wie mache ich eine ganz einfache L-Verbindung?

MiLi

ww-fichte
Registriert
17. August 2009
Beiträge
15
Hallo,

mein kleine Holzwerkstatt nimmt langsam Form an... :emoji_slight_smile:
Kleinere Reparaturen um Haus und Hof sind bisher keine Problem gewesen.
Nun möchte ich aber einfach mal neue Sachen in Holz ausprobieren und möchte mich erst mal in den einfachen Holzverbindungen schlau machen.

Meine Frage:
Wie kann ich eine einfach L-Verbindung - z. B. für einen Holzrahmen - herstellen, dass am Ende die beiden Teile auch wirklich zusammen passen? Ich habe bisher etwas herumprobiert, aber es passt nicht!
Welche Maschinen nehme ich dazu oder besteht diese Arbeit mehr aus "Handarbeit"? Ich habe eine Kreissäge, eine Hobelmaschine, Stichsäge... eine Fräse habe ich nicht!

Bitte gebt mir dazu viele Tipps!
Danke!
 

Dingsda42

ww-robinie
Registriert
24. Oktober 2004
Beiträge
1.823
Hier ist eine tolle Seite, die viele Verbindungen mit Anleitungen aufführt:
Alles fr den Schreiner - Holzverbindungen

Was du suchst, nennt sich Schlitz und Zapfen. Das ist mit deinen Maschinen jedoch nicht zu machen (Es sei denn, die Kreissäge ist eine Formatsäge und keine Handkreissäge). Da ist dann wohl Handarbeit angesagt.
 

MiLi

ww-fichte
Registriert
17. August 2009
Beiträge
15
Hallo Christian

vielen Dank für deine Antwort.
Welche Funktionen muss den eine Formatkreissäge haben, dass ich damit Schlitz und Zapfen machen kann?
Ich habe eine Tischkreissäge, die aber sogar seitlich einen Schiebeschlitten hat (Matrix - letztes Jahr bei Norma gekauft).

Gruß, MiLi
 

Dingsda42

ww-robinie
Registriert
24. Oktober 2004
Beiträge
1.823
Einen vernünftigen Anschlag und ein höhenverstellbares Sägeblatt.
Dazu brauchts dann noch einige zusätzliche Anschlage, Schablonen und Führungen, die man sich selber bauen kann.

Bevor ich hier jetzt aber weiter schreibe: Kann mir jemand sagen, ob das an der Formatkreissäge überhaupt BG-technisch noch erlaubt ist? Ich hab das damals im ersten Lehrjahr (BGJ) mal vom Lehrer gezeigt bekommen...
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.312
Ort
Südniedersachsen
Hallo Mili,

ich meine auch, das was Du vor hast, nennt man in der einfachen Form Ecküberblattung. Schlitz und Zapfen ist auch eine Möglichkeit.

Zur Ecküberblattung mal etwas konkreter:

a) halbe Holzdicke als Schnitttiefe an der Tischkreissäge einstellen und die Hölzer mit dem Queranschlag immer wieder leicht verschoben über die Säge führen. Der Spaltkeil muss hier entfernt sein.

b) nur den ersten Querschnitt wie in a) herstellen. Den dazu senkrechten Schnitt nun mit dem Paralleanschlag herstellen, mit Sägeblatt-Einstellung = Breite der Leisten und Schnitt-Stärke (oder wie nennt man das jetzt ..:emoji_open_mouth:) = halbe Leistenstärke. Die Leiste zeigt hier zur Decke (wenn die hoch genug ist ...). Das geht aber eigentlich nur gut mit einer Hilfskonstruktion, so dass das Werkstück auch exakt winklig geführt wird.

c) alles per Handarbeit. Alles genau anzeichnen und genau zusägen, ev. mit einem Stechbeitel nacharbeiten. Bei Bedarf kann ich das "genau" mal näher erläutern. Es geht aber nach 1-2 Übungsstücken wirklich gut.

Bei der Schlitz- und Zapfen-Version erfolgen alle Schnitte auf der Tischkreissäge wie der zweite beschriebene in b) mit zur Decke (oder zum Himmel ...) ragenden Werkstücken. Oder eben auch per Handarbeit.

Als Amateur habe ich all das schon gemacht. Ich kann aber nicht sagen, ob das alles "profi-like" oder gar BG-konform ist.

Viele Grüße
Rainer
 

Unregistriert

Gäste
Hallo Rainer,

vielen Dank für die gut erklärten Infos!!!

Möglichkeit a) hab ich in Gedanken auch schon durchgespiel... war mir aber unsicher, ob man das machen kann/darf...:emoji_slight_smile:

Eine Beschreibung mit dem Stechbeitel habe ich - aber Danke.

Gruß. Miriam
 

Dr.db

ww-birnbaum
Registriert
12. Dezember 2008
Beiträge
243
.

b) nur den ersten Querschnitt wie in a) herstellen. Den dazu senkrechten Schnitt nun mit dem Paralleanschlag herstellen, mit Sägeblatt-Einstellung = Breite der Leisten und Schnitt-Stärke (oder wie nennt man das jetzt ..:emoji_open_mouth:) = halbe Leistenstärke. Die Leiste zeigt hier zur Decke (wenn die hoch genug ist ...). Das geht aber eigentlich nur gut mit einer Hilfskonstruktion, so dass das Werkstück auch exakt winklig geführt wird.


Ohne ohne eine vernünftige und sichere Hilfskonstruktion würde ich hiervon Ungeübten dringend abraten.
Also ich meine die Frei-Hand Version..... Machen zwar viele so aber ohne Übung kann sowas sehr schnell hässlich werden, und damit meine ich nicht das Werkstück.
Mit Schablone etc. aber durchaus eine Option!

Es ginge aber auch nur mit Schritt a), dann müsste allerdings ein Flachzahn Sägeblatt verwendet werden.
Der Schritt b) dient ansich nur der Begradigung, oder habe ich etwas übersehen ?
 

Dingsda42

ww-robinie
Registriert
24. Oktober 2004
Beiträge
1.823
a) halbe Holzdicke als Schnitttiefe an der Tischkreissäge einstellen und die Hölzer mit dem Queranschlag immer wieder leicht verschoben über die Säge führen. Der Spaltkeil muss hier entfernt sein.

Warum muss da der Spaltkeil entfernt werden? Der sitzt doch, wenn er richtig montiert ist, etwas tiefer als das Sägeblatt und ist somit überhaupt nicht im Weg. Kann also dran bleiben.

b) nur den ersten Querschnitt wie in a) herstellen. Den dazu senkrechten Schnitt nun mit dem Paralleanschlag herstellen, mit Sägeblatt-Einstellung = Breite der Leisten und Schnitt-Stärke (oder wie nennt man das jetzt ..:emoji_open_mouth:) = halbe Leistenstärke. Die Leiste zeigt hier zur Decke (wenn die hoch genug ist ...). Das geht aber eigentlich nur gut mit einer Hilfskonstruktion, so dass das Werkstück auch exakt winklig geführt wird.

Das ist die Methode, die ich oben meinte, aber absichtlich nicht weiter erklärt habe, weil halt nicht ganz ungefährlich, gerade für Neulinge :emoji_wink:
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.312
Ort
Südniedersachsen
Hallo noch einmal,

zwei Klarstellungen:

1. b) ist so gemeint, die Ausklinkung für eine Ecküberblattung mit zwei Schnitten auf der Tischkreissäge herzustellen, einem quer und einem längs, so wie man es auch per Handsäge machen würde (s.u.). Auf die erforderliche Hilfskonstruktion habe ich ja hingewiesen.

2. Mit Handarbeit meine ich ebenfalls diese beiden Schnitte per Handsäge durchzuführen, Einsatz des Stechbeitels nur zum Nacharbeiten.

Und wenn man (gerade) nicht das richtige Sägeblatt auf der Tischkreissäge hat, hilft auch hier Nacharbeiten mit dem Beitel.

Viele Grüße
Rainer
 

MiLi

ww-fichte
Registriert
17. August 2009
Beiträge
15
[Es ginge aber auch nur mit Schritt a), dann müsste allerdings ein Flachzahn Sägeblatt verwendet werden.

Danke nochmal für alles mitdenken...
Ich habe aber noch eine Frage - ich hoffe, ich nerve euch damit noch nicht.

Was ist ein Flachzahn-Sägeblatt? Und welchen Unterschied macht das zu einem normalen/anderen?

Ich verspreche, auf meine Finger sehr gut aufzupassen und als Neuling kein Risiko einzugehen :emoji_wink:
 

Dingsda42

ww-robinie
Registriert
24. Oktober 2004
Beiträge
1.823
Was ist ein Flachzahn-Sägeblatt? Und welchen Unterschied macht das zu einem normalen/anderen?

Kreissägeblätter
Weiter unten sind die Zahnformen beschrieben.

Es geht auch mit einem normalen Wechselzahn-Blatt, dann muss man nur nacharbeiten.

Gerade noch dieses Video gefunden:
[ame="http://www.youtube.com/watch?v=Vg3YZQx-0qc"]YouTube - Schlitz und Zapfen auf der Formatsäge[/ame]
 
Oben Unten