Volle Auftragsbücher und Fachkräftemangel?

Jette

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Moin,


Das Problem qualifizierte Arbeitskräfte zu bekommen existiert aber nicht nur im Handwerk. Meine Frau ist z.B. Steuerberaterin mit einer eigenen Kanzlei. Und auch in diesem Beruf ist es immer schwerer geworden in den letzten Jahren überhaupt qualifiziertes Personal zu bekommen. Und es wird dort schon überdurchschnittlich bezahlt, es gibt Physiotherapie am Arbeitsplatz, jeden Tag frisches Obst usw.
Ein weiteres Problem sind Azubis. Der Betrieb meiner Frau bildet gerne aus. Nur ist es oftmals so, dass sich junge Leute zwar bewerben und den Vertrag unterschreiben, dann aber die Ausbildung erst gar nicht antreten. Und treten sie dann die Ausbildung an, dann schmeisst der ein oder andere auch gerne mal hin, weil es zu stressig ist arbeiten zu müssen.

Gruß, Roland

Eine Bekannte von mir hat sich für eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten entschieden. Sie hat 5 Bewerbungen geschrieben und wurde auch von allen zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Anschließend hat sie von allen einen Ausbildungsplatz angeboten bekommen und das, obwohl sie die Schule nach der 11. Klasse abgebrochen hat und ihre Noten auch nicht so gut gewesen sind.
 

FredT

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Das mag alles und auch für die benannten Standorte stimmen. Hierzulande sieht es leider ganz anders aus. Abgeranzte Immobilien, abgeranzte Ausrüstung, keine Tarifbindung, absolut grottige Bezahlungen und Arbeitsbedingungen machen, neben einer völlig dezentralen Ausbildung und mickriger Ausbildungsvergütung, das Entscheiden gegen einen Beruf im Handwerk eher leicht. Hinzu kommen auch unklare Zukunftsbedingungen in Betrieben, die demnächst einen Eigentümerwechsel anstehen haben und absolut patriarchalische Leitungsbedingungen. Da wird doch jeder, der es irgend kann, auf sicherere Zukunftsbedingungen zurückgreifen wollen. Nur die wenigsten sind mit dem goldenen Löffel des Juniorchefs geboren worden, und auch selbst wenn, sind das bei o.g. Bedingungen und jahrelangen Investitionsstillständen keine guten Rahmenbedingungen. Fremdübernahmen sind eher nicht die Regel wegen Kenntnis- und Finanzbedingungen. Und derzeitige Insolvenzzahlen sind da auch nicht motivierend, genau sowenig die Aussichten auf Fernmontagen bei Ostlohn. Dies kritisieren übrigens dann vornehmlich die ortsansässigen Betriebe, und mit Recht.
 

wasmachen

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HinternDiwan
Aha.
Und n Studium ist ne Job oder Zukunftgarantie auf irgendwas?

Vll mal nachschauen, wieviel arbeitslose Akademiker es gibt:emoji_grin:.
Oder wieviele da irgendwelche Jobs besetzen, für die n Pflichtschulabschluß ausreicht:emoji_neutral_face:
 

civil engineer

ww-robinie
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Oder wieviele da irgendwelche Jobs besetzen, für die n Pflichtschulabschluß ausreicht:emoji_neutral_face:
Daran sind aber auch die Arbeitgeber nicht ganz unschuldig. In vielen Stellenausschreibungen zu lesen: wir suchen Assitentdings m/w/d (weiß nicht, wie man das heutzutage politisch korrekt benennt) für die Geschäftsleitung. Aufgaben: Reisen planen, Korrespondenz, Kaffee machen, Sie sollten bieten: am liebsten abgeschlossenes Studium der BWL.
 

tiepel

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momentan ungefähr 3350 Euro /brutto verdienen.

Hi,
Ich kann Dich in vielen Punkten verstehen und finde Deine Einstellung auch aller Ehren wert.
Aber mit einem Master-Abschluss und ein paar Jahren Berufserfahrung in der richtigen Branche kannst Du (nahezu) brutto gegen netto tauschen. Wenn man angagiert ist, klappt das auf jeden Fall.
Das ist es, was Dir alle sagen möchten.
Ob man mit einem Job, der einem dann womöglich nicht liegt, glücklich wird, steht auf einem anderen Blatt.
Gruß Reimund
 

Annimi

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Die Anforderungen im Elektro und SHK Gewerk sind an viele deutsche Vorschriften, Systeme und deren Abhängigkeiten gebunden. Ich halte es für schwer vorstellbar diese Aufgaben, welche nicht in Werkstätten erfolgen sondern auf der Baustelle von ausländischen billigeren Arbeitskräften zu erledigen, bzw. ein Outsourcing ist schlicht unmöglich.

In unserer Tages-Zeitung war vor 4Jahren ein Artikel, in dem nur einer die Gesellenprüfung des SHK Handwerks bestand, die anderen sind alle durchgefallen. In Ffm beläuft sich die Monteurstunde auf 56-58€Netto!

Was mir jedoch zufällig aufgefallen ist, in div. fb Gruppen wird offen für poln. Fenster und Türen, Küchen, Schränke geworben. Mir persönlich gefällt das gar nicht! Denn es ist m. M. n. Verbrauchertäuschung wegen mangelnder Haftung.
 

wasmachen

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HinternDiwan
....ICH seh auf den Baustellen viel 'ausländische' Arbeitskräfte..... hin und wieder läufst du lange, bis einer der deutschen Sprache mächtig ist.
Bei irgendwelchen Zusammengehörigkeiten der Auftraggeber findest die Truppen sowieso quer durchs Land dann:emoji_astonished:
Kann mir kaum vorstellen, dass das in Werkstätten getoppt wird.
 

joh.t.

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bei den Zwergen
....ICH seh auf den Baustellen viel 'ausländische' Arbeitskräfte..... hin und wieder läufst du lange, bis einer der deutschen Sprache mächtig ist.
Bei irgendwelchen Zusammengehörigkeiten der Auftraggeber findest die Truppen sowieso quer durchs Land dann:emoji_astonished:
Kann mir kaum vorstellen, dass das in Werkstätten getoppt wird.

Ich bin oft der Einzige Deutschsprechende auf normalen Standardbaustellen.
 

Lucap

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Es gibt keinen Fachkräftemangel. Das ist ganz einfach Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Würde es einen Mangel geben also würde es eine erhöhte Nachfrage geben so würden auch die Löhne steigen. Das tun sie aber nicht. Deshalb gibt es keinen. Würden die Tischlereien besser bezahlen so würden sich auch mehr Leute für den Job melden. Es gibt höchstens ein Mangel an Unterbelichteten die für kleines Geld viel arbeiten aber den Mangel gab es schon vor 10000 Jahren.
 

Colliewood

ww-kastanie
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Es gibt einen inländischen Fachkräftemangel, das ist Tatsache. Aber, es gibt nach wie vor auch den massiven Preiskampf. Die Osteuropäer sind schon lange bei uns und mischen den Markt kräftig auf. Hinzu kommen die Kollegen der Einbau genormter Fertigteile Fraktion. Die Löhne werden meiner Meinung nach nicht steigen so lange der Kunde weiterhin mit einem guten Preis bedient werden kann. Das zum Teil die Qualität miserabel ist, ist dem Kunden in der Regel völlig gleich, so lang er sein kurzfristiges Bedürfnis gestillt bekommt, dann zählt nach wie vor der Preis. Anderseits habe ich auch schon wirklich top Massivholz Türen und Treppen aus Polen gesehen, die stehen einem deutschen Produkt in nichts nach, das konnte sich wirklich sehen lassen.
Das Handwerk ist im Umschwung und diesen wird man auch nicht aufhalten können, warum auch? Ein neuer Maschinenpark um konkurrenzfähig zu sein hilft dagegen auch nicht wirklich, weil die Fixkosten in der Regel massiv steigen. Was hilft, ist sein Image zu fördern, indem man gute pünktliche Arbeit, höflich abliefert. Das hat sich bis jetzt immer bewährt. Das mal einer dabei ist der dies nicht schätzt, kommt vor, aber in der Regel fährt man so sehr gut. Der Preis, das Produkt sowie der Handwerker als Person sind drei verschiedene Dinge die es heißt an den Mann zu bringen. Den meisten Handwerkern ist nicht klar das nicht alles über den Preis geregelt wird, sondern auch über die Verlässlichkeit und dem fachlich authentischen Handwerker als Person.
 
Zuletzt bearbeitet:

FredT

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Fachkräftemangel? Porschemangel!

Sagt mein Nachbar, der dringend seit langem einen Porsche für unter 10000€ sucht... und keinen bekommen kann.

Und ja, höfliche, fachlich fundierte, zeitgenaue Leistung wird auch und/oder immer noch geschätzt.
 

ChrisOL

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In Polen und Tschechien steigen die Löhne aber auch rasant. Die Auftragslage ist gut die Konjunktur boomt, die werden auch nicht mehr jeden Niedrigpreis anbieten müssen oder können.
 

zündapp

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Naja, es gibt ziemlich viele Dinge, die von Politikern oder von politiknahen "Wirtschaftsinstituten" oder "Meinungsforschungsinstituten" oder "Think-Tanks" oder "TV-Experten" herbeigeredet werden, aus welchen Gründen auch immer. Den "Fachkräftemangel" habe ich da stark im Verdacht aus Gründen meiner persönlichen Beobachtung.
Einen Überschuss, dass man jede Stelle zu jeder Bezahlung mehrfach besetzen könnte, haben wir allerdings auch nicht, das ist vorbei. Aber das alleine ist noch kein Mangel. Nur für einige ein wünschenswerter Zustand den sie sich zurückwünschen (für mich nicht). Zur Zeit werden immer noch jede Menge befristete Jobs sehr gut besetzt, obwohl kaum jemand wirklich gerne befristet arbeiten möchte. Bei echtem Mangel gäbe es zum Beispiel auch kaum noch "Leiharbeiter". Gibts aber noch.

Gruß

Zündapp
 

predatorklein

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Moin

In Polen und Tschechien steigen die Löhne aber auch rasant. Die Auftragslage ist gut die Konjunktur boomt, die werden auch nicht mehr jeden Niedrigpreis anbieten müssen oder können.

Dahinter stehen aber schon Rumänen und Bulgaren bereit :emoji_frowning2:

Selbst erlebt , als der Architekt mit seinem ( wirklich guten ) polnischen Fliesenleger Ärger hatte .
Dem hat er nämlich knallhart gesagt , daß er schon einen Bulgaren im Auge hat , der für noch weniger Geld arbeitet .

Und zum Thema Fachkräftemangel kann ich nur für das Schreinerhandwerk sprechen .

Im Rhein / Neckar Raum ist es so gut wie unmöglich , momentan einen guten Schreiner zu kriegen .
Hauptproblem ist die Qualifikation , an zweiter Stelle folgt die Bezahlung .

Gleiches gilt für Jungs aus der G / W Branche .

Gruß
 

FredT

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M.M. nach ein künstliches Problem der Arbeitsverwaltung mit ihren "Normen", nach denen dann eine mangel vorliegt, wenn nicht mindestens auf jede freie Stelle 5 geeignete Bewerber mit gleicher Qualifikation verfügbar sind. Und nein, da wird dann auch noch streng hierarchisch nach Kümmelspalterprinzipien ausgewählt, ob der jeweilige kollege auch 100pro in das Sozial- und Altersraster hineinpaßt. wer nicht von vornherein sofort für mindestens 5 Jahre einsetzbar ist, was älter An dann schon einschränkt, wird nicht berücksichtigt. Gleiches gilt für sofortige Verfügbarkeit ohne Probe- und Einarbeitungszeit. Ebenso darf es keinen wie auch immer gearteten Fort- und Weiterbildungsrückstau geben. Damit verbaut man sich sofort die Möglichkeit, interessierte und willige Kollegen, die noch was lernen wollen ("aber bitte nicht bei mir und auf meine Kosten") einzustellen. Das sind übrigens alles Eigenerfahrungen der letzten Jahre, auch auf Telefonnachfrage wegen fehlender Rückmeldungen.
Andersherum konnte ich auch beobachten, daß die gleiche Stelle immer wieder im Abstand als "offen" auftauchte. Nachtigall...?
 

Annimi

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Es ist doch schon lange Usus, dass die Bereiche welche nicht offiziell werben dürfen über Stellenanzeigen versuchen sich in Erinnerung zu rufen.

Jedes Jahr zum Semesterende, ob Ende Februar oder Ende Juli, sprießen die Stellenangebote der Architekturbüros nur so aus den Zeitungen. Oder die Heilberufe suchen mal wieder Praxisangestellte, weil sie sich angeblich vergrößern. Rechtsanwälte, Steuerberater, Notare geben in großen Anzeigen bekannt, welcher Kollege nun eine weitere Fachzulassung erhält. Als ob Bewerber für diese Branchen eine einfache Tagszeitung wählen würden für ein Stellenangebot?!
Besonders interessant wird es wenn man sich die Namen der Büros, Praxen, Kanzleien, mal notiert. Dann fällt auf, dass die auf den Websiten die Auskunft zu den Mitarbeitern gar nicht oder extrem dürftig ist. Denn irgendwann wird es peinlich wenn man Personal weder erhält oder es nicht halten kann.

Der angebliche Fachkräftemangel liegt meiner Meinung daran, daß die Löhne hier es nicht hergeben den innerdeutschen Binnenmarkt gesund zu halten. Es wird zuviel Plastik- und Müll, Schrott improtiert, sodaß die Wertschöpfung kaum noch stattfindet. Es fließen zu viele Gelder ins Ausland und zu wenig bleibt hier.
 

civil engineer

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Jedes Jahr zum Semesterende, ob Ende Februar oder Ende Juli, sprießen die Stellenangebote der Architekturbüros nur so aus den Zeitungen.
Denn irgendwann wird es peinlich wenn man Personal weder erhält oder es nicht halten kann.

Hat meiner Meinung nach mehrere Gründe:
a) Gerade in Architekturbüros wird für Absolventen halt bloß ein Butterbrot bezahlt, wenn man sich so umhört. Wenn da die Eltern oder das Amt nicht zuschießen, muss der Nachwuchs in Großstätten unter der Brücke schlafen oder von Papiersuppe leben - entweder Wohnen oder Essen.
b) Die großen Büros hocken die Absolventen an einen Schreibtisch und lassen sie dann 2 Jahre immer das gleiche Fassadendetail zeichnen. Kein Wunder wenn die dann wechseln.
c) Auf der anderen Seite: So ein Bub oder Mädel mit Abitur (18 Jahre alt) und Bachelorstudium (22-23 Jahre alt) ist nix anderes wie ein Azubi im ersten Lehrjahr. Dem würde ich auch bloß ein Butterbrot zahlen, bis mal ein paar strenge Winter rum sind.
 

Annimi

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Architekturbüros wird für Absolventen halt bloß ein Butterbrot bezahlt..
Korrektur: Absolventenausbeutung um sich selbst über Wasser zu halt (Eigenerfahrung als AN 2008 ) und Berichte von vielen Kollegen, die immer wieder die Leute neu anlernen mußten.
Die großen Büros hocken die Absolventen an einen Schreibtisch und lassen sie dann 2 Jahre immer das gleiche Fassadendetail zeichnen.
Hä, das ist aber ein teures Detail! Das zeichnet man nur ein mal, macht daraus ein Symbol und stempelt es bei Bedarf auf den Plan. Oje, wenn ich bedenke wie oft ich Schubladen benutze. 'Ich müßte die Blum's immer wieder zeichnen nur um die optimale Schrankausbeute und Kastenhöhe mit der Frontansicht auszumitteln, wäre ich mit 60 noch nicht fertig!' *lol*. Also bitte, man kann auch 5mal um den Pudding laufen.
Jo, wer denkt stört den Ablauf *Augenroll-patsch-an-Stirn* ergo Absolventenausbeute, Zeitarbeiterausbeute, billige-EU-Fachkräfte-Ausbeute, Inderausbeute (größte Gruppe der Greenkartempfänger).....
So ein Bub oder Mädel mit Abitur (18 Jahre alt) und Bachelorstudium (22-23 Jahre alt) ist nix anderes wie ein Azubi im ersten Lehrjahr.
Tja, die Hochschulreform ist die Volksverar.che schlechthin. Nur frage ich mich ob der heutige Meistertitel das auch noch wert ist, wenn die direkt nach der Lehre den Kurs belegen?!

Finde es ja immer interessant was das Internet für Informationen bietet und welche Interessensgruppen hinter solchen Portalen stehen :emoji_wink:

https://www.gehaltsvergleich.com/gehalt/Tischler-Tischlerin

http://sb-gehalts-check.de/lohn_geh...+1&beruf_leistung=4&beruf_geschlecht=weiblich

Ohne Tarifbindungspflicht wie in Österreich schießen wir uns hier alle selbst ins Knie!
 

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Hi,
Ich kann Dich in vielen Punkten verstehen und finde Deine Einstellung auch aller Ehren wert.
Aber mit einem Master-Abschluss und ein paar Jahren Berufserfahrung in der richtigen Branche kannst Du (nahezu) brutto gegen netto tauschen. Wenn man angagiert ist, klappt das auf jeden Fall.
Das ist es, was Dir alle sagen möchten.
Ob man mit einem Job, der einem dann womöglich nicht liegt, glücklich wird, steht auf einem anderen Blatt.
Gruß Reimund
das ist schlicht falsch. nur die großen buden zahlen topgehälter. in einer kleinen firma hat noch kein angestellter ing wirklich gut verdient. und wenn, dann muss man den stundensatz anrechnen und nicht den monats oder jahressatz. 5000€ brutto im monat klingen toll, sind aber wertlos, wenn man 60stundenwoche hat.
 

Georg L.

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5000€ brutto im monat klingen toll, sind aber wertlos, wenn man 60stundenwoche hat.
Eben, aber komischerweise finden viele die in so einer Situation sind das ganze sogar noch toll, was sie doch für ein top-Gehalt haben.
Da halte ich es lieber so wie vor vielen Jahren bei meiner ersten Arbeitsstelle mal ein langjähriger Mitarbeiter gemeint hatte: Jungs merkt euch immer, eine Gehaltserhöhung ist nur dann eine Gehaltserhöhung, wenn man nicht mehr dafür arbeiten muss.:emoji_grin::emoji_grin:
 

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deshalb rechne ich auch als ing (der immer jahresgehälter angibt) alles auf die stunde um. denn nur das ist vergleichbar. oder wie sagt mein kumpel: jeder prostetuiert sich. die bekannten damen machens im liegen, die im büro im sitzen und die handwerker im stehen. aber jeder opfert seine lebenszeit gegen geld. die lebenszeit kann man sehr gut in stunden fassen (auch wenn keiner weiß, wieviel er noch hat), also wird pro zeiteinheit (stunde) abgerechnet.

wenn ihr überstunden macht, müßtet ihr für je 7 tage an überstunden (also ~56stunden) 1 tag mehr urlaub bekommen, bzw ausgezahlt bekommen. denn für die ersten ~210 tage arbeit (typische anzahl arbeitstage im jahr) gibts auch 30tage urlaub.
 

Markus1204

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c) Auf der anderen Seite: So ein Bub oder Mädel mit Abitur (18 Jahre alt) und Bachelorstudium (22-23 Jahre alt) ist nix anderes wie ein Azubi im ersten Lehrjahr. Dem würde ich auch bloß ein Butterbrot zahlen, bis mal ein paar strenge Winter rum sind.

Das ist, mit Verlaub, ganz ganz großer Quatsch. Sicherlich ist man direkt nach einem Studium ein Berufseinsteiger. So wie am Anfang einer Ausbildung auch. Aber es gibt mittlerweile nicht mehr nur Studium ODER Ausbildung. Dieses schwarz-weiß denken ist in der heutigen Zeit schlicht falsch. Immer mehr Firmen bieten ein duales oder praxisintegriertes Studium an. Sprich man sammelt schon während des Studiums reichlich Berufserfahrung. So hatte ich nach meinem BA-Abschluss während des Studium insgesamt 1,5 bis 2 Jahre Berufserfahrung gesammelt.


das ist schlicht falsch. nur die großen buden zahlen topgehälter. in einer kleinen firma hat noch kein angestellter ing wirklich gut verdient. und wenn, dann muss man den stundensatz anrechnen und nicht den monats oder jahressatz. 5000€ brutto im monat klingen toll, sind aber wertlos, wenn man 60stundenwoche hat.

Das ist ein sehr gutes Beispiel. Ich hatte direkt nach meinen Studium ein Angebot für eine Stelle als Vertriebsing. mit 60.000€ Jahresgehalt, bei 55-60h Wochenarbeitszeit. Aktuell verdiene ich zwar keine 60.000€ aber denooch pro h mehr als beim angebotenen Job. Ich denke dennoch, dass man als Akademiker langfristig deutlich mehr verdienen kann als z.B. ein Industriekaufmann. Natürlich muss man dafür aber auch mehr leisten und mehr Verantwortung tragen.
Beste Beispiel ist eine Kollegin von mir:
Sie ist ebenso Wirt. Ing. und hat eine Sachbearbeiterstelle im Einkauf. Sie war zwar 2 Jahre vor mir fertig aber verdient deutlich weniger als ich, da ihr Gehalt an das in Ihrem Team angelehnt ist. Sie beschwert sich oft, dass Sie für einen Wirt. Ing. viel zu wenig verdient ist aber zu bequem sich einen neuen Job zu suchen. Aus meiner Sicht gehören da immer zwei Seiten zu: die Eine die zu geringe Löhne zahlt und die andere, die zu geringe Löhne akzeptiert.
 
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