Triqbriq, das neue System?

SchweißerSchnitzer

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Hab keine Ahnung von Rohbau aber ich find so neue Ideen auch erstmal spannend.

Zugegeben, da das erste Wohnhaus daraus wohl erst 07/2023 entstand , würde ich mich als Bauherr noch zu sehr als Versuchskaninchen fühlen. Bin da nicht so der "Early Adopter" :emoji_slight_smile:

Würd mich interessieren, wie das bzgl. Rohbaukosten gehenüber nem klassischen Fachwerkhaus abschneidet.
 

Holzfummler

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Würd mich interessieren, wie das bzgl. Rohbaukosten gehenüber nem klassischen Fachwerkhaus abschneidet.
Moin,
auf den Seiten bei Kosten standen, glaube ich, so 250 € / m2, ohne "Innen-/Aussenputz.

Hatten wir schonmal hier.
Oh, hatte ich nicht gesehen.
Was ich gut finde, ist, dass nicht Holz aller erste Güte verwendet wird, auch das wird die Kosten überschaubar halten. Vielleicht kann, wer als Bauherr will, auch die Hölzer setzen.
Die Idee, Kantholz so zusammensetzen und mit Dübeln zu halten, ohne Kleber, ist einfach genial.

LG
Thomas
 

Martin03

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Martin03

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Naja, 25 x 25 x 50 wird schon einiges wiegen. Und wenn du davon etliche am Tag verbaust, brauchst du keine Fitness-Abo.
Ja das stimmt, zum Handbetrieb ohne Kran ist das wahrscheinlich sogar die Schmerzgrenze.

mir ging es um den vergleich des Verschnitts zu einer Thoma Wand bei der man auf den m2 Wand eben deutlich weniger Verschnitt hat.

Das System beansprucht für sich ja auch eine gewisse Ökologie, im Bezug auf die Recurcen Ausnutzung sehe ich einfach Thoma im Vorteil...
 

Manohara

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Den TV-Bericht darüber habe ich gerne angesehen und dachte: Interessante Idee und reizvoll, damit zu arbeiten.
Der Entwurf von Häusern hängt ja immer auch mit den Eigenschaften des Baumaterials zusammen. Hier zum Beispiel würde man vermutlich jeden Winkel vermeiden, der nicht 90° hat und vielleicht hat es ja auch Möglichkeiten, die es sonst weniger gibt?

Hier gefragt, was ich davon halte merke ich: Meine Zweifel habe ich schon.
Davon, Holz kurz zu schneiden, halte ich eigentlich auch nicht viel. Kurzes Holz neigt immer dazu, sich zu spalten und viele Fugen sind vorprogrammiert.
Aber vielleicht ist es ja gelungen, dabei ein gutes Verhältnis herzustellen: Nicht zu kurz und die Fugen bleiben klein?
Bei Parkett-Verlegung gibt es ja ähnliche Probleme und das hat schon ein paar hundert Jahre (angeblich seit der Renaissance ... 1530) funktioniert.

Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt und im Prinzip wünsche ich allen mit neuen Ideen Glück und Erfolg.
 

SchweißerSchnitzer

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Ich denke, die kleinen Stücke kommen daher, das sie das so Restholz verwerten. Zumindest beschreiben sie das selbst so
"Auf diese Weise ist es uns möglich, Kalamitätsholz (Schwachholz, Schadholz, Käferholz, etc.) zu einem kreislauffähigen und großvolumig einsetzbaren Baustoff weiterzuverarbeiten"

Hab gerade gesehn, dass die in Tübingen produzieren. Da haben sie ja die passende Kundschaft um sich rum :emoji_wink:
 

brubu

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Hallo
Bei jeder Vollholzbauweise kann für nicht sichtbare Mittellagen oder bei nachträglicher Beplankung minderwertiges Holz verwertet werden.
Davon gibt es mehr als genug. Zuerst alles kleinschneiden um verarbeitet wieder aufzuschichten ist nur gut bei speziellen Bauten wo kein Kran aufgestellt werden kann oder keine normale Zufahrt möglich ist.

Ich beobachte den Holzelementbau schon lange, der ist und bleibt wohl immer teurer als Massivbau. So einfach ist es nicht bis inkl. Installationen alles fertig ist. Eine alteingesessene Holzbaufirma und Schreinerei hat zum reinen Holzbauer mutiert, dann nur noch GU und als GU wieder mehr
Massivbau als Holzbau. Der Wandel hat über Jahrzehnte stattgefunden und zeigt, dass der Holzbau nicht so einfach ist.
Ich möchte kein Holzbau Mehrfamilienhaus wenn ich an die vielen Wasserschäden mit den Billiginstallationen und Geräte denke.
 

isso

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Der Verschnitt ist bei vielen kleinen Teilen immer kleiner als bei weniger großen.

Das lässt sich ganz gut optimieren.

Viele Fugen stimmt natürlich.
 

glenwood25

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.............. wenn ich an die vielen Wasserschäden mit den Billiginstallationen und Geräte denke.

Apropos Wasser.

Wenn es in der Bauphase regnet, muss doch alles abgedeckt werden?
Dann wäre ein "Feierabend" Bau schlecht machbar.

Uns gegenüber baut einer seit 3 Jahren. Ist jetzt an der zweiten Geschoßdecke.
Wenn der seit 3 Jahren alles abdecken müsste............ und dauert sicher noch 2 bis er einzieht.

Gruß
Gerhard
 

brubu

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Apropos Wasser.

Wenn es in der Bauphase regnet, muss doch alles abgedeckt werden?
Dann wäre ein "Feierabend" Bau schlecht machbar.
Ja das ist jeweils der Stress beim Aufrichten, vor dem nächsten Regen muss das Unterdach oder mindestens grosse Planen drauf sein.
Wer lange machen will braucht ein Gerüst mit Notdach.
 

schmuh

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Hallo zusammen,

Ich kann nur dazu raten sich eine Entscheidung für dieses Bausystem aufs Genaueste zu überlegen.
Die angepriesen Vorteile sind bei genauerer Betrachtung keine und erweisen sich in der Praxis eher als Nachteile.
Das ganze Marketing bla bla bla mit tollen Filmchen und einfacher Bauweise kann letztlich nicht darüber hinweg täuschen, dass der Materialaufwand im Vergleich zum Holzrahmenbau immens ist und deutlich teurer kommt. CO2 sparend ist diese Bauweise nicht.
Wie bei anderen Massivholzbausystemen kämpft man mit Anschlussdetails usw. die in der Praxis zwar gelöst werden können aber fehleranfälliger als im Holzrahmenbau sind.
Dass das System auf den ersten Blick einfach und interessant aussieht kann ich verstehen, aber aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich nur dazu raten sich hier nicht blenden zu lassen.
Die Vorgängersysteme vom Erfinder sind vom Markt (aus unterschiedlichen Gründen) verschwunden.
 

schmuh

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Hallo,

mir ist bewusst, dass es seltsam wirkt, wenn sich hier einer anmeldet und rummäckelt.
Zum Hintergrund: Wir haben uns vor einigen Jahren auf das Vorgängersystem vom Erfinder eingelassen, das Ganze endete in einer Katasthrophe. Die Gründe hierfür lagen nicht nur im Bausystem, sondern auch in Mängeln bei der Planung und Ausführung.
Wir haben damals im ARD Ratgeber Bauen einen Bericht über das tolle Bausystem gesehen und waren begeistert. Viele der jetzt bei triqbriq genannten Vorteile wurden damals auch schon angeführt.
In der konkreten Umsetzung gab es dann sehr viele Probleme (nicht alle lagen im Bausystem), Kostensteigerungen und Detailprobleme in der Ausführung, die uns naiv wie wir anfangs waren nicht aufgefallen sind.
Durch den ganzen Prozess habe ich mich als Laie notgedrungen sehr viel mit der Massivholzbauweise beschäftigen müssen und sehe mittlerweile im Vergleich zum Holzrahmenbau keine Vorteile.
Bei korrekter Planung und Ausführung lassen sich mit den verschiedenen Massivholzsystemen sicher funktionierende Gebäude bauen.

Ob dies aber wirklich nachhaltiger oder ökologischer ist sollte vorher genau betrachtet werden. Der Preis für den erhöhten Holzeinsatz sollte ebenso berücksichtigt werden. Und ob das Ganze im Bau im Vergleich zum Holzrahmenbau wirklich Vorteile bringt?
 

Holzfummler

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Moin schmuh,
kannst du auch ein paar konkrete Zahlen liefern?
Was genau waren das für Mängel im Bausystem?
LG
Thomas
 

schmuh

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Unsere Erfahrungen liegen über zehn Jahre zurück, seitdem ist alles sehr viel teurer geworden.
In der Kostenschätzung vom Architekten war der Holzrohbau als eigener Posten aufgeführt. Uns war damals schon klar, dass dies teurer ist als ein Holzständerrohbau. Damals waren dies ca. 35% Mehrkosten.

Die Mängel bei uns bestanden auch aus Planungs- und Ausführungsfehlern, die nicht dem Bausystem an sich angelastet werden können.

Systembedingt gab es diese Probleme:
-eine Massivholzbodenplatte deren Anschlüsse an die Wände nicht luftdicht ausgeführt werden konnten. Bei triqbriq wird dieser Weg zum Glück nicht mehr gegangen und eine 'normale' Gründung auf Betonbodenplatten gewählt.
Die Massivholzbodenplatte war letztlich auch der Grund für die größten Probleme bei unserem Bauvorhaben. (Gründung auf Streifenfundamenten, Kriechkeller, Feuchteprobleme, generelle Luftdichtigkeit.....)

-Probleme in der statischen Berechnung, es konnte nicht einfach irgendein Statiker beauftragt werden, sondern nur jemand der dieses System kannte. Mehrkosten wegen Erdbebenzone.

-Decke war nur als Brettstapeldecke ausführbar und ebenfalls entsprechend teuer.

-Installationsebene war nicht Teil des Wandaufbaus. Kabelverlegung auf den Innenwänden aufwändig.

Wie bereits gesagt bei sorgfältiger Planung- und Ausführung funktionieren die Massivholzbausysteme. Bei uns war dies leider nicht der Fall.

Die beworbenen Vorteile sehe ich im Vergleich zum Holzrahmenbau nicht. Es ist nicht einleuchtend warum ich mehr Holz (damit Mehrkosten) verwenden soll, wenn es im bewärten Holzrahmenbau einfacher geht.

Zum Ressourcenverauch vom Massivholzbau im Vergleich zum Holzrahmenbau gibt's bspw. diesen Artikel:
https://www.dabonline.de/bautechnik...lzrahmenbau-holzbau-material-holzstegtraeger/
 
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brubu

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Wie sagte einmal ein Architekturkritiker, Massivbau wird geplant, ein Holzhaus muss konstruiert werden......................
 

schmuh

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Unser Bauvorhaben war ja mit einem Vorgängersystem, dass nicht in direktem Zusammenhang mit triqbriq steht.
Wie erwähnt gab es bei uns Planungs- und Ausführungsfehler in Verbindung mit systembedingten Mängeln. In der Praxis ist das schwer auseinanderzuhalten.
Ich scheue mich hierzu Fotos einzustellen, weil das zu Missverständnissen führen wird. Auch bin ich mir wegen der rechtlichen Rahmenbedingungen nicht sicher (es gab bei uns Gutachten, Gerichtsverhandlung usw.)
Und ehrlich gesagt haben wir mit der Geschichte auch psychologisch abgeschlossen (das Haus wurde abgebaut und komplett in Holzrahmenbauweise neu errichtet)
 
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