Weka Doppelcarport nachbauen, ein paar Fragen

McBride

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Ist doch wie bei vielen preiswerten Produkten, man hält sich zwar an die Normen, aber gespart wird an allen Ecken, nicht zu vergleichen mit Profiqualität.
Dein Carport wird nicht zusammenbrechen, aber die Durchbiegung ist höher, bei dem Sparrenmaß hast du doch kaum Reserven.

Letztendlich IST es ein Zweifelsfall, im Netz findet man auch kaum verlässliche Angaben zur Statik, da wird immer auf den Statiker verwiesen.
Der kostet richtig Geld, übers Forum gibts auch keine Gratis Berechnung, die ist sicherlich umfangreicher als du denkst,
wahrscheinlich wärst du nicht mal in der Lage die nötigen Eckdaten zu liefern.
Deshalb paar Euro mehr, etwas großzügiger dimensionieren und fertig, dabei sind die Sparren nur die halbe Wahrheit.
Denn du solltest aufpassen wie du das Teil konstruierst, was du abänderst, welche Holzverbindungen du verwendest,
welche Art der Befestigung, das alles wirkt sich auf die Statik aus und kann nach hinten losgehen.
Beim verlinkten Carport fehlt mir z.B. die Querausteifung, ich würde auch Kopfbänder vorn und hinten einbauen.
Das scheint irgendwie anders gelöst zu sein, aber konstruktive Details sieht man nicht richtig.

Schonmal über die Dachentwässerung nachgedacht? Die komplette Holzkonstruktion sieht aus wie in Waage, das Gefälle muss irgendwie im Dachaufbau versteckt sein.
Aber ich will jetzt nicht noch mehr für Verwirrung sorgen und geh ins Bett. Gute Nacht:emoji_wink:
 

tomkaes

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Ich will ja nicht sagen das du nicht recht hast, verstehe nur nicht wie eigentlich alle Carportbausätze in der größe max. Sparren 8x20 (die güstigen eher 8x16) haben bei einem abstand von ca.75cm.

Weil die serienmäßig eine Dachschalung unter der Bitumenabdichtung auf die Sparren nageln, und damit statisch eine durchgehende seitliche Halterung gegen Knicken und Kippen ansetzen können. Im übrigen sind die meisten nur auf 0,75 kN/m² Schneelast ausgelegt.
 

andama

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Wenn das Carport z.B. Unter Schneelast zusammenbricht, hast du zwar beim Holz gespart, aber deine Autos und vielleicht du hast den Schaden.
Deshalb haben die angegebenen Masse auch ihre Berechtigung.
 

tomkaes

ww-robinie
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Ist doch wie bei vielen preiswerten Produkten, man hält sich zwar an die Normen, aber gespart wird an allen Ecken, nicht zu vergleichen mit Profiqualität.
Dein Carport wird nicht zusammenbrechen, aber die Durchbiegung ist höher, bei dem Sparrenmaß hast du doch kaum Reserven.

Da gebe ich dir 100% recht.


Letztendlich IST es ein Zweifelsfall, im Netz findet man auch kaum verlässliche Angaben zur Statik, da wird immer auf den Statiker verwiesen.
Der kostet richtig Geld, übers Forum gibts auch keine Gratis Berechnung, die ist sicherlich umfangreicher als du denkst,
wahrscheinlich wärst du nicht mal in der Lage die nötigen Eckdaten zu liefern.
Deshalb paar Euro mehr, etwas großzügiger dimensionieren und fertig, dabei sind die Sparren nur die halbe Wahrheit.

Wenn der richtig (?) Geld bekäme, wäre meine Berufsgruppe in jungen Jahren längst im Ruhestand.

Denn du solltest aufpassen wie du das Teil konstruierst, was du abänderst, welche Holzverbindungen du verwendest,
welche Art der Befestigung, das alles wirkt sich auf die Statik aus und kann nach hinten losgehen.
Beim verlinkten Carport fehlt mir z.B. die Querausteifung, ich würde auch Kopfbänder vorn und hinten einbauen.
Das scheint irgendwie anders gelöst zu sein, aber konstruktive Details sieht man nicht richtig.

Siehe Zubehör: die arbeiten alle mit eingespannten Stützen und außenliegenden H-Ankern, um die Querschnitte der Stützen klein zu halten, die Queraussteifung hinzukriegen, und vor allem den Nachweis der abhebenden Windsog-/Unterwindkräfte hinzubekommen. Leider wird nirgendwo mal die Grösse der Einzelfundamente angegeben (warum wohl?)

Schonmal über die Dachentwässerung nachgedacht? Die komplette Holzkonstruktion sieht aus wie in Waage, das Gefälle muss irgendwie im Dachaufbau versteckt sein.

Falls sich bei der Minimalneigung die Sparren zu stark durchhängen, gibt es wenigstens einen schönen Wassersack in der Mitte der Dachfläche, und die Rinne ist wie üblich der höchste Punkt.
Und dann kann mir mal jemand die "Typenstatik mit TÜV-Prüfung" zeigen, wenn im Winter der See gefroren ist, wo die Eislast eingerechnent wurde.

Aber ich will jetzt nicht noch mehr für Verwirrung sorgen und geh ins Bett. Gute Nacht:emoji_wink:

Bin zwar schon wider wach, aber vielleicht ein paar andere, schöne Carportbilder:
vpi-bw - Bauherren-Box
 

tomkaes

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Das ist keine Statik, sondern eine grobe Vorabschätzung, die ein paar massive Unterlasssungen aufweist:

Bitte mal lesen:

Es gelten aber folgende Beschränkungen:

...
Der Fläche ist horizontal.
Es wird nicht auf ausreichend grosses Auflager, Kippgefahr, Knicken etc. geprüft.
...
Die Verehrslasten sind auf Lasteinwirkungsdauer mittel (-6 Monate) ausgelegt. .
Eine Trägerüberhöhung ist nicht vorgesehen, weil Heimwerker kaum die Möglichkeit haben diese zu realisieren, daher wird auch der 3. Nachweis der Gebrauchstauglichkeit nicht geführt, zumal dieser kein sicherheitsrelevanter Test ist.
 

McBride

ww-robinie
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@tomkaes
Das ist sehr gut, dass sich hier mal ein Statiker zu Wort meldet.
Ich habe 2 Semester Bauingenieurwesen studiert, in Statik bin ich durchgefallen:emoji_grin:
Komm schon, so schlecht verdient man sicher nicht, besser als der ausführende Handwerker.
Jedenfalls merkt man schon, dass alles seine Tücken hat, die Sache dann doch sehr komplex ist,
und das einfache Nachbauen ziemlich unterschätzt wird.
An Fundamente/Kipp/Knick/Windsog hat hier vielleicht noch gar niemand gedacht.
Aber mit ein paar Tipps verhelfen wir pacechris zu einem schönem stabilen Carport.:emoji_slight_smile:
 

tomkaes

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@tomkaes
Das ist sehr gut, dass sich hier mal ein Statiker zu Wort meldet.
Ich habe 2 Semester Bauingenieurwesen studiert, in Statik bin ich durchgefallen:emoji_grin:

Lieber ein guter, erfahrener Zimmerer(meister)
als ein theoretischer Stabstatiker oder noch schlimmer:
"das Eurocodestatik-Online Tool"
Hauptsache: wie operiere ich mich selbst...

Wenn das Auto für 120,- €/Stundensatz in der Werkstatt steht, und der Stift munter schraubt, kein Problem.

Den erfahrenen Handwerksmeister oder Bauingenieur zu bezahlen: geht garnicht.
Zum Einkommen: Ich habe als Geselle tlw. besser verdient, wie in den ersten Jahren als Ingenieur.
 

pacechris

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Also vielen Danke für euere Tipps und Ideen.

Ich weiß das das Thema Statik usw. per ferndiagnose übers www eine heikelsache ist.

Vor ca. 15-16 Jahren hab ich bei einen bekannten ein Billig-ebay-Carport gebaut (3x7m, hat incl. versand ca.500DM gekoste) das steht heute noch, allerdings häng das ganz schön durch :rolleyes:

Dachschalung kosten bei den Carport meistens extra, da wird nur ein Kunststoffdach auf die Sparren geschraubt sonst nix.
Und gefälle von 1% soll reichen bei den dingern, das ist eindeutig zu wenig das weiß ich sogar schon aus erfahrung :emoji_grin:



Ich werden mit den Sparren auf 8x24 gehen und zum verankern nehme ich H-Pfostenträger 121 x 800 x 8,0mm. Punktfundament werden 60x40x80, abmessungen kommen daher weil ich Pflanzsteine mit der länge und breite zu verfügung hab.
 

Snekker

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Hallo alle miteinander!
Ich würde mein Auto nicht unter dieses Carport stellen! Die Pfosten und die Schwellen gehen ja noch. Aber die Sparren 5,76 m bei einem Querschnitt von 80x200mm die hängen wahrscheinlich schon während der Montage durch. 80x300 sollten es bei 5,76 m freitragend schon sein, damit wenigstens das Eigengewicht aufgefangen wird. Ansonsten darfst du für die Eindeckung nichts nehmen, was Schwerer ist als eine Plastikfolie.:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

tomkaes

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Punktfundament werden 60x40x80, abmessungen kommen daher weil ich Pflanzsteine mit der länge und breite zu verfügung hab.

Mal grob zum mitrechnen:
Sicherheit gegen Abheben (Windsog&Unterwind)
Grundfläche 6x6= 36 m²
Unterwind ~ 1,1 kN/m²
abhebend= 39,6 kN

Eigenlasten:
Holz ca. 1,5 m³x5 kN/m³= 7,5 kN
Beton 6x0,6x0,4x0,8x24 kN/m³= 27,6 kN
Eigengewicht ~ 35,1 kN

Abhebenachweis: 35,1/39,6= 0,89 < 1 (nicht erfüllt)

das war jetzt nur eine grobe Näherung nach alter DIN...

Die letzte Carportstatik die ich in den Finger hatte (3,40x5,10, Holz, freistehend)
bestand aus 44 Seiten, und davon war keine zuviel. Aber baut ruhig, was ihr meint.
 

Snekker

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Tja das ist das Problem mit den Amateuren!
Anstelle von einem ordentlichen Streifenfundament kommen einfach ein paar Blecheimer ohne Bewehrung in den Boden ist ja so schön praktisch. Sieht bestimmt auch gut aus bei schönen Wetter. Beim nächsten etwas stärkeren Sturm liegt das Ganze dann beim Nachbarn auf der Terrasse. Auf dem Weg dort hin hat es ein Dutzend Autos demoliert und mehrere Vorgärten umgepflügt. Ein Großaufgebot von Feuerwehr und THW beseitigt dann den Gefahrenherd. Wer soll das bezahlen? Die Versicherung? Denkste, die zahlen nur, wenn das ding ordnungsgemäß abgesichert worden ist. Für Blecheimerfundamente Zahlen die nicht. Bleibt also nur der Weg zum privaten Konkurs. Und das alles nur, weil man ein paar Euro 80 einsparen wollte. Mach es richtig und hole dir eine Baugenehmigung. Das ist zwar lästig, aber immer noch angenehmer als hinterher vor der Katastrophe zu sitzen. Wie Thomas ganz richtig gesagt hat, gehört da mehr Masse in den Bau. Mach die Sparren ein wenig höher, die Dacheideckung etwas dicker und ordentliche Fundamente. Am besten Streifenfundamente mit Bewehrung. Das ist nicht wesentlich Teurer aber dafür sicher.
 

pacechris

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Wenn man das so hört dürfte bei mir in der gegend kein Carport mehr stehen....
Und die hersteller aller Carport-Bausätze müssten schon längst im Knast sitzen :confused:

Und das Carport das ich vor Jahren gebaut hab drürfte auch schon lange nicht mehr sein, das steht nur auf Punktfundament die 30x30x40 sind weil der Boden so hart und Steinig war.

Will mich nicht darüber Lustig machen, weil ich ja nix weiß stelle ich hier meine fragen und bin froh über jede konstruktive antwort.
 

tomkaes

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Wenn man das so hört dürfte bei mir in der gegend kein Carport mehr stehen....
Und die hersteller aller Carport-Bausätze müssten schon längst im Knast sitzen :confused:

Und das Carport das ich vor Jahren gebaut hab drürfte auch schon lange nicht mehr sein, das steht nur auf Punktfundament die 30x30x40 sind weil der Boden so hart und Steinig war.

Will mich nicht darüber Lustig machen, weil ich ja nix weiß stelle ich hier meine fragen und bin froh über jede konstruktive antwort.

Doch machst du, und mach was du willst.
Zum Glück bist du der Verantwortliche, und sonst keiner!

Wörtliches Zitat VPI:
"Kein Bauwerk weist so viele Mängel auf wie der überdachte Stellplatz. Er wird zum Teil im Baumarkt wie ein größerer Blumenkübel gekauft. Die Standardausführungen werden dann den vor Ort vorliegenden Randbedingungen ohne Sachverstand angepasst."

Da du auch keinen Sachverstand hast, bin ich jetzt raus.
 

McBride

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Es geht doch nur um den Fall der Fälle, wenn der eintritt ist das Geschrei groß und du bist ruiniert.
Die Wahrscheinlichkeit das etwas passiert ist gering,
es wird tausendfach wissentlich gegen Unfallschutzvorschriften verstoßen. aber irgendeinen erwischt es halt.
es fliegen vielleicht tausende Flugzeuge bei denen man die Sicherheitsprüfung auf die leichte Schulter nimmt, aber irgendeines stürzt dann halt ins Meer.
Das Malheur zu verhindern ist meist denkbar einfach,
deshalb nimm die Sparren etwas größer, gestalte die Fundamente etwas großzügiger, baue lieber ein Kopfband zusätzlich ein
und erfreue dich daran eines der stabilsten Carports in deiner Gegend zu besitzen, auch ohne großen finanziellen/materiellen Aufwand.
Die größte Ersparnis hast du bereits, indem du es selbst baust, dann baue es auch richtig
und höre auch auf anwesende Statiker und Zimmerleute, die sowas schon oft geplant oder hergestellt haben.
 

Snekker

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Wenn man das so hört dürfte bei mir in der gegend kein Carport mehr stehen....
Und die hersteller aller Carport-Bausätze müssten schon längst im Knast sitzen

Wieso sollen die Carporthersteller im Knast sitzen. Die Rechtslage ist da eindeutig. Bei allen Bauwerken, für deren Errichtung keine Baugenehmigung erforderlich ist, trägt der Bauherr die alleinige Verantwortung. Irgendwo im Liefervertrag mit dem Carporthersteller, findet sich ganz sicher ein abschnitt. Der den Hersteller von aller Verantwortung freispricht. Denn schließlich muss sich der Hersteller ja absichern, gegen die ganzen Amateure, die meinen nur weil sie einen Nagel in ein Stück Holz schlagen können, seien sie besser als gelernte Zimmerleute. Sicher kann ich eine Tischkreissäge auch ohne Spaltkeil betreiben. Es ist nur nicht ratsam das zu tun, auch wenn nicht gleich ein Unfall passiert, wenn ich das tue. Ich kann ja verstehen, dass der eine oder andere die Lust verliert, wenn er daran denkt, was es für Arbeit macht ein vernünftiges Fundament als Anker für das riesige Segel (Carport) herzustellen. Die Kosten für ein paar Kubikmeter Beton sind nicht so hoch. Es schläft sic einfach besser, wenn man in einer stürmischen Nacht sicher sein kann, das nichts passiert.
 

andama

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Frag mal bei dem Zimmermann um die Ecke, der baut dir einen Carport nach DEINEN Wünschen in handwerklich guter Bauweise und ist gar nicht so teuer wie du vielleicht denkst und du hast auch noch Gewährleistung.

Deshalb hatte ich dies in meinem Eingangspost so geschrieben und damit gehst du allem Ärger aus dem Weg.
 
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