Wildholz mit Holzdübeln verbinden?

Teetasse

ww-fichte
Registriert
23. Februar 2015
Beiträge
22
Hallo,

im Wald habe ich ein paar Äste besorgt und möchte mir daraus (erstmal kleine) Möbel bauen. Nun beschäftigt mich eine Frage zur Verbindung der einzelnen Äste.

Ein "klassischer" Weg ist eine Steckverbindung, bei der an der Stirnseite eines Astes ein Zapfen geschnitten wird, der genau in das Loch eines anderen Astes passt. Kann man stattdessen nicht auch zwei Löcher bohren und die Verbindung mit einem klassischen Holzdübel herstellen? Oder reißt das unter Belastung aus, weil der Dübel im Hirnholz längs der Fasern steckt?

Herzlichen Dank für Eure Hilfe!
Steffen
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.473
Geht im Prinzip schon. Bei Brettern z.B. setzt man ja auch Dübel ins Hirnholz.
 

miho

ww-eiche
Registriert
30. Juni 2012
Beiträge
365
Ort
Erlangen
Ich würde Schlitz und Zapfen anwenden und mit einem durch beide Teile gehenden Dübel sichern.
Die Engländer haben mit der Technik früher ganze Häuser und Scheunen gebaut. Suche mal nach "green oak barn". Angeblich verspannt sich das Holz bei Trocknen und macht die Häuser so stabil.

Gruß
Michael
 

Holzmagnet

ww-birnbaum
Registriert
29. März 2015
Beiträge
238
Ort
Land Brandenburg
Der "normale" Weg wäre wohl nur ein Loch zu boheren und an den anderen Ast einen Zapfen mit einem speziellen Zapfenschneider anzubohren. Ich kenne nur die von Veritas, mag aber auch andere geben.

Das geht ziemlich schnell und einfach.

Bei deiner gedübelten Variante hast du das Problem, dass eine der Flächen rund ist und du dementsprechend keine bündige Auflage hast.
 

Teetasse

ww-fichte
Registriert
23. Februar 2015
Beiträge
22
Danke herzlich für Eure Antworten! Einen Zapfenschneider habe ich leider nicht, daher die Frage nach der Alternative.

Dann gehe ich nochmal in mich, wie ich es mache.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.473
Ohne Zapfenschneider ist die Sache witzlos.
Dübel sind einfach nicht die richtige Verbindung für Rundholz.
 

Clemens J.

ww-robinie
Registriert
4. August 2009
Beiträge
660
Ort
Waldshut-Tiengen
Hallo,

wenn du diese Technik erst mal ausprobieren willst, dann würde ich das so machen.

1. Loch in Längsholz bohren
2. Zapfen mit scharfem Messer anschnitzen
3. Zusammenstecken und mit Nagel sicher.

Da man ja unter Umständen für verschiedene Objekte unterschiedlich starkes Rundholz verwenden will, brauch man auch unterschiedliche Zapfenschneider. Dies sind aber nicht ganz billig.

Wenn das soweit klappt, aber das anschnitzen des Zapfens als zu umständlich erscheint, würde ich mir für die gängigsten Größen einfach was basteln.
z.B. 1/2 Zoll Wasserleitungsrohr hat innen (müsste nachmessen) um die 15 mm.
Also Rohrnippel mit einem T-Stück satt feschrauben und eventuell mit einem durchgebohrten Splint sichern, In gewünschter Drehrichtung am freien Rohrende mit der Eisensäge schräge Einschnitte machen une entsprechend auffeilen, damit diese wie Schneiden wirken. Jetzt mit dem Meesser grob mit leichtem Übermass den Zapfen vorschnitzen und mit diesem "Schneider " sauber rund nachschneiden.

Ich habe das so noch nie probiert aber um Bohrungen leicht größer aufzureiben damit eine 3/4 Zoll Rohrhülse sauber reinpasst habe ich das so gemacht. Das geht recht gut.

Gruß Clemens
 

giacomo_reiser

ww-pappel
Registriert
27. Februar 2016
Beiträge
10
Ort
Rostock
Hallo Steffen,
Clemens hat es mit seinen 3 Punkten ganz gut getroffen.
So hab ich es zu Anfang auch gemacht (auch ohne Zapfenschneider), nur das ich heute keine Nägel oder Schrauben mehr verwende, sondern einfach schräg durch die Verbindung ein Loch bohre und einen Dübel einleime. Einige Möbelstücke habe ich sogar komplett durchgezapft, sieht auch sehr schick aus.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.
Beste Grüße

Gunnar
 

holz2006

ww-eiche
Registriert
18. Dezember 2011
Beiträge
371
Alter
64
Ort
Gräfenroda
Hallo Steffen,
also ich mach das mit der Flex und einer Fächerschleifscheibe. Erst den Pfosten Bohren mit Forsterbohrer und dann auf das Hirnholz der Sprosse den Kreis des Bohrdurchmessers aufzeichnen. Mit etwas Übung geht das eigentlich ziemlich flott und wird auch recht genau.
Mann spart diese sehr teuren Zapfenschneider, vor allem wenn man das nur gelegentlich mal macht.
Viel Spaß und bleib am Holz, Axel
 

holz2006

ww-eiche
Registriert
18. Dezember 2011
Beiträge
371
Alter
64
Ort
Gräfenroda
Hallo Steffen,
also ich mach das mit der Flex und einer Fächerschleifscheibe. Erst den Pfosten Bohren mit Forsterbohrer und dann auf das Hirnholz der Sprosse den Kreis des Bohrdurchmessers aufzeichnen. Mit etwas Übung geht das eigentlich ziemlich flott und wird auch recht genau.
Mann spart diese sehr teuren Zapfenschneider, vor allem wenn man das nur gelegentlich mal macht.
Viel Spaß und bleib am Holz, Axel
 
Oben Unten