Oli87

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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei ein Hochbett für meine kleine Tochter zu planen / zu bauen, bin mir aber bezüglich Robustheit und Holzauswahl noch unsicher.

Es soll so ein Hochbett werden: https://bibex.de/alpin-chalet-natur

Das Hochbett soll freistehend sein, d.h. ohne zusätzliche Befestigung an den Wänden. Auf der Webseite des Herstellers sind 150KG Belastbarkeit angegeben, was aus meiner Sicht absolut ausreichend wäre, falls wir als Eltern auch mal mit dazuliegen möchten zum Vorlesen.

Vor einiger Zeit hatte der Hersteller noch genauere Maßangaben auf seiner Seite, die aber mittlerweile verschwunden sind. Die vier Außenpfosten haben eine Stärke von 45 x 75, wobei ich diese lieber massiver ausbilden würde, z.B. 100 x 100 oder 100 x 120, damit alles stabiler wird (gerne Meinungen dazu). Soll ich dafür Rahmenholz oder KVH verwenden?

Welche Stärke sollte der „Lattenrost“ haben, damit dieser robust genug ist? Mindestens 25mm oder besser mehr?

Auf den Bildern der Webseite sieht man, dass Möbel-Verbindungsschrauben verwendet wurden: könnt ihr diese empfehlen oder besser normale Holzschrauben? Welche Schraubengrößen würdet ihr dafür verwenden?

Ich möchte das Bett aus Fichte bauen, bin mir aber unsicher, ob ich Glattkantbretter (massiv) verwenden soll oder besser eine Leimholzplatte, sodass sich nichts verziehen kann. Was meint Ihr dazu?

Ich habe auch eine Handkreissäge, sodass ich mir die einzelnen Bretter selbst zuschneiden kann wie ich sie brauche. Ich habe in den Baumärkten gesehen, dass Glattkantbretter relativ teuer sind. Habt ihr noch Empfehlungen bezüglich Plattenware, Bezugsmöglichkeiten (Sägewerke) etc.?

Ich möchte das Bett möglichst robust bauen, sodass dieses lange hält und dass es auch statisch keine Probleme gibt. Eine Idee war auch, dass man in Zukunft, wenn dieses nicht mehr als Hochbett genutzt wird, einfach die vier Standfüße kürzt und damit zwei normale Betten erhält.


Über Tipps und Empfehlungen freue ich mich sehr. Vielen Dank Euch. :emoji_slight_smile:
 

IngoS

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Hallo,

mit 12 x 12 cm Kantholz werden Fachwerkhäuser gebaut, keine Kindermöbel.
Von Leimholz auftrennen rate ich ab. Wenn es dann womöglich noch keilgezinkt ist, sieht das alles unschön aus.
Bei meinem Rollrost sind die Latten 20mm dick.

Ja, wenn du dir gutes Material (Glattkantbretter, Edelstahlschrauben, Bettverbinder, Schleifmaterial, Farbe...) im Baumarkt kaufst, wird das Bett womöglich teurer, als das fertige Teil.
Im Sägewerk bekommst du eher sägerauhe, unbesäumte, feuchte Ware. Da brauchst du zur Verarbeitung erst mal Zeit zum Trocknen der Bretter und dann entsprechende Maschinen.

Gruß Ingo
 

Oli87

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Hallo @IngoS,

danke für Deine Antwort.

Ja, ich weiß, dass 100 x 100 oder 120 x 100 schon sehr stabil ist. Ich dachte aber, da das Hochbett freistehend sein soll benötige ich mehr Stabilität und v.a. wenn wir als Eltern mal mit dazuliegen möchten. Also ist 45 x 75 ausreichend für das Bett?
Würdest Du KVH oder Rahmenholz für die vier Eckpfosten empfehlen?

Ok, mit den Glattkantbrettern bin ich natürlich auch viel schneller beim Zusammenbauen, da ich vermutlich nur noch schleifen und ölen muss. Wie ist das mit dem Schüsseln / Verziehen bei den Glattkantbrettern?
Als Leimholzplatte hatte ich an sowas gedacht: https://www.bauhaus.info/leimholzplatten/exclusivholz-leimholzplatte/p/25860623
Ich weiß nicht, ob diese Platte "keilgezinkt" ist.

Ich hätte das Bett wie auf folgendem Bild zu sehen aufgebaut: https://bibex.de/media/image/opc/lg...bel/hochbett-montage-leicht-gemacht-natur.jpg

d.h. die beiden Seitenteile, Front und das Dach und dann diese "Bauteile" zusammengeschraubt, entweder mit Möbel-Verbindungsschrauben oder mit normalen Holzschrauben (das Bett wird wahrscheinlich nur 1x aufgebaut).

Was meint ihr?

Viele Grüße
Oli
 

derdad

Moderator
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Ja, ich weiß, dass 100 x 100 oder 120 x 100 schon sehr stabil ist. Ich dachte aber, da das Hochbett freistehend sein soll benötige ich mehr Stabilität und v.a. wenn wir als Eltern mal mit dazuliegen möchten. Also ist 45 x 75 ausreichend für das Bett?
Da gibt es aber noch einiges dazwischen. 100x100 = 10.000 mm² 45x75 = 3.375mm².
Ich bin kein Statiker, nur ein (bald) alter Tischlermeister, 100x100 wäre mir zu wuchtig. 45x75 beinahe etwas zu wenig. So irgendwo bei 75x75 oder 80x80 finde ich Stabilität und Optik ansprechend.

Wie ist das mit dem Schüsseln / Verziehen bei den Glattkantbrettern?
Verziehen hat nichts mit glattkant oder sägerauh zu tun, sondern lediglich mit der Qualität und Holzauswahl. Und natürlich dem Wissen vom Arbeiten des Holzes (Schrumpfen und Quellen bei Holzfeuchteänderung) und dem richtigen Umgang damit.
LG Gerhard
 

Küstenharry

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Johannes

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Hallo,
hier bei mir sind die Fichte Kanthölzer und Glattkantbretter beim örtlichen Sägewerk etwa gleichteuer wie der Baumarkt, aber qualitativ wesentlich besser.

Es grüßt Johannes
 

IngoS

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Ja, ich weiß, dass 100 x 100 oder 120 x 100 schon sehr stabil ist. Ich dachte aber, da das Hochbett freistehend sein soll benötige ich mehr Stabilität und v.a. wenn wir als Eltern mal mit dazuliegen möchten. Also ist 45 x 75 ausreichend für das Bett?
Hallo,

nicht die Dicke der Pfosten bringt Stabilität in das Gebilde, sondern die fachlich richtige Konstruktion.
Fuß- und Kopfteil müssen als Rahmenkonstruktion gebaut und verleimt werden, gezapft, oder gedübelt, so wie ich das hier bei dem Untergestell für den Pflanztisch gemacht habe, also oben und unten ein Fries. Dann sind diese beiden Baugruppen in sich super stabil.
Nun kommen die Bettseitenbretter. Die müssen für gute Stabilität hoch genug sein, so16 bis 20cm.
Dann werden diese mit aufschraubbaren Betthaken an Kopf- und Fußteil eingehakt. Dadurch bekommt das Bett in Längsrichtung Stabilität.
So bekommt das Bett die ausreichende Stabilität. Pfosten reicht 6 x 6cm.

Gruß

Ingo
 

IngoS

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Hallo,

erst wenn das stabile Grundgerüst, wie oben beschrieben, fertig ist, solltest du daran die anderen Bretter und das Dach, die insgesamt ja nur Verkleidung sind, anbringen.

Gruß Ingo
 

Oli87

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Vielen Dank für die vielen Antworten von euch.

@IngoS: ein sehr schönes Projekt von Dir, ich habe damals auch den Bau des Waschtischs bei Youtube gesehen. Richtig tolle Arbeit, sieht richtig gut aus. :emoji_slight_smile:

Das Kinder-Hochbett das ich bauen möchte soll so aussehen:
Ich bin davon ausgegangen, dass ich den Aufbau ähnlich durchführe, d.h. ich schraube die "Querbretter" an die beiden Rahmenhölzer für Fuß und Kopfteil, damit sind die Seitenteile fertig.
Mit den Seitenbrettern ("Wangen") verschraube ich dann die beiden Seitenteile (Fuß- und Kopfteil) und oben drauf kommt dann noch das Dach. Also ohne Verzapfungen, sondern rein mit Schrauben, wie es auf den Bildern zu sehen ist.
Spricht etwas gegen dieses Vorgehen? Würdet Ihr Rahmenholz für die Bettpfosten oder besser KVH nehmen?

Vielen Dank und viele Grüße
Oli
 

Johannes

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Hallo Oli,
sieht ja schön aus, aber wer bezieht dann das Bett neu? Ist es für einen Erwachsen möglich sich, falls nötig, zu dem Kind ins Bett zu legen?

Es grüßt Johannes
 

Oli87

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Hallo @Johannes,

wir sind zumindest noch jung und sportlich und sollten das schaffen uns dazuzulegen :emoji_wink:

Das mit dem Bettbeziehen könnte von der Rückseite her gemacht werden: das Bett muss dann kurzzeitig von der Wand weggeschoben werden oder aber man befestigt die Querlattung am Fußende so, dass man zwei Latten "bewegen" kann und könnte darüber die Matratze rein und rausschieben.
Aber ja, Du hast Recht, einfach wird das nicht.

Was meinst Du zum Aufbau, wäre das so einfach möglich wie ich es mir vorstelle und oben beschrieben habe oder siehst Du Probleme bezüglich Stabilität etc.?
Das Hochbett soll frei im Raum stehen und nicht an eine Wand geschraubt werden (wie ganz zu Beginn mal geschrieben).
 

Küstenharry

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Rahmenholz oder Kvh ist die gleiche Rohware im Hobelwerk.
Such dir die geradesten Hölzer aus, sowie passende Schrauben.
 

Johannes

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Was meinst Du zum Aufbau, wäre das so einfach möglich wie ich es mir vorstelle und oben beschrieben habe oder siehst Du Probleme bezüglich Stabilität etc.?
Das Hochbett soll frei im Raum stehen und nicht an eine Wand geschraubt werden (wie ganz zu Beginn mal geschrieben).
Hallo Oli,
also ich sehe da keine Fehler. Allerdings würde ich statt den zwei Bretter auf der Rückseite in der Mitte, lieber ein Breites vorsehen. Da können sonst viele kleine Kuscheltiere abstürzen.

Es grüßt Johannes
 

Johannes

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Hallo Oli,
noch eine Ergänzung. Wenn in das Fenster unten noch ein Lenkrad zum Einhängen ergänzt wird, kann das Bett auch prima als Spielreisemobil bespielt werden.

Es grüßt Johannes
 
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