Ziehender Schnitt

edelres

ww-robinie
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Hallo Forumsfreunde,

von der Semantik gesehen ist es einfach, wir brauchen den Hobel nur auf uns zu zuziehen,
die Fassmacher benutzten frueher einen Hobel mit einem Loch im Hobelkoerper,
an einem durch dieses Loch gezogenem Seil zog eine zweite Person, fuer diese Person
war es ein ziehender Schnitt, fuer den der den Hobel fuehrte ???. Die Japaner liefern noch heute Hobel zum Ziehen.

Ich stimme mit Thomas ueberein, dass mit einem Hobel ein ziehender Schnitt ausgefuehrt werden kann, Maschinen und angetriebene Werkzeuge muessen dafuer konstruiert sein, der Anwender kann kaum nachtraeglich einen ziehenden Schnitt damit erzeugen.

Ich sehe den Begriff ziehender Schnitt im Zusammenhang mit dem Faserverlauf, aendere ich die Schnittrichtung in einem Winkel zum Faserverlauf (ala Thomas aus dem Handgelenk) erzeugt auch ein Hobel mit einem geraden Eisen einen ziehenden Schnitt. Die Firma Stanley und Andere fertigten und Lie Nielsen fertigen noch heute Hobel, bei welchen das Messer schraeg gestellt ist, fuer Arbeiten, bei welchen der Hobel zwangsweise seine Richtung beibehalten muss.

Auf einer Messeausstellung in D, sah ich eine Ziehklingenhobelmaschine (Finiermaschine?), bei dieser Maschine, liess sich das Messer zur Faserrichtung schraeg stellen.

Ein ziehender Schnitt wird angewendet um Ausrisse im Holz zu verringern oder/und Maschinenkarft einzusparen.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar
 

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TrolloN

ww-birke
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Meine Erfahrung sagt mir aber das wenn ich eine Brett, welches beim Hobeln ausreist, etwas schräg ins Hobelmaul schiebe das der Schnitt wesentlich besser wird. Und das soll nicht die gleiche Wirkung wie beim Putzhobel sein?
 

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Gäste
Hallo ihr Holzspezialisten,

Matthias hat in seinem Kommentar vom 2.3. Recht. Ich habe noch kaum ein Fachbuch gefunden, in dem der ziehende Schnitt richtig dargelegt wurde. Eine schräg gestellte Schneide bewirkt keinen ziehenden Schnitt! Erst wenn die Schneide eine Bewegung in zwei Richtungen durchführt, d.h. sich nach vorne und zur Seite bewegt, dann liegt ein ziehender Schnitt vor. Ein gedachter Punkt an der Schneide bewegt sich dann schräg vorwärts, wie zum Beispiel beim Schneiden eines Stückes Fleisch in der Küche. Bei einem schräg gestellten Hobel oder einer Spiralmesserwelle einer Hobelmaschine ist dies nicht der Fall. Der Schneidenpunkt bewegt sich immer nur gradeaus. Auch ein Falzkopf an einer Tischfräse kann keinen ziehenden Schnitt erzeugen. Er müsste sich sonst während des Fräsvorganges ständig auf und abbewegen.

Lediglich bei einer Kantenschleifmaschine führt das einzelne Schleifkorn einen ziehenden Schnitt durch.

Also vergesst alles Andere, was Euch so erzählt wird. Es ist schlichtweg falsch.

Gruß

Holzlehrer
 

beat

ww-ulme
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Hallo Zusammen

ich kenne nur Das gegenlauf und Gleichlauffräsen aus der Metallbearbeitung.
Wie auf den Bildern zu sehen 1.Bild Gegenlauf 2.Bild gleichlauf

Gegenlauf.jpg

gleichlauf.jpg
 

Sauerländer

ww-kastanie
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Holzlehrer hat es recht gut auf den Punkt gebracht. Den Ziehenden Schnitt erreicht man nur wenn die "Ziehbewegung" wirklich dazu kommt. Der Punkt das der Schneidenpunkt eigentlich immer in gerader Richtung verläuft ist hier der wichtige. Bei Hobelmaschinen wird aber eine deutliche Verbesserung des Ergebnisses erzielt , weil man die Qualität der Schnittführung erhöht. Herkömmliche Werkzeuge laufen deutlich unruhiger im Material - eben weil die Messer rechtwinkelig zum Schnittgut stehen und deutlich härter ins Material eintauchen. Bei der Bearbeitung mit Spiralmesserköpfen merkt man einen deutlich ruhigeren Durchlauf des Materials, der sich natürlich in einem meist besseren Hobelbild wiederspiegelt. Gerade bei der Reduzierung von Lärm ein recht guter Schritt - netter Nebeneffekt.
Gruß vom Sauerländer
 
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