Freischwimmer

ww-ahorn
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Hallo Forum,

seit ich die Ziehklingen für mich entdeckt habe bin ich ein begeisterter Ziehklingen-Schieber. Das Finish ist halt auch um Welten besser als mit dem Schleifpapier. Da ich aber eher Akademikerhände habe, fällt mir das andauernde Durchbiegen und Winkelhalten recht schwer.

Bei Dieter Schmid Feine Werkzeuge habe ich den Ziehklingenhobel von Veritas gesehen. Den würde ich nun gerne zu meinem Geburtstagsgeschenk machen. Lohnt sich das? Lässt sich die Klinge ebenso einfach Herrichten wie bei einer gewöhnlichen Ziehklinge? Sollte ich gleich eine zweite Klinge als Ersatz dazu kaufen?

Gibt es Alternativen dazu? (Danke Heiko Resch für die Anleitung zur Optimierung von Anant-Hobeln - habe den N0. 4 erfolgreich getunt... :emoji_slight_smile:

Ich bin für eure Anregungen sehr dankbar. Meine kleine Werkstatt hat noch vielerlei anderen Optimierungsbedarf: Ein paar Qualitätsstechbeitel von Kirschen würden auch ein gutes Geburtstagsgeschenk abgeben...

Beste Grüße

Freischwimmer
 

pedder

ww-robinie
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Hallo,

ja, das Messer lässt sich genauso schärfen wie eine Ziehklingen.

Es gibt auch die Möglichkeit, ein fast so gutes Ergebnis billiger zu erhalten. Man kann eine #80 von Stanley oder Kunz herrichten. Hier habe ich das mal mit einem alten Hobel gemacht.

Aber der Veritas Hobel ist besser, weil die Sohle länger ist. Er lässt sich einfach angenehmer schieben oder ziehen.

Liebe Grüße
Pedder
 

Freischwimmer

ww-ahorn
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Hallo Pedder,

Danke für deine Antwort. Kann man bei deinem Schabhobel auch den Winkel einstellen?
Die Arbeitshaltung ist ja ähnlich wie mit der blanken Ziehklinge. Ich habe auch schon überlegt mit einfach eine Halterung aus Holz zu fertigen, mit einer Schraube in der Mitte zum Durchbiegen der Klinge.

Grüße
Freischwimmer
 

Freischwimmer

ww-ahorn
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Ach ja - der gute Heiko.

Ich denke ich werde mir erst einmal diese Halterung bauen. Bin gespannt, wie sich das bewährt... Wobei - der Veritas würde mir schon gefallen - ist ja auch ein Schmuckstück :emoji_slight_smile:

Ich vermute, mit dem Hobel kann ich nicht so gut Unebenheiten ausgleichen, wie mit der handgeführten Klinge. Ich habe gestern erst ein altes Möbelstück überarbeitet, dass nicht überall plan und gerade ist. Ich wollte es aber nicht plan hobeln, weil es nicht dem originalen Charakter des Stückes entspricht. Mit der Klinge konnte ich dann wunderbar auch die kleineren Vertiefungen bearbeiten. Nur meine Hände machen das nicht allzulange mit. Da fehlt mir einfach die Kraft.

Grüße

Freischwimmer
 

pedder

ww-robinie
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Hallo Pedder,

Danke für deine Antwort. Kann man bei deinem Schabhobel auch den Winkel einstellen?
Die Arbeitshaltung ist ja ähnlich wie mit der blanken Ziehklinge. Ich habe auch schon überlegt mit einfach eine Halterung aus Holz zu fertigen, mit einer Schraube in der Mitte zum Durchbiegen der Klinge.

Grüße
Freischwimmer

Hallo Freischwimmer,

nein, beim Furnierschabhobel #80 kann man den Anstellwinkel nicht einstellen. Das geht mit so einer Handhalterung oder einer #112 oder #212 (Stanley oder auch Lie-Nielsen) bzw. den Schwestermodellen (Ziehklingenhobel) von Veritas. Besonders der kleine Ziehklingenhobel von Veritas bietet sich an, wenn man nicht allzu plan arbeiten will/kann.

Liebe Grüße
Pedder
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Hallo,

ja, das Messer lässt sich genauso schärfen wie eine Ziehklingen.

Es gibt auch die Möglichkeit, ein fast so gutes Ergebnis billiger zu erhalten. Man kann eine #80 von Stanley oder Kunz herrichten. Hier habe ich das mal mit einem alten Hobel gemacht.

Aber der Veritas Hobel ist besser, weil die Sohle länger ist. Er lässt sich einfach angenehmer schieben oder ziehen.

Liebe Grüße
Pedder

Pedder,

ich bin etwas verwirrt über das Thema Schabhobel:
Hat Dein S etwa eine eingebaute Ziehklinge?
Mein Schabhobel, bei den Schreinern zurecht Schinder genannt, hat ein Messer, wie ein Doppelhobel, und die Sohle ist recht kurz. Er war/ist dafür ausgelegt, hohle Formen auszuhobeln. Gebraucht wird er fast nie, weil solche Arbeiten heute eher mit mechanischen Geräten abgewickelt werden.

Gruß Fritz
 

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pedder

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Halo Fritz,

Du bist verwirrt, obwohl ich das Wort Schabhobel nicht mal verwendet habe? Leider sind die Bezeichnung nicht glücklich.

Es gibt eine Reihe von Hobeln, die seitlich zwei Griffe und eine sehr kurze Sohle haben. Ungefähr so:

stanley+%23+53+bruch.JPG

Der Bruch hat nichts mit dieser Geschichte zu tun, ich verwende nur am liebsten eigene Bilder.

Ebenfalls zwei Griffe hat eine #80 (Stanley Nummerierung):

Schabhobel+von+vorn.JPG


In die #80 ist eine Ziehklinge eingebaut. Der übliche Begriff ist "Furnierschabhobel".

Eigentlich sind diese #80 und die #112 und #212 und der chair devil von Veritas die einzigen Schabhobel, denn nur sie schaben. Die anderen (#51,#53,#54) würden besser Schweifhobel heißen. Weil sie schneiden, sind sie jedenfalls mit dem Begriff "Schabhobel" falsch beschrieben.

Aber was reg ich mich auf, ich sag ja auch Schraubenzieher. Und Zollstock.

Liebe Grüße
Pedder

Edit: Das hatte wohl was mit meinen Einstellungen zu tun.
 

rafikus

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Hallo Fritz,

auf Deinen Fotos ist ein Schabhobel mit geradem Messer und flacher Sohle abgebildet.
Obwohl der Stanley 80 Furnierschabhobel heisst, hat er mit dem normalen Schabhobel nur die Griffe gemein.
Der normale Schabhobel nimmt den Span vom Holz wie ein normaler Hobel mit der Schneide ab. Das Eisen ist auch wie das eines normalen Hobels geschärft.

Der Furnierschabhobel hat eine Klinge eingebaut, welche wie eine Ziehklinge abgezogen ist. Er wird auch so gezogen oder geschoben, dass die Klinge wie eine gewöhnliche Ziehklinge greift. Dafür ist auch die Spanöffnung genau passend gemacht (vom Maul kann man hier glaube ich nicht sprechen).

Genauso ist es auch bei dem Ziehklingenhobel, auch hier ist eine Klinge eingebaut, an die ein Grat angezogen ist. Arbeitet man normal mit diesem Hobel, so sieht es so aus, als ob das Eisen da falsch eingebaut ist, oder man den Hobel falschrum hält.

Wenn man sich die passenden Bilder genauer anschaut, kann man den Unterschied erkennen. Ich empfehle dazu die Seite von Feinewerkzeuge.

Gruß, Rafikus

Edit:
Pedder war schneller.
Übrigens, ich ziehe meinen Furnierschabhobel viel lieber, als ich ihn schiebe.
 

GertG

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Naja,
das mit dem "Schaben" ist aber eine Mogelpackung. :emoji_wink:
Unter dem Mikroskop sieht die Schneide des Veritas Ziehklingenhobel und ihre Stellung zum Holz auch nicht anders aus als ein ganz gewöhnlicher Allerwelts-Putzhobel.

"Schaben" bedeutet in der Werkzeugkunde "negativer Spanwinkel".
Und den gibts da definitiv nicht.
Auch wenn der Rest des Eisens noch so dekorativ nach vorne steht.
 

rafikus

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Das haben doch alle Ziehklingen so.
Wie es heisst ist doch egal.
Du wirst aber doch jetzt nicht behaupten, dass eine Ziehklinge nichts anderes als ein seeeeeehr breiter Stechbeitel ist - oder?

Rafikus

ps. ich dachte, dass "Schaben" (Zitat Wikipedia) "manuell ausgeführtes spanendes Fertigungsverfahren ..." ist, mit dem Ziel die Oberfläche zu ebnen und gleichzeitig kleinste Taschen für das jeweilige Schmiermittel zu hinterlassen.
"Negativer Spanwinkel" beschreibt die Geometrie der Schneide am Werkstück
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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ps. ich dachte, dass "Schaben" (Zitat Wikipedia) "manuell ausgeführtes spanendes Fertigungsverfahren ..." ist, mit dem Ziel die Oberfläche zu ebnen und gleichzeitig kleinste Taschen für das jeweilige Schmiermittel zu hinterlassen.

Das hier beschriebene Schaben ist ein Fertigungsverfahren aus der Metallbranche, mit dem z.B. Gleitführungen präzisiert werden.

Gruß Fritz.
 

rafikus

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Das ist mir schon klar.
Mir ging es darum, dass nach der oberen Aussage die Tätigkeit die Geometriebeschreibung sein soll.
Zitat: "Schaben" bedeutet in der Werkzeugkunde "negativer Spanwinkel"
Etwa wie: "Fussballspielen" bedeutet im Sport "der Ball hat eine Kugelform".
 
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