Zwei alte Holztische wieder aufbereiten – aber wie?

RäuberHolzenkopf

ww-pappel
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Liebes Forum,

neue Wohnung, neue Holztische, neues Projekt!

Wie ihr an den angehängten Bildern sehen könnt, handelt es sich um zwei alte Holztische auf denen sehr leicht Wasserflecken entstehen, wenn man ein nasses Glas ö.ä. abstellt.

Ich bin ganz neu im Holz-Gewerbe, deswegen brauche ich eure Hilfe und habe folgende Fragen:

Wie bestimme ich, ob die Tische geölt, lackiert oder gewachst sind?

Welches Mittel soll ich beim hellen Tisch und welches beim dunklen Tisch verwenden?

Mein Plan war es die Tische mit 230er Schleifpapier entlang der Maserung abzuschleifen und dann Pflegeöl von Contura zwei Mal aufzutragen. Wäre das eine gute Option?

Danke schonmal und viele Grüße!

Euer Räuber Holzenkopf
 

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Fiamingu

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Ui, furnierte Oberflächen......
Delikat zu schleifen, da bist du sehr schnell durch das Furnier durch.
Ich denk mal das der Lack durch ist. Mit einer scharfen Ziehklinge und
Schliff per Hand von 120 über 180 zu 240er Korn zuerst den Lack mit
der Ziehklinge abziehen und dann schleifen. Nach dem schleifen würde
ich wieder zu einem Lösemittel basiertem Lack greifen. Der ist einfach
robuster. Ist keine einfache Arbeit, selbst der Profi geht da mit Vorsicht
dran.
 

RäuberHolzenkopf

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Kennst du einen Weg, der das komplette Abschleifen umgeht?
Gibt es vielleicht die Möglichkeit den Tisch ohne Abschliff neu zu versiegeln, dass nicht noch mehr Flecken entstehen?

Vielleicht mit so einem Mittel die Flecken entfernen und danach so ein Spray benutzen?
 

Johannes

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Hallo,
die Idee mit dem Grauweg könnte funktionieren.
Ich würde einen Tisch erst mit Spiritus abwischen, dann Grauweg aufsprühen. Wenn es funktioniert, kannst du hartneckige Stellen auch 2 oder 3mal einsprühen. Dann leicht von Hand anschleifen und lackieren. Allerdings befürchte ich, daß es mit dem Lack aus der Sprühdose nicht gut funktionieren wird, da kommt zu wenig raus.

Es grüßt Johannes
 

RäuberHolzenkopf

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Die Frage ist, was das für ein Lack ist?
Ich schließe mich Fiamingu an.

Kann man das irgendwie herausfinden?

Können Schäden hinterlassen werden, wenn ich dieses "Grauweg" auftrage und es der "falsche" Lack ist?

Hallo,
die Idee mit dem Grauweg könnte funktionieren.
Ich würde einen Tisch erst mit Spiritus abwischen, dann Grauweg aufsprühen. Wenn es funktioniert, kannst du hartneckige Stellen auch 2 oder 3mal einsprühen. Dann leicht von Hand anschleifen und lackieren. Allerdings befürchte ich, daß es mit dem Lack aus der Sprühdose nicht gut funktionieren wird, da kommt zu wenig raus.

Es grüßt Johannes

Vielen Dank für deine Meinung!

Welche Körnung des Schleifpapiers würdest du verwenden?

Und welches Lack würdest du empfehlen - kann da das selbe für beide Tische genommen werden? Klarlack?

Ich habe nur bedenken, dass wenn ich den Tisch schleife die Furnierung kaputt geht.
 

seschmi

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So etwas immer erst an einer unauffälligen Stelle ausprobieren (zB Unterseite oder Innenseite der Tischbeine).

Das Grauweg basiert auf Nitroverdünnung - die löst den Lack an, dadurch verläuft der wieder, eingeschlossene Luftblasen gehen raus und es sieht wieder glatt aus. Ob es Nitrolack ist (der von Nitroverdünnung angelöst wird), kann man mit Nitroverdünnung testen: An unauffälliger Stelle mit einem Lappen etwas auftragen, und schauen, ob sich der Lack anlösen lässt.
 

Mathis

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Können Schäden hinterlassen werden, wenn ich dieses "Grauweg" auftrage und es der "falsche" Lack ist?
Nein, sicher nicht. Ich gehe auch von NC-Lack aus, der sich sehr gut regenerieren lässt.
Wenn Grauweg funktioniert, unbedingt professionell mit idealerweise NC-Lack satt überlackieren.
Wenn Grauweg nicht funktioniert, passiert dem Lack nichts, dann ist aber wohl abbeizen und komplett neuer Aufbau eines modernen Lacks angesagt.
 

Holzsinn

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Da ich freundlicherweise von Holzenkopf eingeladen wurde, auch meinen Senf dazu zu geben, tue ich das hiermit: ich schließe mich den Ausführungen aller meiner Vorschreiber an, gebe aber noch einen zusätzlichen Tipp: wer so etwas noch nie repariert hat, sollte sich erst mal grundsätzlich mit dem Thema Lack und Furnier beschäftigen. Das könnte so aussehen, dass du mal eine Furnierplatte lackierst, am besten mit einem Nitrolack (NC), dann ein Wasserglas drauf stehen lässt oder sonstwie Flecken erzeugst und dann an deren Beseitigung experimentierst.
Um solche Fehlstellen reparieren zu können, braucht es ein wenig grundsätzliches Verständnis der Materie und ein paar Vorübungen.
Nix für ungut! Aber man kann auch keinen Kuchen backen, wenn man nicht weß, wie man einen Teig herstellt - um nur mal ein Beispiel aus dem Küchenbereich zu bemühen.

Melanie
www.holz-sinn.de
 

bello

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Ich sehe die Fallstricke ebenso wie @Fiamingu und @joh.t. im Durchschleifen des Furniers (eigene böse Erfahrung). Wahrscheinlich würde ich auch Grauweg versuchen, diese Stellen dann sehr vorsichtig schleifen und die übrige Fläche nur leicht mit 220-240er Papier anschleifen.
Falls Du danach selbst lackieren möchtest, wirst Du wahrscheinlich zur Rolle greifen müssen. Ich würde im Fachhandel einen lösemittelhaltigen Klarlack und dazu passende Verdünnung kaufen und dann in mehreren Durchgängen sehr dünn den Lack auftragen und nach dem ersten und vielleicht auch zweiten Auftrag mit 240er Papier zwischenschleifen. Um Ansätze beim Lackieren zu vermeiden würde ich eine hochwertige Walze wie Friess MagicCrator oder etwas von Storch verwenden.
Eine Lackalternative wäre von Clou ein Nitro-Streichmattlack https://www.clou-shop.eu/files/Nitro-Streichmattlacke.pdf

Gruß
 
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