Zulagen für Leimholz

de_max89

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Guten Abend zusammen!

Was nutzt Ihr als Zulagen für die Leimholzherstellung? Ich habe öfters das Problem das sich die einzelnen Lamellen in der Höhe gegeneinander verschieben und spürbare Absätze entstehen.

Früher habe ich mal versuchsweise Lamellos gesetzt, dauert aber lange und so richtig ist es das auch nicht.
gehobelte Zulagen aus Massivholz wurden mit der Zeit krumm.
Abschnitte von Plattenware erzeugten nicht den gewünschten Effekt.

Müsste ich mehrere Streifen Plattenware zu einer breiten Zulage verleimen?

Meine nächste Idee wäre jetzt Aluprofile zu verwenden. Hat damit jemand Erfahrung?
Bin für jeden Tip dankbar!

Gruß Max
 

Clemens J.

ww-robinie
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Hallo,

Ich gehe bei breiten Brettflächen wie folgt vor. Da mir nur eine 26 cm breite Hobelmaschine zur Verfügung steht, leime ich nach Anrichten und Dickenhobeln mit ca. 2 mm Übermaß Streifen bis ca.25 cm zusammen. Diese werden danach noch einmal rein abgedichtet auf Enddicke gehobelt und dann verleimt. So hat man bei einer 60 cm breiten Schrankseite nur noch zwei Leimfugen, die eigentlich recht gut zu händeln sind.

Grüße Clemens
 

holz2006

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Hallo,
so wie Clemens das beschreibt handhabe ich es auch.
Als Zulage zum Niederhalten hab ich mir ein paar T-Profile aus 20 mm Multiplex Birke
gemacht. Den unteren Schenkel 50 mm breit da passt dann genau das handelsübliche
Paketband drauf, (gegen Ankleben). Den oberen senkrechten Schenkel hab ich 60 mm gemacht und von unten geschraubt und verleimt.
Die Teile sind schon recht lange in Gebrauch und immer noch exakt gerade.
Ist vielleicht etwas günstiger wie Aluprofil.

Gruß Axel
 

Friederich

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gehobelte Zulagen aus Massivholz wurden mit der Zeit krumm.
Abschnitte von Plattenware erzeugten nicht den gewünschten Effekt.
Hallo Max,
das kann ich nicht nachvollziehen.
Ca. 5 cm breite Streifen aus beschichtetem Plattenmaterial, ober- und unterseits quer zu den Fugen gelegt , Zwinge (kleine genügt) genau auf die Fuge gesetzt, sollte einen Absatz doch zuverlässig verhindern?
 

Dietrich

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Hallo,

ein Verleimprofil auch Kronenfuge genannt verhindert sehr sicher Versätze, allerdings muß der Fräser auf der Tischfräse sehr gut eingestellt sein.

Gruß Dietrich
 

de_max89

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Vielen Dank für die guten Vorschläge bisher.

@Friedrich: Ich hatte als Plattenmaterial günstige Siebdruck (Malaysia) verwendet. In der Festigkeit nicht zu Vergleichen mit den üblichen Siebdruck Platten. Möglich, dass es daran lag.

Ich werde nochmal andere Platten probieren. Wahrscheinlich werde ich auch mal Multiplex probieren
 

yoghurt

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Hallo,
wenn die Massivholz-Zulagen krumm werden ist das doch perfekt. Jeweils die konvexe Seite zum Werkstück drehen und der Pressdruck ist auch in der Mitte der Platte zu erreichen.
 

AhornBay

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Schönen guten Morgen,

ich nutze als Zulage seit Jahren Reststücke einer beschichteten Multiplexplatte, die damals vom Bau meiner Werkstatt Hängeschränke übrig geblieben sind. Die sind ca. 25 mm stark und 5 cm breit - in diversen Längen.

Gegen den Versatz bei der Leimholzholz Herstellung kannst Du
- auf die Fugen am Rand eine Zwinge setzen
- eine Zulage quer zu den Brettern legen (bei mir nehme ich sie hochkant zur Brett Richtung, da die dann nicht so nachgeben)
- Lamello/Domino/Rundstäbe setzen
- "angemessenen" Druck bei den Zwingen (zuviel kann das schöne Ergebnis wieder "ver-zwingen" :emoji_slight_smile: ).

Mit dem Verleimfräser habe - ich - keine guten Erfahrungen gemacht. Mir ist diese Einstellerei zu fummelig. Am Ende ist dann doch irgendwo noch ein "Tal" in der Fuge und die Leimfuge würde nicht dicht werden. Das macht mich kirre und so füge ich bei "wichtigem" Leimholz lieber per Hand.

Wie ich Leimholz herstelle ist auf dem Blog zu finden; z. B. hier: https://holzwerkstattblog.com/projekte/projekte-aus-dem-jahr-2016/bar-hocker/1-teil-aushobeln-verleimen-der-sitzflaeche/

Herzliche Grüße

Tom
 

IngoS

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Mit dem Verleimfräser habe - ich - keine guten Erfahrungen gemacht. Mir ist diese Einstellerei zu fummelig. Am Ende ist dann doch irgendwo noch ein "Tal" in der Fuge und die Leimfuge würde nicht dicht werden. Das macht mich kirre und so füge ich bei "wichtigem" Leimholz lieber per Hand.
Tom

Hallo Tom,

Die Einstellung des Fräsers ist eigentlich recht einfach.
Fräserbreite minus Holzdicke durch zwei plus Holzdicke = Einstellhöhe über Tisch.

Beispiel:
Fräser 50mm, Holzdicke 30mm
50mm - 30mm = 20mm : 2 =10mm +30mm = 40mm

Beim Fräsen etwas mehr als die Zahntiefe abnehmen bei mir 5mm Zahn, Einstellung 5,5mm.
Dann sauber am Anschlag entlangschieben. Ist die Fügekante gerade, wird auch die Fräsung gerade.

Hier fräse ich Verleimprofil für eine Tischplatte.

https://youtu.be/u4SJrUb_fgY?t=141

Gruß

Ingo
 

Dietrich

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Hallo Tom,

Zeitdruck ist bei Einstellungen nie gut.
Aber eigentlich geht es so ganz gut:

Fräser per Augenmaß mittig aufs Holz positionieren, ein Meterstück vom dickengehobelten Holz 10-15 cm weit fräsen, gefrästes Stück ablängen und in der Hälfte nochmal teilen, verdrehen und zusammendrücken mit einer Zwinge.
Den vorhandenen Überstand mit dem Meßschieber ermitteln und genau um die Hälfte dieses Maßes die Spindel verstellen, dann Vorschub einrichten und fräsen.

Gruß Dietrich
 

Nordheide

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Moin Max,

wen du oft Leimholz benötigst kauf dir meinetwegen einen Verleimfräser.
Beruflich noch privat habe ich keinen gebraucht.
Und wenn die Lamellos schon zu aufwändig sind brauchst du auch keinen speziellen Fräser.
Meine Meinung.
Versuche das Verleimen deiner Lamellen so einfach wie möglich zu halten.
Zwingen,Knechte,Hartholzzulagen,Leim und Papier haben bisher gereicht.

Sonderfälle kamen auf eine Vorrichtung mit Stahl H-Profilen,Spindel und verstellbarem Widerlager.

Und warum hobelst du deinen krummen Massivholz-Zulagen nicht gerade?

Gruß und gutes gelingen.
 

AhornBay

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Hallo Ingo & Dietrich,

Danke für Euere Tips. Womöglich sollte ich den Verleimfräser doch mal wieder rausholen? Hört sich nicht nach Rakentenwissenschaft an.

Herzliche Grüße aus München - wo es endlich anfängt, zu schneien

Tom

.... und nun wieder ab in die Werkstatt :emoji_slight_smile:
 

Mitglied 30872

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Hallo Ingo & Dietrich,

Danke für Euere Tips. Womöglich sollte ich den Verleimfräser doch mal wieder rausholen? Hört sich nicht nach RakentenwissenschafT an ...

Nein Tom, ist es auch nicht. Bei der Leimholzherstellung macht sich an der Fräse auch der Vorschubapparat ganz gut. Damit hast Du gleichmäßigen Andruck und ein gleichmäßiges Fräsbild. Allerdings habe ich mit einem Uni-Fräskopf mit den entsprechenden Messern dennoch das Problem eines leichten Versatzes, auch wenn die Fräserhöhe perfekt eingestellt ist. Das liegt aber mglw. an den Messern.
Wenn die Fräse nicht nutzbar ist, nehme ich auch die Lamello.
 

Holz-Fritze

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Ich nutze für die Zulagen Alu Rechteckrohr. Mal im Netz nach Firmen suchen die Aluprofile verarbeiten. Da fallen immer Reste an welche man für ein paar Euros haben kann.
 

de_max89

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Klasse vielen Dank für Eure Antworten.

Auf die Idee, die jeweils Konvexe Seite zu verwenden,
bin ich natürlich nicht gekommen:eek::emoji_grin: Hatte mich immer auf die eine mit Klebeband bestückte Seite versteift.

Habe heute nochmal ordentliche Zulagen aus Buchenholz hergestellt.
Beide Seiten mit Klebeband ausgestattet. Jetzt ist es egal wenn die sich bisschen werfen. Danke für den Gedankenanstoß:emoji_slight_smile:
 

WoodyAlan

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Hi Max,

bzgl. der Zulagen...Ich nutze seit einiger Zeit sog. 4-way-pressure-clamps.
Ich kann dir die nur empfehlen, ich bin sehr zufrieden damit.
Ich hab die mir auf Eschen-Kanthölzer geschraubt. kein Stress mehr beim verleimen, anlegen, zusammenkurbeln, fertig. Keine Überstände (sofern die Kanteln gut abgerichtet sind). Ich hab die Eschenkanteln gut dimensioniert. Wenn die sich etwas in die "falsche" Richtung wölben, einfach mitm Handhobel etwas drüber gehen und leicht konvex hobeln.

Damals gabs die leider nicht in DE, hab sie bei nem französischem Shop erworben und sind jeden Euro wert (nochmals Danke nach Korsika fürs übersetzen:emoji_grin:!).

Viele Grüße
Markus
 

kobalt

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Fräserbreite minus Holzdicke durch zwei plus Holzdicke = Einstellhöhe über Tisch.

Beispiel:
Fräser 50mm, Holzdicke 30mm
50mm - 30mm = 20mm : 2 =10mm +30mm = 40mm
Oder einfacher:
(Fräser + Holzdicke) : 2 = Höhe über Tisch

Ist mathematisch das gleiche, nur umgestellt.

Gruß Kai
 

ukunz

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Habe selbst die Scheppach, gibt es manchmal auch günstiger. Sie sind original zu teuer. Dennoch hatte ich auch immer kleine Stufen, die nicht weggepresst wurden. Ich mache seit einer Zeit daher immer Kronenfugen - damit werden die Platten deutlich besser. Lamellos sind auch möglich aber ungünstig wenn man beim spägteren Auftrennen einen solchen trifft. Dann sieht die stelle einfach unsauber aus.
 

WoodyAlan

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Wie gesagt in DE hab ich die damals auch nirgends gefunden. Ich hab in Frankreich bei HM-Diffusion bestellt. Minimalen Versatz hab ich auch ab und an, aber wenn dann so minimal dass es beim anschließenden schleifen ohne Mehraufwand zu korrigieren is. Wichtig ist nur das zeitnahe verleimen direkt nach dem hobeln.

Gruß Markus
 

Mitglied 30872

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..Ich mache seit einer Zeit daher immer Kronenfugen - damit werden die Platten deutlich besser. ...

Deutlich besser, aber wird das bei Dir perfekt, oder hast Du da auch zuweilen noch ein Zehntel Überstand?
Mit der Lamello muss man schon acht geben. Ich setze die natürlich so, dass ich die bei der weiteren Bearbeitung nicht frei lege und markiere mir die Lage im Werkstück. Aber, zugegeben, ist auch schon mal schief gegangen. Aber ein Verleimfräser ist ja nicht immer nutzbar.
 

ukunz

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Nein die Fugen sind glatt - ich habe eine richtige Standfräse HF 33 von Scheppach mit Rollenniederhalter da werden die Fugen ganz sauber glatt Der Verleimfräser ist von Outilage ein einfacher Kamm über die ganze Strecke. Das Schleifen war früher nervig. Ein paar Probefräsungen mit den Reststücken mache ich aber immer.
 
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