Ich verstehe meine Säge nicht [Hammer K3]

crnik

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Hallo zusammen,

Habe seit ca einem halben Jahr meine erste FKS im Einsatz (Hammer K3) und folgendes Problem verstehe ich einfach nicht:

Wenn ich ein rechtwinkliges Brett am Ausleger anschlage und gegen den Parallelanschlag (PA) drücke entsteht bereits vor dem Sägeblatt ein kleiner Spalt. (ca 0,65mm)

20251223_140739877_iOS.jpg

Mir ist aufgefallen, je breiter mein Brett ist, desto weiter hinten ist der Punkt an dem das Brett am PA satt anliegt. MMn bedeutet dies, dass mein PA nicht parallel zum Sägeblatt verläuft sondern zum hinteren Ende des Sägeblattes öffnend. (was auch Sinn macht aufgrund des Freischnittes)

Dies bedeutet aber auch, dass je nachdem wie breit mein Brett ist, ich immer unterschiedliche Maße im Zuschnitt erhalte. (s. Skizze mit übertriebenem Freischnitt)


PA.png


Soweit die Theorie. Zum Überprüfen habe ich ein paar Testschnitte mit unterschiedlich Breiten Brettern durchgeführt: PA auf ein fixes Maß für alle Schnitte und los geht’s:


BreiteAnschlagMaß ObenMaß UntenDifferenz
Brett 115 cmAm Ausleger14,605 cm14,590 cm0,015 cm
Brett 25 cmAm Ausleger14,600 cm14,605 cm0,005 cm
Brett 365 cmAm Parallelanschlag14,610 cm14,620 cm0,01 cm
Brett 462 cmAm Ausleger14,550 cm14,560 cm0,01 cm


Wenn ich die Ergebnisse richtig deute, bestätigt sich bei Brett 4 meine Eingangsvermutung:

Je Breiter das Brett desto mehr Abweichung erhält man zum eingestellten Wunschmaß.


Jetzt bin ich in der ganzen Geschichte etwas lost.
Eingangs war meine Erwartungshaltung dass der Parallelanschlag im rechten Winkel zum Ausleger verlaufen muss. Dass dem nicht so ist, leuchtet mir ein aufgrund des notwendigen Freischnittes am PA. Das allerdings durch den eingestellten Freischnitt sich mein eingestelltes WUnschmaß verändern kann verstehe ich nicht?

Ist mein Freischnitt zu Groß?
So wirklich glauben kann ich das nicht, da beim überprüfen das hintere Sägeblattzahn wirklich nur einen Hauch vom Werkstück entfernt läuft und nicht die Eingangs festgestellten 0,65mm.
IMG_3312.JPG

Habe ich einen Denkfehler?


Frohe Weihnachten!
 

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ChrisOL

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Wenn ich ein rechtwinkliges Brett am Ausleger anschlage und gegen den Parallelanschlag (PA) drücke entsteht bereits vor dem Sägeblatt ein kleiner Spalt. (ca 0,65mm)

Diese Aussage wundert mich.
Etwas Freischnitt sollte da sein, das stimmt. Nur sollte es keine Lücke geben bevor du was gesägt hast.

Hast du eine ebene lange Fläche und kannst mal prüfen ob das Stück Alu vom Parallelanschlag gerade ist? Oder lege eine lange Wasserwaage an.

Du bist im mm Bereich oder darunter. So wild ist das beim Werkstoff Holz nicht. Selbst deine OSB Platte kann etwas Eigenspannung haben und sich nach dem Schnitt minimal verziehen oder man schiebt nicht immer exakt sauber und hat so auch kleinste Abweichungen.
 

crnik

ww-fichte
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Hast du eine ebene lange Fläche und kannst mal prüfen ob das Stück Alu vom Parallelanschlag gerade ist? Oder lege eine lange Wasserwaage an.

Guter Punkt. Habe ich mit einem Stahllineal überprüft. Das Alustück ist auf jeden Fall gerade.

Du bist im mm Bereich oder darunter. So wild ist das beim Werkstoff Holz nicht. Selbst deine OSB Platte kann etwas Eigenspannung haben und sich nach dem Schnitt minimal verziehen oder man schiebt nicht immer exakt sauber und hat so auch kleinste Abweichungen.
Da hast du natürlich vollkommen recht. Ich finde auch meine Testergebnisse im großen und ganzen ganz gut. Was ich allerdings nicht gut finde, ist dass beim Schnitt von Brett 4 das Maß kleiner wird als das was ich eingestellt habe. Meine Erwartungshaltung an die Säge ist schon, dass wenn ich bspw 15cm einstelle auch 15cm bekomme. Oder ist meine Erwartungshaltung hier zu hoch?
 

holzer1998

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Wenn du etwas „auf Breite“ schneiden willst, legst du das Stück an den Parallelanschlag und schaust, dass es dort auch immer anliegt.
Der Ablänganschlag dient dann eigentlich nur zur “Mitnahme“ des Schlittens. Bzw. Du müsstest es gar nicht dort anlegen.

Wenn du einen Winkelschnitt machen willst, legst du das Werkstück an den Ablänganschlag. Der Parallelanschlag ist außer Funktion.

Es gibt noch die Variante, dass du lange Stücke rechts vom Sägeblatt Ablängen willst. Dann ziehst du den Parallelanschlag hinter das Sägeblatt zurück, legst das Werkstück dort an, dann hast du die Länge, aber lässt es fest am Ablänganschlag für den Winkel.

Du kannst auch gern bei mir vorbeikommen und wir schauen uns das gemeinsam an.
 

ChrisOL

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Das kann eine Ursache sein. Wenn du vor dem Sägeblatt stehts dann zeigt (übertrieben) der Parallelanschlag nach rechts. Und der Schlitten mit dem Ablänganschlag läuft nach links weg.
Wenn du nun mit Schlitten am Parallelanschlag sägst wird das Werkstück minimal nach links gezogen, wenn du nicht aktiv gegen den Parallelanschlag drückst.
 

willyy

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Im Prinzip ist das schon alles richtig, evtl. ist dein Freischnitt am PA etwas zu viel.
Ich mache es so, dass wenn das größt mögliche Blatt eingespannt ist (vermutlich 315 mm bei Dir) und ganz hoch gekurbelt ist, dass dann hinten zwischen Sägezähnen und Holz noch 0,05 bis 0,1 mm Abstand bleiben.
 

stefan.

ww-buche
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Oder ist meine Erwartungshaltung hier zu hoch?
Meiner Meinung nach ja.
Bau mal ein paar Möbel mit der Säge und du wirst feststellen, dass es völlig unerheblich ist, ob du da jetzt einen Zehntel mm mehr oder weniger hast. Ich habe das zumindest noch bei keiner Säge, die ich nutze, nachgemessen.

Viel wichtiger ist die alte Grundregel: alles was gleich lang sein soll mit derselben Einstellung sägen. Und anstatt zu messen lieber direkt Maße von Teilen abgreifen.
 

H3ndr1x

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Meiner Meinung nach ja.
Bau mal ein paar Möbel mit der Säge und du wirst feststellen, dass es völlig unerheblich ist, ob du da jetzt einen Zehntel mm mehr oder weniger hast. Ich habe das zumindest noch bei keiner Säge, die ich nutze, nachgemessen.

Viel wichtiger ist die alte Grundregel: alles was gleich lang sein soll mit derselben Einstellung sägen. Und anstatt zu messen lieber direkt Maße von Teilen abgreifen.
Wichtig ist auch das gleiche Messwerkzeug zu benutzen. Habe bei Meterstab und Maßbändern schon 1-3 mm Unterschiede feststellen dürfen.
Das war ein teures Leergeld.
 
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magmog

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Guuden,

entweder oder! Nach Queranschlag winklig schneiden oder am Längsanschlag parallel.
Wie weiter oben beschrieben verläuft der Schlitten leicht nach links, der Längs- bzw Parallelanschlag leicht nach rechts.
Den kleinen Spalt am Parallelanschlag auf dem ersten Bild halte ich in Summe für sehr gering.
 

Alceste

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Wenn ich am Schiebeschlitten etwas rechts vom Blatt Anschlagen wollen würde, würde ich dafür nicht den PA benutzen, falls es hier wirklich auf äußerste Genauigkeit ankommt. In so einem Fall würde ich mir so einen schaltbaren Magneten nehmen und Sensor ausrichten, dass ich ohne Spalt das Werkstück anschlagen kann.


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