Wie verbinde ich leicht geneigte Bretter

cruis

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Hallo,

ich möchte ein Tisch mit leicht geneigten Brettern bauen. Ganz grob, wie in dieser Skizze gezeigt:

2017-08-12_23h32_37.png

Wie verbinde ich die Bretter am stabilsten? Und wie kann man diese mit Schraubzwingen verleimen, also wie könnte man die Zwingen ansetzen?
 

Daniboy

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Hallo cruis,

kannst du das ev. näher beschreiben,
sonst galoppieren wir bei den Ratschlägen womöglich in ganz falsche Richtungen.

Wird das ein Betttisch?
Oder irgendein ausgewachsener (Spezial-)Tisch?
 

IngoS

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Hallo,

werd ich auch nicht schlau draus. Sind die Fügekanten beim Hobeln etwas schief geworden, hast du baumkantige Bretter, die du irgendwie verleimen willst, oder baust du eine Tischplatte die an den Außenkanten baumkantig bleiben soll?

Im letzten Fall kann man sich entsprechende Keile sägen und dadurch die Zwingen besser ansetzen (habe ich schon mehrfach gemacht). Aber auf jeden Fall Leisten quer zur Leimfuge über und unter die Platte spannen, um sie beim Verleimen gerade zu halten.

Gruß

Ingo
 

michaelhild

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Immer diese hingerotzen Fragen. :mad:

Ich vermute er meint sowas in der Art:
DSC_1713_1.JPG

Also schräg gestellte Beine.

Je nach Winkel und vorhandener Ausrüstung, kann man das mit Keilen, Korpuszwingen mit schwenkbaren Backen, dem Gehrungsspannsystem von Bessey, Lamello Fast oder Clamex verleimen.
Aber ohne genau zu wissen, um was es geht, bringt das eh nichts. Zumal nur die Gehrung zu verleimen, wird bei einem Tisch, falls es denn Beine sein sollten, nicht lange halten.
 

cruis

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Guten Morgen,

bitte entschuldigt. Es sollte keine hingerotzte Anfrage werden, aber ihr habt recht, es fehlen Infos.

Ich würde gerne 3 Multiplex Bretter zu einem "Tisch" verleimen, dabei aus Designgründen die Bretter, die die Beine bilden, leicht angeschrägt ansetzen. Um die 20°

Aktuell würde ich so vorgehen: Mit der geneigten Kreissäge zusägen, Lamellos setzen und dann verleimen. Und darin liegt meine Hauptfrage, wie ich das Verleimen mit diesen schrägen Bretter realisieren könnte. Wenn ihr noch weitere Anmerkungen zum geplanten Vorgehen habt, würden sie mich auch sehr interessieren.

Micha, die Korpuszwingen (ich kaufe gerade erst mal die Bessey Revo KRV100), Lamello Fast und Clamex klingen sehr interessant. Das Gehrungsspannsystem geht nur bei Leisten, oder? Und wie wäre der Ansatz mit den Keilen? Ingo sagte das ja auch, aber ich kann mir noch nichts darunter vorstellen.
 

Khartak

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Ein "Brett" als "Bein"? *hust hust null Stabilität hust, egal wie fest hust*
Außer du benutzt Zargen zur Versteifung :emoji_slight_smile:

@Michael: Schönes Meisterstück, Daumen hoch.
 

michaelhild

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Bei 20° kannst Du die Backen für die Revos nicht mehr nehmen.
Das Spannsystem ginge vorne und hinten an den Brettern, also pro Verbindung zwei Stück verwenden.

Zu den Keilen: Wenn Du z.B. Deine 20° nimmst, stellst Du Dir ebenfalls Keile in 20° her. Diese setzt Du um 180° verdreht an die Seiten, so hast Du wieder zwei rechtwinklig zueinander stehende Flächen, an denen Du Zwingen ansetzen kannst. Die Keile müssten ggf. zusätzlich fixiert werden.
Bei Massivholz funktioniert es auch, wenn man Hilfsleisten parallel zu der Gehrung an die Bretter leimt und an diesen Zwingen ansetzt. Hinterher werden die Leisten wieder entfernt. Bei MPX ist das aber nicht ratsam.

ABER, so schön eine freitragende Konstruktion aus dünnen Platten auch aussieht, stabil ist das nicht. Als Tisch taugt das nicht. Bissi Druck von oben und es macht knack. Du musst da zwingend noch was zur Stabilität einbauen. Ne fast unsichtbare Variante wäre ein dünnes Drahtseil, was zwischen die "Beine" gespannt wird.


@Tim: Das ist nicht mein Meisterstück. Ich bin ja kein gelernter Schreiner.
 

raziausdud

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Hallo Cruis,

"Tisch" - in Anführungsstrichen. Also ehr ein kleinesTischlein, eine Tischchen, einTisch? Wie groß also? Wie stark ist das geplante Material? Welche belastung ist zu erwarten? Warum so sparsam mit den Angaben?

Denn davon hängt schon die Konstruktion ab. Für ein kleineres Tischchen könnte schon eine Gehrungsverleimung mit der Klebebandmethode ausreichen, eventuell innen unsichtbar (etwas kürzer) aufdoppeln. Etwas größer könnte noch eine Verbindung mit Zinken machbar sein. Eine zusätzliche Versteifung erhöht die Stabilität natürlich immer. Ein "richtiger" Tisch benötigt dann wohl eine Zarge.

Grüße
Rainer
 

Khartak

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@Michael, das weiß ich doch :emoji_slight_smile:
Halt Dein persönliches Meisterstück oder eines von mehreren :emoji_slight_smile:
Ich lese doch deinen Blog :emoji_wink:
 

WinfriedM

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Mir fehlen da auch beim zweiten Anlauf noch zu viele konkrete Aussagen. Es macht z.B. einen riesen Unterschied, ob du ein 10cm Tisch fürs Puppenhaus baust oder einen 4m langen und 2m breiten Tisch fürs Wohnzimmer. Es macht auch einen Unterschied, ob das schmale Füße werden oder du über die ganze länge oder Breite ein Brett als Fuß nehmen willst. Und MPX gibts auch in allen Dicken.

Also bitte mal ganz konkret werden, was du dir da vorstellst. Sonst ist es schwierig, konkret zu antworten. Keiner kann in deinen Kopf schauen, was da an Ideen und Vorstellungen vorhanden ist.

Eine Skizze mit Bemaßung wäre natürlich auch gut, wenn man es nicht so leicht mit Worten beschreiben kann.
 

michaelhild

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Denn davon hängt schon die Konstruktion ab. Für ein kleineres Tischchen könnte schon eine Gehrungsverleimung mit der Klebebandmethode ausreichen, r

Ich weiß ja nicht. Der Erbauer weiß das vielleicht, dass das Ding nix hält, aber wissen das Fremde oder Kinder. Schnell ist sich mal drauf gestützt oder was abgestellt und schwupp ist es zuviel und das Geschrei ist groß.


@Michael, das weiß ich doch :emoji_slight_smile:
Halt Dein persönliches Meisterstück oder eines von mehreren :emoji_slight_smile:

Achso, ja dann. :emoji_wink:
 

Friederich

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Hier die von Rainer angesprochene Klebebandmethode.
Soll viel besser zu sein, als man denkt. Besonders bei dickem Material natürlich.
Man kann sie auch einfach verstärken, durch eine nachträglich innen eingeleimte Leiste.
Klebeband in ROT
Innenkante der Vertstärkungsleiste etwas anfasen. Hier BLAU.
 

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raziausdud

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Hallo Friedrich,

so geht das natürlich mit der Verstärkungsleiste. Ich persönlich würde die Bretter am Rand aufdoppeln vor dem Gehrungsschnitt , und dann die so angeleimte Verstärkung gleichzeitig mit dem eigentlichen Brett zuschneiden. Dann entfällt auch das eventuell entstehende Problem des Wie-die-Verstärkungsleiste-festzwingen. Also so, siehe Skizze.

Und: selbstverständlich ist die Klebeband-Methode kein evemtuell unvollkommen haltender Notbehelf. Wir alle wissen doch: richtig verleimtes Holz bricht nicht an der Leimstelle auf ...

Grüße
Rainer
 

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cruis

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Mir fehlen da auch beim zweiten Anlauf noch zu viele konkrete Aussagen.
Bitte nicht krumm nehmen. Ich antworte aber natürlich auf alle Rückfragen und merke mir fürs nächste Mal, welche Infos alle hilfreich sind.

Es macht z.B. einen riesen Unterschied, ob du ein 10cm Tisch fürs Puppenhaus baust oder einen 4m langen und 2m breiten Tisch fürs Wohnzimmer. Es macht auch einen Unterschied, ob das schmale Füße werden oder du über die ganze länge oder Breite ein Brett als Fuß nehmen willst. Und MPX gibts auch in allen Dicken.

Die Platte oben wird 70x55 cm und 2,4 cm MPX. Die Höhe soll sein 35 cm. Die Beine werden an der 55 cm Seite sein.

Welche belastung ist zu erwarten? Warum so sparsam mit den Angaben?

Ich schätze mal so 5 kg. Es ist keine böse Absicht, kann ich immer wieder nur sagen.

Friederich und Rainer, die Vorschläge gefallen mir sehr gut! Aktuell würde ich es genau so umsetzen.

Danke für eure Geduld und Hilfe mal an dieser Stelle!

PS: Womit erstellt ihr die Skizzen?
 

Friederich

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Um bei der Klebebandmethode in deinem Fall den nötogen Druck zu erzeugen, müsstest du das ganze Möbel mit Gurt umspannen oder Schnur umwickeln.
Man muß genau den richtigen Druck aufbringen, damit die Fuge innen geschlossen wird, aber außen nicht aufgeht. Austretenden Leim immer wieder abwischen und die Fuge genau beobachten.
Ultimative Verstärkung der Fuge könnte man wie hier erzielen:
Wenn fertig verleimt, die Kante wegschneiden und Leiste drauf leimen. Dann durch Sägen und Hobeln den beiden Flächen anpassen.
Würde auch eine evtl. nicht ganz dichte Fuge außen überdecken.

Das genaue Vorgehen bei der Klebebandmethode ist klar? Die Teile mit Außenseiten nach oben flach auf den Tischlegen, Kanten zusammenstoßen, Klebeband mit möglichst Spannung obendrauf kleben.
Alles umdrehen und Leim in den offenen Winkel.
Vorher alles genau überdenken und vorbereiten. Sobald Leim drauf, wirds hektisch.

Gemalt mit Freeware A9CAD
 

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raziausdud

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Hallo nochmals,

Friedrich hat gut beschrieben, wie man sich mit der langsamen Erhöhung der Bandspannung an den richtigen Winkel herantastet. Daher würde ich hier die beiden Verleimungen nacheinander durchführen.

Ich mach das so, für rechtwinklige Verleimungen hab ich dazu eine Skizze (die mach ich auf meinem Netbook mit "Paint"). Wenn das Ganze fast im entsprechenden Winkel ist, ziehe ich noch einmal Klebeband so stramm wie möglich über die Kante. Dann spanne ich ein gaaaanz klein wenig über den rechten Winkel hinaus und ziehe einen oder zwei durchbohrte Winkel mit Zwingen in die Ecke. Mit ein/zwei entsprechenen Winkeln könnte man das auch hier so machen.

Grüße
Rainer
 

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WinfriedM

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Wenn du die Leimfuge nicht optimal verpressen kannst, würde ich mit Epoxidharz arbeiten. Das füllt auch Spalten und härtet ohne Schrumpf aus. Die Haltbarkeit ist also auch gegeben, wenn ein wenig schief läuft. Bei Weißleim hingegen hält es nur gut, wenn genügend Druck auf die ganze Leimkante gekommen ist.

Meine Nachfrage sollte kein persönlicher Angriff sein. Also Sachebene "Ich brauch mehr Infos." Beziehungsebene: "Ich bin neugierig und interessiert." :emoji_slight_smile:
 

khkb

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Moin Friederich,

Sobald Leim drauf, wirds hektisch.

solange man mit den klassischen Weißleimen arbeitet ganz gewiss - oh wei, was hab ich da schon geflucht. :mad: Von daher schätze ich ja die D4-Leime mit der langen Offenzeit (z.B. beko fibcon 60, soudal 40p), auch wenn sie zum Teil sauteuer sind. Aber sie garantieren halt an der Stelle ausgesprochen entspanntes Arbeiten.
 
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