Wikingeraxt

pkraus1

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Hallo Leute,
nachdem ich seit einiger Zeit Arbeit nicht mehr für Geld verrichten muss :emoji_cry:hab ich begonnen einige Ideen der letzten Jahre umzusetzen. Hier nun der erste Versuch eine Wikingeraxt nach zu bauen.
Den Griff hab ich von Opas Kirschbaum geschnitzt, den Axtkopf hab ich aus Opas alter Axt geschliffen und Opas Schnürsenkel mussten für das Lederband herhalten.....
hat echt Spass gemacht...
Gruss Peter
K1600_20180122_142714.JPG K1600_20180122_143022.JPG K1600_20180122_143149.JPG K1600_20180122_153542.JPG K1600_20180122_153602.JPG K1600_20180122_160208.JPG K1600_20180122_160220.JPG
 

Hondo6566

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Hallo,
ja ganz gut gemacht, hat aber mit den Orginalen nichts zu tun. Solche Äxte wie du eine gemacht hast wurden vorwiegend in irgendwelchen Blockbustern eingesetzt, da musste dann die Axt auch von cool bis marzialisch aussehen.
Gefundene Wikingeräxte in Gräbern waren insgesamt alle gerade Äxte, mal mehr mal weniger Breit ausgeschmiedet.
So eine kunstvolle Aussparung hatten die nicht. Der Stiel auch gerade und länger als man es vermuten könnte.
Hingegen die Form des Auges kommt bei deiner Axt hin.
Siehe auch hier der Link:
http://www.twitrer.com/fotos-10-jahrhundert-viking-grab-ausgegraben-in-danemark/
Gruß Andreas
 

Hondo6566

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Naja, Wikipedia. Das sind Waffen aus der Wikingerzeit - nicht zwingend von den Wikingern benutzt, könnten auch von den Germanen oder Angelsachsen stammen.
Ich seh es so: Schlage ich mit dem Hammer auf das glühende Metal wird es in alle Richtungen verformt, bevorzugt in die Richtung mit dem kleinsten Querschnitt. Diese Bartaxt herzustellen ist hochkomplex. Die Schmiede hatten damals nur Ambos, Hämmer, Keile und Zangen. Kein Schraubstock kein Gesenk.
Zur Herstellung müsste man abwechselnd in die Breite schmieden und am Amboshorn wieder stauchen. Das ist wirklich sehr sehr aufwendig.
Daher sind solche Bartäxte in Wikingergräbern sehr selten, hier ein Beispiel dafür:
http://cdn2.spiegel.de/images/image-804761-860_galleryfree-xovs-804761.jpg
Gruß Andreas
 

VolkerDK

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Wikingeraexte waren natuerlich Bartaexte. Damit man hinter feindliche Schilde, Waffen, Speere, Arme etc. hinterhaken konnte um Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Eine Bartaxt auszuschmieden ist im Vergleich zu einem Schwert einfach.
Die Stiele waren laenger und gerade, und sicherlich nicht aus Kirschholz, na und? Du willst ja nicht auf Pluenderfahrt.
Die von Hondo verlinkte Axt sieht doch, inclusive des "Auges" am Stiel fast identisch aus...ich komme ja aus dem Norden, war auch schon oft in Haithabu bei Schleswig etc....Wikingeraexte werden immer als relative leichte, langstielige Bartaexte ausgestellt.

Ist eine nette Interpretation :emoji_slight_smile: Ein Hauptling hatte sicher auch eine kunstfertigere Axt als ein einfacher Bauer / Seefahrer.
 

pkraus1

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Hallo, ich danke euch für eure Beiträge. Wenn ich ganz ehrlich bin hab ich bei der Vorlage gegoogelt und mir die Axt rausgesucht die mir am besten gefiel. Meine Motivation war eher "kann ich das" und nicht so sehr der historische Hintergrund. Obwohl der Stiel aus einer entfernten Unterart der normannischen Wildkirsche stammt.:emoji_wink::emoji_wink: LG Peter
 
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Macchia

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Hallo Peter,

gefällt mir richtig gut!
Bleibt die so als Dekoration im Haus/Wohnung stehen?

Wir haben einen kleinen Hackstock mit so einer billig Axt aus dem Baumarkt neben dem Ofen stehen....
und da überlege ich mir doch gerade ob ich nicht.....:emoji_thinking:

Hast du das mit dem Winkelschleifer modelliert?

:emoji_thumbsup:
 

actros

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Hallo Peter,

gute Arbeit - hat was!

Gibt es auch "Vorher-Bilder", wo man den alten Axtkopf noch sieht?
Damit ich mir besser vorstellen kann, wie Du die Arbeit ausgeführt hast...
Grüße
actros
 

pkraus1

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Hallo Peter,

gefällt mir richtig gut!
Bleibt die so als Dekoration im Haus/Wohnung stehen?

Wir haben einen kleinen Hackstock mit so einer billig Axt aus dem Baumarkt neben dem Ofen stehen....
und da überlege ich mir doch gerade ob ich nicht.....:emoji_thinking:

Hast du das mit dem Winkelschleifer modelliert?

:emoji_thumbsup:
Hi Martin,
Ja die Axt kriegt einen besonderen Platz in unserem neuen Häusle das wir gerade bauen. Bin deswegen Grad in Verhandlung mit meiner Frau...:emoji_wink:
den Kopf habe ich wie folgt gefertigt.
-Zuerst hab ich mir ein Muster rausgesucht und auf die möglichen Radien meines Bandschleifers angepasst.
-Das hab ich in der entsprechenden Grösse (die gibt der alte Axtkopf vor) ausgedruckt und ausgeschitten.
-Das Muster hab dann auf den alten Axtkopf übertragen. (Aufgeklebt und mit Edding markiert)
-Grob ausgeschnitten hab ich das mit der Flex, fein dann mit einem stationären Bandschleifer. Danach viel von Hand geschliffen und poliert.
Deine Idee mit der billigen Axt neben dem Kamin finde ich für gut. Zum bearbeiten ist es eh besser wenn die Qualität nicht so gut ist. Also hau rein.....
Viel Erfolg Gruss Peter
 
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pkraus1

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Hallo Peter,

gute Arbeit - hat was!

Gibt es auch "Vorher-Bilder", wo man den alten Axtkopf noch sieht?
Damit ich mir besser vorstellen kann, wie Du die Arbeit ausgeführt hast...
Grüße
actros
Hi Actros,
Leider hab ich nichts dokumentiert. Bin bei meinen Projekten immer irgendwie im Tunnel und vergesse das.
Du kannst dir das aber ganz einfach vorstellen. Geh in deine Werkstatt und schau deine Beile/Äxte an. Genau so hat mein Rohling auch ausgesehen. Eigentlich vollkommen egal was du als Basis nimmst. Hauptsache die gewünschte Zielform passt von den Dimensionen drauf.
Gruss Peter
 

Hondo6566

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Hallo,
mein Vater hatte in den 80er Jahren so ein Fimmel mit historischen Waffen schmieden. Sonst waren es immer nur Gartentore oder Fenstergitter o.Ä. Weil es so schön in den Faden passt, hier 2 Streitäxte von meinem Vater aus dieser Zeit. Gesamtlänge je 95cm, Schneidenlänge je etwa 35cm. Ob das historische Vorbild stimmt? k.A.
Gruß Andreas

20190306_171514.jpg 20190306_171617.jpg
 

pkraus1

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Hallo,
mein Vater hatte in den 80er Jahren so ein Fimmel mit historischen Waffen schmieden. Sonst waren es immer nur Gartentore oder Fenstergitter o.Ä. Weil es so schön in den Faden passt, hier 2 Streitäxte von meinem Vater aus dieser Zeit. Gesamtlänge je 95cm, Schneidenlänge je etwa 35cm. Ob das historische Vorbild stimmt? k.A.
Gruß Andreas

Anhang anzeigen 60539 Anhang anzeigen 60540
Hi Andreas, die sehen ja echt super aus. Schmieden wäre schon auch noch ein Traum von mir. Mal sehen wenn ich mal an eine günstige kleine Esse komme versuche ich das.
LG Peter
 

Hondo6566

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Bei den Ebay-Kleinanzeigen werden häufig mal ganze Essen mit Gebläse und Wasserbehälter verkauft. Aber du musst dir im Klaren sein dass trotzdem die Werkstatt verraucht. Ich würde daher zu einer Feldesse tendieren in einem Schuppen o.Ä.
Die Decke in meiner Werkstatt ist komplett schwarz vom Ruß. Mein Vater hat die Esse damals selbst gebaut, mit einem Kobold-Staubsauger als Gebläse aus den 70er Jahren. Der tut heute noch.
Gruß Andreas
 

Macchia

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Mal sehen wenn ich mal an eine günstige kleine Esse komme versuche ich das.
oder so:
alte Gasflasche,
esse01.jpg
mittlerer Weile mit Feuerzement ausgekleidet,
esse02.jpg
Test --> Ventilator (40,-) viel zu stark, Luftleitbleche ins Rohr eingeschweisst,
esse03.jpg
in den Tisch eingelassen, (die Gasflasche darunter hat nichts mit der Esse zu tun)
esse04.jpg
Drosselklappe, und Kohlenrutsche/auslass,
esse05.jpg
fertig, günstig und funzt.

Hau rein:emoji_grin:
 
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