Wird das halten? "Statik" bei Regal

Alchemi

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Hallo Holz-Experten,

ich bin neu hier, "bastele" gerne, und lebe eigentlich nach dem Motto: "Nichts hält länger, als ein ordentliches Provisorium". :emoji_slight_smile: Aber bei meinem neusten Projekt bin ich doch etwas unsicher...

Geplant ist ein "Regal" an einem Rolladenkasten (aus Holz). Auf dem Regal sollen CDs/DVDs Platz finden; darunter soll ein Flächenvorhang montiert werden.

Hier ein Querschnitt meiner aktuellen Planung: Regal.pdf

Die Regallänge/-breite beträgt insgesamt 4,09 m (transport-bedingt geteilt bei max. 1,8 - 2,0 m). Die Konstruktion soll verleimt und verschraubt werden.

Und jetzt meine "offenen Punkte":

- MDF oder Spanplatten (roh) verwenden?
- Welche Schrauben? 6x60? Ohne dass das die 19 mm Platte aufplatzt...
- Reicht Verleimung + Schrauben überhaupt aus (Statik!)?

Hoffe auf zahlreiche Vorschläge.
Gruß
Alchemi
 

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  • Regal.pdf
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yoghurt

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Hallo Alchemi,
MDF oder Spanplatte ist Geschmackssache. Bei Spanplatte kommt die Frage auf, was Du mit den sichtbaren Kanten machen willst?
Nach meiner unmaßgeblichen Erfahrung eignen sich für 19er Spanplatten 3,5x50 Schrauben und bei MDF darf es fast noch weniger sein, denn das platzt wirklich sehr gerne auf. Du kannst natürlich vorbohren, dann gehen auch größere Schrauben, aber ob die dann mehr halten ist für mich fraglich.
Statik - hält das Ganze? Ich habe meine Zweifel. Die CDs und die Gardine haben doch einen ganz schönen Hebel und die Schraubenlöpfe können durch die 10er Platte auch schnell durchgezogen werden. Vielleicht kannst Du oben dreieckige "Seiten" einsetzen, so ca. alle 50cm eine. Wenn das Regal vollgestellt ist siehst Du die sowieso nicht mehr. Solche Objekte könntest Du natürlich auch von unten einsetzen, aber ich nehme an, dass stört das Erscheinungsbild...

Gruß

Heiko
 

Alchemi

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Hi yoghurt.

MDF oder Spanplatte ist Geschmackssache. Bei Spanplatte kommt die Frage auf, was Du mit den sichtbaren Kanten machen willst?
Rein optisch eigentlich kein Thema... Für die Kanten der Spanplatte nehme ich meinen "geliebten" Anleimer. Und dann einfach lackieren/streichen.
Statik - hält das Ganze? Ich habe meine Zweifel.
Die Zweifel habe ich ja auch. Die CDs üben von oben ja eine Flächenlast aus. Da mache ich mir weniger Gedanken... Aber der Flächenvorhang (dessen Gewicht ich nicht kenne) macht mir Sorgen, da ziemlich mittig angebracht.
Die CDs und die Gardine haben doch einen ganz schönen Hebel
Jepp. Wobei ich mir vorstellen könnte mit entsprechenden Schrauben 4x100 (Gibt es sowas??) und geringen Abständen eine Art Stützkonstruktion in der 19er Platte zu bilden.
und die Schraubenlöpfe können durch die 10er Platte auch schnell durchgezogen werden
Jetzt echt? 10er-Platte nur vorgebohrt und gesenkt. Ziehen sich die Köpfe da wirklich durch? Sorry! Habe da noch Null Erfahrung.
Vielleicht kannst Du oben dreieckige "Seiten" einsetzen [...] natürlich auch von unten
Hmm. Gute Idee! Aber wenn, dann von unten (sonst habe ich oben keine durchgängige Fläche für die CDs). Und unten "stört" der Vorhang... Hmm!?!

Gruß
Michael
 

Bremer

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An den großen Schrauben zieht knapp die 10-fache Kraft, die an der Vorhangschiene zieht bzw. auf der Regalmitte wirkt. Ebensolche wirkt an der Unterkante der hozizontalen Platte gegen die vertikale Platte als Druckkraft.

Obiges Kräftepaar erzeugt weiterhin ein Biegemoment in der vertikalen Platte.

Falls der Vorhang also leicht ist und auch nie jemand dran zieht, sollte es halten. Schätze mal das Gewicht des Vorhangs (oder wiege ihn) und die zusätzlichen Kräfte. Vielleicht kann hier ein Holzexperte mal schreiben, was MDF oder Spanplatte so an Druck/Spannung aushält?
 

Bremer

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Grad mal durchgerechnet: Schraubenkopf Durchmesser 8mm hat eine Fläche ca. 50mm^2.

Laut Google :emoji_wink: zulässiger Druck: 2-3 N/mm^2

Also Schraubenkraft mindestens 100N.

Sprich der Vorhang darf nicht schwerer sein als 1kg pro Schraubenabstand.
 

Alchemi

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Hallo Bremer,

soweit wollte ich es mit der "Statik"-Berechnung eigentlich nicht treiben... :emoji_slight_smile:

BTW. Ich sehe gerade, dass ich die ganze Zeit von einem FLÄCHEN-Vorhang rede...
Das ist Quatsch. Da soll ein LAMELLEN-Vorhang dran... SORRY!!!
Also ist eine "Zugkraft" jeweils nur an den beiden Enden des Regals vorhanden.. Die 4 Meter dazwischen müssen somit nur das Gewicht der Lamellen/der Schiene tragen...

Würde den "Vorhang" ja gerne wiegen, aber der "liegt" noch im Laden... :emoji_grin: Und bestellen kann ich erst, wenn das Regal hängt (und dadurch meine Höhe für den Vorhang festgelegt ist).
Ich schätze jetzt aber mal auf max. 15 kg (auf die 4m verteilt).
 

Mister G

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Ich würde mich nicht trauen da was draufzustellen oder dranzuhängen. Wenn Du unbedingt auf Verstrebungen (wie z.B. die von Heiko genannten dreieckigen Seiten) verzichten willst, dann könntest Du höchstens die Rückwand deutlich dicker machen (vielleicht 25 mm) und den Boden 15 mm tief einnuten und dort gut verleimen. Das dürfte mehr halten als die windigen Schräubchen. Ich würde obendrein noch den Boden dicker machen und "ordentliche" Schrauben verwenden (5 x 80, aber bitte vorbohren!). Durch die Nut kann auch der Boden nicht mehr platzen.
 

yoghurt

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Hallo Michael, hallo Bremer,
mal so ohne zu rechnen (das kann ich auch, halte es aber hier für unangebracht):
Das geht nicht!
1. 4x100 Schrauben gibt es m.W. nicht. Selbst wenn doch, wird es die Spanplatte spalten, über MDF müssen wir da nicht mal mehr reden.
2. Der Leim wird mehr halten als die Schrauben. Aber der hält auch nur die obere Spanlage der 10er -Platte. Wenn sich also jener Leim der aus den Spänen eine Spanplatte macht verabschiedet...
3. Schraubenkopfdurchmesser und daraus resultierende Flächeninhalte in alle Ehren. Die Mittellage der 10er Platte ist weicher als die Decklage, der Senkkopf heißt so, weil er gut versenkt werden kann, ergo zieht es den dann tiefer als gewollt.
4. Als Statisches System würde man das Regal als Kragarm bezeichnen. Kragarme, die auch nur ein wenig nach unten hängen sehen besch... aus. Deswegen überhöht man sie im allgemeinen bei der Montage, denn "runter kommen sie alle irgendwie". Wie hier zu überhöhen wäre ist mir unklar.

Wenn Du also keine "Seiten" willst, dann nimm vielleicht starke Blechwinkel.
Oder Du nimmst als senkrechte Platte auch eine 19er Platte und machst einige Lamellos rein? Das Ganze vielleicht in Leimholz-Fichte ausgeführt, würde einiges an Gewicht sparen und wäre auch nicht so ein "lappiges" Zeug.

Zugkraft ensteht übrigens auf ganzer Länge und zwar auf der Oberseite des Bodens in Richtung des senkrechten Brettes.

Die Seiten würden ja nur alle ca. 50cm die CDs unterbrechen. Vielleicht kann man das ja nutzen um die CD-Sammlung in Kategorien zu gliedern??

Gruß

Heiko


EDIT: überschnitten mit Mister G... So wie Mr. G sagt geht's natürlich auch!
 

Bremer

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Hallo Heiko!

Ich fand es einfach interessant, dass so eine kleine Rechnung schnell nachweist, was man eh schon sieht! :emoji_wink:
 

Alchemi

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Hallo Mister G,

will auf die "Verstrebungen" ja nicht unbedingt verzichten. Nur kommt eine "Dreiecks"-Konstruktion, aus Platzgründen, wohl nicht in Frage... Denke aber gerade über eine Unterstützung durch Stahlwinkel nach....

Eine dickere Rückwand überlege ich auch gerade. Aber mehr als 15mm sind optisch nicht drin. :emoji_frowning2:

Hmm. "Nuten" hört sich auch nicht schlecht an! Wäre ein guter Grund endlich mal ne Oberfäse zu kaufen :emoji_grin:

EDIT: Bin ich hier in nem Forum, oder in nem Chatroom??? Will gerade antworten und schon sind mehere neue Beiträge online :emoji_slight_smile: Echt genial hier!! :emoji_grin:
 

Mister G

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Du kannst die Rückwand dünner erscheinen lassen indem Du eine starke Fase anschneidest/-hobelst/-fräst. Dann wirkt das ganze etwas zierlicher.

Wieso sprechen Platzgründe gegen die Dreiecke? Die nehmen doch kaum Platz weg. Alle 80 cm ein Dreieck aus 20er Platte: da geht Dir der Platz von vielleicht 12 CDs verloren. Oder Du setzt statt dessen Rechtecke exakt in CD-Größe ein. Dann sieht die kein Mensch mehr. Du kannst die Rücken ja sogar noch bunt lackieren.

Das Nuten kann man übrigens auch (so Du hast) mit der Hand- oder Tischkreissäge machen.

Forum oder Chatroom? Die Übergänge sind fließend...
 

ahadler

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Hallo Alchemi,
wenn ich mir das vorstelle, sind die Köpfe von den Schrauben, die in die Platte geschraubt werden, nicht sichtbar im Rollladenkasten. Dann würde ich vorschlagen:
1) In die Platte kommen keine Holzschrauben, sondern Blechschrauben (M5?xziemlich lang). In den Rollladenkasten noch 'ne U-Scheibe unter den Schraubenkopf, vielleicht sogar 'ne Karosseriescheibe. Die Mutter von oben in das Brett versenken, von unten unsichtbar. Möglichst auch mit U-Scheibe, kannst einen ggf. überstehenden Rand der Scheibe ja dann abfeilen.
2) Setz die Schrauben eher in 25 cm denn in 50 cm Abstand.
2) Statt Deiner ungeliebten Dreiecke oben nimmst Du Eisenwinkel. Fällt nicht auf, wenn 'ne CD drauf steht, meinetwegen versenkst Du die Winkel sogar in der Platte.
3) Vielleicht sogar die Eisenwinkel im Rolladenkasten mit 'nem Flacheisen gegenhalten.

Dann würd' ich sagen, die 10er Rolladenfront hat 'ne Chance, zu überleben. Aber nur 'ne Chance, keine Garantie! Das Brett wird die Last wohl halten, aber die Kräfte, mit denen es an dem Rollladenkasten zerrt, sind enorm.

Deine Konstruktion hat dann zwar nur noch optisch was mit Holz zu tun, aber zumindest 'ne Überlebenschance.

Hast Du mal überlegt, ob Du vielleicht den Hebel, mit dem an dem Rolladenkasten gezerrt wird, durch ähnlich den Eisenwinkeln wirkende Abspannseile vergrößern könntest? Von der Vorderseite des Brettes nach möglichst weit oben in die Front des Kastens? Lässt sich optisch nicht verstecken, muss also als Designelement genutzt werden. Passt aber gut zu z.B. einer Halogen-Seilverspannung.

Nur so als Überlegung.
Viel Erfolg!
Andreas
 

Rei123

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Hallo,

notfalls von unten kleine Stuhlwinkel, die passen hinter die Schiene des Vorhangs.
Davon ein paar mehr und das ist unauffällig. Mit kleinen Schraubchen sichern (3*16).
Die Rückplatte würde ich auch so dünn wie möglich machen.

Um das Durchhängen zu vermeiden, kann man die Schnittkante des waagerechten Bretts etwas anschleifen, so daß ein ganz kleiner Winkel entsteht. Das Brett steht dann etwas nach oben.

Grüße

Reiner
 

carsten

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Hallo

also ich hätte bei der angehängten Konstruktion keine Bedenken da ein paar CD's draufzustellen. Die Knagge könnte man entweder durchgehend oder auch als so ne Art Zahnleiste, stückweise drunterleimen. Ganz außen und natürlich am Stoß noch die Dreiecke nach oben (grün angedeutet) und ich würde da auch meine dds-Sammlung draufstellen.
 

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Alchemi

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Ersteinmal ein dickes Dankeschön an alle hier!! Viele nützliche Tips und Ideen. Und das Ganze in einem Tempo, bei dem man kaum zum Antworten kommt. :emoji_slight_smile:

Zum Thema:
War gerade in dem Laden in dem ich den Lamellenvorhang kaufen werde. Das Ding wiegt weniger als 3 kg!
Und bei der Annahme, dass eine CD mit JewelCase und Inlay ca. 75g wiegt, und knapp 400 CDs auf das Regal passen werden, komme ich auf eine Last von knappen 30 kg. Also gerundete 8 kg/m.

Zur Konstruktion:
Das mit der Knagge sieht stabil aus, kommt aber leider nicht in Frage. Das Kantenmaß dürfte 20x20mm nicht überschreiten, da sich sonst die Lamellen nicht drehen könnten. Bleiben für die untere Unterstützung also Stahlwinkel (40x40mm); Abstand? Hmm. Sagen wir mal 30 cm.
Entgegen Euren Vorschlägen werde ich „von oben“ vorerst nichts verstärken. Ich schaue erst einmal wie stabil das ohne wird. Zur Not ist die Dreiecks-Konstruktion, oder die Seil-Lösung, ja schnell nachgerüstet.

Anbei eine überarbeitete Zeichnung. Zur besseren Vorstellung des Ganzen diesmal mit Gesamtansicht.

Gruß
Michael
 

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n.ka

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Grad mal durchgerechnet: Schraubenkopf Durchmesser 8mm hat eine Fläche ca. 50mm^2.

Laut Google :emoji_wink: zulässiger Druck: 2-3 N/mm^2

Also Schraubenkraft mindestens 100N.

Sprich der Vorhang darf nicht schwerer sein als 1kg pro Schraubenabstand.


Schrauben auf Druck beanspruchen? oder hab ich da jetzt was falsch verstanden?
 

yoghurt

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Hallo n.ka,
Bremer hat sich etwas unglücklich ausgedrückt, es ging darum wie druckfest die Spanplatte in ihrer Ebene ist um daraus abzuleten, welche Kraft nötig wäre um den Kopf einer Schraube mit einem bestimmten Kopfdurchmesser durch die Platte zu ziehen. Ergo: Maximale Zugbelastung der Schraube auf Kopfdurchziehen.
Weiter unten habe ich argumentiert, warum ich die Berechnung für nicht sinnvoll halte.

gruß

Heiko
 

Tami

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Ostelbien
So ---

--- würde ich das machen !
-
Ob Spanplatte, MDF oder Vollholz .
-
BASTA ! + Gruß, Tami
 

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Bremer

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@Tami: Wär das nicht bei Vollholz ein Problem, dass der Leim auf dem Hirnholz schlecht hält? Das ist jetzt die Frage eines Anfängers mit Bücherwissen... :emoji_wink: Es ist doch immer nur jeweils Hirnholz mit Längsfaser (wie nennt man "long grain" auf deutsch...?) in Kontakt?
 

Alchemi

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@Tami
Deine Lösung scheint simpel und dennoch stabil. Wie tief würdest Du denn die Nut bei der 16er Platte machen?
 

Bremer

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Ist doch kein Hirnholz. Längsholz trifft auf Längsholz.

Klar, dumm gedacht, das waagerechte Brett geht ja auch senkrecht zur Schnittebene. Längsholz heißt es also, vielen Dank.

Irgendwie, gefühlsmäßig, würde ich da aber keine größeren Lasten dranhängen, Kinder z.B., die am Vorhang ziehen...
 
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