Zimmertür-Zarge ertüchtigen

wolfgang-K (RIP)

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Hallo Gemeinde
Ich habe ein Problem mit meiner Wohnzimmertür. Die war zig Jahre Standard-Einfach in Standard-Einfach Zarge vom Baumarkt.
Jetzt sollte es schöner werden und ich habe eine Glastür gekauft. (Türgröße Paarundachtzig x 2m).

Die Tür in den Falz der Zarge gestellt, ordentlich ausgerichtet, seitlich und am Boden verkeilt und dann die Bänder des "Junior" Beschlags ordentlich festgeschraubt.
Anschließend die Keile ringsum raus und die Tür ein Paarmal hin- und herbewegt. Ergebnis: Die Tür senkt sich, sodass sie am Boden schleift und die Bänder sitzen schief (leicht verdreht). Wenn man mit sensiblem Auge hinschaut, . scheinen sich die Angeln in der Zarge auch leicht verdreht zu haben.
Das ganze 2mal wiederholt mit besonderem Augenmerk auf festen Sitz aller Schrauben - auch der in der Angel. Ergebnis: Das Gleiche.

Das Problem scheint mir in den Angeln der Zarge zu liegen. Möglicherweise sind diese zu schwach für das Gewicht der neuen Glastür.
Die Tür sitzt nun "sauber", schleift aber am Boden. Das habe ich dann durch Unterlegen von jeweils 3 Fitschenringen gelöst.

Jetzt schließt sie ohne am Boden zu schleifen und sitzt auch ordentlich im Falz. Aber zufrieden bin ich nicht.

Sicher kennt einer die Problematik und hat einen Rat, wie so ein Problem sauber zu lösen ist.
Danke, Wolfgang
 

Mitglied 59145

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Da sollten, wenn man das ändern will, andere Angeln rein und die Zarge muss ordentlich befestigt sein. Also so lassen oder komplett Austausch.

Aber der Türenspezi bin ich auch nicht, vielleicht hat noch jemand ne Idee.

Die Glastür ist wahrscheinlich deutlich schwerer?

Gruss
Ben
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Scheiben mit Spiritus gereinigt, Bänder winklig montiert und die Schrauben angezogen bis der wirklich gute Inbus zu biegen anfing.
Die Bolzen (Angeln) sind aus Stahl. Die gereinigt und mit Vaseline geschmiert.

Deine Anlage zeigt den Beschlagtyp "Office". Ich habe den Beschlagtyp "Junior"
 

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wolfgang-K (RIP)

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Ich weiß nicht was "schmierkapseln" sein sollen. Das türseitige Band auf dem Foto ist durchgehend gebohrt, hängt unten in der Angel und oben ist das Loch mit einem schwarzen Kunststoff-Stöpsel verschlossen, den man abnehmen und einen tropfen Öl reinträufeln könnte.

Was das aber mit meinem Problem zu tun haben soll erschließt sich mir nicht.
Noch einmal:
Wenn die Keile raus sind, senkt sich die Tür und schleift am Boden weil sich die Bänder verdrehen. Nach einlegen von 3 Fitschenringen ist die Tür am Boden frei und schließt und bewegt sich "wie geschmiert" einwandfrei. - Nur die Bänder sind jetzt schief.
 

wolfgang-K (RIP)

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@magmog
Das Glas der Tür ist etwas wellig. Möglicherweise ist die Andruckfläche zwischen dem Schongummi und dem Glas nicht groß genug?
Ob ich wohl zwischen Glas und Gummi etwas Polyesterharz-Kleber machen sollte - und die Tür natürlich bis zum Aushärten in den Verkeilung lassen?
Aber ob der Kleber auf dem Glas hält?
 

Mitglied 59145

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Ich habe es so verstanden, dass die Teile an der Zarge sich verdrehen.
Kannst du mal aufklären?

Gruss
Ben
 

Paulisch

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Ich hab schon ein paar Glastüren eingebaut auch in Bestandszargen. Verstärkungsbleche hab ich erst einmal verbauen müssen, aber das waren Metertüren. Richte die Tür aus mit keilen und glasklötzer. Dann die Bänder mit Winkel Türseits ausrichten und festdrehen (ruhig etwas kräftiger, sind ja Gummiplatten zwischen?) und dann sollte alles gut sein. Meist muss man die Bänder Zargenseits deutlich weiter rein schlagen. Glaube so 1mm
 

wolfgang-K (RIP)

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@benben
Ja, das mit den Angeln war meine erste Betrachtung. Aber wie man auf dem Bild sieht, sind das wohl doch die Bänder, die sich verdreht haben.

Ich fürchte, weil das Glas wellig ist, funktioniert das mit der Reibung/Pressung des Gummis auf dem Glas nicht so wie es gewöhnlich üblich ist.
Das mit dem Tausch von Holz zu Glastüren habe ich in unserem Haus schon ein paarmal gemacht und das klappte problemlos. - Allerdings war die Glasoberfläche da "pickelig" und der Gummi konnte sich besser verbeißen.
 

carsten

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Hallo

die Gummis versuchen zu kleben scheitert in der Regel kläglich. Hab ich selbst noch nie gemacht aber schon 3 oder 4 getauscht wo jdm meist mit Silikon die Gummis angeklebt hatte. Mir hat ein Glaser empfohlen die Gummis VOR der Montage mal gut zu waschen. nur mit Spüli und warmem Wasser. Dito das Glas gut reinigen.
 

fahe

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bis der wirklich gute Inbus zu biegen anfing
...den Glastürbeschlägen liegt garantuert ein Zettel bei, der Dir das vorgeschriebene Anzugsdrehmoment verrät, an das man sich halten sollte, auch wenn man sonst natürlich keine Anleitungen liest. Woher ich das weiß?
:emoji_wink:

Spontanbruch bei ESG kann aber auch ohne zu festes Anziehen mal vorkommen. Zumindest habe ich mir das seinerzeit so schön geredet...:emoji_wink:
 

magmog

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Moin,

der im Beitrag 4 gezeigte Beschlag entspricht der Ausführung "Studio",
und wird einfach von oben in das Unterteil eingehängt.
Das Band "Junior" entspricht technisch dem Typ "Office" und hat einen losen Stift.

Welches Ornament hat das Glas?

Die Montageanleitung Studio:
installation-dorma-studio-hinges-pdf-data.pdf (dormakaba.com)

"die Schrauben angezogen bis der wirklich gute Inbus zu biegen anfing."
ist ein grundsätzlicher Fehler.
Es biegt sich nicht nur der gute Inbus,
die Schraubplatten verbiegen sich ebenfalls,
allerdings dauerhaft im Bereich der Senkungen unter den Schraubenköpfen,
so dass keine gleichmäßige Flächenpressung entstehen kann.
Dorma schreibt nicht ohne Grund 4 Nm und 12 Nm vor.
Ergo beide Schrauben zuerst mit 4 Nm, dann mit der ersten beginnend wechselnd nach und nach auf 12 Nm erhöhen. Fertig.
Vor der Montage Glasflächen mit handelsüblichem Glasreiniger im Bereich der Klemmflächen reinigen.
Evtl. könnten die Rückstände des Vergällungsmittels des Spiritus' Probs bereiten.
Die "Gummis" unter den Bändern sollten frisch sein und nicht mit Händen oder Fingern berührt werden.

@ benben


die Form der Bänder bedingt starke Krafteinleitung quer zur Gewichtskraft,
die bei nicht gleichmäßige Flächenpressung der Befestigungselemente
dazu führen können, dass sich das Band um die dichter zum Bandunterteil
befindliche Schraube verdreht.
Von Mitte dieser Schraube bis zum Drehpunkt des Bandes besteht
immerhin ein Hebel von über 50mm!
Das Bandunterteil wird dabei vom Oberteil
in die entsprechende Schieflage einfach mitgenommen.

Ich schlage GG-Türen nur mittels eines Drehmomentschlüssels an.
 
Zuletzt bearbeitet:

Johannes

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Hallo,
ich habe das Problem vor ein paar Jahren mit einer Bastellösung behoben.
Ich habe das Bandunterteil ersetzt durch ein Simonswerk V4400 WF
Und dann von einem Flügelteil V 0026 WF das Oberteil und den Stift genommen.
Den Rahmen (1mm zu hoch) mit 7mm gebohrt und da das obere Flügelteil eingeschraubt.
Dann geht der lose Stift durch das Flügelteil durch und dadurch wird das Kippmoment am Glastür-Flügelteil gut abgetragen.

Es grüßt Johannes
 

wolfgang-K (RIP)

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Danke euch allen.
Ich werde mich an die Ratschläge von @benben und @magmog halten.
Zunächst so lassen - die Tür läuft ja jetzt mit den eingelegten Fitschenringen ringen gut - bis ich alle anderen Renovierungsarbeiten abgeschlossen habe, nur die Bänder sind halt hässlich schief.
Nach Abschluss aller verbleibenden anderen Arbeiten entsprechend @magmog mit neuen gewaschenen Gummis und Drehmo-Schlüssel noch einmal zu Werke gehen. (Ich habe übrigens noch eine zweite baugleiche Tür vor der Brust).

Für die Glasoberfläche verweise ich auf Hornbach siehe hier. Die Beschläge waren NN aus der Bucht und ohne "Waschzettel".

LG, Wolfgang
 

magmog

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Moin,

im jetzigen Zustand wirken bei jeder Türbewegung
Biegekräfte auf das Bandunterteil, das geht früher oder
später schief, und das nicht nur optisch!
Ich hatte in diesem Kontext schon einige umständliche Reparaturen durchzuführen,
die rechtzeitig vorgenommen, ein Leichtes gewesen wären.
 

wolfgang-K (RIP)

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Problem gelöst: Es waren die Angeln, welche sich in der alten Zarge verdreht haben.
Zur Lösung des Probs habe ich ein YT-Video gesehen. Da hat einer die Angeln rausgezogen, ein gelasertes Blech mit exakten Bohrungen drüber geschoben und die Blechlasche außen auf der Zarge aufgeschraubt.
Kostenpunkt 20€/Stück plus 120€ Mindermengenzuschlag.
Also neue Zarge gekauft und eingebaut (die hat sauber über die vorhandenen Tapeten gegriffen, also kein Dreck weiter).
Kostet beim Hornochs 67,00€ ist wunderbar stabil in den Angeln, die Scheibe mit Aceton geputzt, Bänder dran und eingebaut.
Klasse, ich bin zufrieden.
 

fahe

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Für die Glasoberfläche verweise ich auf Hornbach siehe hier. Die Beschläge waren NN aus der Bucht und ohne "Waschzettel".
...an Deinem verlinkten Türblatt gibt Hornbach eine Empfehlung für passende Bänder und Drückergarnitur. Und in deren Aufbauanleitung wiederum finden sich auch Angaben zum Anzugsdrehmoment.

Das nur für die Nachwelt...:emoji_wink:
 
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