Wie kann ich eine solche Holzoberfläche herstellen?

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ww-robinie
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Hallo,
ich interessiere mich dafür, wie ich eine Holzoberfläche bearbeiten muss, um eine solche Oberfläche zu erzeugen?

https://moebel.check24.de/productpr...088X6ZIEHK7g3VlBJDrZXkYwigK4d_uMaAtBHEALw_wcB

Ich habe noch Apfelholz hier liegen und spiele gerade verschiedene Ideen durch, wie ich damit einen Unterschrank für unser Gästebad gestalten kann.

Mein erster Gedankengang ging in Richtung eines Carvingwerkzeugs für die Flex. Habe ich mir auch besorgt, aber komme noch nicht so ganz zurecht.

Was wären eure Ideen dazu?

Viele Grüße,

Flo
 

Johannes

ww-robinie
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Hallo Flo,
die verlinkte Oberfläche ist mit Sicherheit mit einer Computer gesteuerten Maschine hergestellt worden. Das kann man daran erkennen, das sich das Muster mehrfach wiederholt. Wenn du genügend Übungsmaterial hast, geht das schon mit einem Carvingtool, aber es wird notwendig sein, ein Muster aufzuzeichnen und dann nachzufräsen.

Es grüßt Johannes
 

Free

ww-robinie
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Hallo Johannes,
das in dem Link ist gar kein Holz (meine ich rausgelesen zu haben).

Ich hab Freihand mit dem Carver experimentiert, aber das einigernmaßen gleichmäßig hinzubekommen ist nicht so einfach. Habe mir dann eine Führung gebaut, damit ist es besser kontrollierbar, aber wenn die alle exakt gerade verlaufen, verliert es schnell seinen Reiz.
 
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Welchen Carvingaufsatz hast du dir denn besorgt?

Ich sehe da mehrere Möglichkeiten:

1. Kugelfräser für den Dremel oder Geradschleifer - geht ganz gut aber man muss sehr genau auf die Drehrichtung des Fräsers achten da es sonst schnell passieren kann, dass man die Kontrolle für einen kleinen Moment verliert und der Fräser in eine unerwünschte Richtung wandert und Macken ins Holz fräst.

2. Raspelscheibe für den Winkelschleifer - geht auch sehr gut und das Handling gefällt mir persönlich besser, allerdings nicht so gut geeignet für kleine Radien

3. Carving mit der Oberfräse: hab ich persönlich noch nicht gemacht, sieht aber einfach aus: https://www.youtube.com/watch?v=CkShiMFieLA
du bräuchtest da nicht einmal eine spezielle Vorrichtung wie im Video, sondern nur einen geeigneten Fräser und eine große Grundplatte, sodass die Fräse immer stabil steht. Vorteil ist hier sicher, dass du sehr leicht eine uniforme Tiefe hinbekommst.

4. manuelles Schnitzen mit diversen Hohleisen: erfordert Übung und scharfes Werkzeug - Vorteil ist, dass man bei richtiger Bearbeitung nicht schleifen muss.
 
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Ich hab nochmal ein bisschen über die Oberfräse nachgedacht und wahrscheinlich ist es doch nicht so einfach wie ich mir das vorgestellt habe. Es ist bestimmt nicht gerade einfach die Oberfräse so zu führen, dass die Kurven später natürlich aussehen. Man müsste sich wahrscheinlich in kleinen Schritten auf die gewünschte Tiefe rantasten und am Ende noch viel mit Schleifpapier hantieren.
 
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Das schaut recht gut aus. Gefällt mir. Gerade bei dem dunklen Kernholz vom Apfel könnte man da bestimmt in Kombi mit den unterschiedlichen Farben und so einem Wellenmuster ein interessantes Ergebnis bekommen. Klasse Idee. Die Raspelscheiben kannte ich nicht.
 
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Diese Raspelscheiben machen aber eine Menge Staub (würde ich nur draußen verwenden) und das Holz sollte trocken sein weil es sonst zwischen den Hartmetallspitzen schnell zusetzt. Sollte das passieren ist eine Messingbürste Gold wert.

edit: ach ja falls du dir so eine Scheibe gönnst achte darauf dir eine "runde" zu holen. Ich habe dir da oben fälschlicherweise eine flache verlinkt. Es gibt wie gesagt verschiedene Körnungen und auch Formen.
 

Martin Graf

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Hallo Flo,
ich bin da ganz bei @flüsterholz - maschinell mit irgendwelchen Raspelscheiben und handgeführt wird das mMn nichts. Ich würde ebenfalls ein passendes Schnitzmesser empfehlen. Die Linien ggf vorher mit Bleistift vorzeichnen und dann zuerst mit ganz wenig Spanabnahme die erste Spur schnitzen. Das ist dann die Führung für die nächsten Schritte. Wenn das Eisen genau die Form der gewünschten Nuten hat, dann wird es auch einigermaßen wiederholgenau.
Ich habe das mal an einem kleinen Tablett aus Kirsche ausprobiert. Verwendet habe ich ein sehr schmales V-Eisen (Geissfuß). Und im Gegensatz zu deinem verlinkten Bild habe ich (zumindest bei der Abstellfläche) die Struktur der Maserung folgen lassen. Bei großen Flächen ist das natürlich etwas aufwändig und erfordert viel Geduld.
Leider habe ich gerade nicht besonders gute Fotos davon, aber als Anregung reicht es vielleicht.
Mini-Tablett_1.jpg
Mini-Tablett_2.jpg
Mini-Tablett_3.jpg

Gruß
Martin
 

magmog

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...... ein bisschen mit dem Schupphobel oder Kehlhobel üben, dann kann man so etwas ganz gut hinbekommen.
Da die Holzart dabei nicht das Wesentliche ist, wäre Linde, Pappel und ähnliches zu bevorzugen.
 
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Es geht beides ob nun mit ner Raspelscheibe oder mit Schnitzeisen. Es kommt eher auf die gewünschte Textur an und wie komplex und klein die Formen sind. Je komplexer und geringer die Radien, desto eher würde ich Schnitzeisen verwenden weil man damit einfach eine viel bessere Kontrolle hat und es macht auch deutlich mehr Spass. Hier mal zum Vergleich zwei Objekte von mir - links ist mit so einer Raspelscheibe für die Flex und viel Schleifen und rechts ist mit Schnitzeisen und minimalem Schleifen.
DSC_0545-min.JPG 1000017774.jpg
 

Martin Graf

ww-esche
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...... ein bisschen mit dem Schupphobel oder Kehlhobel üben, dann kann man so etwas ganz gut hinbekommen.
Da die Holzart dabei nicht das Wesentliche ist, wäre Linde, Pappel und ähnliches zu bevorzugen.
Das habe ich auch schon einmal gemacht bei einem Servierbrett aus Kirsche. Die Struktur ist dann deutlich gröber, entsprechend dem Radius des Schrupphobeleisens. Bei mir gab es zudem ein paar Ausbrüche, die mich aber nicht gestört haben. (Außerdem sieht es jetzt deutlich schlimmer aus, weil meine "Anweisung" nicht darauf mit einem Messer zu schneiden missachtet wurde.) Bei besser geeignetem Holz könnte es ausrissfrei gelingen.
Nachschleifen nach dem Hobeln ist nicht sinnvoll, weil dann die scharfen Kanten zwischen den einzelnen Rillen verrundet werden.
Hab leider kein besseres Foto...
DSC_2087.JPG
Gruß
Martin
 

pauleck

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Mit der Oberfräse, mit einem Winkelschleifer und entsprechender Frässcheibe, oder rein händisch schnitzen, etwa mit einem Kerbschnitzbeitel.
 
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