Einfacher Tisch mit Gratleiste und eingesteckten Schwalbenschwänzen als Beine

bast_ig

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Hallo zusammen,

zum Ausprobieren habe ich einen einfachen Tisch aus Fichte mit Bohle und Kantholz aus dem Baumarkt mit einer speziellen Konstruktion gebaut.

Der Tisch ist im Prinzip komplett zum Stecken: Die Platte besteht aus zwei Teilen einer breiten Bohle, die auf zwei Gratleisten sitzen. Die Beine stecken mit einem konischen Schwalbenschwanz in den Gratleisten. Insgesamt eine relativ einfach herzustellende Kombination, die nicht weniger Ungenauigkeiten verzeiht.

Die Anregung für die Konstruktion habe ich von Schwalbe und Zinken auf YouTube. Das geht wiederum auf eine Bauanleitung der bayerischen Staatsforsten zum Bau von Sägebocken zurück. Beide der Vorstehenden verbinden eine Bankplatte bzw. das Querholz direkt mit den Beinen.

Meine Idee war, Tischbeine in einer Gratleisten zu befestigen. Damit sind die Beine wegen der hohen Gratleisten sehr stabil. Und es lässt sich durch die Anzahl der Bretter die Breite der Tischplatte beliebig skalieren.

Die Technik für die Beine ist wirklich sehr einfach durchzuführen und verzeiht gut Ungenauigkeiten. Man durch die Lage des Ausschnitts für die Beine für beide Dimensionen steuern, wie weit man die Beine ausstellt. Nachteil ist, dass die Beine "schielen", falls man nicht sehr genau sägen kann, wie ich. Tut der Stabilität aber keinen Abbruch.

Hat mir sehr viel Spaß gemacht, weil die Techniken sehr gut für Handarbeit geeignet sind. Ich arbeite familienbedingt meist spät und habe daher außer zum Ausräumen der Gratnut ausschließlich Handwerkzeuge benutzt. Die Teile sind nur soweit bearbeitet, wie es die Konstruktion erfordert. Die beiden Bretter der Platte waren relativ nicht plan. Die Passung der Gratleisten ist daher nicht optimal. Trotzdem ist die Platte sehr fest, weil sich die Konstruktion beim Zusammenstecken selbst verspannt.

Hier die Bohlen mit Position der Gratleisten:

PXL_20250914_224132831.jpg

Der Ausschnitt für die konischen Schwalbenschwänze in der Gratleiste. Die Beine wurden vorher angesägt und dann auf Form gehobelt.

PXL_20250917_211233633.jpg

Das eingesteckte Bein, an das die Gratfeder nachträglich angestoßen wurde

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Hochzeit
PXL_20250917_215933349.jpg

Fertig
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Lieben Gruß
Basti
 
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bast_ig

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PS: Das Teil steht auf dem Balkon. ich weiß:emoji_grin:as wird nicht lange gut gehen mit den Gratleisten und Fichte, vermute ich. Wollte die Technik trotzdem gerne ausprobieren, für ein Möbel im Innenraum war sie mir aber zu wuchtig.
 

Ikeabana

ww-esche
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Witziges Video. Die Böcke sind klasse. Leider keine Untertitel. :emoji_wink: Aber man kann sich die Übersetzung herunterladen.

Man merkt die forstwirtschaftliche Herkunft. Stecheisen mit dem Beil! Mich hat aber irritiert, dass er offenbar ein Japanblatt in der Spannsäge hat. Wenn ich das richtig sehe, nutzt er die auf Stoß. Ich habe kein Japanblatt in meiner Spannsäge. Deshalb meine Frage, ob man das so macht?
 

bast_ig

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Witziges Video. Die Böcke sind klasse. Leider keine Untertitel. :emoji_wink: Aber man kann sich die Übersetzung herunterladen.

Man merkt die forstwirtschaftliche Herkunft. Stecheisen mit dem Beil! Mich hat aber irritiert, dass er offenbar ein Japanblatt in der Spannsäge hat. Wenn ich das richtig sehe, nutzt er die auf Stoß. Ich habe kein Japanblatt in meiner Spannsäge. Deshalb meine Frage, ob man das so macht?


Ich hab eins in der Spannsäge. Ich nutze es auf Zug.Auf Stoß geht im Prinzip auch, da das Blatt ja gespannt ist.

Umgekehrt müsste Dein normales Blatt theoretisch auch auf Zug funktionieren? Hast du das mal ausprobiert?
 

MTrp

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Betreffend Japanblatt in der Gestellsäge gibt es beim Video Kommentare und eine Erklärungen. Ich kann deren Richtigkeit aber nicht beurteilen.
 

weissbuche

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Habe schon seit Jahren in 2 Gestellsägen Japanblätter. Benutze die auf Stoß, ohne Probleme. Da ich auch noch öfter mit meiner alten Gestellsäge ohne Japanblatt arbeite, will ich nicht immer umdenken müssen.
 

Lorenzo

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Ne. Feinsäge, Fuchsschwanz... Die meisten europäischen Sägen auf Stoß schieben das Blatt durch den Schnitt.
 

husky 928

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Klar, mit einem Fuchsschwanz säge ich auf Stoß. Dann ist der Fuchsschwanz mitsamt seinem Blatt vorne.
Wenn er jetzt nicht von mir wieder zu mir gezogen wird (natürlich ohne dabei Material abzunehmen) dann bleibt er auch da vorne.
 

Johannes

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@husky 928
Hallo, das ein Sägeblatt hin und her bewegt wird sollte klar sein. Bei einem Fuchsschwanz ist das Sägeblatt relativ dick, da es beim Sägen durch das Holz geschoben wird. Bei einer Gestellsäge wird das relativ dünne Sägeblatt in das Gestell eingespannt und durch das Holz gezogen, egal in welcher Richtung die Zähne stehen.

Es grüßt Johannes
 

Alter Polier

ww-birnbaum
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Um die Verwirrung perfekt zu machen:
die Japansägen sind auf Stoß gezähnt,
werden aber beim Gebrauch auf Zug verwendet.
Übrigens benutze ich in meinen Gestellsägen , seit der Lehre (vor 51 Jahren), Kreutzzahnblätter .
 

kberg10

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Stimmt. Das ist ein Punkt. Der Tisch ist auch etwas niedrig, weil ich nur Reste für die Beine benutzt habe. :emoji_slight_smile:

Dann schaut's auch nicht so wuchtig aus.
Bist du in Schwaben aufgewachsen, wegen der Länge der Beine. Würde mir nie einfallen deswegen weil grad übrig, zu kurze Beine anzubringen.
 
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