Zu blöd für Esche?

syntetic

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Ich bin gerade ein bißchen am Verzweifeln. Ich habe bisher hauptsächlich mit Buche, Eiche und Nadelhölzern gearbeitet. Bisher war ich mit den Ergebnissen auch sehr zufrieden. Die Esche, die ich jetzt hier habe, lässt mich aber echt verzweifeln.

Als Abricht-/Dickenhobel werkelt bei mir ein Elu EPT 1161. Der auch tut fast immer, was er soll - nur eben mit der Esche nicht. Selbst bei minimaler Spanabnahme habe ich enorme Ausrisse. Bei allen anderen Hölzern passiert das nicht. Messer sind scharf, habe zum Testen sogar Messer getauscht - gleiches Ergebnis. Was mache ich falsch, woran liegt das? Ich finde das extrem schade, weil ich das Holz sehr schön finde.
Habe euch auch Bilder angehängt.

IMG_0810.jpg IMG_0812.jpg IMG_0813.jpg IMG_0814.jpg IMG_0816.jpg
 

syntetic

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Ja, habe beide Richtungen getestet. Mal mehr, mal weniger Ausriss, aber immer vergleichbar mit obigen Bildern.
 

Lorenzo

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Du hast da für's Hobeln einfach nen sehr ungünstigen Faserverlauf. Da läuft entweder der Kern, oder, wahrscheinlicher, ein Ast fast mit 90° durchs Brett. Das wird immer mehr arbeiten als sauberes Holz, also nicht für Rahmenteile verwenden! Und Ausrisse bekommst du in beiden Richtungen.
Da bleibt nur schleifen, oder mit extrem scharfem Putzhobel und Ziehklinge verputzen.
 

syntetic

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Danke euch. Ziehklinge hab ich keine. Sollte ich mir mal zulegen... Schleifen dauert bei den Kratern ja ewig.

Worauf sollte ich denn dann achten, wenn ich Esche im Sägewerk hole, damit sowas erst gar nicht passiert?
 

Lorenzo

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Schau dir die Bohlen an. Wenn die von vornherein sehr krumm und bucklig sind... Stehen lassen.
Bei deiner Esche sieht man gut am Faserverlauf dass der Baum entweder nen ganz schönen Buckel hatte, oder ein Ast durchs Brett lief, und/oder die Leisten nicht ideal aus den Bohlen geschnitten wurden.

Dein zweites Bild zeigt das sehr deutlich. Das letze auch, der Hauptverlauf der Fasern ist da diagonal, und drüber und drunter wird's noch wilder. Da hast du ständig wechselnden Faserverlauf!

Der Begriff "astrein" hat sich nicht zufällig in die Alltagssprache gemogelt :emoji_slight_smile:
Die Qualität vom Holz zeigt sich bei nem seriösen Händler sehr schnell durch den Preis.
 

syntetic

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Danke!

Werde das nächste mal ein bißchen genauer darauf schauen, was ich da mitnehme. Optisch hat mir das ganz gut gefallen. Das tut es auch immer noch.

Was gäbe es denn für eine Alternative zur Esche, was ähnlich aussieht, sich aber leichter bearbeiten lässt?
 

Herbert 10

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Führe dieses widerborstige stück dem Ofen zu.
Sowas ist mir nicht unbekannt.
Gründe wurden schon genannt.
 

syntetic

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Eiche ist mir zu dunkel und Ahorn zu langweilig. Gerade die Maserung der Esche macht sie für mich interessant. Außerdem ist sie günstiger als Ahorn und deutlich günstiger als Eiche.

Ich hab leider keinen Zugang zu einem anderen Hobel, auch nicht zu einer Breitbandschleifmaschine. Mit einer Ziehklinge würde ich es aber mal versuchen... Gibt es da große Qualitätsunterschiede? Empfehlungen?
 

Herbert 10

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Schleifen kannst natürlich.
Bei ziehklinge wäre ich skeptisch bei diesem Ausschussbrett.
 

Lorenzo

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Du kannst versuchen mit frischen Messern bei minimaler Spanabnahme ne bessere Oberfläche mit der Abrichte hinzukriegen. Und dann ist schleifen wohl das sinnvollste. Die Ziehklinge braucht Übung, der Hobel noch mehr.
Ich würd die Esche nicht abschreiben weil du Mal Pech damit hattest. Ich mag Esche sehr gern, und find's das schönste günstige Holz
 

syntetic

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Ich mag Esche sehr gern, und find's das schönste günstige Holz
Das seh ich eben ganz genauso. Deshalb werde ich beim nächsten Gang ins Sägewerk auch wieder Esche mitnehmen - nur werde ich dann etwas genauer hinsehen. Die Ziehklinge teste ich trotzdem, kostet ja nicht die Welt.

Auf jeden Fall etwas beruhigend zu hören, dass es am Holz liegt und nicht (nur) an mir.
 

Holz-Christian

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Servus, es liegt natürlich auch ein bisschen am Holz aber in erster Linie an der Hobelmaschine.
42554807qn.jpeg


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carsten

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Hallo

dass mit dem Wechselwuchs bzw widerspenstiger Maserung kann die bei jeder Holzart passieren. Bei der rein statistisch etwas weniger bei anderen mehr. Aber auch bei Holz gilt: traue keiner Statistik die du nicht selbst gefäscht hast.
 

syntetic

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Servus, es liegt natürlich auch ein bisschen am Holz aber in erster Linie an der Hobelmaschine.
Also doch der Hobel und nicht (nur) das Holz?
Dass man Esche sauber hobeln KANN ist mir schon bewusst. Dass der Elu dabei so schlecht abschneidet, hätte ich allerdings nicht gedacht.

Ich werde es jedenfalls weiter probieren und bei der Holzauswahl in Zukunft etwas mehr darauf achten. Bei allen anderen Hölzern hatte ich bisher wie gesagt nie Probleme... sehr sauberes Hobelbild.
 

Lorenzo

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Interessant wäre es, das mal durch einen Hobel mit Spiralmesserwelle zu lassen. Da würde sich dann wirklich zeigen ob so eine Welle den Aufpreis Wert ist....
Das wäre interessant, stimmt. Die Spiralwelle sollte dann aber in der alten ELU eingebaut sein, sonst ist der Vergleich oft nicht fair. Die meisten Maschinen die du mit Spiralwelle kaufen kannst, sind deutlich hochwertiger und würden die Esche dann wahrscheinlich auch wieder mit ner konventionellen Welle hinkriegen.
Ich denk dass jede Bernardo oder Felder mit Spiralwelle das Holz ohne Probleme sauber hobelt.
Als Kandidaten zum Vergleich hab ich gedacht könnte vielleicht so ein Shinko Hobel dienen der gerade in zwei Themen diskutiert wird, aber ich hab gerade gesehen, der hat nur Wendemesser, nicht als Spirale angeordnet, kein ziehender Schnitt

Ich will damit übrigens nicht sagen dass die ELU Schrott is, aber sie is nicht dafür da schwierige Hölzer perfekt zu hobeln. Da brauchts ne andere Maschinenklasse.
 

DZaech

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Wahrscheinlich ist der Dickenvorschub der Elu zu schnell für dieses wilde Stück Esche. Für einen sauberen Finalen Schnitt kannst du das Holz zuletzt nach dem Dickenhobeln auch nochmals langsam mit ca. 0.3-0.5mm Spantiefe über die Abrichte stossen. Dann müsste es klappen. Die Messer sollten ordentlich scharf sein. Musste das bei meiner Felder ADH früher öfters auch so machen bei Esche und co. Der Dickenvorschub ist bei den Hobbymaschinen oft viel zu schnell für so wildes Holz.
 

Holz-Christian

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Servus, auch das Messersystem halte ich für zweitrangig, wenn ich so ein Eschenstück durch die Felder 951 in der Firma mit ihren Systemmessern und Blechdruckbalken schiebe kommt es hinten auch so raus wie das abgebildete des TE, schiebe ich das gleiche Stück anschließend in gleicher Richtung durch den Weinig Vierseiter mit Centrolock Hobelköpfen und massiven Tischen und Druckelementen sind die vorher ausgesplitterten Stellen maximal etwas aufgerauht.
 
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jochen-steini

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Schließe mich an. Habe in letzter Zeit massig Esche auf meiner Hammer verarbeitet. Auch ich hatte solche Ausrisse, bedingt durch den Faserverlauf.
Da kannst du noch so fein durch die Dickte jagen.
Die Ausrisse habe ich nur durch anschließendes Handhobeln schräg zur Faser den rausgebracht.
 
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