Bin da auch gleicher Meinung wie
@VENEREA
Man kann schon ohne Breitband Arbeiten, aber zeitgemäss ist das halt eher nicht mehr.
Ich mache viel mit Furnier und HPL, und da ist ein Arbeiten ohne BBS einfach nicht möglich. Zahlt doch keiner den Aufwand wenn alles auf 10tel genau bündig gemacht werden muss. Egal ob ich mit der Kantenpresse oder der KAM die Massivkanten anfahre, es muss schnell gehen und perfekt bündig und sauber ist das direkt nach dem anleimen noch nicht. Und die meisten Platten die man erhält sind ohne kalibrieren sowieso nicht eben genug, abgesehen davon ist es fachlich auch nicht richtig, da sind Kürschner vorprogrammiert. Platten können auch Reste von Trennmittel aus der Produktion drauf haben. All das setzt schonmal eine präzise und leistungsfähige BBS voraus, idealerweise so breit wie die Presse ist, dann kann man das richtig ausnutzen. Auch nach dem furnieren geht es weiter, so eine Schrankfront ist mit je einem Durchgang pro Seite fertig, macht rund eine Minute Schleifzeit pro Teil. Möchte nicht wissen wie lange man mit der Langband an einer 2000x600mm Schrankfront schleift, dazu evtl. noch mit Bandwechsel. Zudem ist es heutzutage wichtig dass man prozesssicher und wiederholgenau arbeiten kann. Und dazu zählt einen mit Muskelkraft bedienter Schleifschuh definitiv nicht.
Auch beim Massivholz verleimen verzichte ich eigentlich immer auf Positionierhilfen, ich spanne oft nicht mal eine Latte drüber beim Platten verleimen. Ein paar Zwingen zum bündig drücken und gut ists. Den Rest besorgt die BBS dann schon. Zeitersparnis ist so schonmal 20-30%.
Das mit dem Dickenhobel sehe ich wie
@VENEREA oder
@predatorklein. Meiner (Kölle DH50) könnte zwar perfekt hobeln, aber dazu wäre wieder Zeit zum perfekten sortieren, einem "Schlichtgang" und viele Sätze Tersa notwendig. Will ich das? Nein, meist sind die Messer nicht mehr perfekt und auf den Faserverlauf schau ich bei 100 Teilen oder mehr auch nur ungefähr. Wenn da Ausrisse sind ist mir das mehrheitlich egal, die BBS richtet das dann schon, auch bei schwierigstem Faserverlauf.
Auch Leistenware, Friese, Bretter usw. sind doch ohne Breitband nur sehr zeitintensiv und fehleranfällig schleifbar. Wenn mir einer Leisten an der KSM schleift, dann sind die 20 Leisten nachher auf jeden Fall alle unterschiedlich dick und breit. Und wenn es nur 3-5 Zehntel Differenzen sind. Wenn da noch ein Profil dran kommt, dann passt das bei der Einen, aber bei der Anderen wieder nicht. Und genau solche Unsicherheiten und Fehler kann sich niemand mehr leisten.
Grüsse David