Welches Schraubenmaterial für Schuppen aus Eiche?

Todde

ww-birnbaum
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Hallo Woodworker,

ich plane einen Gartenschuppen für Geräte aus Eichenbrettern zu bauen. Die Konstruktion wird ein Ständerwerk, das mit sog. Zaunbrettern (mit Baumkante) überlappend beplankt wird. Sowohl die Pfosten (10 x 10) als auch die Zaunbretter sollen nicht behandelt werden.
Das Pultdach soll rundum ca. 20 cm überstehen, so daß nur wenig direkte Feuchtigkeit auf die Außenhaut trifft.
Meine Frage: welche Schrauben (Material) sind geeignet, um die Bretter auf die Pfosten und Querbalken zu schrauben?

Meine Suche im Forum ergab einige Hinweise auf Fleckenbildung durch Wechselwirkung der Schrauben mit der Gerbsäure, wenn passivierte Standardschrauben verwendet werden. Ist das immer der Fall, oder nur unter Einwirkung von direkter Nässe /Feuchtigkeit?

Bekomme ich beim Einsatz "normaler" Schrauben dann reihenweise herunterlaufende schwarze Verfärbungen?
Werden die Schrauben durch die Gerbsäure zersetzt und die Konstruktion verliert ihre Stabilität?

Da ich ungern vorbohren möchte sehe ich auch die Gefahr des Abreißens der Schrauben bei Verwendung von Edelstahlschrauben.

Wer kann mit Tipps und Hinweisen aus eigener Erfahrung helfen?

Vielen Dank & Grüße
Todde
 

Krummer Nagel

ww-eiche
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yoghurt

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Hallo Todde,
vielleicht habe ich es ja nicht richtig verstanden bzw. kann mir dein Material nicht richtig vorstellen, aber wenn Du Eichenbretter mit Baumkante verarbeiten willst, dann hast Du ja auch noch den ganzen Eichensplint am Schuppen. Eichensplint vergammelt aber im nu, bei der Optik brauchst Du Dir keine Sorgen mehr um ein schwarze Streifen von rostenden Schrauben machen... Oder habe ich was falsch verstanden?
 

Todde

ww-birnbaum
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Vielleicht habe ich den Begriff Baumkante nicht richtig verwendet. Die Rinde der Bäume ist vor dem Sägen entfernt worden. Die Bretter sind jedoch nicht besäumt.
Besteht da erhöhte Zerfallsgefahr?

Todde
 

Syndrom

ww-pappel
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Ja die besteht. Splintholz ist nicht die Rinde, sondern die äußeren "lebenden" Holzschichten eines Baumes, die für den Saft-Transport zuständig ist. Siehe hier:

Splintholz ? Wikipedia

Manche lassen Eichenstämme 2 Jahre im Wald liegen, damit sich die Splintholzschicht fast von selber ablöst - ist also sehr feuchtigkeitsempfindlich. Auch Holzwürmer sind oft sofort da.
 

Grobmotoriker

ww-kastanie
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Moin,

habe diesen Sommer ein ganz ähnliches Häuschen - allerdings aus Lärche - gebaut. Auf dringendes Anraten des Zimmermanns, der das Ständerwerk abgebunden hat, hab ich die paar Euro zusätzlich für Edelstahlschrauben genommen (nimm welche mit Torx!). Seine Begründung: Das verhindert nicht nur Korrosion und häßliche "Fahnen" unter den Schrauben, das Material ist auch etwas weicher als normale Schrauben. Da Bretter dieser Ausmaße ganz ordentlich arbeiten, kann es normale Stahlschrauben wohl auch schon mal wegscheren - zumal, wenn sie korrodieren.
Abgerissen ist mir übrigens nicht eine einzige Schraube (wenn ich nicht irre, waren es 5er oder 6er) - gut, war ja auch kein Eichenholz...

Wenn Du Boden-Deckel-Schalung (oder meintest Du mit "überlappend" Stulpschalung - also horizontal, nicht vertikal?) aufbringen willst: Herzseite der Bretter nach außen, dann dichtet sich die Schalung automatisch selber ab, wenn sich die Bretter beim Trocknen leicht wölben. Und: Deckelbretter nicht durch die Bodenbretter schrauben, sondern in den Zwischenräumen: So kann das Holz arbeiten, ohne gegenläufige Scherkräfte.
Sollte m.E. auch für Stulpschalung gelten, oder?


Übrigens - 20cm Dachüberstand ist nun nicht soooo viel. Wenn der Überstand tatsächlich auch die Wände schützen soll, darf es bestimmt etwas mehr sein - dann hast Du auch die Möglichkeit, bei Bedarf mal Gerätschaften, Brennholz o.ä. etwas geschützt wegzustellen (immer unter der Maßgabe, dass Du dafür Platz hast). Bei mir sind es 60 cm...

Gruß Uwe

P.S.: Im Netz findest Du unendlich viel Infos zu den genannten Schalungen, hilfreich zB Holzfassade - Frag den Architekt (die Zeichnungen machen Dir zB das Problem mit der Herzseite deutlich), den ganzen Teil zu Dämmung etc kannst Du ja für Deinen Fall ignorieren...).
 

Todde

ww-birnbaum
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Moin Uwe und Kollegen,

vielen Dank für Eure Hinweise. Besonders die Tipps zur Schalung sind hilfreich. Ich werde nun sicher Edelstahlschrauben nehmen und die (vertikale) Schalung entsprechend verschrauben. Hinsichtlich des Splintholzes: mir kommen die Bretter recht solide vor, sie sind ca. 5 Jahre draußen abgelagert. Bei einer Stärke von ca. 35 mm sollte eine ausreichende Haltbarkeit gegeben sein. Die Stulpschalung unterstützt das dann noch.

Ich werde am Wochenende mal ein Bild machen und versuchen hier einzustellen. Über den Bau (im Winter wird das dauern, da nur am Wochenende gearbeitet werden kann) werde ich berichten!

Danke & bis dann,
Todde
 

Todde

ww-birnbaum
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..... nach Lektüre des im link angegebenen Artikels muß ich korrigieren: es wird eine Deckelschalung aus Schlupfern und Deckern. Oh la la!

Todde
 

Grobmotoriker

ww-kastanie
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Ziemlich in der Mitte.
Viel Spaß dabei - ich fand's ne schöne Arbeit :emoji_slight_smile:
Noch ein Tipp: Unterkanten der Bretter nach innen abschrägen, bildet eine Tropfkante. Und natürlich, wenn irgend möglich (kommt aufs Fundament an) genügend Abstand bis zum Boden lassen (bei mir mind. 30cm)... Konstruktiver Holzschutz :emoji_slight_smile:
Uwe
 
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