uli2003

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Ob nun Fensterbänke mit eingeputzten, der
Bauöffnung überstehenden Enden ins 19.Jhd.
gehören, höre ich jetzt zum ersten Mal. Bei
Natursteinfensterbänken würde jede andere
Ausformung als Mangel angemerkt werden.

Was üblich ist, muss man ja nicht toll finden. Bündig mit der Laibung sitzende Fensterbänke finde ich persönlich schöner, und werden auch immer mehr gewünscht.

Genauso wenig ist es verkehrt, Fensterbänke so einzusetzen.

Wird es nun - wie hier erkennbar so gewünscht (sonst wäre wohl kaum vorher gestrichen worden), entsteht nun einmal eine Anschlussfuge. Die muss der Kunde wohl oder übel tolerieren, hier wird sauber verfugt und gestrichen. Mit Acryl, NICHT mit Silikon.

Das viel zitierte Ausstemmen von Putz und Gips an der fertigen Wand soll weniger auffällig sein?

Ich würde eine Fuge versiegeln, und es dem Kunden/Architekten zeigen.

Grüße
Uli
 

reckli

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Unsere Innenbänke werden auch nach fertigem Anstrich/Tapezierung eingesetzt.
Die Elemente haben links/rechts seitliche Überstände, als wären die Elemente im
Mauerwerk eingelassen. Wir fertigen auch m. ca. 3 mm Fuge. Diese kann jedoch
aufgrund nicht rechtwinkeliger Laibung variieren. Ich weise jedoch den Kunden darauf
hin. Bisher nie Probleme damit gehabt. Das ist ein sehr wichtiger Punkt.

Die anfängliche Schattenfuge sieht immer viel
zu dramatisch aus. In einigen wenigen Fällen sind die Bänke in die Laibung eingelassen worden.
Es kam jedoch teilweise zu Beschädigungen der lackierten Fläche durch unachtsame
Putzer und Maler (zerkratzte Lackoberfläche, Macken durch abgerutschtes Cuttermesser
des Malers, beim Versuch die Tapete um die Profilierung herum zu schneiden).

Gruß

Christoph
 

Alterholzwurm

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Das viel zitierte Ausstemmen von Putz und Gips an der fertigen Wand soll weniger auffällig sein?


Uli
Neige hats ja schon beschrieben.
Eigentlich sieht man da garnichts, sofern man
ueberstreichbares Silikon verwendet.

Da kann von mir aus die Laibung wellenfoermig sein, das kann mir dann voellig wurscht sein.
 

Besserwisser

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Wie zum Teufel soll man eine Bank hinein bekommen, die hinten breiter ist als vorn? Da muss man vorn an der Wand, auf der Hauptsichtseite, eine Tasche schneiden, die dann genau so gross versiegelt werden muss, wie jetzt seitlich. Was ist daran gewonnen? Ausserdem besteht bei einfahren das Risiko, die Oberfläche im Randbereich am Rigips zu zerkratzen.
Kann mir mal bitte jemand einen Hersteller für überstreichbares SILIKON nennen?
 

JoeLeFrog

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Wie zum Teufel soll man eine Bank hinein bekommen, die hinten breiter ist als vorn?

Indem man sie ausklinkt :emoji_slight_smile:

Silikon und Acryl Fugen sind Wartungsfugen, deshalb ist das einputzen der Fensterbänke für mich am Sinnvollsten.

Jörg
 

Besserwisser

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Danke fürs Sili!

Mal noch was: Bei Aussägen des GKS beschädigt man die Alueckschutzschiene, mit nicht kleiner Wahrscheinlichkeit rappelt man da die Verspachtelung auf. Ausgeklinkte Bank hin oder her.
Ich stelle zu 95% laibungsbündige Bänke her, und meine Kunden und Archis wären schnell meine Exkunden, wenn ich da was ausgeklinktes montieren würde.

Zum Thema selbst hat Uli imho die stringenteste Argumentation geführt. Und Baugeometrie erfordern damit grössere Fugen.
 
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