Wie gehts weiter? (Gesundheitliche Probleme - Selbständigkeit)

michiholz

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Hallo,
erstmal zu meiner Person:
bin seit 19 Jahren selbstständigt mit einer Tischlerei allein ohne angestellte ab und zu mal eine Aushilfe
Mein Problem ist das ich vor 4 Wochen eine Schlittenprothes ins linke Knie bekommen haben und jetzt nicht weiß wie ich weitermachen soll, einige Sagen das ich mein Beruf an den Nagel hängen kann andere wiederum sagen das ich natürlich weiter in meinem Beruf arbeiten kann.
Gibt es unter Euch einen oder mehrere die auch dieses Problem haben und vielleicht eine Lösung gefunden haben.
Komme aus den Raum Hildesheim mein Alter ist 50 jahre.

Gruß
Michael
 

yoghurt

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Hallo Michael,
was sagen denn die Ärzte? Es müsste ja an denen sein, Deine zukünftigen körperlichen Fähigkeiten zu beurteilen.

Ansonsten sollten Deine Krankenkasse oder auch die BG oder HWK doch vielleicht professionelle Ansprechpartner haben. Verstehe mich bitte nicht falsch, aber für Tischler ist das schwer zu beurteilen - es sei denn jemand hat mehr oder weniger genau Deine gesundheitlichen Probleme selbst.
 

wasmachen

ww-robinie
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...ist vll auch eine Frage deiner genauen Ausrichtung am Markt & auch deiner Werkstattausstattung.

Soll heißen, mann kann sich mit entsprechenden Hilfsmitteln vieles erleichtern.
Und je nach Material gibts ja auch deutliche Gewichtsunterschiede .....
 

WinfriedM

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Sind denn in deinem bisherigen Tätigkeitsprofil die Knie stark belastet? Und könntest du es so verändern, dass du eher knieschonende Tätigkeiten machst?

Als Einzelkämpfer ist es natürlich blöd, weil man dann niemanden hat, der einen entlasten kann. Aber vielleicht kannst du da ja auch umdenken und permanent jemanden beschäftigen.
 

Mitgliede25046

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Ich kenne jemanden, ähnliche Situation, der hat sich einen jungen selbständigen Tischler über eine Anzeige organisiert, läuft seit dem ganz gut.
 

seschmi

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Wie ist denn bisher das Ergebnis? Nach vier Wochen sollte ja eigentlich die Heilung soweit sein, dass Du wieder ohne Stöcke gehen kannst. Ist das der Fall? Kannst Du "typische" Bewegungen schon einigermaßen schmerzfrei machen?
So richtig kann man das natürlich ohne genaue Kenntnis der Situation nicht beurteilen. Im Durchschnitt funktionieren solche Prothesen bei 80-90% der Patienten aber so gut, dass eine weitgehende Funktionsfähigkeit des Gelenks wieder möglich ist. Das hängt aber stark von den Ausgangsbedingungen ab, z.B. wie gut das Gelenk sonst noch ist, und natürlich, wie das andere Bein aussieht.
Für die Prothese selbst und das Knie sind Stöße wesentlich kritischer als langsame und gleichmäßige Belastungen. Etwas schweres im Stehen anzuheben würde ich als weniger kritisch sehen, als z.B. irgendwo runterzuspringen, oder Belastungen wie beim Joggen, Volleyball oder Skifahren (als Beispiele). An der Kreissäge oder Hobelbank zu stehen und Werkstücke aufzulegen ist besser als knieend Parkett zu verlegen.

Erhältst Du denn aktuell Physiotherapie? Evtl. kannst Du dem Physiotherapeuten gezielt typische Belastungen durch die Arbeit zeigen und dann mit ihm gemeinsam erarbeiten, wie man die Bewegungen günstiger gestalten kann. Falls Du aktuell keine Physio kriegst, soll der Arzt welche verordnen. Ein fähiger Physioterapeut kann hier sicher noch einiges verbessern.

Ist das Ganze eine Berufskrankheit? Für Dich ist es auf jeden Fall besser, wenn es als Berufskrankheit anerkannt ist, ich weiß aber nicht, wie da die Chancen bei Tischlern sind. Oft sind die BGs da leider recht unwillig. Mit Tischlern habe ich gar keine Erfahrung, bin auch kein Orthopäde.

Bei einem 50-jährigen sollte es aber auf jeden Fall das Ziel sein, die Arbeitsfähigkeit im erlernten Beruf wiederherzustellen. Was sagen denn die behandelnden Ärzte dazu? Sehen sie das als realistisches Ziel, und welche Schritte schlagen sie vor?
 

Sire Toby

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Eigentlich sollte das nach einer gewissen Zeit wieder gut funktionieren.
Allerdings kann es bis zu 9 Monaten dauern, bis Du mit dem Schlitten ein Endergebnis hast-das Knie wird noch ne ganze Zeit Schwellen und Dir Belastungen am Anfang übel nehmen. Durchbewegen ist gut, stossbelastung schlecht. Nen höhenverstellbarer Stuhl wird am Anfang auch helfen-das Knie will nicht die ganze Zeit in einer Position bleiben.
Aber ab und zu aus dem Stehen und Laufen rauskommen ist auch ganz gut.
Grüße und gute Besserung aus der Orthopädischen Klinik Hessisch Lichtenau, Tobias



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SonicReducer

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Hallo zusammen, Hallo @michiholz ,

mich würde ja mal interessieren, was denn aus dir geworden ist, bzw. wie es deinem Knie/Job und allem so geht.
Bei mir sieht es nämlich so ähnlich aus und ich fange an mir ernsthafte Gedanken über meine berufliche Zukunfz zu machen.
Gibt es hier im Forum evtl. Kollegen mit einer ähnlichen Geschichte (Selbständig, Knie kaputt, Knie Prothese)?

Gruß
Christoph
 

SonicReducer

ww-kastanie
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Hallo @Sire Toby ,
na klar, gerne. Hast da ja bestimmt einen guten Einblick in die Materie. Die Erfahrungsberichte von Leuten mit Knieprothese die man im Netz findet sind meistens immer total negativ. Klar, wenn alles gut läuft besteht auch kein wirklicher Grund etwas darüber im Netz zu schreiben.
Ganz grob gefragt: Kann man mit so einer Prothese noch schreinern? Sind so Sachen wie Fußleisten machen noch drinn, oder auf gar keinen Fall? Wie tief kann ich mich mit so einer Prothese hinknien? Was bringen so genannte Ultrakongruente Prothesen? Können die mehr? Kosten die extra?
Fragen über Fragen

Gruß
Christoph
 

kberg10

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Habe vor 5 Jahren eine Knie-Prothese bekommen, war alternativlos, das heißt, ich war heilfroh von den Schmerzen erlöst zu werden. Danach Physiotherapie, Reha usw. Die Beweglichkeit wiederzuerlangen, bzw das Abklingen der Schwellung, hat aber mindestens ein halbes Jahr gedauert.
Inzwischen konnte ich mit Hilfe einer OP mein Gewicht reduzieren und das hat einen entscheidenden Impuls gebracht, hinsichtlich Beweglichkeit ein enormer Fortschritt. Geduld und Ausdauer machen sich hierbei positiv bemerkbar.
 

Lorenzo

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Dito! Wär super Toby! Hier erreichst du auch gleichzeitig einen Haufen Leute.
Knie find ich interessant. Hatte früher schon mehrfach Probleme damit, jetzt schon seit langem alles gut.
Deinem Rat trau ich durchaus, hat mich davor bewahrt bei deinem Kollegen unterm Messer zu landen. Inzwischen ist die Schulter voll belastbar und die Bewegungseinschränkung praktisch nicht mehr vorhanden!
 

PrimaNoctis

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Falls es genug Leute gibt, die sich dafür oder ein anderes orthopädisches Thema interessieren , kann ich gerne mal Off Topic ein Foren-Online-Ding machen. Leider nicht live aus dem op, aber wir machen sehr viele Patientenforen zu solchen Themen, die ich gut anpassen kann.
Man wird dadurch nicht dümmer und ich wäre gern auch dabei. Danke für das Angebot.
Aber komm lieber mal wieder in meine Nähe. :emoji_wink:
 

U.Tho

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Ich selber habe auch Knieprobleme - aber wenn ich im Bekanntenkreis rumschaue - OP`s sind nicht unbedingt erfolgreich. Wenns irgendwo möglich ist, sollte man die vermeiden.
Ich sehe zu, dass ich meine Faszien dehne damit der Druck auf die Gelenke reduziert wird - bin einigermaßen zufrieden. (Liebscher und Bracht)
Btw. - ich habe einen Bekannten, der hat in der Schweiz in einer Firma gearbeitet, die Kniegelenke herstellt (komme grad nicht auf den Namen).
Das ist ein Riesenmarkt.
Edit: https://www.zimmerbiomet.com/en/pro...lties/knee/nexgen-complete-knee-solution.html
 

michiholz

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Hallo,
ich melde mich auch mal, seit dem 6 .1 .2018 ist bei mir bzw beim meinen Knien viel passiert.
Zur Schlietenprothese habe ich 2019 noch ein TEP ins rechte Knie bekommen daraufhin hat mich der Reha Arzt BU geschrieben und ich da ab natürlich auch kein Krankengeld von meiner Versicherung bekommen habe. Somit bekomme ich seit 2017 (Rückwirkend) BU Rente von der Allianz.
Dann fing die LVA an und wollte mich Umschulen mit allen drum und dran, fing an mit Versicherungskaufmann bis zum Arbeitspädagogen (deswegen habe ich ein Praktium in einer Behinderten Werkstatt gemacht.
Kurz gesagt habe ich alles nicht gemacht weil ich seit meinen 14 Lebensjahr in meinen Traumberuf arbeite und dies immer noch mache
Ich habe Treppenbau gelernt (Nanko), habe im Fensterwerk gearbeitet (Evers), habe meine Meisterprüfung gemacht und dann in die Selbsständigkeit rein mir Bautischlerei kernpunkt Treppenmontage / Bau. Mir eine Werkstatt eingerichtet mit allen nötigen Maschinen, das gibt man nicht so einfach auf.
Seit meiner letzten Knie-OP habe ich meine Tischlerei so umstruktuiert das ich nur noch naja zu 90% Möbel baue und reparaturen durchführe Bautischlerei mach ich garnicht mehr, damit kann ich zur Zeit ganz gut leben.
Anfang 2019 bekam ich dann noch die Diagnose das mein Linkes Knie (Schlietenprothese) Gelockert ist und ich eine Umstellung-OP bekommen soll aber erst wenn die Prothese anfängt den Knochen zu zerstören (ich hatte sie immer noch)
Mein Prof. hat mir mir gesagt ich kann mit der Prothese alles machen was ich will nur sollte ich stoßbewegungen (springen und so) vermeiden und wenn es mal nicht mehr geht soll ich mich Hinsetzten Pause machen und dann weitermachen. In meiner Freizeit fahre ich viel E-Bike dadurch habe ich eine sehr gute Bewegung in meinen Knien.
Meine erfahrung damit sagt mir schließt eine Bu-Versicherung ab sorgt vor.
Achso noch ein Typ macht nach der OP keine Anschlussreha fahrt erst nach Hause und geht nach Zwei Wochen zur Reha dann sind die Fäden gezogen und der Schorf ist weg somit können die gleich auf der Reha das volle Programm mit Euch machen.

Gruß

Michael
 

OmnimodoFacturus

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Kurze Frage: was zahlt ihr da so? Ich hab mich vor einem Jahr informiert und das was ich da gefunden habe, war so teuer, dass sich das meines Erachtens kaum rentiert hätte.
 

VENEREA

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Noch besser ist eine
Neben der Betriebshaftpflicht eine wichtige Versicherung - besser wäre eventuell sogar eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung.
denke eher die Bu ist besser.
Greift wenn ich nicht mehr als Schreiner arbeiten kann. Erwerb greift ja erst wenn du gar nicht mehr arbeiten kannst.
So mein Kenntnisstand.
Gruß Sebastian
 
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