Wiederverwendung von Teak-Gartenmöbeln als Bodenbelag?

holzrecyclingdummy

ww-pappel
Registriert
21. August 2022
Beiträge
13
Ort
Mogadischu
Hallohalli,
ich muss vorab schon mal mitteilen, ich bin kein "Holzwurm", bin sonst eher mit Metall unterwegs.

Ich bin grade dabei einen LKW zum Wohnmobil auszubauen und habe als Grundkonzept, möglichst keine neu produzierten Materialien zu verwenden.
Aus dem Bekanntenkreis und aus Kleinanzeigen habe ich mir einige alte Teakholzmöbel zusammengesammelt.
Aus diesen will ich Stäbchen in den Maßen 400x40x6mm bis 600x40x6mm sägen/abrichthobeln und als Bodenbelag verlegen.
Das Maß ergibt sich aus den zerlegten Einzelteilen der alten Teakmöbel, ich gehe davon aus, dass ich von der alten Oberfläche allseitig 1-2mm runterhobeln muss.

Hat so etwas jemand schon mal gemacht und was wäre zu beachten?
Ich habe gestern wieder einen Posten geholt, aber wie es halt immer so ist, hat es dabei wie aus Eimern geschüttet und das Holz ist im Moment noch nass.
Mein Plan wäre jetzt, das Zeug mit Hochdruckreiniger sauber zu machen und nach einem Tag Trocknung die ersten Teile auf Maß zu sägen/zu hobeln.
Ist diese Vorgehensweise so OK?

Dann habe ich unterschiedliche Untergründe:
Auf der Ladebordwand (mit geriffelter Alu-Oberfläche) soll eine Art Bootsdeck entstehen - am liebsten in Fischgrätmuster mit umlaufender Randleiste.
Wie kann ich das Holz auf dem Alu am besten anbringen?
Die Materialien haben ein unterschiedliches Ausdehnungsverhalten - haben die Profis damit Erfahrung?
Im Innenbereich habe ich als Zwischenboden 18er OSB-3. Ich vermute, darauf kann ich einfach mit Ponal verleimen.
Ist das so korrekt ober gibt es bessere Lösungen?


Gruß und besten Dank,
HRD
(HolzRecyclingDummy)
 

moriko

ww-robinie
Registriert
26. Januar 2011
Beiträge
816
Ort
Berlin
Hallo HRD,

zu zwei Punkten Deines Vorhabens Anmerkungen von mir….

1. Hobeln…
Gestern erst habe ich wieder einen schmalen Holzstreifen (600 x 80 x 7 mm) aus Nussbaum auf 5,5 mm gehobelt. Neuwertige Spiralmesserwelle … Ich dachte es zerfetzt mir das Werkstück … leichte Ausrisse in der Oberfläche. Bei dem selben Holz in stärkerer Dimension überhaupt keine Probleme - saubere Oberfläche. Anscheinend hebt des Werkstück bei Eingriff der Messerwelle aufgrund der geringen Steifigkeit leicht vom Dickentisch ab. Wer weiß … ist auch sehr unterschiedlich, je nach Holzart. Also probiere mal vorher unbedingt, ob Du 6 mm Streifen in der gewünschten Qualität aus Deinem Altholz herstellen kannst, bevor Du noch weitere Mengen sammelst. Ggf. Ist das Holz durch die Sonne recht spröde geworden.

2. Kleben…
Meiner Meinung noch sollte der Kleber elastisch sein. OSB3 und Teakholz in Fischgrät haben bestimmt unterschiedliches Verformungsverhalten. Aber auch an Bewegungen aufgrund Durchbiegung der ganzen Platte bei Belastung denken.

Mal sehen, ob weitere Tips und Erfahrungen einfließen.

Gruss Marco
 

holzrecyclingdummy

ww-pappel
Registriert
21. August 2022
Beiträge
13
Ort
Mogadischu
Hallo HRD,

zu zwei Punkten Deines Vorhabens Anmerkungen von mir….

1. Hobeln…
Gestern erst habe ich wieder einen schmalen Holzstreifen (600 x 80 x 7 mm) aus Nussbaum auf 5,5 mm gehobelt. Neuwertige Spiralmesserwelle … Ich dachte es zerfetzt mir das Werkstück … leichte Ausrisse in der Oberfläche. Bei dem selben Holz in stärkerer Dimension überhaupt keine Probleme - saubere Oberfläche. Anscheinend hebt des Werkstück bei Eingriff der Messerwelle aufgrund der geringen Steifigkeit leicht vom Dickentisch ab.

erstmal vielen Dank für den Hinweis, ich habe mit hobeln wenig Erfahrung, und hätte mich mit 1/10 mm bis 2/10 mm je Durchgang langsam rangetastet um ein Gefühl für den Vorgang zu bekommen. Evtl muss ich ja nicht mal 1mm runternehmen. Ich habe mal probeweise mit einer Messerklinge die grünbelagte Oberfläche abgezogen, das sieht bereits vielversprechend aus.
Ist aber grundsätzlich bei Metallbearbeitung drehen/fräsen ähnlich. Je mehr in einem Arbeitsgang abgenommen wird, desto eher schwingt das Werkstück.
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Puhhhh...
Ich nehme an, dass du einen normalen Alukoffer hast?
Welches Trägermaterial schwebt dir innen vor? Direkt aufs Alu? Ich bin sehr skeptisch wobei es innen - geeignete Trägerplatte (z.B. mit Sika (fachgerecht) aufgeklebte 9mm MPX) vorausgesetzt - ganz ordentlich funktionieren kann.

Auf deiner Ladebordwand - meiner Meinung nach - No way und schon gar nicht direkt aufs Riffelblech.
Wird die Ladebordwand noch gedämmt? Wenn ja, wie. Sehe sonst bei der Ladebordwand ein schönes Tauwasserproblem auf dich zukommen...

Gruß Daniel
 

Paulisch

ww-robinie
Registriert
19. Februar 2020
Beiträge
3.534
Ort
Demmin
erstmal vielen Dank für den Hinweis, ich habe mit hobeln wenig Erfahrung, und hätte mich mit 1/10 mm bis 2/10 mm je Durchgang langsam rangetastet um ein Gefühl für den Vorgang zu bekommen. Evtl muss ich ja nicht mal 1mm runternehmen. Ich habe mal probeweise mit einer Messerklinge die grünbelagte Oberfläche abgezogen, das sieht bereits vielversprechend aus.
Ist aber grundsätzlich bei Metallbearbeitung drehen/fräsen ähnlich. Je mehr in einem Arbeitsgang abgenommen wird, desto eher schwingt das Werkstück.

Hallo,
1-2 Zehntel sind schwierig, bei alten oder neuen günstigen Hobeln wären da bestimmt noch die Spuren der Einzugswalze zu sehen.
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.616
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

!!!Vorsicht!! viele Möbel sind "nur" furniert.
Warum erst ALU-Riffelblech und dann Holz darauf. Beim Kleben/ Leimen achtet man eigentlich auf möglichst glatte Klebeflächen. Das mit dem 1/10 abhobeln hat der Kollege schon geschrieben, damit haben auch die Profimaschinen mal Probleme.
 
Zuletzt bearbeitet:

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.616
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

sorry da hatte sich ein Punkt reingeschmuggelt der da nicht hingehört. Meine vermutlich das gleiche wie du. Warum man erst ein ALU Riffelblech aufklebt, was ja eigentlich schon eine sowohl ein schützende als auch dekorative Funktion hat, um dann Holz darauf zu kleben, mit dem Nachteil, dass auf der Riffelung ein Kleber schlechte Voraussetzungen findet. Deshalb der Hinweis auf glatte Klebeflächen. Hatte angefangen zu tippen bevor Marco #2 gepostet hat, dann kam was dazwischen und als ich dann weitertippen konnte hatten andere schon fast alles gesagt, was ich auch sagen wollte.
Hab mir dann weitere Ausführungen gespart. Hätte eigentlich den Beitrag sinnvollerweise nie abgeschickt. Hoffe damit sind alle Unklarheiten beseitigt.
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Na auf der Rampe ist i.d.R. das Riffelblech schon drauf... :emoji_wink:
Ich kann den Wunsch schon nachvollziehen, dass man auf der Terrasse lieber Holz als Aluriffel haben möchte. Für Aluriffel braucht man im Sommer extreme Hornhaut... :emoji_grin:
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Im Innenbereich habe ich als Zwischenboden 18er OSB-3. Ich vermute, darauf kann ich einfach mit Ponal verleimen.
Ist das so korrekt ober gibt es bessere Lösungen?
Oh Mann... Am lesen scheiterts heut scheinbar bei mir auch... :emoji_grin:
OSB ist gut! Ponal geht nicht. Da muss Parkettkleber zwischen.

Gruß Daniel
 

holzrecyclingdummy

ww-pappel
Registriert
21. August 2022
Beiträge
13
Ort
Mogadischu
Danke für die Antworten
Ist ja Sonntag Vormittag, alles gut :emoji_slight_smile:
Um alle nochmal abzuholen:
Ich habe an meinem LKW hinten eine Ladebordwand, die als Terrasse genutzt werden soll.
Ladebordwände haben eine geriffelte Alu-Oberfläche.
Mein Wunsch ist, auf diese Oberfläche ein Teakholz-Deck aufzubringen. Die Idee bei meinem gesamten Ausbau ist, auf "alte" Materialien zurückzugreifen. Stichwort Nachhaltigkeit - bitte keine Diskussionen darüber - mir geht es nur um die Technik.
Die Frage ist also, wie kann ich am besten Teak auf Alu anbringen (Fläche ca. 150cmx245cm)?
Fotos von Ladebordwänden sind im Internet zu finden - also ein in sich stabiler Untergrund

Falls das nicht mit überschaubarem Aufwand möglich ist, würde ich das Teak nur im Innenbereich als Fußboden verwenden, dabei wäre der Untergrund OSB-3, ca. 60x400 cm + Eingangsbereich also ca. 3qm gesamt.
 

holzrecyclingdummy

ww-pappel
Registriert
21. August 2022
Beiträge
13
Ort
Mogadischu
Auf deiner Ladebordwand - meiner Meinung nach - No way und schon gar nicht direkt aufs Riffelblech.
Wird die Ladebordwand noch gedämmt? Wenn ja, wie. Sehe sonst bei der Ladebordwand ein schönes Tauwasserproblem auf dich zukommen...
Gruß Daniel
Vor der Ladebordwand wird eine gedämmte Zwischenwand eingezogen, also die Ladebordwand dient nicht als Wohnraumabschluss, nur als Terrasse.
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Außen würde ich, wenn ich das wirklich unbedingt haben wollen würde, auf die Ladebordwand ein Lattung aufschrauben, Zwischenräume mit min. 4cm Armaflex dämmen dann eine Trägerplatte aufschrauben und auf die Trägerplatte dann das Parkett mit Parkettkleber.
Das würde ich aber auf alle Fälle nur machen, wenn ich sicherstellen kann, dass die Terrasse so gut wie nie ernsthaft Wasser sieht.

Gruß Daniel
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.537
Ort
Berlin
Hallo,
wie sieht es denn bei der Ladenordwand mit Kontaktflächen zum Koffer aus?
Ich habe vor vielen Jahren mal ein Bootsdeck aus Teakleisten und Sikaflex gebaut. Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch auf einer Ladenbordwand geht. Die Leisten mit 2mm Fuge und dann mit dem Sikaflex verfugt, können Alu und Teak gut arbeiten.
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Dämmen würde ich trotzdem. Wenn der Karrn in der Sonne steht, wird dein Parkett von hinten, selbst mit Trägerplatte, ganz schön gekocht...
 

marcop

ww-kirsche
Registriert
23. Juni 2005
Beiträge
150
Kontaktier mal die Technik von Sika oder direkt das Marine Handbuch von Sika runterladen.
Da steht eigentlich alles drin.
Der Aufbau Teak auf Alu ist im Bootsbereich nicht so ungewöhnlich.
 

holzrecyclingdummy

ww-pappel
Registriert
21. August 2022
Beiträge
13
Ort
Mogadischu
wie sieht es denn bei der Ladenordwand mit Kontaktflächen zum Koffer aus?

Das sind C-Leisten aus Alu, in denen Gummi Hohlkammerprofile eingezogen sind.
Also Rand-Kontakt von Ladebordwand (LBW) zu Koffer nur über Gummi.
Und natürlich über die Scharniere der LBW (Stahl).
Dein Tipp mit den Leisten und Sika-Fugen scheint mir plausibel.
Und wenn ich Lehrgeld zahlen sollte, ist das auch nicht wild :emoji_slight_smile:
 

hlzbt

ww-eiche
Registriert
1. Dezember 2021
Beiträge
356
Ort
irgendwo
(1) Lass' Sika und nimm irgendein MS-Polymer (Pantera o.a.), ggf. auch "Synthesegummi" WKT (besser zu verarbeiten, UV-beständiger, teurer). Zum Verkleben und als Fugendichtungsmasse zwischen den Planken.
(2) Teak und Hochdruckreiniger passen nicht zusammen (du haust damit die ganzen weichen Fasern raus); reinigen mit Boracol
(3) IMHO am besten keine Oberfächenbehandlung, ist aber schon fast eine Philosophie (wir lassen an der Küste unsere Decks auch vergrauen, hauen vielleicht mal eine Pütz Salzwasser drüber; im Binnenland wird häufig geölt),

Oder du belegst / verklebst nicht vollflächig, sondern machst "nur" eine Gräting.

Details ziehst du dir aus irgendwelchen Bootsbauforen / -büchern.
 

holzrecyclingdummy

ww-pappel
Registriert
21. August 2022
Beiträge
13
Ort
Mogadischu
(1) Lass' Sika und nimm irgendein MS-Polymer ..
(2) Teak und Hochdruckreiniger passen nicht zusammen .. reinigen mit Boracol
(3) IMHO am besten keine Oberfächenbehandlung, ,

Oder du belegst / verklebst nicht vollflächig, sondern machst "nur" eine Gräting. ..

Details Bootsbauforen

Danke hlzbt,
(1) einige nicht(!) überlagerte Kartuschen MS-Kleber habe ich noch, ich probiere das mal aus.
Ich habe keinen Zeitdruck und Versuch macht kluch und Versagen macht klagen :emoji_slight_smile:

(2) gilt das auch, wenn ich danach noch 1mm abhoble?

(3) hatte ich eh nicht vor. Ich habe bereits einige Jahre auf dem Buckel und nach meiner Erfahrung kann man das Altern nicht aufhalten.
Egal ob bei Holz oder sich selbst.
Patina ist für mich völlig OK
 
Oben Unten