Wo gehobelt wird, da fallen Späne

schrauber-at-work

ww-robinie
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Nabend,
Sehr schön wenn der Plan aufgeht und die ersten Teile für ein neues Projekt entstehen.

Vor allem mit deinem selber gebauten Maschinenpark! Respekt (von einem Maschinenbauer).

Bin gespannt was draus wird, bitte hier oder in einem neuen Thread mit uns teilen.

Gruß Stephan
 

Batucada

ww-robinie
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Wenn Du in diesem Zustand auf die Straße gehst wird man denken, dass Du zu lange am Auspuff gesnieft hast! :emoji_grin: :emoji_wink::emoji_stuck_out_tongue_winking_eye::emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
Für den Zustand, den du beschreibst, fehlen mir selbst noch die passenden Worte. Um überhaupt in diesen Zustand zu gelangen, hab' ich es auf mich genommen, schon etwas als verrückt zu gelten. Geht ja auch nicht anders. Und der Einstieg in ein solches Projekt konnte nur gelingen, nachdem ich am Anfang die eigenen Barrieren abgebaut habe.

Jetzt passt vielleicht der Bezug auf eine diebische Freude, die ich verspüre, wenn ich die Situation realisiere, vielleicht der Erste gewesen zu sein, der in Heimarbeit eine Dickte zusammen gebaut hat. Bei der Abrichte gibt's schon reichlich Leute, die das vor mir gemacht haben. Aber eine Dickte auf einem Holzgestell, das hat schon was. Und das, was die diebische Freude noch verdoppelt, oder eher noch mehr, ist der Umstand, dass das Ding auch noch verwertbare Ergebnisse in exzellenter und reproduzierbarer Qualität erzeugt.

Und so ist es die diebische Freude, den Nachweis auf eine einwandfreie Funktion erbracht zu haben. Und die Freude potenziert sich noch, dass eine meiner Ideen gegriffen hat, den Hobelschlag zu bändigen. Ich will aber gar nicht mit den professionellen Maschinen konkurrieren. Jedoch für den Hobbybereich bilde ich mir ein, etwas verächtlich auf die China-Böller herab blicken zu dürfen. Und genau das bringt die Erlaubnis mit sich, ein breites Grinsen aufzusetzen, das wirklich von einem zum anderen Ohrläppchen reicht. Vielen Dank für deine Glückwünsche.

Batucada
 

Batucada

ww-robinie
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Da kann man nur :emoji_nerd: gratulieren.
Das nehme ich dankend an. ich hab' aber auch nicht vergessen, wie du mich auf den Pfad der Tugend zurück gebracht hast.
Was glaubst Du was Hartholz mit dieser Grundplatte veranstaltet wenn da ein Stück aus einem Ast herausbricht.
Dann hast Du ruckzuck eine Rinne in der Platte.
Deine Worte haben bei mir eine tiefe Wirkung erzeugt. Daher danke ich dir noch einmal für deinen Beitrag.

Batucada
 

teluke

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Das nehme ich dankend an. ich hab' aber auch nicht vergessen, wie du mich auf den Pfad der Tugend zurück gebracht hast.

Deine Worte haben bei mir eine tiefe Wirkung erzeugt. Daher danke ich dir noch einmal für deinen Beitrag.

Batucada

Ich gehe mal davon aus dass Du auch an kritischen Kommentaren interessiert warst. Nur so kann man was verbessern.
Ich gratuliere Dir sehr zu Deinem Werk. :emoji_clap:

(Ich habs doch gleich gesagt, wir haben wieder ein "Rocking Horse")
 

Holzrad09

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Jetzt passt vielleicht der Bezug auf eine diebische Freude, die ich verspüre, wenn ich die Situation realisiere, vielleicht der Erste gewesen zu sein, der in Heimarbeit eine Dickte zusammen gebaut hat.
Moin moin
Du warst ganz sicher nicht der Erste, in Osteuropa war sowas früher gang und gäbe. Aber auch anderswo gab es solche Ideen.
Und die Freude potenziert sich noch, dass eine meiner Ideen gegriffen hat, den Hobelschlag zu bändigen. Jedoch für den Hobbybereich bilde ich mir ein, etwas verächtlich auf die China-Böller herab blicken zu dürfen.
Der Hobelschlag ist keine chinesische Erfindung, das konnten deutsche Hersteller wie Lutz, Scheppach, Elektra-Beckum und Metabo auch perfekt.

Auch von mir alles Gute !
LG
 

Batucada

ww-robinie
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Moin moin
Du warst ganz sicher nicht der Erste, in Osteuropa war sowas früher gang und gäbe. Aber auch anderswo gab es solche Ideen.
Och, so schlimm ist das auch wieder nicht, wenn ich nicht der Erste war, das hatte ich schließlich schon einkalkuliert und deshalb auch mit "vielleicht" eingegrenzt. Die Suche im osteuropäischem Sprachraum wäre mir mit meiner Kenntnis von gerade mal 3-4 kyrillischen Buchstaben sicher nicht gelungen. Das Fischen im englischen Sprachraum mit dem Begriff "homemade thickness planer" brachte damals nur Ergebnisse, die mit irgendwelchen Hacks bei gewöhnlichen Elektrohandhobelmaschinen zu tun hatten, eigentlich nicht vergleichbar. Meine Suche, die ich vor Projektbeginn gestartet hatte, hatte ich dann später auch nicht mehr fortgesetzt, wozu auch, wenn die Würfel schon gefallen waren? Also, jetzt weiß ich es und freue mich trotzdem noch immer wie ein Schneekönig
emoji-big-smile-sm.jpg

Was den Hobelschlag angeht. Puhh. Der hat mich zu Anfang tief getroffen, als ich meine ersten Gehversuche mit dem Chinaböller gemacht habe. Die hatte ich nämlich nicht in meine Zuschnitte eingerechnet. Zuvor kannte ich den Begriff überhaupt nicht. Mein Weg lief dann über diese Schiene: professionell gibt's Mittel und Wege, den Hobelschlag zu unterdrücken - im Hobbybereich ist das ein Umstand, der hingenommen werden muss. Vielleicht hätte ich noch 10 Jahre solche Maschinen studieren sollen? Dann würde ich alt und grau sein, schließlich bin ich jetzt schon 73... :emoji_relaxed::emoji_relaxed::emoji_relaxed:

Wie schon mal gesagt, ich bin bei allem, was das Hozhandwerk angeht, da bin ich Autodidakt. Und so freue ih mich jedesmal, wenn mir eine Sache gut gelungen erscheint, so dass am Produktergebnis kritische Blicke keinen (nennenswerten) Makel erkennen können.

Batucada
 

Holzrad09

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Batucada

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Keinesfalls, mein 31 cm ADH ist auch ein "Chinaböller" ( vllt. auch Taiwan ) und da gibt es auch keinen Hobelschlag.
Gäbe es den, wäre er längst gekündigt worden. :emoji_wink:
Wie du schon an anderer Stelle ausgedrückt hast, dann gibt es wohlmöglich spezielle konstruktive Details, die den Hobelschlag erst gar nicht entstehen lassen. Vielleicht eine besondere Geometrie? Ich bin von der vielfach publizierten These ausgegangen, dass die Messerwelle am Anfang und am Ende das Werkstück anhebt, solange keine zweite Vorschubrolle im Eingriff ist. Ich hab' aus dieser These meine Überlegungen zur Behebung des Hobelschlages hergeleitet. Was ist, wenn diese Überlegungen von einem falschen Ansatz ausgehen? Ich hätte bei meinem Chinaböller keine Gelegenheit gehabt, die Andruckkraft zu erhöhen...

Batucada
 

Holzrad09

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Wie du schon an anderer Stelle ausgedrückt hast, dann gibt es wohlmöglich spezielle konstruktive Details, die den Hobelschlag erst gar nicht entstehen lassen. Vielleicht eine besondere Geometrie? Ich bin von der vielfach publizierten These ausgegangen, dass die Messerwelle am Anfang und am Ende das Werkstück anhebt, solange keine zweite Vorschubrolle im Eingriff ist. Ich hab' aus dieser These meine Überlegungen zur Behebung des Hobelschlages hergeleitet. Was ist, wenn diese Überlegungen von einem falschen Ansatz ausgehen? Ich hätte bei meinem Chinaböller keine Gelegenheit gehabt, die Andruckkraft zu erhöhen...
Du musst das Gesamtpaket betrachten, wiegt die Maschine 40 Kg oder wiegt sie 250 Kg.
Habe Ich einen sehr massiven und stabil geführten Dickentisch, dann kann Ich auch mehr Druck auf die Transportwalzen geben. Gebe Ich auf einen billigen 250 Eu Baumarkt Dünnblech ADH entsprechend Druck, dann knicken mir beim einlassen des Holzes die 4 dünnen Gewindestängchen weg und die Kette fällt runter. :emoji_slight_smile:
Diese ganzen Tricks mit Holz ausheben beruhen eigentlich alle auf zu wenig Druck der Transportwalzen.
LG
 

teluke

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Bei professionellen Maschinen gibt es den Hobelschlag am Anfang und am Ende schon alleine deswegen nicht weil der Tisch viel länger ist als bei einer Hobbymaschine und weil zwei Auszugsrollen verbaut sind.
Damit werden auch schwere und lange Teile sicher in Position gehalten.

Bei meiner Maschine ist der Dickentisch 1m Guß und hinten dran nochmal 50cm Verlängerung mit einer Rolle am Ende.
Da kippt nichts ab.
 

Batucada

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Diese ganzen Tricks mit Holz ausheben beruhen eigentlich alle auf zu wenig Druck der Transportwalzen.
Ich hab's befürchtet. Ich gebe etwa doppelt so viel Druck, wie auf meinem alten Chinaböller. Ich hab' die Federn damals ausgemessen, es waren allerdings Zugfedern verbaut. Mein System baut auf Druckfedern auf, Zugfedern kosten dagegen einen geringeren Aufwand. Ich konnte es mir aber leisten, weil das System gänzlich anders aufgebaut ist (als mein alter Chinaböller :emoji_sunglasses: ). Meine Federn speichern zwar die gleiche Kraft, dafür habe ich aber doppelt so viele :emoji_relaxed:.

Batucada
 

Batucada

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Bei professionellen Maschinen gibt es den Hobelschlag am Anfang und am Ende schon alleine deswegen nicht weil der Tisch viel länger ist als bei einer Hobbymaschine und weil zwei Auszugsrollen verbaut sind.
Mmh, da bin ich ganz bei @Holzrad09 , längere Tische machen das nicht alleine. Ich hatte bei meinem Chinaböller einen elend kurzen Tisch. Das Auflegen kleiner Werkstücke war eine frickelige Angelegenheit. Dazu kam noch, dass ich die Werkstücke gar nicht schnell genug annehmen konnte, wenn sie vom Hobeln fertig waren. Das war zwar eine gute Übung für den Rücken, hat aber auf Dauer keinen Spaß gemacht. Deswegen hatte ich eine Auflage aus 16 mm Siebdruckplatte hergestellt, die auf den Dickentisch geklemmt wurde. Damit gingen zwar 16 mm Höhe verloren, konnte ich aber akzeptieren, hatte eh keine andere Wahl. Einziges Problem war, beim Abrichten musste diese zusätzliche Dickentischauflage demontiert werden, da sonst beim Abrichten die Haube für die Späneabsaugung nicht montiert werden konnte.

Lange Rede - kurzer Sinn: Trotz des nun längeren Dickentisches, hatten sich bei mir die Hobelschläge weiterhin unbeliebt gemacht.

Ich hab' diese These aufgenommen, die landläufig verbreitet ist, dass immer wenn weniger als zwei Vorschubwalzen im Eingriff sind, es zu Hobelschlägen kommt. Was dazu geführt hat, jeweils zwei Vorschubwalzen vor und hinter der Messerwelle anzuordnen. Dazu gesellte sich noch ein weiterer Aspekt, dass zwei Vorschubwalzen vor der Messerwelle dazu führen würden, das Werkstücke mit möglicher unregelmäßiger Oberfläche, die bisher noch nicht gehobelt wurde, nun gleichmäßiger durch die Dickte geschoben würden. Kann nicht sagen, ob dies ein gewichtiger Aspekt sein könnte, aber wenn er denn auftauchen würde...
Damit werden auch schwere und lange Teile sicher in Position gehalten.
Ein Argument, dass ich nicht nur auf den Dickentisch beziehen würde. Bei der Abrichte hab' ich vor und hinter der Messerwelle jeweils ein Länge von 1100 mm zur Verfügung. Das beruhte auf dem Gedanken, mir etwas mehr Komfort zu gönnen.
Bei meiner Maschine ist der Dickentisch 1m Guss und hinten dran nochmal 50cm Verlängerung mit einer Rolle am Ende.
Mein Dickentisch hat eine Länge von 1500 mm, also vor und hinter der Messerwelle jeweils 750 mm. Da läuft die Bedienung der Maschine fast schon wie ein gemütliches Kaffeekränzchen ab.

Batucada
 

WoodyAlan

ww-robinie
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@Batucada wow, da bin ich sprachlos! Tipp topp erklärt und ausgeführt!!! Danke fürs Zeigen!

Was mir aber aufgefallen ist: dein Maschinenpark kommt mir bekannt vor und die Art deiner Beschreibungen, das fachliche sowieso...RockinHorse haben wir dich wieder? :emoji_wink:
 
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