Wenn der Tischlermeister den Journalisten trifft - NDR Talk Show

Tilia

ww-robinie
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Da kann Kritik am (bezahlten) Inhalt durchaus in Ordnung sein.

Ich sag ja auch nicht dass er alles richtig macht. Niemand macht alles richtig. Und klar, fachliche Kritik ist immer in Ordnung. Je konstruktiver um so besser.

Was hier und an anderen Stellen im Forum mitunter zu lesen ist, geht aber -meinem Empfinden nach- an fachlicher Kritik teilweise weit vorbei.
 
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Es gibt heutzutage keine strikte Trennung mehr zwischen Bau und Möbeltischler, das gab es schon zu meiner Zeit Anfang der 90er nicht mehr.
Soweit Ich weiß konnte man in der DDR Bautischler werden, da gab es reine Bautischlereien.
Hier wird man Tischler, egal ob der Betrieb eher auf Bau oder Möbeltischlerei ausgerichtet ist, man kann ja nach der Ausbildung sehen ob man lieber mit Massivholz ( Fenster, Türen, Treppen, Läden ) arbeitet oder eben in den Möbelbau geht.
Viele Tischlereibetriebe sind aber sowieso als Bau & Möbeltischlerei eingetragen.
Meiner naiven Meinung sind das dennoch zwei vollkommen verschiedene Berufsfelder, egal wie die Begrifflichkeiten rechtlich geregelt sind.

Zwei verschiedene Berufsfelder…. Mit riesengroßen Schnittmengen.
Eine exakte Trennung der Firmen ist schwer möglich. In den allermeisten Fällen würde ich sogar „nicht möglich„ sagen.

Na schaut, es gibt anscheinend nicht nur zwei Berufsfelder sondern drei.
- Möbeltischler
- Bautischler
- Schautischler

Zu letzterem gehört anscheinend Jonas Winkler. :emoji_slight_smile:

Verbeißt euch bitte mal nicht so. Man könnte ja fast meinen er hätte euch allen persönlich was getan. Ich persönlich schau mir auch lieber Ishitani und Co. an, aber das kann ja jeder selbst entscheiden was er schaut.
 

Kerstenk

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Okay, nehmen wir ihn
wenn JW die Sachen so gebaut hätte, wäre hier ein Shitstorm aufgekommen, wie kann man nur....

Ich habe das Finale Video Nr9 angeschaut, Rückenlehne auf die senkrechten Beine mit Lamello fest verleimt, wird reißen, Fugen sichtbar offen und die Tischplatte wird es so auch zerreißen, vor Kopf Querleiste fest verleimt....

Tischlermeister steht im Impressum :emoji_slight_smile: :emoji_wink:
 

Holzrad09

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Na schaut, es gibt anscheinend nicht nur zwei Berufsfelder sondern drei.
- Möbeltischler
- Bautischler
- Schautischler
Früher gab es noch den Sargtischler, dann gibt es noch den Modelltischler und in manchen Regionen den Rahmenglaser, das ist quasi ein Bautischler, der aber nur Fenster herstellt ....
Ich kann bis auf den Rahmenglaser aber nicht sagen ob Sarg oder Modelltischler Ausbildungsberufe oder nach der Ausbildung später eingeschlagene Fachrichtungen waren.
LG
 

Mitglied 132096

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Früher gab es noch den Sargtischler, dann gibt es noch den Modelltischler und in manchen Regionen den Rahmenglaser, das ist quasi ein Bautischler, der aber nur Fenster herstellt ....
Leider etwas off topic, passt aber ganz gut als Anekdote dazu.

... übrigens die Berufsbezeichnung Schreiner, die im Süden eher üblich ist, leitet sich vom Schrein ab. Das war früher die Bezeichnung für Sarg. Wörtlich genommen ist der Schreiner der Hersteller von Särgen.
Die Berufsbezeichnung Tischler, leitet sich wie der Name schon sagt, vom Tisch ab und ist eher im Norden üblich.

Und dann gibt natürlich noch die Spezialisierungen. Bei uns im Ort ist sehr oft auf alten Schildern noch zu lesen: Bau- und Möbelschreinerei. Oder aber auch Sargschreiner (was eigentlich doppelt gemoppelt ist, wie hölzernes Holz).

Leider gibt es die Schreinerei nicht mehr, welche die Fenster 1976 für mein Elternhaus angefertigt hat. Damals alles noch aus Mahagoni, riesiege Schwingflügelfenster. Ich würde niemals so bauen, aber das war eben damals modern. Auf dessen Schild stand: Bau- und Möbelschreinerei.
Die Architektur und der Baustil ist ein typisches negatives Paradebeispiel von den Bausünden, die auch Dieter Wieland mehrmals in seinen Videos der 70er und 80er zeigt. Damit muß ich leider leben.
Derselbe Schreiner hat von meiner Schwester 1986 die Küche gebaut. Zugekauft wurden damals nur die Spanplatten. Die kamen aus dem Spanplattenwerk direkt am Ort - gibts auch seit 20 Jahren nicht mehr. Furniert hat er alles selbst.

Off topic ende
 
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Holzrad09

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Meiner naiven Meinung sind das dennoch zwei vollkommen verschiedene Berufsfelder, egal wie die Begrifflichkeiten rechtlich geregelt sind.
Die meisten Betriebe heutzutage sind Bau & Möbeltischlereien, da wird nahezu alles gemacht oder zugekauft, was aus Holz ist.
Früher als Fenster, Türen oder Läden aber auch Möbel noch nicht in dem Ausmaß wie heutzutage industriell hergestellt wurden, da gab es reine Bautischler und Möbeltischlerbetriebe, da konnte man in der Tat ne Trennlinie ziehen.
 

Mitglied 132096

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Und wie sagt man in Südtirol - Tischler oder Schreiner ?
Ich wohne ja in Bayern. Hier ist klar die Berufsbezeichnung Schreiner. In Österreich heißt der Beruf auch Schreiner, in Südtirol bin ich mir nicht 100%ig sicher, aber ich glaube auch, dass dort Schreiner als Berufsbezeichnung üblich ist. Es kann auch sein, dass beide Berufsbezeichnungen gleichermaßen verwendet werden.
Im Prinzip ist das auch egal. Die Tätigkeit, die sich hinter den beiden Berufsbezeichnungen verbirgt ist ja heute im wesentlichen dieselbe.
Der Tischler baut ja heute auch nicht nur Tische und der Schreiner baut heute normalerweise keine Särge mehr. Beide bauen Möbel oder Türen und Fenster und natürlich noch vieles vieles mehr, was als Holz hergestellt wird.
 
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Holzrad09

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In Österreich heißt der Beruf auch Schreiner, in Südtirol bin ich mir nicht 100%ig sicher, aber ich glaube auch, dass dort Schreiner als Berufsbezeichnung üblich ist.
In Österreich wie auch in Südtirol sagt man Tischler, in der Schweiz Schreiner und in Italien und im Tessin Falegname.
LG
 

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Holzrad09

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Die Tätigkeit, die sich hinter den beiden Berufsbezeichnungen verbirgt ist ja heute im wesentlichen dieselbe.
Der Tischler baut ja heute auch nicht nur Tische und der Schreiner baut heute normalerweise keine Särge mehr. Beide bauen Möbel oder Türen und Fenster und natürlich noch vieles vieles mehr, was als Holz hergestellt wird.
Das war auch früher schon das selbe, es waren lediglich regional unterschiedliche Bezeichnungen für den selben Beruf.
Hat man ja beim Fleischer / Metzger oder Böttcher / Küfer auch.
LG
 
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Früher gab es noch den Sargtischler, dann gibt es noch den Modelltischler und in manchen Regionen den Rahmenglaser, das ist quasi ein Bautischler, der aber nur Fenster herstellt ....
Ich kann bis auf den Rahmenglaser aber nicht sagen ob Sarg oder Modelltischler Ausbildungsberufe oder nach der Ausbildung später eingeschlagene Fachrichtungen waren.
LG
Und nicht zu vergessen die Löffelschnitzer und vor allem die Spielzeugmacher. Der Wagner und der Fassmacher sind ebenfalls wichtig. Da reiht sich doch der Schautischler auf Youtube gut ein. Der eine Beruf stirbt aus (Besenmacher und Wagner z.B.) und ein anderer Beruf entsteht.
 

Holzrad09

ww-robinie
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Der Tischler baut ja heute auch nicht nur Tische und der Schreiner baut heute normalerweise keine Särge mehr.
Der Tischler hat nicht nur Tische und der Schreiner nicht nur Särge gebaut, man konnte m.W. auch einen Schrank als Schrein bezeichnen.
Hat ein Tischler z.B vom Sargbau gelebt, dann stand da Sargtischlerei an der Hauswand. https://www.digar.ee/arhiiv/covers/8/4/0/18048/full.jpg :emoji_slight_smile:
Man hätte den Tischler auch Schränkler, Stuhler oder Bettler Bettbauer und den Schreiner auch Fensterer oder Türer nennen können. :emoji_slight_smile:
LG
 

Curby

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Früher gab es noch den Sargtischler, dann gibt es noch den Modelltischler und in manchen Regionen den Rahmenglaser, das ist quasi ein Bautischler, der aber nur Fenster herstellt ....
Ich kann bis auf den Rahmenglaser aber nicht sagen ob Sarg oder Modelltischler Ausbildungsberufe oder nach der Ausbildung später eingeschlagene Fachrichtungen waren.
LG
So lange du bei allen Holz in die Hand nimmst und daraus etwas herstellst ist das doch in Ordnung. Meine persönliche Meinung ist dass, wenn jemand kein Holz in die Hand nimmt und fast nur auf der Baustelle arbeitet ein Bautischler ist. Selbst wenn es Holzfenster o.ä. sind, würde ich das so benennen. Und ja, ich würde das deutlich von einem Tischler abgrenzen, der täglich sägt, fräst und hobelt. Dafür kann man mich ruhig steinigen.
:emoji_slight_smile:

Was der JW ist, kann ich nicht beurteilen. Ich aber schaue mir seine Werbevideos auch nicht mehr an. Vor einigen Jahren war das noch manchmal ganz ok, inzwischen ist das aber nur noch leichte Unterhaltung. Ob er auch noch echte Auftragsarbeiten erledigt?
 

Mitglied 132096

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Das war auch früher schon das selbe, es waren lediglich regional unterschiedliche Bezeichnungen für den selben Beruf.
Hat man ja beim Fleischer / Metzger oder Böttcher / Küfer auch.
Ganz genau.
Scheinbar gibts auch an der Grenze Bayern zu Österreich Regionen, wo beide Berufsbezeichnungen synonym verwendet werden.
Hier zum Beispiel für eine Schreinerei in Zell (Grenze Bayern/ Österreich):

1738847631656.png
Quelle: https://www.houzz.de/professionals/tischler-und-schreiner

Der Wagner und der Fassmacher sind ebenfalls wichtig.
Richtig. Wobei bei uns in der Region Wagner und Küfer (Fassmacher) unterschiedliche Berufe waren. Der Wagner hat sich auf den Bau von Holzfuhrwerken, Räder und Kutschen konzentriert. Der Küfer (in Bayern Kufner) war eher für Gefäße aus Holz zuständig. Er hat zum Beispiel Butterfässer und Scheffel gebaut.

... und dann gibts natürlich noch zahlreiche Mischformen: Der Cousin von meinen Vater war Wagnermeister. Der hat auch Stiele für sämtliche Werkzeuge gemacht. Die meisten exisistieren heute noch. Oder aber auch alles was rund war und gedrechselt wurde, z. B. Stuhlbeine und Geländerstangen.

Im Prinzip ist auch völlig egal. Nur Schade, dass es viele dieser schönen und einst so wichtigen Berufe heute nicht mehr gibt. Dafür sind aber neue dazu gekommen. Ob man Influencer als Berufsbezeichnung angeben kann weiß ich nicht und wie man einen YT-ber wie JW bezeichnen würde kann ich auch nicht sagen.

So lange du bei allen Holz in die Hand nimmst und daraus etwas herstellst ist das doch in Ordnung.
Absolut deiner Meinung.
 
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Besserwisser

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Der Modellschreiner ist was ziemlich anderes. Der baut Abformmodelle für den Stahl- oder Aluguss. Er ist eher im Maschinenbau als im Holzgewerbe beheimatet, wiewohl er mit Holz und Holzwerkstoff, meist MPX, schafft. Der muss sich auskennen mit Guss, Gussschwund und so. Oberflächenbearbeitungen interessieren den nur insoweit, als dass seine Modelle farblich angestrichen werden um die Modelle beim Abfomen zu schonen und klar zu machen, welches Modellteil wo in welcher Reihenfolge wie hin muss.
Ich persönich bin Tischler(meister), das ist mein Job, es gibt keine Notwendigkeit Videos herzustellen.

Bei Curby schient irgendwie die Vorstellung zu herrschen, dass Bautischlerei grober und einfacher wäre als Möbeltischlerei?
Ob ich einen massiven Eichenschrank herstelle oder ein massives Zimmertürelement, da ist im Gunde kein Unterschied. Nicht in Oberfläche, nicht im Material, nicht in maschinellem Aufwand und nicht in Planuung. Wenns ein klassischer Schrank ist, der muss nichtmal exakt dahin passen, wo er hin soll, ein-zwei Zentimeter breiter oder schmaler merkt da niemand, bei der Zimmertüre wenns doof läuft schon.
Beim raumhohen, flächenbündigen Türelement aus durchgefärbtem HPL mit eingelassenen Rosetten im Vergleich zum aufwändigen Einbauschrank ähnlich.
Oder ist der Einbauschrank nicht eigentlich Bautischler, es sei denn, er streht ohne Paßleiste frei im Raum, dann Möbeltischler?
Tatsache ist, dass sich die maschinellen Möglichkeiten geändert haben (die einige Konstante ist die Veränderung), und man viel mehr zukauft, was man vor 40 Jahren noch selbst gemacht hat. Furnier fügen? lohnt nicht, wenn die fertig furnierte Platte nicht ausreichend gut ist (obwohl sich die Industrie auch schon für 2 Platten nach meinen Wünschen richtet), dann kaufe ich das Furnier fertig gefügt auf Trägerpapier in der gewünschten Größe zu, in einer Qualität, die ich mit meiner Wald- und Wiesenwerkstatt nicht hinbekomme zu einem Preis, bei dem ich auch nicht mithalten kann.
Bei den Labormöbeln aus Vollkern analog.
Ich kenne nur zwei Kollegen, deren Portfolio im Wesentlichen mit der Montage von Zukaufteilen bestritten wird. Und das ist beides Fensterbereich, als Kleinbetrieb es das auch die einzig wirtschaftlich sinnvolle Lösung.
 

Besserwisser

ww-robinie
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Die meisten Betriebe heutzutage sind Bau & Möbeltischlereien, da wird nahezu alles gemacht oder zugekauft, was aus Holz ist.
Ich habe eben extra mal nachgeschaut, als was ich eingetragen bin. "Tischlerei, Herstellung von Holzwaren (ohne Möbel)".
Keine Unterscheidung nach Bau oder Möbel. Warum die Herstellung von Holzwaren extra erwähnt wird weiß ich nicht.
 
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Im Prinzip ist auch völlig egal. Nur Schade, dass es viele dieser schönen und einst so wichtigen Berufe heute nicht mehr gibt. Dafür sind aber neue dazu gekommen. Ob man Influencer als Berufsbezeichnung angeben kann weiß ich nicht und wie man einen YT-ber wie JW bezeichnen würde kann ich auch nicht sagen.
Tja so wandelt sich eben die Berufswelt. Heute noch ein Handwerk, morgen CNC Maschinenbediener. Der romantisierte Meister Eder Betrieb ist der hochprofitablen maschinellen Fertigung gewichen. Statt der Kutsche vom Wagner gibt es heute Autos aus Serienfertigung. Die Sehnsucht nach Meister Eder bedienen eben Youtuber denen man über die Schulter schauen kann durchs Internet. Die einen bauen kommentarlos Möbel (Ishitani, Kobemsuk, Squarerrule Furniture) die anderen geben Kurse wie Heiko Rech und andere machen das als Entertainment. (Let's Bastel und Jonas Winkler) Das ist doch wie mit Kochsendungen. Einige sollen dir was vermitteln und die anderen sind Show und die Zuschauer essen nebenher eine Tiefkühlpizza. :emoji_grin:
 

Curby

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Bei Curby schient irgendwie die Vorstellung zu herrschen, dass Bautischlerei grober und einfacher wäre als Möbeltischlerei?
Ob ich einen massiven Eichenschrank herstelle oder ein massives Zimmertürelement, da ist im Gunde kein Unterschied.
Da verstehst du mich falsch. Wenn du die massive Zimmertür selber baust ist das vollkommen in Ordnung und du darfst dich meiner Meinung nach Tischler nennen. Aber wie ich bereits sagte baut hier in der Region so gut wie keiner der Bautischler eine Tür selber. Die verbauen nur noch Fertigelemente.
 

weissbuche

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Ich hoffe, das die regionalen Berufsbezeichnungen nicht verloren gehen. Bei uns hier ist z.B. der Küfer der Böttcher, der Wagner ist der Stellmacher und der Spengler ist der Klempner. Ein früherer Kollege hat in Stuttgart Schreiner gelernt. Der hatte nie ein Fenster gebaut, das machten dort die Glaser die im 3. Lehrjahr zusammen mit den Schreinern zur Berufsschule gegangen sind. Als die Maschinenlehrgänge in den 70ern aufkamen, war das der TG4. Tischler/Glaser Lehrgang 4. Bei uns hier firmieren die Tischlereien überwiegend als Bau-und Möbeltischlereien, nur wenige haben sich nur auf Möbel o.ä. spezialisiert.
 

Holzrad09

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Der hatte nie ein Fenster gebaut, das machten dort die Glaser
Der Fensterbau gehört bei den Schreinern genau so zur Ausbildung wie bei den Tischlern und wird bundesweit auch in den Berufsschulen so gelehrt. https://www.zvab.com/Fachkunde-Schr...-holzverarbeitende-Berufe-ISBN/32037255148/bd
Was natürlich nicht bedeutet, dass der Fensterbau auch im praktischen stattfindet, z.B. wenn der Ausbildungsbetrieb selbst keine Fenster herstellt.

Es gibt unter den Glaserfachrichtungen ( Kunstglaser, Bauglaser, Bleiglaser usw. ) eine Fachrichtung und die nannte sich Rahmenglaser, das waren die, die Fenster gebaut haben, quasi die holzverarbeitenden Glaser.
https://repozytorium.biblos.pk.edu....CR_rezultaty/100000296950_A_v1_200dpi_q60.pdf
Die gibt es immer noch, nur heißt der Beruf jetzt Glaser/ Fachrichtung Fensterbau. https://planet-beruf.de/fileadmin/assets/PDF/BKB/4365.pdf
Diesen Beruf gibt es bundesweit.

Ich habe mal einige Jahre in einer Rahmenglaserei gearbeitet und der Meister war der Meinung, das Tischler den Fensterbau nicht richtig können.
Ich meinte dann immer nur, das wofür der Rahmenglaser 3 Jahre lernt, das wird dem Tischler so ganz nebenbei zwischen Treppen, Möbeln und Türen mit beigebracht. :emoji_slight_smile:
LG
 

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Besserwisser

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Da verstehst du mich falsch. Wenn du die massive Zimmertür selber baust ist das vollkommen in Ordnung und du darfst dich meiner Meinung nach Tischler nennen. Aber wie ich bereits sagte baut hier in der Region so gut wie keiner der Bautischler eine Tür selber. Die verbauen nur noch Fertigelemente.
Bei uns ist das andersrum. Bei uns kaufen die Kunden meistens Fertigelemente, weil die für was anderes zu geizig sind. Was hast du denn daheim für Türen drin? :emoji_wink:
Eine massive Zimmertüre habe ich tatsächlich noch nie gebaut. Mega exotisch im Jahre 2025. (Ich hab letzens den Preis für ein Eichen-Stil-Türblatt eingeholt, das waren rund 4000 netto EK, was denks du, was die kostet, wenn ich die selbst baue?)
 
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Curby

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. Was hast du denn daheim für Türen drin?
Ich habe vor drei Jahren alles gegen Holz / Aluminium tauschen lassen, natürlich Fabrikware. Das ist das Einzige, was dir hier angeboten wird. Ob ich das in einer der hiesigen Tischlereien anfertigen lassen würde glaube ich nicht. Mir wäre neu, dass hier irgend eine Tischlerei im großen Stil Fenster und Haustüren selber baut.

In Bremen gibt es eine Tischlerei, die ist spezialisiert auf denkmalgeschützte Einbauelemente. Aber ich wohne ja in einem normalen Haus.

Ich beschreibe immer nur meine Beobachtung und Wahrnehmung und versuche mir daraus ein Urteil zu bilden. Die Weisheit habe ich nicht mit Löffeln gefressen :emoji_thumbsup:
 

Holzrad09

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Ich habe nicht die aktuelle Situation beschrieben, der Kollege hat von 1954- 57 gelernt.
Ich mache Dir doch auch keinen Vorwurf. :emoji_wink:
Was Ich noch sagen will, selbst in Regionen, wo man den Beruf Tischler nennt gibt es diese ominösen fensterbauenden Glaser. :emoji_slight_smile:
Ein früherer Kollege hat in Stuttgart Schreiner gelernt. Der hatte nie ein Fenster gebaut, das machten dort die Glaser
Wie gesagt, der Fensterbau gehört seit eh und je zum Tischler / Schreinerhandwerk, zumindest in der Theorie, praktisch kann es ganz anders ausschauen.
LG
 
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