Ziehklinge und „scraper“Hobel anstatt Sandpapier vor Beizen

carsten

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Hallo

hier vermischen sich mindestens 3 Problemstellungen, die man auch einzeln betrachten muss.
1. Bearbeiten der Oberfläche Zum Beizen mit Ziehklinge bzw Schabhobel. Das sehe ich wie viele andere auch skeptisch. Versuche es selbst ( Sinnvoller weise erst mal an einem Muster) und Urteile selbst ob DU mit dem Ergebnis zufrieden bist. Rein gehobelte Oberflächen haben in der Tat eine sehr eigene Optik. Als Schreiner habe ich damit zu wenig Erfahrung. Erst Recht wenn danach gebeizt wird / wurde. Ich habe bis dato nie eine nur gehobelte Oberfläche gebeizt. Einfach weil es unüblich ist. Aus der Erfahrung mit dem Werkstoff Holz bin ich aber auch skeptisch ob das Ergebnis MEINEN Ansprüchen gerecht werden würde.
Holz ist ein recht inhomogener Werkstoff, Schleifen egalisiert deutlich diese Unterschiede. Vermute dass es den meisten Schreinern so geht und es deshalb wenig bis keine Erfahrungen dazu gibt.

2. Färben von Holz egal ob auf Basis wässriger Beizen, Lösemittelbeizen, oder pigmentierter Öle.
Vorweg: DIE Lösung die immer funktioniert gibt es nicht.
Holz: Dabei kann man grob Nadelhölzer, grobporige und feinporige Hölzer Unterscheiden. Nadelhölzer wird man immer erkennen. Man kann durch Beizen nicht aus Fichte Buche machen. Ebenso wenig aus Buche Eiche oder umgekehrt. Beizen ( pigmentierte Öle sind gleich zu betrachten) verändern NUR die Farbe. Nicht die Struktur des Holzes ( grob- feinporig). Was noch weniger funktioniert aus einem dunkleren Holz ein helleres ( Ahorn, Esche) zu machen.
Dann wäre da noch die Auftragsart. Auch hier wieder: DIE Lösung gibt es nicht.
Spritzen, Pinsel, Schwamm,... Und das muss man Üben. Und Winfried hat mit das wichtigste schon angesprochen gleichmäßig und verteilen. Das ist bei Werkstücken mit Innenecken nahezu unmöglich.
Beizen muss man schlicht und einfach üben auch wenn das immer so einfach aussieht. Grob kann man sagen je heller die Beize desto anspruchsvoller. Wenn ich etwas beize mache ich IMMER ein Muster. Erstens um "wieder" den Schwung zu bekommen. Zweitens den Pinsel zu "kontrollieren" und 3. selbstverständlich auch den Beizton selbst.
Ach ja und nur um mich zu wiederholen. DIE Lösung gibt es nicht. Und seine persönliche Lösung muss man sich erarbeiten ( üben).

3. selbstangemischte Beizen bzw pigmentierte Öle.
Aus meiner Sicht zusätzlich zu dem Üben aus 2. auch noch ein experimentelles Vorgehen. Klar kann man machen. Ich bin bis dato immer mit den "Mischungen" am Markt zurechtgekommen. Ob Alkohol oder Terpentin die Handhabung verbessert weiß ich nicht. Ich hab es nie ausprobiert.
Auf einer glatten gehobelten Oberfläche dürfte es aber schwieriger sein. Letztendlich eine Sache von Versuch und Irrtum.


Was mir aber gerade durch die grauen Gehirnzellen schießt. Du schreibst von willst nicht viel Staub machen aber willst hier mit Alk und Terpentin experimentieren....... Also wenn du keine gut gelüftete Werkstattumgebung hast würde ich das auch nicht machen.
 

drmacchius

ww-birnbaum
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Hallo

hier vermischen sich mindestens 3 Problemstellungen, die man auch einzeln betrachten muss.
1. Bearbeiten der Oberfläche Zum Beizen mit Ziehklinge bzw Schabhobel. Das sehe ich wie viele andere auch skeptisch. Versuche es selbst ( Sinnvoller weise erst mal an einem Muster) und Urteile selbst ob DU mit dem Ergebnis zufrieden bist. Rein gehobelte Oberflächen haben in der Tat eine sehr eigene Optik. Als Schreiner habe ich damit zu wenig Erfahrung. Erst Recht wenn danach gebeizt wird / wurde. Ich habe bis dato nie eine nur gehobelte Oberfläche gebeizt. Einfach weil es unüblich ist. Aus der Erfahrung mit dem Werkstoff Holz bin ich aber auch skeptisch ob das Ergebnis MEINEN Ansprüchen gerecht werden würde.
Holz ist ein recht inhomogener Werkstoff, Schleifen egalisiert deutlich diese Unterschiede. Vermute dass es den meisten Schreinern so geht und es deshalb wenig bis keine Erfahrungen dazu gibt.

2. Färben von Holz egal ob auf Basis wässriger Beizen, Lösemittelbeizen, oder pigmentierter Öle.
Vorweg: DIE Lösung die immer funktioniert gibt es nicht.
Holz: Dabei kann man grob Nadelhölzer, grobporige und feinporige Hölzer Unterscheiden. Nadelhölzer wird man immer erkennen. Man kann durch Beizen nicht aus Fichte Buche machen. Ebenso wenig aus Buche Eiche oder umgekehrt. Beizen ( pigmentierte Öle sind gleich zu betrachten) verändern NUR die Farbe. Nicht die Struktur des Holzes ( grob- feinporig). Was noch weniger funktioniert aus einem dunkleren Holz ein helleres ( Ahorn, Esche) zu machen.
Dann wäre da noch die Auftragsart. Auch hier wieder: DIE Lösung gibt es nicht.
Spritzen, Pinsel, Schwamm,... Und das muss man Üben. Und Winfried hat mit das wichtigste schon angesprochen gleichmäßig und verteilen. Das ist bei Werkstücken mit Innenecken nahezu unmöglich.
Beizen muss man schlicht und einfach üben auch wenn das immer so einfach aussieht. Grob kann man sagen je heller die Beize desto anspruchsvoller. Wenn ich etwas beize mache ich IMMER ein Muster. Erstens um "wieder" den Schwung zu bekommen. Zweitens den Pinsel zu "kontrollieren" und 3. selbstverständlich auch den Beizton selbst.
Ach ja und nur um mich zu wiederholen. DIE Lösung gibt es nicht. Und seine persönliche Lösung muss man sich erarbeiten ( üben).

3. selbstangemischte Beizen bzw pigmentierte Öle.
Aus meiner Sicht zusätzlich zu dem Üben aus 2. auch noch ein experimentelles Vorgehen. Klar kann man machen. Ich bin bis dato immer mit den "Mischungen" am Markt zurechtgekommen. Ob Alkohol oder Terpentin die Handhabung verbessert weiß ich nicht. Ich hab es nie ausprobiert.
Auf einer glatten gehobelten Oberfläche dürfte es aber schwieriger sein. Letztendlich eine Sache von Versuch und Irrtum.


Was mir aber gerade durch die grauen Gehirnzellen schießt. Du schreibst von willst nicht viel Staub machen aber willst hier mit Alk und Terpentin experimentieren....... Also wenn du keine gut gelüftete Werkstattumgebung hast würde ich das auch nicht machen.
mir gefällt sehr der farbliche Kontrast zwischen Eiche und amerikanischen Nussbaum, bzw. Zwischen Ahorn und amerikanischen Nussbaum. amerikan Nußbaum ist bei uns selten bzw. Teuer. ich möchte keine „Fake„ Nußbaum hersteööen, sondern nur die farblichen Kontrast erreichen, wenn man nur auf Eiche, gedämpften Rotbuche und selten Esche zugreifen kann. Ich würde prinzipiell nur mit einem Essenz pro Stuck bis maximale zwei Essenzen zugreifen, wobei Buche das häufigst verwendet wäre
 

WinfriedM

ww-robinie
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Meinst du, das schiwer wird, wenn man selber versucht die Pigmenten in Leinöl oder Sofröl zu mischen? Ist es so schiwirig das auftragen wenn man die Öllösung mit Alkohol oder Terpentin verdünnt?

Leinöl und Safloröl würde ich nicht nehmen, wenn dann Leinölfirnis, damit das nicht 6-12 Monate dauert, bis es auch im Holz getrocknet ist. Dann geht das aber recht problemlos mit Pigmenteinmischung. Dafür zuerst mit wenig Öl das Pigment mischen, am besten auf einem Brettchen, man nennt das auch "anreiben". Verdünnen mit Waschbenzin, Terpentin oder Terpentinersatz oder Isoaliphate hilft auch. Es darf keine Klumpen geben. Und dann ins Öl reinmischen. Hab ich schon öfter gemacht, klappt gut. Aber nicht alle Pigmente eignen sich, Erdpigmente sollten kein Problem machen.

Alkohol nicht zum Verdünnen verwenden, das funktioniert bei Öl nicht gut.

Bei Pigmenten Staubmaske tragen.

Ein großer Unterschied zwischen Nuss in echt und gefärbtem Holz: Gerade bei geölt hast du bei Nuss eine wunderbare Tiefenwirkung. Gefärbtes Holz hat null Tiefenwirkung und sieht so schnell langweilig aus.

Falls du etwas Restmaterial Ami-Nuss für Öltests haben willst, sag bescheid, Hier stapeln sich Reste, die man noch für Messergriffe oder Ähnliches nutzen könnte.
 
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