Hammer A2-26 - Einzug Dickenhobel zu rabiat?

Wooderl69

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Hallo zusammen,

ich habe mir einen Hammer A2-26 Abricht/Dickenhobel (mit der Silent Power Hobel-Welle) gegönnt. Geliefert wurde das Teil bereits am Montag, aber erst gestern ist es mir zusammen mit 2 Freunden und meinem Sohn gelungen, das Maschinchen in über die Kellertreppe in meine Holzwerkstatt zu bringen. Heute war Inbetriebnahme!

Vorneweg: das ist mein erster Abricht-/Dickenhobel und habe bislang keinerlei praktische Erfahrung. Ich bitte das zu berücksichtigen.

Der Abrichthobel funktioniert einwandfrei. Der Abgabe-Tisch ist werksseitig optimal eingestellt. Ich habe gemäß der Anleitung überprüft, wieweit die Hobelmesse die selbstgebastelte Lehre mitnehmen. Hat alles gepasst, ich musste nichts neu einstellen.

Der Dickenhobel funktioniert auch, trifft das mit der "Digital"-Uhr eingestellte Maß auf das Zehntel genau.

ABER:

Der Einzug reißt mir das Werkstück quasi aus der Hand und scheint es vorne an der Spitze, wo die Einzugswalze greift, so stark nach unten zu drücken und gleichzeitig nach vorne zu ziehen, dass es hinten am Ende, wo ich es führe, einige Zentimeter kurz nach oben kippt. Das passiert natürlich nur kurz.

Um es zu veranschaulichen, habe ich eine kleine Skizze beigefügt. Beim Werkstück handelt es sich um ca. 50cm langes Fichten Vierkant 4x8.

Auf das Hobelergebnis scheint das keine negative Auswirkung zu haben, zumindest keine, die ich erkenne. Aber normal kommt mir das nicht vor.

Kennt jemand dieses Symptom und weiß, wie man es beseitigt?
 

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Manuel_

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Das kann eine Frage der Übung sein. Wenn ich das Werkstück wie auf deinen Bild schräg einführe (keine Hammer Hobel), dann drückt es das nach unten, wenn ich es in die andere Richtung also quasi nach oben schräg einführe, dann habe ich das von dir beschriebene.
Wenn ich es aber parallel zum Tisch und schön auf dem Tisch liegend einführe, dann nimmt er es wesentlich sanfter mit.

Einfach ausprobieren, es kann natürlich auch ein Defekt sein, wenn das Ergebnis aber passt, tippe ich auf die Übung.
 

dsdommi

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Zumindest bei meinem billig Dickenhobel hilft das anheben den Hobelschlag geringer zu halten.
 

Wooderl69

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Ah, Du hast meine Skizze falsch interpretiert. Ich führe das Werkstück schon plan auf dem Tisch ein. Aber die Einzugswalze übt dann eine Kombination aus Druck nach unten und Rotation auf die vordere obere Kante des Werkstücks aus, dass es hinten hochsteigt.

Beim ersten Mal habe ich auch gedacht, dass ich es vielleicht nicht richtig eingeführt habe. Aber ich habe dann extra drauf geachtet, dass ich es plan zuführe...
 

Manuel_

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Ah, Du hast meine Skizze falsch interpretiert.
Nein, ich habe verstanden was du meinst, habe Sie nur für meine Erklärung benutzt, weil sie halt da war.

Ich führe das Werkstück schon plan auf dem Tisch ein.
Probier das bitte mit einem nicht zu langen und nicht zu schweren Stück aus. Ich würde mal sagen sowas wie ein 50cm Fichten Brettchen, also nichts gefährlich kurzes, das legst du dann aufs ende vom Dickentisch aber so, dass es die Walzen noch nicht mit nehmen, und dann hebst du es bewusst an, lässt es langsam runter, bis du merkst, dass das Brett plan aufliegt.

Ich hatte auch öfter das Gefühl es gerade zuzuführen, mich aber ordentlich verschätzt, weil ich mich mit Gewicht leicht verschätze, wie schräg ich tatsächlich bin.

Zusätzlich, du hast die Maschine neu, schreib Felder an, was die dazu sagen.
 

Wooderl69

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Danke für die Klarstellung. Ich werde morgen nochmal ausgiebiger testen - bei nicht vorhandener praktischer Erfahrung kann ich natürlich nicht ausschließen, dass es doch an mir liegt...
Felder werde ich selbstverständlich am Montag kontaktieren, wenn es sich bis dahin nicht anderweitig gelöst hat.
 

SebastianThiel

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Ich halte das für absolut nicht normal, das es hinten hochsteigt.
Wie viel Druck muss da die Walze denn ausüben? Muss ja brachial sein!
 

Kunstbohrer

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Das hat wirklich oft was mit fehlenden Gefühl für die Höhe zu tun. Das passiert mir auch immer wieder, obwohl ich sicher schon sehr sehr viel gehobelt habe. Da reicht oft schon eine andere Holzart jnd man verschätzt sich wegen dem anderen Gewicht
 

IngoS

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Hallo,

ich kann mir nur denken, dass der Tisch nicht mit Silbergleit eingeschmiert, und dadurch recht stumpf ist.
Dazu kommt noch bei einer neuen Maschine, dass die Tischfläche noch nicht so glatt ist, wie nach einigem Gebrauch.

Ich schätze man, dass es am nicht benutzten Silbergleit in Kombination mit ungeübter Handhabung liegt.

Gruß Ingo
 

Martin45

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Ich würde es mal versuchsweise mit etwas "schwung" gegen die Einzugswalze führen, natürlich immernoch angemessen aber nicht extra vorsichtig/langsam.
 

Curby

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Ich habe die A3 41. Tatsächlich musste ich das auch erstmal lernen, wie ich den Hobe füttern muss. Es ist aber mMn auch irgendwie logisch, dass das Werkstück eine Kippbewegung nach oben macht. Deswegen halte ich, sofern möglich, das Stück noch ein paar cm fest und drücke es leicht(!) nach unten auf den Tisch. Irgendwann hat man den Kniff raus und verhindert auch gleichzeitig Hobelschlag.

Da ist nunmal nur eine Einzugswalze die sich dreht. Das wirkt wie ein Drehgelenk.
 

TomfromMuc

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Das hat wirklich oft was mit fehlenden Gefühl für die Höhe zu tun. Das passiert mir auch immer wieder, obwohl ich sicher schon sehr sehr viel gehobelt habe.
Ich seh das wie @Kunstbohrer und kenne denn Effekt auch. Man kann das auch geometrisch / mechanisch erklären, was passiert, wenn eine recht dünne Einzugswalze (Deine wird sehr dünn sein) an der oberen Stirnkante des Holzes "einhakt"... Versuch es mal mit weniger Abnahme, taste Dich heran und bekomme Gefühl für die Arbeit mit der Maschine. Mit der Zeit hast Du den Schwung raus.

Ein Defekt an der Maschine ist es für mich definitiv nicht.

Viel Erfolg mit dem Hobel, VG Tom
 

ChrisOL

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Ja probiere mal ein Stück von einem Meter Länge und versuche sehr wenig Spanabnahme einzustellen. Dann sollte es besser werden. Dann langsam rantasten. Und schauen was bei mehr Spanabnahme passiert.
 

Manwer

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Ich habe ebenfalls den A2-26 (aber mit Streifenmessern) und kann das geschilderte Verhalten feststellen, wenn ich das Werkstück nicht plan auf den Dickentisch auflege und es sofort bei Beginn des Einzugs loslasse. Lege ich das Werkstück aber plan auf und führe es noch ein paar Zentimeter nach Beginn des Einzugs wird das Werkzeug sauber und ohne Hobelschlag gehobelt.
Das erfordert etwas Übung, da der Dickentisch halt sehr kurz ist.

Gruß Manfred
 

Wooderl69

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An der Spanabnahme liegt's eher nicht. Ich hab den Effekt auch bei 0mm Spanabnahme. Verlinkte Videos und das Foto sind auch bei 0mm Spannabnahme entstanden:

Querformat:
https://youtu.be/_FG1mgMCEfg

Hochformat:
https://youtube.com/shorts/PetbmOBu-Bo

Bei dem Foto habe ich das Werkstück mit der Spitze voraus durch den Hobel geschickt - wie gesagt bei 0mm Spanabnhame. Ob diese Rillen jetzt von der Einzugs- oder Ausgabewalze kommen, kann ich natürlich nicht ableiten. Aber meiner Meinung ist der Anpressdruck zu hoch.

Bin jetzt ein wenig ratlos.
 

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ChrisOL

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Ich habe mir gerade die Videos angesehen. Das halte ich für normal.

Du brauchst einen guten Anpressdruck damit auch breiteres Holz gut durch den Hobel gezogen wird.

Die Rillen kommen von der Einzugswalze. Die bleiben da wenn die Spanabnahme zu gering ist. Die kannst auch auch haben wenn dein Holz noch nicht über all sauber gehobelt wurde. Das ist auch normal.

Du solltest bei so kurzem Holz hinten etwas runter drücken um den Hobelschlag zu reduzieren.

Wenn du längere Stücke und Hartholz verwendet, dann reduzierst sich der Effekt schon deutlich.

Lange Rede, mein Fazit: das ist normal.
 

Manuel_

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Das auf den Videos ist imho völlig normal daher, wie oben der Tipp kam, kurz festhalten bis die Walze gegriffen hat.

Wenn du dir das ganze vorstellst, dann greift die Walze oben an der Ecke an und zieht das Holz nach vorne unten weg, dabei kippt es mit der unteren Ecke als Drehpunkt.
Bis der Drehpunkt dann unter der Walze ist und es somit nicht mehr kippen kann.

Edit: Chris war schneller.
 

IngoS

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Hallo,

die Einzugswalze hat keine Einstellung. Da soll sie 10mm Breite und auch 250mm Breite Stücke durchziehen. Je schmaler das Werkstück, desto größer wird natürlicher Weise die Flächenpressug auf das Teil. Darum schiebt man bei schmalen Werkstücken auch möglichst zwei Teile gleichzeitig durch.
Dass du bei 0 mm Spanabnahme und schmalem Werkstück Abdrücke bekommst, ist normal. Ist bei meinem Hobel auch nicht anders.
Meines Erachtens steht das Problem vor der Maschine.
Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es an der Badehose. Sorry aber so kommt das rüber.

Gruß

Ingo
 
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ChrisOL

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Meines Erachtens steht das Problem vor der Maschine.
Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es an der Badehose. Sorry aber so kommt das rüber.
Diese Anmerkung finde ich ziemlich überheblich und wenig hilfreich.

Wenn man von Anfang an liest und sich diese offene Aussage hier im ersten Beitrag anschaut. —>

Vorneweg: das ist mein erster Abricht-/Dickenhobel und habe bislang keinerlei praktische Erfahrung. Ich bitte das zu berücksichtigen.
 

brubu

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Hab nicht alles gelesen, je kürzer und höher das Werkstück und umso grösser die Spanabnahme, ist das normal auch im Profibereich.
Da gewöhnt man sich schnell dran hinten etwas nach unten zu drücken
 

Schleifnix

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Hmm ich würde mal sagen du willst zuviel beim ersten mal hobeln. Versuch mal nur 1 mm abhobeln, dann dürfte er dir das Holz auch nicht mehr nach oben drücken bei der Annahme.

P.S Eine Schieblehre ist dein Freund
 

IngoS

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Diese Anmerkung finde ich ziemlich überheblich und wenig hilfreich.

Hallo Chris,

erstmal habe ich die Verhältnisse erklärt. Das hast du außen vor gelassen.

aber wenn ein Neuling ohne Ahnug nach 16 mehr, oder weniger hilfreichen Ratschlägen zu der Meinung kommt:

Aber meiner Meinung ist der Anpressdruck zu hoch.

da fand ich den kleinen lustig sein sollenden Seitenhieb angemessen.

Gruß

Ingo
 
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