Hallo Daniboy ,
die größten Außendurchmesser lagen bei ca. 36 mm , die größte Länge bei ca. 26 cm . Die Wandungsstärke lag wohl bei 3 - 3,5 mm .
Das ganze ist schon Jahre her , ich bekam vom Orgelbauer ausgehobelte und auf Länge geschnittene Rohlinge mit entspechendem Übermaß . Es war wohl hauptsächlich ausgesucher Hard Maple mit sehr geradem Faserverlauf . Gespannt habe ich nach dem Vordrehen mit einem sauber rundlaufenden (!) 160 mm Röhm Vierbackenfutter mit 42 mm "Bohrung" , die vorgedrehten Rohlinge schlagen dann hinten an der Spindel an und gucken Richtung Reitstock entspechend lang vor , exakter Rundlauf ist ganz wichtig .......
Genutzt habe ich eine GV 25 Drechselbank mit Kreuzsupport und Schiebepinole , heute hätte ich noch eine GV 25 mit 50er Hohlspindel und 200 mm Vierbackenfutter , damit kann man noch mehr machen .

Als die Aufträge vor ca. 25 Jahren begannen hatte mir der Orgelbauer zum Ausbohren seinen Zobobohrersatz zur Verfügung gestellt , ich bin dann aber sehr schnell zu meinen Metallspiralbohrern mit Morsekegel gekommen . Die Verlängerung der Zobobohrer , das Bohrfutter , die allgemeine "Schlabbrigkeit" der Konstruktion führte zu entspechend verlaufenden Bohrungen obwohl die Zobobohrer wohl Standard bei dern Orgelbauern sind/waren . Die direkt im Morsekonus sitzenden Metallspiralbohrer sind den anderen Bohrern von der Präzision/Stabilität her überlegen , es muß aber alles sauber rundlaufen und der Reitstock muß exakt ausgerichtet sein .
Gebohrt habe ich immer direkt ohne Vorbohren aber mit Carnabawachs

, die Bohrer hatten wohl bis 28 mm , ich habe auch auf das Ansenken mit Zentrierbohrern wegen der Steifigkeit der Bohrer und den sauber winkligen Rohlingen verzichtet . Für das Bohren von längeren Walzen mit deutlich größerem Durchmesser als 50 mm (Pfeffermühlen

) habe ich mir vor Jahren noch mal mit Hilfe von weichen Backen ca. 12 cm lange "Spannzangen" für ein 125 mm TOS Vierbackenfutter gedreht mit denen ich präzise wiederholbar spannen kann , eine Lünette wäre natürlich auch eine Möglichkeit . Für lange dünne Bohrungen gibt es ja auch noch die Einlippenbohrer mit Kühlmittelkanal/Druckluftzufuhr aus dem Metallbereich .
Grüße
Andreas