Womit schneide ich Hanfdämmplatten?

ChG

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Guten Abend,
ich war längere Zeit nicht hier weil wir geraden ein kleines Haus sanieren. Und genau hierzu habe ich eine Frage: es geht um die Schallisolierung des Dachboden. Hier soll eine Unterkontruktion aus Holzbalken mit Holzdielen belegt werden. Den Zwischnraum zwichen den Unterkonstruktionsbalken wollen wir mit Hanfdämmung, die wohl einen Juteanteil hat, auffülen. Das sind Platten von 120x60 cm die so etwa eine Festigkeit von Glaswolle haben. Da die Unterkonstruktion einen Abstand von ca 40 cm haben wird muss ich die Platten zuschneiden. Also, erster Versuch mit einem Handmedmesser mit Wellenschliff mit dem ich glaswolleartigen Dämmstoff zugeschitten habe. Damit bin ich nicht einen mm in das Material hinengekomen. Zweiter Versuch: Spezielle Dämmstoffsägeblätter von Bosch blau für die Stichsäge gekauft mit dem selben Ergebnis. Mist.
Bei der Internetrecherche wurde von einem Hersteller solchen Dämmmaterial eine Aligatorsäge oder eine Festool ISC 240 (die Basic würde reichen, Akkus sind ausreichend vorhanden) vorgeschlagen. Das Geld dafür würde ich durchaus ausgeben wenn ich sicher wäre dass das funktioniert. Nach meinen beiden Versuchen mit Wellenschliffmesser und Wellenschliffsägeblättern bin ich ein bisschen skeptisch.

Deshalb die Frage: wer hat solche Hanfdämmung schon verbaut und kann mir sagen, wie man die am besten schneidet. Hoffentlich kann mir einer von euch einen guten Tip geben.

Viele Grüße und schöenen Abend

Christoph
 

Holz-Christian

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Servus Christoph, ich kann jetzt nur für Holzfaserdämmplatten sprechen, dafür funktioniert die Festool anstandslos, das Bosch Messer hatte ich auch probiert, geht nicht.

Wichtig:
Gleich ein paar Ersatzmesser mitbestellen und zeitig austauschen.
Ich hatte anfangs noch nachschärfen probiert, sinnlos, da offensichtlich nur die Schneidenkante gehärtet ist.
 

Paulisch

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Servus Christoph, ich kann jetzt nur für Holzfaserdämmplatten sprechen, dafür funktioniert die Festool anstandslos, das Bosch Messer hatte ich auch probiert, geht nicht.

Wichtig:
Gleich ein paar Ersatzmesser mitbestellen und zeitig austauschen.
Ich hatte anfangs noch nachschärfen probiert, sinnlos, da offensichtlich nur die Schneidenkante gehärtet ist.
Wir schärfen die öfter mal. Dazu ziehen wir in Schrittgeschwindigkeit die Flex drüber. Das geht schon einige Male. Meine Männer schneiden mit einer Garnitur bestimmt 10 Kollis 240‘ Klemmfilz.
Zu Hanf kann ich allerdings nichts sagen
 

sonicbiker

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Moin,
mit einem guten Brotmesser habe ich mit Hanf-Jute-Dämmstoffplatten bessere Erfahrungen gemacht als mit allen Dämmstoffmessern und Dämmstoffsägeblättern. Inzwischen bereue ich aber, nicht gleich zu Beginn die Festool gekauft zu haben - jetzt denke ich mir immer, "für die paar Matten kaufst du die jetzt auch nicht mehr". Vielleicht hätte ich sie aber zwischendurch auch wieder mit wenig Wertverlust verkauft, wer weiß...

EDIT: Art der geschnittenen Dämmstoffplatten ergänzt
 
Zuletzt bearbeitet:

Holz-Christian

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Wir schärfen die öfter mal. Dazu ziehen wir in Schrittgeschwindigkeit die Flex drüber. Das geht schon einige Male. Meine Männer schneiden mit einer Garnitur bestimmt 10 Kollis 240‘ Klemmfilz.
Zu Hanf kann ich allerdings nichts sagen
Servus, Klemmfilz und Holzfaserdämmplatten oder Hanfdämmplatten kann man absolut nicht miteinander vergleichen.
Für Klemmfilz reicht auch ein altes Brotmesser.
 

ChG

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Vielen Dank für euren Input. Spricht ja alles für Brotmesser, elektrisches Küchenmesser oder Festool. Ich probiere nochmal ein bisschen rum ...

Vielen Dank und schönene Abend
 

DZaech

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Ich würde auch die Festool empfehlen, habe die seit gut 1.5 Jahren und schneide damit regelmässig Gutex und Steico Holzfasermatten. Einige Male auch schon dicke (bis 140mm) Schafwollplatten, die sind ebenfalls fast nicht zu schneiden mit einem Messer. Der Witz an der Festool ist ja das feststehende, zweite Messer. Das macht auch den Unterschied zu den von dir probierten Wellenschliffblättern und Messern, die Festool nutzt in Prinzip ja auch nichts anderes, der Trick ist das zweite feststehende Messer. Deshalb denke ich, wird ein elektrisches Brotmesser nicht funktionieren. Wenn's mit der Stichsäge + Wellenmesser nicht geht, weshalb solls dann mit einem Brotmesser, was das selbe Prinzip ist, funktionieren?

Was noch besser geht als die Festool ist der Bosch Alligator GFZ 16-35 mit den zwei gegenläufigen Wellenschliffmessern, der schneidet nochmals gefühlt doppelt so schnell durch Isolation wie die Festool. Allerdings ist das Gerät unverhältnismässig gross und unhandlich das macht vor allem Sinn in einem Schneidständer wie dem Isoflex-Cut : https://www.isoflex-cut.de/produkte/bosch-gfz-16-35-ac-schwertsaege/

Die Messer-Standzeit beim Bosch ist übrigens enorm, habe damit vor Jahren zig Pakete Steinwolle bis 200mm geschnitten, alles mit den selben Messern. Durch die zwei gegenläufigen Messer kann man damit viel länger leicht durchs Material schneiden, auch wenn die Messer nicht mehr so scharf sind. Bei der Festool ist in dem Fall sehr rasch ein Messerwechsel oder Abziehen angesagt. Der Schnitt wird übrigens auch um einiges sauberer als mit der Festool, aber eben, das Gerät ist halt recht unhandlich.
 

K2H

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Was noch besser geht als die Festool ist der Bosch Alligator GFZ 16-35 mit den zwei gegenläufigen Wellenschliffmessern
Ob der Bosch-Aligator besser schneidet als die Festool kann ich nicht beurteilen. Konnte die Festool noch nie ausprobieren. Den GFZ 16-35 habe ich seit Jahren im Einsatz und bin voll zufrieden damit. Richtig ist, dass sich Hanf-Dämmplatten schlechter/unsauberer schneiden lassen als Holzflex. Das liegt daran dass die Hanffasern wesentlich zäher sind als die Holzfasern.
Dass es auch mit der Bandsäge funktioniert, hätte ich nicht gedacht. Mir wäre das Risiko dass Fasern reingezogen werden und sich ums Treibrad wickeln zu hoch. Das ist mir mit der HKS schon mehrmals passiert. Ist ne Schei..fummelei das fest verwickelte Gefussels wieder raus zu kriegen...

Tipp nebenbei: Für den GFZ gibt es auch Hartmetall-Messer, mit denen man super gut Lehm- und Ytongsteine schneiden kann.
Sorry, wir sind im Holzforum: ..sägen kann. :emoji_wink:

Edit: M. E. einziger Nachteil des GFZ ist, für mich zumindest, dass das Teil recht schwer, bzw. unhandlich ist. Den mit einer Hand zu führen kann ich nicht lange.

Gruß,
KH
 

K2H

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Wenn ich es auf dem einen Foto richtig sehe, hat der die Hartmetall-Messer drauf und an den Messerspitzen sind die Zähne schon weg geflogen.
Hanf oder Holzflex kann man damit nicht schneiden, Lehm- und Ytongsteine schon noch eine Weile.
Hier gibts die 1200W-Version für 3 € weniger, mit Dämmstoff-Messer: https://www.ebay.de/itm/165809108358?hash=item269afe3586:g:Kh0AAOSw3D9jiQsj
Ich denke für Dämmstoffe und/oder Leichtbaustoffe zu sägen reichen 1200 W auch locker, Holz kann man mit denen sowieso nicht sägen.
Was ansonsten den qualitativen oder leistungsbezogenen Unterschied zwischen der blauen und der grünen Version ausmacht, weiß ich nicht, ich kenne nur den GFZ 16-35. Denke aber der grüne tuts für den privaten Gebrauch aus.

Gruß,
KH
 

ChG

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Guten Morgen,

Also, ich habe jetzt die Festool ISC 240 gekauft und am Wochenende ein paar Probeschnitte gemacht. Funktioniert perfekt!
Warum habe ich mich gegen eine Aligatorsäge entschieden? Letzedlich ausschlaggebend war, dass die ISC sich gut mit einer Hand führen lässt. Der Preis war schon ganz ordendlich, da ich aber keine Akkus braucht noch vertretbar (zumindest gegenüber einer neuen GFZ 16-35.

vielen Dank für eure Unterstützung und frohe Feiertage

Christoph

 
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