Vorstellung: Tischbandsäge Hema HWS 200 D

HeikeSH

ww-ahorn
Registriert
29. Oktober 2018
Beiträge
109
Ort
Schleswig-Holstein
Hallo zusammen,

als ich neulich erwähnte, dass ich mir eine gebrauchte kleine Tischbandsäge gekauft habe, wurde ich gebeten, sie vorzustellen, was ich hier versuchen möchte.
Allerdings habe ich von Bandsägen überhaupt keine Ahnung, dies ist meine erste und ich kann mich nicht erinnern, jemals an einer Bandsäge gesägt zu haben. Ich kann deshalb keinerlei Vergleich anstellen oder gar ein Urteil abgeben, sondern nur laienhaft beschreiben und berichten, wie ich mit der Säge zurechtgekommen bin.

Eigentlich hatten Pedder und ich uns ja schon für letzten Sonnabend zum Probesägen verabredet. Daraus ist aber nichts geworden, weil der Stecker der Säge nicht an den Anschluss im Keller passte. Den hatte ich mal vor etlichen Jahren legen lassen, bislang aber noch nie benutzt. Also musste erst einmal ein Adapter beschafft werden.

Dann habe ich noch ein paar neue Bänder direkt bei Hema bestellt und bei der Gelegenheit angefragt, ob es für die Säge noch eine Bedienungsanleitung gibt. Zwischen meiner Anfrage und Hemas Antwort lagen genau 34 Minuten und ich erhielt nicht nur eine Antwort, sondern gleich die Anleitung als PDF. Das ist doch mal ein richtig guter Service!

Mittlerweile sind alle Bestellungen eingetroffen, so konnten wir heute mit nagelneuen Bändern loslegen und uns einen ersten Eindruck verschaffen.

Rein äußerlich wirkt die Säge robust, obwohl sie nur 29 kg wiegt.
11 (514x600).jpg 13 (450x600).jpg

Nichts wackelt, nichts verwindet sich. Wenn man die Abdeckung öffnet – dazu muss man drei Rändelmuttern lösen -, sieht man auch, warum das so ist: Der Arm ist innen nicht hohl, sondern mit Verstrebungen ausgesteift.
20 (503x600).jpg

Bei geöffneter Abdeckung ist es nicht möglich, die Maschine einzuschalten, weil an der Abdeckung ein Kontakt befestigt ist, den man beim Öffnen mit herauszieht.
30 (600x450).jpg

Dadurch, dass das Band über drei Rollen läuft, hat man trotz der kleinen Rollendurchmesser eine recht große Schnittbreite von 37 cm.

Die Bandagen bestehen aus Gummi und sind ganz leicht ballig geformt.
50 (600x450).jpg

Die rechte untere Rolle wird über einen Keilriemen angetrieben, den man umlegen kann, um eine andere Bandgeschwindigkeit einzustellen.
60 (600x450).jpg

Das Handrad zum Spannen des oberen Rades befindet sich oben auf der Säge.
70 (450x600).jpg
Eine Anzeige, wie stramm man gespannt hat, gibt es jedoch nicht.

Hinten gibt es eine Rändelschraube, mit der man das obere Rad so kippen kann, dass das Sägeband genau mittig auf der Rolle läuft. Das funktioniert problemlos.

Als erstes haben wir das breiteste Band aufgelegt. Na ja, wirklich breit ist es nicht. Die Säge erlaubt nur Breiten zwischen 6 und 16 Millimetern.
Die Bandführungen sind ganz schlicht konstruiert, funktionieren aber tadellos und sind in der Bedienung völlig unkompliziert.
81 (600x450).jpg 82 (600x496).jpg


Der Tisch stand nicht ganz rechtwinklig zum Band, das lässt sich über eine Schraube, auf der der Tisch aufliegt, regulieren.
91 (450x600).jpg 92 (600x450).jpg


Der Längsanschlag ist sehr schlicht gehalten.

Die Elektrik ist in einem leicht zugänglichen Kästchen sehr übersichtlich angeordnet.
111 (600x450).jpg 112 (600x450).jpg

Der Anschluss für die Staubabsaugung befindet sich unten auf der „falschen“ Seite, weit weg vom Ort der Staubentstehung. Auf dem zweiten Bild ist er rechts unten zu erahnen.
121 (600x450).jpg 20 (503x600).jpg
Das fand ich nicht sehr überzeugend, da werde ich Hand anlegen und versuchen, das zu verbessern.

Ganz fertig waren wir mit dem Einstellen noch nicht, weil das Band zwar genau senkrecht sägt, aber unten eher ins Werkstück greift als oben. Das nehmen wir uns beim nächsten Mal vor. Jetzt wollten wir sie endlich mal anstellen und sägen.

Die Maschine läuft sehr ruhig und auch recht leise. In der Bedienungsanleitung sind als Emissionswerte angegeben 71 dB im Leerlauf und 85 dB beim Sägen. Ein hochkant auf den Sägetisch gestelltes Eurostück vibriert zwar leicht, kippt aber nicht. Pedder hat davon ein Video gemacht, das er im Anschluss an diesen Beitrag zeigt.

Das Probesägen habe ich ihm überlassen – schließlich ist er von uns beiden der Sägenspezialist. Er hat von einem 12 cm hohen Stück Fichte, das ich nicht abgerichtet, sondern einfach von einer gekauften (und leicht verzogenen) Bohle abgesägt hatte, einen ca 1 cm breiten Streifen abgeschnitten. Er hat auch ein paar Bilder gemacht und wird dazu hoffentlich gleich den Probesäge-Bericht übernehmen.

Dann haben wir das 6-mm-Band aufgelegt. Für mein Empfinden ging der Bandwechsel recht flott vonstatten. Allerdings habe ich die Zeit nicht gestoppt und vielleicht täuscht mein Gefühl mich, weil die Zeit zu zweit und mit Gequatsche schnell verging.
Für das Kurvensägen war wieder Pedder zuständig, insoweit verweise ich wieder auf seinen kommenden Bericht.

Im Laufe der Woche wollen wir uns noch einmal treffen für weitere Versuche.
Es gibt also mindestens eine Fortsetzung.

Viele Grüße
Heike
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
8.335
Ort
Ortenberg
Super erster Bericht Heike! Das is schon ein süßes kleines Sägelchen. Die nur 30kg haben mich jetzt schon erst mak gewundert, aber der Einsatzzweck ist ja bei so ner kleinen Säge im Prinzip auch vorgegeben. Die ist nicht da um hochkant aufzusägen. Für feine (Kurven-) Schnitte an nicht zu großen Werkstücken sicher toll.
 

fahe

ww-robinie
Registriert
15. Juni 2011
Beiträge
8.271
Ort
Coswig
...süßes kleines Teil, das tatsächlich wie sehr ungebraucht aussieht.


Edit: Wenn ich mal Zeit habe, könnte ich das ostdeutsche Consumer-Pendant mal aus der Ecke ziehen, putzen und Fotos machen. Da finden sich - abseits davon, dass es ein 2-Rollen-Maschinchen ist - viele Details, die die Kollegen vom VEB Lokomotivbau da 1:1 abgekupfert haben. Einschließlich des Schräubchens zur Festlegung des Nullpunktes des schwenkbaren Tischchens. Bei dem selbst allerdings hat die Mangelwirtschaft voll zugeschlagen, da gab's nur ein Stückchen Pertinax.
 
Zuletzt bearbeitet:

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
9.865
Ort
Kiel
Schon mal das wichtigste und das Video:

IMG_20230408_101039.jpg
(Mein erste Video auf youtube. Geht offenbar nur, wenn man es da kuckt.)

Ich habe tatsächlich nur ein Bild von der Schnittleistung:

IMG_20230408_101818.jpg


Die Schnittleistung reicht Dicke. Aber ich kann mir vorstellen, dass weniger Vorschub und die schneller Stufe besser gewesen wären. Dann wäre das vielleicht noch gerade geworden. Die Bandfürhungen hatten wir bei derm Schnitt fast schon aus dem Spiel genommen, weil es mit Bandführung am Anchlag schlechter schnitt.

Die Laufruhe der kleinen Maschine ist toll. Wahrscheinlich wäre sie noch besser, wenn sie an der Bank befestigt gewesen wäre.

Die Absaugung scheint mir an der völlig falschen Stelle anzusetzen, nämlich am entferntesten Punkt vom Schnitt. Dadurch verteilt sich der Staub ganz gut in der Maschine und auch auf den Rädern. Da fände ich Bürsten nicht schlecht, die die Räder sauber halten. Aber nicht der ganze Staub landet in der Maschine, einiges auch daneben:

IMG_20230408_104204.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Mitglied 30872

Gäste
Danke für die bisherige Darstellung und schön, dass Du die Säge hast. Das Umdrehen des Bandes war dann wohl auch die leichteste Übung.
Wenn ich überlege, wieviel Fässer in diesem Forum schon wegen der Lagerung von Bandsägeführungen verschüttet wurden, scheint Hema ja kein Probiem damit zu haben, sogar eine Rückenrolle mit einem einfachen Kugellager laufen zu lassen. Oder täuscht das auf dem Bild?
 

Evoneos

ww-kirsche
Registriert
7. Februar 2022
Beiträge
153
Ort
Köln
In dem Video sieht es fast so aus, als ob die Bandsäge ein wenig unruhig läuft und das Sägeblatt selbst ohne Belastung leicht nach hinten schlägt. Das kann aber auch täuschen, falls das Handy gewackelt hat, von daher will ich keine Pferde scheu machen. Ich würde mir zumindest mal die Welle mit Lager des oberen Laufrades genauer anschauen (wehe, hier schreit einer nach Messuhr).
Ansonsten ist die Bandsäge echt der Hammer und mein Neid ist Dir gewiss :emoji_thumbsup:
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
9.865
Ort
Kiel
Meine Metabo 0633 hat das auch. Wobei meine Lager....


Insgesamt hat mich die sehr einfache Führung überrascht.
Klötzchenführung mit der Einstellanleitung: Ein Papier dazwischen....

Aber gibt es in der Größe überhaupt bessere Führungen?
 
Zuletzt bearbeitet:

fahe

ww-robinie
Registriert
15. Juni 2011
Beiträge
8.271
Ort
Coswig
Das kann uns sicher @Dietrich erklären.
Solltest Du da nicht drüber stehen?

Die Säge von Heike hat ein bisschen mehr Schnittleistung als eine Laubsäge. Da würde nicht einmal ein völlig ahnungsloser Mitbürger wie ein Ochse gegen das Band drücken, als dass es da einer besonderen Rückenrolle bedürfte. Das weißt Du ja aber selber. Deshalb: Siehe Eingangssatz...:emoji_kissing_heart:
 

Dietrich

ww-robinie
Registriert
18. Januar 2004
Beiträge
6.210
Ort
Taunus
Hallo,

es funktioniert, bei Kurvenschnitten sehr sehr lange, wenn man Schubladenseiten auftrennt muß man ab und an schauen, irgendwann gräbt sich das Band in den Außenring, ist mir bei der 0633 2 Mal passiert, 4 oder 5 mal in 18 Jahren das Lager getauscht, 2 St. kosteten seinerzeit 9 DM.

Zudem braucht so eine einfache Führung wenig Platz.

Gruß Dietrich
 

HeikeSH

ww-ahorn
Registriert
29. Oktober 2018
Beiträge
109
Ort
Schleswig-Holstein
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Kommentare!

... Das Umdrehen des Bandes war dann wohl auch die leichteste Übung. ... Rückenrolle mit einem einfachen Kugellager ...
Ich gestehe, dass ich einen Augenblick ratlos mit dem Band in der Hand dastand, bis ich kapiert habe, dass man es umkrempeln muss.
Und ja, das hat Pedder ja schon geschrieben, die Rückenrolle ist nur ein Kugellager.

In dem Video sieht es fast so aus, als ob die Bandsäge ein wenig unruhig läuft und das Sägeblatt selbst ohne Belastung leicht nach hinten schlägt ...
... Welle mit Lager ...
Du hast ein scharfes Auge! Ich habe mir das eben angesehen, es gibt in der Tat ganz leichte Ausschläge nach hinten.
Deutet das zwangsläufig auf einen Lagerschaden hin? Oder würde das Band auch so laufen, wenn die Bandagen einseitig plattgedrückt wären, weil die Säge jahrelang mit einem nicht-entspannten Sägeband herumstand?
Ich werde das mal weiter im Auge behalten.

Ein ganz kleines bisschen habe ich auch gesägt (für mehr hat die Zeit nicht gelangt), und zwar von abgerichtetem Holz hauchdünne Streifen abgeschnitten. Das Ergebnis fand ich recht beeindruckend (wobei mir, wie eingangs gesagt, der Maßstab fehlt). Weitere Versuche zusammen mit Pedder sollen in den nächsten Tagen erfolgen.

Viele Grüße, Heike
 

Anhänge

  • P1080310 (600x450).jpg
    P1080310 (600x450).jpg
    152,5 KB · Aufrufe: 46
  • P1080313 (600x450).jpg
    P1080313 (600x450).jpg
    138,2 KB · Aufrufe: 46

Mitglied 59145

Gäste
Hallo Heike,

prüf Mal die Schweißstelle. In eingebautem Zustand was gerades an den Bandrücken halten und gucken dass es fluchtet.
 

willyy

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2020
Beiträge
2.834
Ort
Pfaffenhofen (Ilm)
Ben war schneller. Schaut mir auch nach der Schweißstelle aus. Das ist typisch wenn das immer so regelmäßig mit größerem Abstand dazwischen wiederkommt.
Ein Lager würde dauernd vibrieren oder man würde es rattern hören oder sowas.
 
Oben Unten