Wieder: Bohrmaschine, Bohrständer-tauglich

MarSch

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Schönen Tag,

ich bin seit kurzem auf der Suche nach einer neuen Bohrmaschine, die auch im mobilen Bohrständer (Bosch BP 500) vernünftig betrieben werden können soll. Das Gerät ist nicht ausschließlich dafür gedacht, sondern wird auch für konventionelles Bohren auf der Baustelle benötigt.

Leider geben die vorhandenen Threads zum Thema nicht allzuviel her, weil die Diskussion entweder zunehmend weit vom Thema abdriftet, Kompromisse Vorrang haben oder sie sich am Ende in technischen Details verlieren, die in der Praxis kaum relevant sind. Da ich die Datenblätter auch selbst lesen kann, wäre ich vorrangig für praktische Erfahrungen dankbar.

Ich hatte in den letzten 20 Jahren diverse Modelle in professionellem Gebrauch, so daß meinen würde, einen vernünftigen Überblick zu haben. Allerdings ist der letzte Bohrmaschinenkauf schon einige Jahre her, so daß ich möglicherweise etwas übersehen habe.

Bzgl. der Randdaten ist die Minimalforderung eine 1/min von 1000 und > 10 Nm Drehmoment.

Prioritäten:
- Robustheit / Präziser Lauf
- Ersatzteilverfügbarkeit
- Größe / Gewicht
- Preis

In der derzeitigen Auswahl befinden sich folgende Modelle

Makita DP3003
Metabo BE 751
Fein BOP 10 bzw. 10-2
Bosch GBM 10-2 RE

wobei der Spindelhals der letzteren aus Kunststoff zu bestehen scheint (wer das weiß, bitte melden), so daß das Modell direkt rausfallen würde.

Ich würde mich freuen, wenn sich jemand zu seinen objektiven Erfahrungen mit einem der genannten Modelle äußern könnte oder womöglich selbst Gelegenheit zum Vergleich hatte.

Grüße und Danke im voraus,
Markus
 

HeikoB

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Moin,

ich hab die Boscg GBM13-2 RE und versuche sie gerade wieder zurück zu geben! Spindelhals und Lagersitze sind aus Kunststoff, Rundlauf hat max Schlagbohrmaschinenniveau und Verarbeitung istaauch mies (Schalenversatz am Gehäuse und Grate). Empfehlung ist Fein oder Duss oder etwas günstiger ne Protool wenn du noch eine findest!

Gruß Heiko
 

carsten

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Hallo

die Makita würde bei mir auch driekt wegfallen da nur ein Gang . Metabo und Fein haben zwei Gänge. Die Metabo hat mehr Leistung kann gerade im Bohrständer schon mal von Nutzen sein.
 

MarSch

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Hallo,

wir haben Makita zwar recht umfangreich im Einsatz, wenn es um Ersatzteilverfügbarkeit geht, ist das aber immer ein Trauerspiel. Schön ist natürlich, daß das nicht allzu oft notwendig ist.
 

Hamburger Jung

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Ich persönlich würde die Fein bevorzugen. Super Rundlauf und nicht Tot zu kriegen.
Wir haben hier in der Nähe ein Reparaturbetrieb der auch Fein Maschinen Verkauft, da sind so Kleinreparaturen wie Kohlen Wechseln, E-Scheck oder Kabel erneuern auch noch rel. günstig ( auch die Ersatzteile ).
Bei den kabelgebundenen Schraubern haben wir 3 Stück von Fein im ganze hartem Einsatz und noch nie ist was kaputt gegangen. Einer davon ist schon an die 30 Jahre alt.
 

ölfisch

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Hallo,

wir haben 3 Fein Bohrmaschinen (1x mit Getriebe) im Einsatz - ca 15-20 Jahre alt. Sprich zu Anfang anstatt des Akkuschraubers benutzt. Außer den "Verschleißerscheinungen" (Kabelbruch und ein Futter was sich immer wieder löste weil von der Leiter geflogen) laufen Sie absolut sauber.
Das wäre ein Kandidat den ich an deiner Stelle in die engste Auswahl nehmen würde.


Besten Gruß M.
 

dew-tool

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Hallo Markus

Wir benutzen im harten Schlosseraltag die Fein Bohrmaschinen, haben schon einige Bosch blau verschlissen.
Die sind meiner Meinung nach auch vom Rundlauf her sehr präzise, und auch sonst vom Handling her schon nicht schlecht.
Privat habe ich eine von Metabo die von der Leistung und Rundlauf her auch sehr gut ist.

Gruß Jürgen
 

MarSch

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Guten Abend,

besten Dank für die hilfreichen Einschätzungen.

Die Bosch hatte mich aufgrund des attraktiven Preises und der technischen Daten angelacht, aber wenn das Gehäuse Schrott ist, hat das keinen Wert.

Obwohl wir wie erwähnt in der Vergangenheit sehr viel Makita hatten, schreckt mich der Ausfall und das Hin- und Her im Garantiefall. Davon möchte ich eigentlich wegkommen. Der fehlende Zweigang ist weniger das Thema, einen zu haben ist aber natürlich schon ein schönes Feature.

Die Metabo ist bestimmt keine schlechte Maschine, scheint mir aber eher vom Typ hochwertiges Heimwerkergerät zu sein. Spräche aber an und für sich nichts dagegen.

Letztlich habe ich mich aber für die Fein entschieden. Wenn so ein Gerät 10 Jahre im Dauereinsatz zuverlässig läuft, ist der Preisunterschied irrelevant. Ich hatte zwar noch keine Fein-Bohrmaschine in der Hand, aber die Produkte des Herstellers, die ich kenne, machen einen recht soliden Eindruck.

Schönen Dank nochmals.

Grüße,
Markus
 

Sägenbremser

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Gute Endscheidung Markus
es wird danach nicht die letzte
orangene Maschine bei dir sein.

LG Harald
 

t.ost

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Hallo

Die Fein BOP 10-2 als reine Bankmaschine ist ok
aber im Bohrständer fehlt die Drehzahlvorwahl.

Gruß Thomas
 

Komihaxu

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Auch bei mir kommt nichts anderes als FEIN ins Haus (was Bohrmaschinen angeht).

Im Bohrständer werkelt ein vermutlich 40 Jahre altes Erbstück - das hat noch eine Schraube für den Ölwechsel am Getriebe. :emoji_wink:
Die große Viergang-Maschine hat gut 20 Jahre auf dem Buckel. Keine Probleme außer Kabelbrüche.

Nach einer defekten Makita haben wir uns eine BOP 10 gekauft, die ich zum Test gleich mal für 12er Löcher in 10 mm Baustahl extrem hart rangenommen habe.
Würde ich im Alltag nie so machen, aber ich wollte es direkt nach dem Kauf einfach wissen.

Die Maschine wird heiß, keine Frage. Andere Modelle wären da schon lange zerschmolzen.
Die Fein hat nicht nachgegeben.

Auch das Bohrfutter ist erste Sahne. Kein Durchdrehen des Bohrers, kein Nachspannen nötig.
Und dabei liegt die Maschine einfach perfekt in der Hand.
Absolute Empfehlung. Das Ding werde ich sicher >20 Jahre mit Freude benutzen, der Mehrpreis ist also gut angelegt.

Die Fein BOP 10-2 als reine Bankmaschine ist ok
aber im Bohrständer fehlt die Drehzahlvorwahl.
Ich habe dafür in meiner Werkstatt eine Phasenanschnittsteuerung (gekauft bei Conrad), die ich für diverse Maschinen zur Drehzahlregulierung verwende: FG Elektronik NS 2002
 

WinfriedM

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Fehlende Drehzahlvorwahl wäre für mich auch ein Ausschlußkriterium für den Bohrständer. Unverständlich, dass Fein diese Möglichkeit nicht bietet. Manchmal hab ich das Gefühl, dass so alt eingesessene Maschinenbaufirmen auch etwas verknöcherte Entwicklungsabteilungen haben.

Eine Phasenanschnittsteuerung kann eine gute interne Regelelektronik nur halb ersetzen. Denn es gibt keine Nachregelung bei Last. Also keine Drehzahlkonstanthaltung bei Lastwechsel, wie man es ja eigentlich will und wie es bei guten Maschinen auch umgesetzt ist.
 

HeikoB

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Moin Winfried,
was wäre denn deine Empfehlung?

Gruß Heiko
soviel regeln ist nicht immer nötigFamag Bormax gibt bei 60mm 900u/min an 35mm 1500u/min
 

WinfriedM

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Hallo Heiko,

bin nicht auf dem Laufenden, was Handbohrmaschinen angeht. Was den konkreten Anwendungsfall angeht, nutze ich viel lieber eine Säulenbohrmaschine. Schon deswegen, weil die viel leiser sind. Ich schleife oft stundenlang Kleinteile in der Bohrmaschine, da ist das angenehm.
 

Sägenbremser

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Hallo Winfried

glaube kaum das es möglich wäre vom
Gründungsjahr einer Maschinenfabrik auf
den Stand der Entwicklungsabteilung solche
Rückschlüsse führen zu können. Die Jungens
haben uns gerade erst die erste handgeführte
Kernlochbohrmaschine präsentiert, ein wirklich
schönes Gerät für den Baustellenalltag und es
ist eigentlich eine ganz simple Lösung geworden.

Denke eher das der anwendungsorientierte
Entwicklungsauftrag da schon eine Rolle spielt.
FEIN- Bohrmaschinen werden wohl eher im Um-
feld von Firmen verwendet, wo eine stämmige
Standbohrmaschine zur Grundausstattung zählt.
Der Einsatz im Bohrständer wird da wohl nur als
Ersatzlösung angedacht worden sein.

Der oben angedachte Drehzahlsteller in phasenan-
schnittsteuerung regelt bei meinen alten Fräsen
schon leistungsabhängig nach und ist bedeutend
haltbarer als die von Scheer eingebaute Steuerung
in meiner einzigen drehzahlregelbaren Handfräse.
Da ist jetzt schon die dritte Einheit verbaut worden,
nebenbei kostenlos zugesendet:emoji_grin:

Du siehst natürlich meine Sympathie für die so alt-
modischen, orangenen Maschinchen, wobei die meisten,
im schwarzen Würthkleid, seit über 30 Jahren bei mir
ihre Arbeit verrichten müssen.

Mein Opa kam aus sehr einfachen Verhältnissen und
war dadurch nicht gerade besonders freizügig beim
Ausgeben seines Geldes. Aber für Maschinen von Fein
hat er schon in den 20ern immer gerne investiert. Hat
Jahre später für meinen Onkel zu einer sehr netten Aktion
geführt. Fein hat seine alten, musealen Bohrmaschinen
zurückgeführt und es kam ein wirklich opulentes Paket
bei uns an. Da war das ganze Sortiment vertreten und
das tut auch heute noch seinen Dienst bei meinem
Cousin. Das ist eine Form von Kundennähe die ich auch
in der heutigen Zeit mal wieder erleben möchte.

Jetzt bin ich doch noch etwas romantisch geworden,
liebe Grüsse, Harald
 

WinfriedM

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Harald, du hast recht, gegen Romantik kommt man mit technisch nüchternen Argumenten nicht an :emoji_wink:

Auch wenn ich mit Fein nicht groß geworden bin und die Dinger einfach nur hässlich-konservativ finde, ich kann mir diese Liebe zu dieser Maschine gut vorstellen. Es ist ja auch nicht nur Romantik. Was die Langlebigkeit und Qualität angeht, so scheinen die Dinger wirklich absolute Spitze zu sein. Das glaube ich gerne.

Warum aber die Entwicklungsabteilung nicht so eine Drehzahlvorwahl integriert hat, die nur Vorteile bringt und in der Serie 1 Euro kostet, ist mir unverständlich. Das Argument, dass die meisten Kunden das wohl nicht brauchen, finde ich etwas schwach.

Wenn schon Retro, dann hätten die ganz auf die Elektronik verzichten sollen. :emoji_wink:
 

HeikoB

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Säulenbohrmaschinen sind eigentlich immer besser als ne Bohrständerlösung, es limitiert auch eigentlich nicht die Handbohrmaschine die Genauigkeit sondern der Bohrständer selber!
Die Elektronik in Handbohrmaschinen reduziert schnell die Lebensdauer da die Kühlung bei reduzierter Drehzahl übermäßig sinkt. Halbe Drehzal bedeutet ein Viertel Kühlung und Hitze ist ein Alterungsfaktor bei E-Motoren. Drehzahlanpassung per Getriebe ist immer der bessere Weg!

Gruß Heiko
 

WinfriedM

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Dann will ich aber mindestens ein 10stufiges Getriebe, was ich im laufenden Betrieb umstellen kann :emoji_wink:

Ich denke, man kann das schon passend dimensionieren, so dass Erhitzung nicht der limitierende Faktor ist. Also die Temperatur auch im ungünstigen Fall so niedrig halten, dass die Maschine z.B. 30 Jahre /5000h hält. Und wenn man sie wirklich mal ganz ungünstig belastet, also z.B. recht langsam drehen lässt bei hoher Last, dann kann die ja immer auch noch einen Thermoschutz haben und einfach abschalten.

Im Leerlauf mal Vollgas ist aber sicherlich ein Tipp, um die Maschine mal etwas abzukühlen. Klingt im ersten Moment paradox.
 

HeikoB

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Dann wird der Maschinendurchmesser wahrscheinlich durchs riesige Lüfterrad sehr groß :emoji_wink:Man kann nicht alles haben. Problem zwei, meist braucht man nirdrige Drehzahlen für große Bohrungen, die erfordern hohes Drehmoment/ Motorleistung damit hohe Abwärme, zusätzlich kostet die Elektronik Kraft da ein Teil der Sinuswelle (Spannungsverlauf) weggelassen wird.
Ideal sind deswegen verschiedene Bohrmaschinen für die jeweilige Anwendung. Stationär gibt es noch andere Möglichkeiten.
Gruß Heiko
 

Sägenbremser

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Ja, genau so sehen es die alten/jungen
Konstrukteure bei Fein wohl auch.

Die Handmaschinen sind recht deutlich für
ihr Anwendungsgebiet definiert und ab der
Bohrerdimension 16mm gibt es jetzt auch
handgeführte Kernlochbohrsysteme.

Da drehen sich die Werkzeuge deutlich unter
500n/min und halten so auch ihren Anschliff.
Das der Zentrierbohrer danach auch noch das
Kernstück ausdrückt ist ein angenehmer Neben-
effekt dieser Technik. Wer mal beim Neubau der
Werkstatt so ein paar hundert Löcher in Stahlträger
bohren durfte, wird den aufgerufenen Preis bestimmt
recht günstig empfinden. Ich habe das noch mit drei
Bohrmaschinen und viel Schweiss machen dürfen.
Zwei waren von Fein, eine von Bosch und die hatte
den mittleren Part, sie hat es nicht überlebt.

LG Harald
 

esel1976

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Moin,
die Festool DR 18-4 ist auch super: 4 Gänge von 400 bis 4000 rpm, 43 Spannhals, EC_Motor, schraubt wie ein Akkuschrauber (stoppt sofort wenn man den Schalter loslässt), dazu optional noch Winkelgetriebe oder Tiefenanschlag. Alles sehr klein und kompakt, aber Bumms ohne Ende: 10x400mm Vollgewindeschrauben im 1. Gang dreht sie in KVH ohne Probleme rein. Eine absolute Wunderwaffe. Der Trick bei der Maschine ist der: eigentlich ist es ein Akkuschrauber, aber vorne ist ein Netzteil eingebaut. Deshalb so eine wahnsinninge Krafthohe Flexibilität trotz minimaler Baugröße.
MfG
Stefan
 

WinfriedM

ww-robinie
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Lässt sich denn bei der Festool der Schalter einrasten? Das wäre ja für den Bohrständer Grundvoraussetzung. Und Drehzahlvorwahl wird die auch nicht haben, aber zumindest 4 Gänge.
 

HeikoB

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Die hat einen separaten Dauerlaufschalter an der Seite und kann permanent auch mit 400U/min ( bzw. weniger da keine Konstantelelektronik)inklusive wirklich hohrm Drehmoment und voller Kühlleistung fahren :emoji_slight_smile:
Die ist aber so perfekt als Handmaschine das es ein Jammer wäre die Dauerhaft im Bohrständer zu lassen!
Gruß Heiko
Edit: Ein Nachteil ist die kompakte Lagerung, ich würde mit ihr keine Arbeiten machen mit hoher seitlicher Belastung (Mörtelrühre, Schleifwslze, etc.) hier wäre der Rundlauf schneller gefärdet als bei einer Standardmaschine!
 
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