Wohnzimmermöbel selber bauen

sergio_l

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Hallo an alle,

ich habe vor meine Wohnzimmermöbel selber zu bauen. Ich habe mir da auch schon etwas überlegt und nun muss ich mir die Dinge noch im Detail überlegen.

Es werden relativ einfache Korpusse, rechteckig mit Türen, oder teilweise offen.
Die Korpusse haben rundum eine "Abdeckplatte".

Ich habe mehr oder weniger Werkzeug daheim. Sollte ich Flachdübel setzen, brauch ich die Fräse, für Bänder die Topfbohrer, vielleicht auch große Schraubzwingen und Tischlerwinkel, etc.

Hier eine Ansicht, die ich gemacht habe.

Ich habe dazu ein paar Fragen:

-Ist es besser die Korpusse mit Flachdübel oder lieber mit normalen Dübeln zu verbinden? Sind die Schnellverbinder, im Ikeastil auch einfach zu setzen? Oder kann ich die theoretisch sogar einfach schrauben, weil die Verschraubung von außen, ja eh abgedeckt sein wird.
-Brauch ich zum Setzen der Bänder besondere Hilfsmittel (Schablonen der Hersteller)? Oder reicht ein gewöhnlicher Topfbohrer? (es werden gedämpfte Bänder von Blum wohl zum Einsatz kommen)
-Die Abdeckplatten sollen 8mm dick sein und mit Silikonklebestreifen auf die Außenhaut geklebt werden. Sollte ich die noch extra verschrauben/dübeln? Geht das gut bei der geringen Stärke?
-Wie kann ich einfach Rückwände setzen? Mit Nut? Geht es auch einfacher?
Manche Rückwände sind innen sichtbar, da werde ich wohl eine normale Platte (aus dem 19mm Material) reinsetzen, bei den geschlossenen Korpussen würde auch eine 8mm RW reichen

Mein Gedanke dahinter ist, dass ich mir um das Geld, was ich mir bei einem Tischler erspare, mir lieber das Werkzeug selbst kaufe und dann auch für spätere Arbeiten habe.

Platten sollen Melaminplatten von Fundermax und Egger sein, die ich fertig bekantet im richtigen Maß bestellen möchte.

Ich möchte diesen Thread dazu verwenden, um immer wieder ein paar Fragen zum Projekt zu stellen. Ich hoffe es ist erlaubt.
Meint ihr ich wage mich da an zu viel ran? (Ich bin von beruf Einrichtungsplaner/Techniker) Im Grunde sind mir die ganzen Dinge ein Begriff und ich habe womöglich das nötige technische Verständnis dazu, aber die praktische Erfahrung des Selberbauens fehlt mir da doch.

Vielen Dank schon vorab, für die Hilfe!
 

Friederich

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Hallo Sergio,
Flachdübel sind sehr einfach und präzise zu setzen. Und die Haltbarkeit ist einwandfrei. Ich seh da keinen Nachteil gegenüber normalen Runddübeln.
Runddübel hab ich bisher nur mit Ständerbohrmaschine und Langlochbohrmaschine gesetzt. Das erfordert ganz präzises Arbeiten. Deutlich aufwendiger als Lamellos.
Rückwände in Nut setzen find ich die optimale Lösung. Nicht sehr schwierig. Nut in 3 Seiten einschneiden oder fräsen, von der 4. her (Ober- oder Unterboden) dann einschieben und am entsprechenden Boden verschrauben.
Die sichtbaren Rückwände würd ich genauso gestalten wie die in den geschlossenen Korpussen. Sehe keinen Grund, hierfür stärkeres Material zu wählen.
Gruß
Friederich
 

sergio_l

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Hallo Friedrich,

danke dir, für deine Antwort.

Was soll eine "brauchbare" Flachdübelfräse kosten? (Maschinen gibt es von 50-500 Euro) Bei mir wäre diese aber erst mal für dieses Projekt und später auch mal ab und an zum Einsatz kommen, aber nicht wie bei einem Tischler im täglichen Einsatz.

Gibt es Maschinen, mit denen ich sowohl Nut fräsen kann, als auch Flachdübel einfräsen? (auch in einer Rigipsbeplankung reinfräsen)

Ansonsten habe ich bei Amazon/YouTube Hilfsgeräte der Firma Wolfcraft gesehen, mit denen man Runddübel setzen kann, die sehr günstig sind. Ist es damit wirklich so schwer gut zu arbeiten?

Danke dir.
 

Friederich

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Hallo Sergio, kann Dir leider keine Geräte empfehlen und hab auch noch nicht mit so einem Hilfsgerät für Runddübel gearbeitet. Sicher muß damit aber präziser gearbeitet werden, da Runddübel ja im Gegensatz zu Flachdübeln keine seitliche Toleranz haben.
Gruß
Friederich
 

spline

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Hallo,

für Runddübel habe ich mir neulich bei ebay eine Hilfsvorrichtung gekauft.
Such mal da nach "DS 32 Bohrschablone".
Ich bin mit dem Verkäufer weder (wissentlich) verwandt oder verschwägert.

Ich hatte das Teil bisher nur mal kurz an 2 Reststücken ausprobiert und finde es ganz gut.


Grüsse

Jürgen
 

Neige

ww-robinie
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....Ich habe mir da auch schon etwas überlegt und nun muss ich mir die Dinge noch im Detail überlegen.
Wenn du anstatt des verlinkten Bildes vielleicht mal eine Skizze einstellst, wie du dir dein Ergebnis vorstellst, könnte präziser geantwortet werden, find ich.

Es werden relativ einfache Korpusse, rechteckig mit Türen, oder teilweise offen.
wenn skizzirt, wären dann Maße nicht schlecht, damit man weis, in welchen Dimensionen du planst und zu Beschlägen Hilfestellung gegeben werden kann.

Die Korpusse haben rundum eine "Abdeckplatte".
Welchem Zweck sollen diese dienen?

Ich habe mehr oder weniger Werkzeug daheim
Was denn genau?

Ist es besser die Korpusse mit Flachdübel oder lieber mit normalen Dübeln zu verbinden?
Flachdübel oder auch Lamello genannt, finden eher Verwendung, wenn der Korpus fest verleimt werden soll, da hier die Möglickeit besteht zu korrigieren.
Dübel hingegen erfordern eine sehr genaue Bohrung, damit der Korpus passt und werden auch in Verbindung -von dir Schnellverbinder genannt- genommen. Wir nennen sie Exzenterverbinder: https://www.google.de/#q=exzenterverbinder

Oder kann ich die theoretisch sogar einfach schrauben
Wenn man es einfach nimmt schon, nur ist da nicht jedes Material unbedingt dafür geeignet, insbesonder dann, wenn die falschen Schrauben genommen werden und nicht sorgfältig vorgebohrt wird.

Brauch ich zum Setzen der Bänder besondere Hilfsmittel (Schablonen der Hersteller)?
Bei wenigen Bändern nicht unbedingt, da hilft auch mit Stift anzeichnen, ist aber durchaus hilfreich und kann sebst mit einfachen Hilfsmittel hergestellt werden.

Oder reicht ein gewöhnlicher Topfbohrer? (es werden gedämpfte Bänder von Blum wohl zum Einsatz kommen)
den brauchst du auf jedenfall, egal von welchem Hersteller die Topfscharniere sind.

Wie kann ich einfach Rückwände setzen? Mit Nut? Geht es auch einfacher?
Friedrich ist schon darauf eingegangen. Alternativ geht das auch mit einem Falz in den Seiten, worauf dann die Rückwand genagelt, besser geschraubt wird.

Manche Rückwände sind innen sichtbar, da werde ich wohl eine normale Platte (aus dem 19mm Material) reinsetzen
Das ist nicht notwendig, da kannst du auch aus 6-8mm Rückwandplatten reinsetzen.

Mein Gedanke dahinter ist, dass ich mir um das Geld, was ich mir bei einem Tischler erspare, mir lieber das Werkzeug selbst kaufe und dann auch für spätere Arbeiten habe.
Meine ehliche Meinung...du solltest mit diesem Gedanken erst mal ein einfachere Projekte rangehen, bevor sich deine Überlegung rechnet.

Platten sollen Melaminplatten von Fundermax und Egger sein, die ich fertig bekantet im richtigen Maß bestellen möchte.
Bedenke aber dabei, dass dein Aufmaß zu 100% stimmen muß.

Soweit mal von mir noch einige Gedanken, die ich dir mit auf den Weg geben möchte.
 

sergio_l

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Hallo,

für Runddübel habe ich mir neulich bei ebay eine Hilfsvorrichtung gekauft.
Such mal da nach "DS 32 Bohrschablone".
Ich bin mit dem Verkäufer weder (wissentlich) verwandt oder verschwägert.

Ich hatte das Teil bisher nur mal kurz an 2 Reststücken ausprobiert und finde es ganz gut.


Grüsse

Jürgen

Danke, habe ich mir mal abgespeichert... Muss schauen, was dann zum Einsatz kommt.
 

sergio_l

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Wenn du anstatt des verlinkten Bildes vielleicht mal eine Skizze einstellst, wie du dir dein Ergebnis vorstellst, könnte präziser geantwortet werden, find ich.


wenn skizzirt, wären dann Maße nicht schlecht, damit man weis, in welchen Dimensionen du planst und zu Beschlägen Hilfestellung gegeben werden kann.
Ich muss einen kotierten Plan erst noch machen. Ich bin gerade in der "Ideenfindung" und schauen, was für mich machbar ist, damit ich weiß, wie genau ich das ausführen kann und soll.

Grundsätzlich ist dieses "Foto" ein Rendering, dass ich mit einem 3D-Programm erstellt habe. Es ist naturgetreu und alle Maße entsprechen der Realität.
19mm Platten für Korpusse und Türen. 25mm für den Tisch mit Versteifungszargen.
Rückwände und Abdeckplatten 8mm.
Die Korpusse selbst sind immer einzelne Korpusse, die dann auf die Wand gehängt werden. Das TV-Regal bekommt noch Füße, habe mich aber noch für keine entschieden.
Die Schränke werden 350/457mm tief werden.

Welchem Zweck sollen diese dienen?
Nur einen optischen. Ich möchte dünne sichtbare Häupter, die einem suggerieren, dass die Türe einschlagend ist. In Wahrheit ist dahinter ein Korpus, wo die Tür aufschlagend ist. Da ich alles aus Melaminbeschichteten Platten machen will, kann ich die Korpusse nicht fälzen. Das wäre zu frickelig dann mit der Kante und selbst bekanten ist nicht drin, das schaffe ich nicht so genau.

Akkuschrauber, Hammer, Schraubenzieher, Mini-Akku-Schrauber von Bosch (xo) womit ich in Ecken schrauben kann und wo wenig Platz ist. Möbeltacker, so Sachen halt.
Also quasi kein richtiges Profiwerkzeug eines Tischlers :emoji_slight_smile:. Aber, da ich die Platten nicht zuschneiden möchte, brauch ich wohl nicht mehr dazu.

Wenn man es einfach nimmt schon, nur ist da nicht jedes Material unbedingt dafür geeignet, insbesonder dann, wenn die falschen Schrauben genommen werden und nicht sorgfältig vorgebohrt wird.

Ich möchte es nicht unbedingt verschrauben, nur denke ich mir, dass ich sie bei Bedarf ja dann auch wieder zerlegen könnte und erweitern könnte.

Bei wenigen Bändern nicht unbedingt, da hilft auch mit Stift anzeichnen, ist aber durchaus hilfreich und kann sebst mit einfachen Hilfsmittel hergestellt werden.

gut, danke!

den brauchst du auf jedenfall, egal von welchem Hersteller die Topfscharniere sind.
ok.

Friedrich ist schon darauf eingegangen. Alternativ geht das auch mit einem Falz in den Seiten, worauf dann die Rückwand genagelt, besser geschraubt wird.
Oder ich benutze den Möbeltacker dafür, dürfte auch gehen? Muss noch überlegen, wie ich die Elektrifizierung mache, da ich da sicher auch irgendwo manche Rückwände tiefer rein setzen muss, bzw. herausnehmbar machen muss.

Das ist nicht notwendig, da kannst du auch aus 6-8mm Rückwandplatten reinsetzen.
hm... ja, könnte die selben verwenden, wie in den Korpussen, da eh alle die selbe Farbe haben. Denkfehler meinerseits.

Meine ehliche Meinung...du solltest mit diesem Gedanken erst mal ein einfachere Projekte rangehen, bevor sich deine Überlegung rechnet.

Ich habe die Küche, das Bad und die Vorzimmermöbel von einem Tischler machen lassen. Entworfen habe ich alle selber. Ich arbeite in einer Firma, die industriell Büromöbel herstellt und ich bin dort als "Techniker/Planer" am Werk.
Alle Möbel, die ich daheim habe, bzw. die wir in der Firma herstellen sind eigentlich ganz simpel gebaut. Im Grunde hat das mit "Schreinern" nichts mehr zu tun. Es werden nur mehr Melaminplatten gebohrt, gedübelt und verleimt. Teilweise dann halt irgendwas noch gefräst... aber, die Bauart, gerade bei diese Art von Möbel ist doch in Wahrheit simpel.
Der Tischler, der mir meine Möbel gemacht hat, hat das ja auch nicht anders gemacht, außer, dass er eben eine Werkstatt hat und Sachen dort besser einspannen/zuschneiden/bohren kann.
Ich möchte den Tischlern nichts absprechen, da ich großen Respekt habe, vor diesem Handwerk, aber die Art und Weise, wie heute Sachen produziert werden, ist eher auf Masse und Industrie ausgelegt und man kann das auch mMn selbst nachbauen... und wenn man sich dazu was überlegt, schaut das gar nicht mal sooo schlecht aus... hoffentlich :emoji_slight_smile:

Bedenke aber dabei, dass dein Aufmaß zu 100% stimmen muß.

Das Aufmaß des Raumes ist bei nicht komplett verbauten Möbeln egal. Bei der Stückliste der Möbelteile werde ich mir dann etwas Hilfe holen müssen, damit es mm-genau stimmt.

Soweit mal von mir noch einige Gedanken, die ich dir mit auf den Weg geben möchte.

Noch eine Frage:
Gibt es Maschinen, mit denen ich sowohl Nut fräsen kann, als auch Flachdübel einfräsen? (auch in einer Rigipsbeplankung reinfräsen)
 

Holzwurm1952

ww-buche
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Hallo an alle,

ich habe vor meine Wohnzimmermöbel selber zu bauen. Ich habe mir da auch schon etwas überlegt und nun muss ich mir die Dinge noch im Detail überlegen.

Es werden relativ einfache Korpusse, rechteckig mit Türen, oder teilweise offen.
Die Korpusse haben rundum eine "Abdeckplatte".

Ich habe mehr oder weniger Werkzeug daheim. Sollte ich Flachdübel setzen, brauch ich die Fräse, für Bänder die Topfbohrer, vielleicht auch große Schraubzwingen und Tischlerwinkel, etc.

Hier eine Ansicht, die ich gemacht habe.

Ich habe dazu ein paar Fragen:

-Ist es besser die Korpusse mit Flachdübel oder lieber mit normalen Dübeln zu verbinden? Sind die Schnellverbinder, im Ikeastil auch einfach zu setzen? Oder kann ich die theoretisch sogar einfach schrauben, weil die Verschraubung von außen, ja eh abgedeckt sein wird.
-Brauch ich zum Setzen der Bänder besondere Hilfsmittel (Schablonen der Hersteller)? Oder reicht ein gewöhnlicher Topfbohrer? (es werden gedämpfte Bänder von Blum wohl zum Einsatz kommen)
-Die Abdeckplatten sollen 8mm dick sein und mit Silikonklebestreifen auf die Außenhaut geklebt werden. Sollte ich die noch extra verschrauben/dübeln? Geht das gut bei der geringen Stärke?
-Wie kann ich einfach Rückwände setzen? Mit Nut? Geht es auch einfacher?
Manche Rückwände sind innen sichtbar, da werde ich wohl eine normale Platte (aus dem 19mm Material) reinsetzen, bei den geschlossenen Korpussen würde auch eine 8mm RW reichen

Mein Gedanke dahinter ist, dass ich mir um das Geld, was ich mir bei einem Tischler erspare, mir lieber das Werkzeug selbst kaufe und dann auch für spätere Arbeiten habe.

Platten sollen Melaminplatten von Fundermax und Egger sein, die ich fertig bekantet im richtigen Maß bestellen möchte.

Ich möchte diesen Thread dazu verwenden, um immer wieder ein paar Fragen zum Projekt zu stellen. Ich hoffe es ist erlaubt.
Meint ihr ich wage mich da an zu viel ran? (Ich bin von beruf Einrichtungsplaner/Techniker) Im Grunde sind mir die ganzen Dinge ein Begriff und ich habe womöglich das nötige technische Verständnis dazu, aber die praktische Erfahrung des Selberbauens fehlt mir da doch.

Vielen Dank schon vorab, für die Hilfe!

wie sieht es denn aus mit Kreissäge Schleifmaschine u.s.w. aus .
wenn man nicht mal Schraubzwingen, Lämello hat was steht denn für Werkzeug zur verfügung und Werkstatt nicht zu vergessen.
Hammer allein hilft sehr wenig.
 

BRH

ww-ahorn
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Er hat vor sich seinen Schrank so fertigen zu lassen das er ihn Aufbauen kann wie einen Ikea Schrank mit dem Unterschied das er die Verbindungen selbst herstellen muss. Also so als hätten die beim Ikea das Bohren und Fräsen vergessen.
Ist ja kein Ding, das kann schon klappen und wirklch Werkzeug braucht man da nicht.

Allerdings sollte man evt. wirklich erstmal irgendwas billigeres zusammenbauen um sich mal anzukucken wie das genau läuft mit dem Dübeln usw.
 

sergio_l

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Er hat vor sich seinen Schrank so fertigen zu lassen das er ihn Aufbauen kann wie einen Ikea Schrank mit dem Unterschied das er die Verbindungen selbst herstellen muss. Also so als hätten die beim Ikea das Bohren und Fräsen vergessen.

Richtig :emoji_slight_smile: und als hätten die zufällig die richtigen Farben/Größen im Programm und das sogar günstiger und genau so wie ich es gern hätte und der Raum es hergibt.

Allerdings sollte man evt. wirklich erstmal irgendwas billigeres zusammenbauen um sich mal anzukucken wie das genau läuft mit dem Dübeln usw.

Das werde ich wohl machen :emoji_slight_smile:
 

MK81

ww-buche
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Hallo Sergio,

ich bin auch Holz-Anfänger und arbeite im Moment an einem ähnlichen Projekt. Daher kann ich dir von meinen Erfahrungen berichten. Bei mir geht es um ein Lowboard fürs Wohnzimmer. Auch hier gibt es einen Korpus aus kunstoffbeschichteten Spanplatten und Deckplatten aus in meinem Fall furnierten Spanplatten.

Zuschnitt: Da das Teil im Wohnzimmer stehen soll, und daher gut werden MUSS, müssen die Zuschnitte natürlich ziemlich genau sein. Das selbst zu machen ist mit großem Zeitaufwand/Kosten verbunden (ordentliche HKS mit FS und Sägetisch oder Formatkreissäge). Ob man das als Anfänger dann tatsächlich auf <1 mm genau zugeschnitten bekommt wage ich zu bezweifeln. Weiter die Probleme mit den großformatigen Platte, Ausrisse beim Schneiden, Anbringen von Umleimer etc. Daher stimme ich dir definitv zu, die Teile beim Holzhändler fertig schneiden zu lassen, kostet wirklich nicht die Welt. Was da noch ein Problem sein könnte ist das dein Holzhändler die gesuchten Plattenstärke/Dekor nicht im Zuschnitt hat und du deswegen eine ganze Platte abnehmen musst. Bei Onlinehändlern ist das einfacher, da kommen aber evtl. hohe Versandkosten für Spedition dazu. Ich habe letztendlich die Spanplatten für die Korpusse beim lokalen Holzhändler gekauft und mir die exotischeren furnierten Spanplatten zum Verkleiden im Internet bestellt (das ging gerade noch als DHL Paket durch).

Zeitaufwand:
Machen wir uns nichts vor. Als Anfänger der das neben dem Beruf macht gehen doch einige Stunden für solch ein Projekt drauf. Wenn du dir nicht tagelang Urlaub nimmst wird sich das wohl über Wochen/Monate hinziehen. Daher ist es wichtig, dass du einen Ort hast wo du arbeiten kannst und der am besten für die Zeit dafür reserviert ist. Es fällt auch einiges an Staub an wenn man anfängt große Löcher zu Bohren oder mit der Oberfräse zu arbeiten. Zustätzlich sollte der Ort natürlich halbwegs trocken sein und hell damit man ordentlich anzeichnen kann.

Deckplatten:
Ich werde meine mit je 6 Rückwandschrauben durch vorgebohrte Löcher im Korpus anschrauben. Die sind vom Kopf her schön flach und stören meiner Meinung nach optisch nicht. Beim Kleben mit Klebeband hätte ich bedenken mit dem Ausrichten. Ausserdem warden Schränke ja auch ab und zu mal transportiert. Ich würde das mit Schnellspannzwingen und Kantenspannern schön ausrichten, fixieren und dann festschrauben.

Holzdübel:
Hab sehr gute Erfahrungen mit der Wolfcraft Dübelleiste gemacht.Die Holzdübel hab ich mit Confirmatschrauben kombiniert weil mit das Verleimen doch sehr endgültig erschienen ist :emoji_slight_smile:.

Vorgehen: Ich würde nicht alles zusammen bestellen, sondern erst mal das Material für ein einfaches Teil (z.B. Regal) und gucken wie es läuft. Da ist das finanzielle Risiko kleiner. Im Notfall wird's halt ein Möbel für den Keller. Und dann Schritt für Schritt.

CAD: Hab mir sämtliche Teile mit den wichtigen Bohrungen im CAD Programm gezeichnet und dann virtuell zusammengebaut. Hat mir einiges an Verschnitt gespart.

Preis: Man sollte am Anfang eine Zusammenstellung machen was alles an Kosten auf einen zukommen (Holz, Beschläge, Werkzeuge etc.) und sich dann fragen ob sich das wirklich lohnt. Das summiert sich doch ziemlich schnell.


Ich hoffe das hilft dir weiter. Viel Erfolg bei deinem Projekt,

Klaus
 

nirosta

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Hallo Sergio,

vorneweg, dein 3D Plan sieht sehr ansprechend aus. Wenn das alles so gebaut wird, wie auf dem Plan, dann hast du ein perfektes Wohnzimmer.

Eventuell malst du dir das aber leichter aus, als es in Wirklichkeit ist. Auch wenn heutzutage Möbel so aussehen, als könnte sie jeder herstellen, hängt doch eine Menge Arbeit und leider auch Werkzeug dahinter. Werkzeug besitzt du laut Aussage nicht viel. Also bist du darauf angewiesen die Vorarbeiten soweit wie möglich anderweitig herstellen zu lassen. Das wäre dann das exakte Zusägen der Platten inkl. Bekanten. Da du nicht dazu geschrieben hast, woher du die Platten beziehst, bzw. wer dir diese fertig zum "Verschrauben" produziert, lässt sich für mich auch nicht ausmachen, ob das eine rentable Sache wird. In der Regel lassen sich solche Platten im Fachhandel am Stück beziehen. Somit müsste den Zuschnitt und das Bekanten ein Schreiner machen. Wenn du also nicht mit extrem niedrigen Preisen beim Materialkauf rechnen kannst, wird deine Rechnung, dass du dir Geld sparst nicht aufgehen.

Ich will dir an dieser Stelle nicht vom Selbstversuch abraten, aber du musst damit rechnen, dass es entweder in die Hose geht oder du eine Stange Lehrgeld bezahlst.

Auf jeden Fall hast du dir eine Menge Arbeit vorgenommen, bei der es vorallem auf Genauigkeit ankommt, denn alle Verbindungen, die du oben in Betracht ziehst, ergeben erst dann ein sauberes Bild, wenn sie präzise gefertigt sind. Selbst Lamelloverbindungen verzeihen nicht alles - da kann schon ein falscher Fräser in einer Maschine zu Toleranzen führen, die dann ein unsauberes Bild ergeben. Auch die einschlagenden Türen benötigen exakte Bohrungen, sonst hast du unterschiedliche Spaltmaße und das Fugenbild taugt nicht fürs Wohnzimmer.
 

sergio_l

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Preis: Man sollte am Anfang eine Zusammenstellung machen was alles an Kosten auf einen zukommen (Holz, Beschläge, Werkzeuge etc.) und sich dann fragen ob sich das wirklich lohnt. Das summiert sich doch ziemlich schnell.

Viel Erfolg bei deinem Projekt,

Klaus

Hallo Klaus,

danke für deine Tipps und den Erfahrungsbericht. Diese Zusammenstellung mache ich gerade. Führe hier gerade so detailliert als möglich alle Beschläge, Griffe, Aufhänger, Werkzeuge, etc. alles auf.
Beim Durchwühlen der Kataloge schau ich dann, was günstig/machbar/vernünftig für mich ist. Ist eine Menge Arbeit, aber ich möchte dabei auch einiges lernen.
Es summiert sich preislich, wenn man es detailliert alles durchplant, aber es ist im Rahmen. Der Rahmen sieht vor, dass ich wenn was übrig bleibt ein wenig in HIFI-Anlage und Soroundsystem investiere. Bleibt mir nichts mehr, kaufe ich das halt später und mach erst mal die Möbel.

Was den Zuschnitt anbelangt, werde ich sobald ich technisch alles durchüberlegt habe (genaue Maße der Türen, Korpusteile, etc.) anhand einer Stückliste bei ein paar Schreinern anfragen. Diese sollen mir dann Teile in passenden Stärken/Größen fertig beschichtet und bekantet liefern. Da kenn ich ein paar, mal sehen, was es dann kostet.
Die Oberflächen haben wir schon festgelegt (von Egger und Kaindl).

Ich halte euch am Laufenden.

Grüße Sergio
 

sergio_l

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Hallo Sergio,

vorneweg, dein 3D Plan sieht sehr ansprechend aus. Wenn das alles so gebaut wird, wie auf dem Plan, dann hast du ein perfektes Wohnzimmer.
Hallo,

Danke! Das freut mich :emoji_slight_smile:

Was den Rest anbelangt, stimme ich dir in allem zu. Es ist viel Arbeit, neue Arbeit und ich muss mir den Kopf zerbrechen, wie ich das technisch alles sauber mache.
Möbelmäßig habe ich das meiste nun überlegt, muss es noch in Listen und aufm Papier bringen, ebenso noch ein paar Gespräche bezüglich Beleuchtung führen, damit ich die Leitungsführungen richtig beachte.

Ob es rentabler sein wird, im Vergleich, zu direkt beim Tischler bestellen, ist fraglich. Womöglich ca. gleich. Aber hinterher, habe ich Erfahrung mehr Werkzeug und hoffentlich das Vergnügen und den Stolz es selbst gemacht zu haben und auch noch halbwegs ansehnlich.

Ich weiß, dass ich genau arbeiten muss... hab das alleine beim Aussuchen der Beschläge gemerkt, wie wichtig es sein wird, dass diese perfekt sitzen, damit das Fugenbild später passt. Zum Glück haben ja alle diese Beschläge auch Tollerenzen und gewisse Dinge, könnte ich auch auf zwei Schritte bestellen: z.b. das Glas der Vitrinen.
Aber, da ich es mm-genau plane, müsste das schon klappen.

Sollte ich dann doch daran verzweifeln, kann ich mir ja immer noch Hilfe suchen und es mir von jemanden "zusammenbauen" lassen. Ich bin aber zuversichtlich dass es klappen wird: Planung ist das halbe Leben, oder? :emoji_grin:
 

sergio_l

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Ich habe eine Frage an euch zu den Rückwänden.
Wie tief sollte man solche in einem 19mm Korpus fräsen? Und wenn ich eine Nut nun mit sagen wir 6mm fräse, soll die Rückwand mm genau die Breite haben und die Nut komplett ausfüllen, oder links und rechts 1mm abziehen?
Im Grunde sagt man ja auch, dass die RW auch dem Korpus zur Aussteifung dient, aber wenn da viel Spiel ist, wäre das ja kontraproduktiv. Auf der anderen Seite, will man die ja auch rein bekommen.

Danke vorab!

Sergio
 

bello

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Letzteres nennt man dann Einpassarbeit.
Was spricht dagegen mit Hobel, Schleifmaschine oder auch nur Schleifpapier ein wenig nachzuarbeiten?
 

Friederich

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Ich habe eine Frage an euch zu den Rückwänden.
Wie tief sollte man solche in einem 19mm Korpus fräsen? Und wenn ich eine Nut nun mit sagen wir 6mm fräse, soll die Rückwand mm genau die Breite haben und die Nut komplett ausfüllen, oder links und rechts 1mm abziehen?
Hallo Sergio,
Nuttiefe knapp die Hälfte; und unbedingt etwas Luft lassen. 2-3mm insgesamt haut hin. Gerade soviel, daß die Wand sich garantiert nicht zwischen den Seitenwänden einkeilt, falls es nach unten hin engerwerden sollte.
Stabilisierend wirkt sie trotzdem. Oben stößt sie an, und unten wird sie verschraubt. oder umgekehrt.
Vor dem Verschrauben nochmal den Korpus auf Rechtwinkeligkeit überprüfen (mit der Winkelmethode) und ggf. mit Zwingen korrrigieren.

Gruß Friederich
 

Friederich

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Letzteres nennt man dann Einpassarbeit.
Was spricht dagegen mit Hobel, Schleifmaschine oder auch nur Schleifpapier ein wenig nachzuarbeiten?
Daß es unötige Arbeit ist vielleicht?
Es spricht noch weniger dagegen, gleich aufs passende Maß zu schneiden.
Gruß
Driederich
 

sergio_l

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Es ist schon eine Menge Zeit vergangen und ich wollt euch noch zeigen, wie es geworden ist.

Auf den Fotos könnt ihr das fertige Ergebnis sehen (bzw. in der Entstehungsphase):
https://onedrive.live.com/redir?resid=9AA64FAAB49328D5!105

Ich habe eine Stückliste gemacht und habe mir Melaminplatten zum Teil fertig zugeschnitten und bekantet liefern lassen.
Um zu sparen, habe ich mehrere Dinge nicht fertig geschnitten bestellt. z.B. Fächer habe ich in der Tiefe selbst geschnitten. Manche Abdeckplatten, die Regale, etc. fast überall wo man keine sichtbare Kante hatte, habe ich selbst geschnitten und gedübelt/ Flachdübel eingesetzt. Je weniger Schnitte, desto billiger.

Die ganzen Beschläge, Auszüge, Aufhänger, Schrauben und Verbindungsdübel habe ich über das Internet bestellt, bzw. beim Schachermayer.
Elektrik, LEDs und die dazugehörigen Kabel usw. von einem regionalen Händler bezogen.
An Werkzeug habe ich noch eine Stichsäge (damit alles geschnitten), eine Wolfcraft Dübelleiste, einen Forstnerbohrer, einen Dosenbohrer und eine Lamellofräse gekauft und für die Wand auch noch einen Bohrhammer.
Natürlich auch ein paar andere Hilfsmittel, wie Spannwerkzeuge, Leim, Montagekleber.

Gebaut habe ich das daheim, quasi Stück für Stück. Gebraucht habe ich ca. 4 Wochenenden und ein paar Abende. Also gute 2 Wochen Arbeit. Wäre schneller gegangen, wenn ich das schon mal gemacht hätte :emoji_slight_smile: und nicht jeden Arbeitsschritt "lernen" musste.

Ich habe dieser Wand neue Elektrik verpasst (neue Steckdosen, Unterputzrohre für LAN, passende Ausgänge für die LEDs samt Leitungen). Dann noch eine weitere Steckdose im Raum verlegt, eine neue Deckenlampe und im Rückbereich noch Streiflicht mit LED-Spots und in der Küche ebenfalls.
Dann ausgemalt und hinterher die Möbel Stück für Stück angefertigt.

Gekostet hat mich das Ganze mit Ausmalen, Elektrik, Verputzen, Möbelteile, Werkzeug und Zustellgebühren, sowie noch eine Hängelampe im Wohnzimmer und 7 LED-Spots für den Wohnraum/Küche knapp unter 3000 Euro. (natürlich alles mit Steuer und Rechnung erworben). Wobei die reinen Möbelteile mit Beschläge und Glas ca. 1800 ausgemacht haben.
Und nun besitze ich auch das Werkzeug, womit ich noch was arbeiten kann, wenn ich noch will.

Wenn ihr Fragen zur Ausführung habt, gerne :emoji_slight_smile:
 

Wale

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Hallo Sergio,

sieht gut aus!

Und nun besitze ich auch das Werkzeug, womit ich noch was arbeiten kann, wenn ich noch will.

Vorsicht Suchtgefahr :emoji_grin:

Ich wollte auch nur eine Garderobe selber machen und jetzt habe ich eine fast komplett eingerichtete Werkstatt in welcher ich fast meine ganze Freizeit verbringe.

Gruss
Wale
 
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