Welches Holz und wie behandeln

Pendejo

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Hallo allerseits!

Vor geraumer Zeit habe ich hier einen Thread zu einem Esstisch aus dem Keller erstellt: https://www.woodworker.de/forum/werktisch-altem-esstisch-t70062.html

Die Lage hat isch mittlerweile so verändert, dass ich den Tisch nicht mehr als Werktisch missbrauchen will, sondern den einfach restaurieren möchte und wieder als Wohnzimmertisch haben möchte.

Mit dem neu geschenkten Exzenter bin ich dann einmal über die Tischfläche mit 40er Korn um den Anstrich (Lasur?) zu entfernen. Ich hätte den Tisch gerne einfach in Natur und möchte deshalb alles abschleifen und danach Ölen.

Nun aber zu den Fragen:

1. Beim Schleifen habe ich festgestellt, dass das Holz deutlich härter ist als die bisher geschliffenen Fichtenbretter. Kann mir jemand sagen, aus welchem Holz der Tisch besteht? Laut Angaben der Auktion, wo die Eltern den Tisch erstanden haben, soll es Nussbaum sein?

2. Ich würde den Tisch gerne Ölen und zwar so, dass der Tisch zwar farblich nicht gross anders aussieht, aber die Maserung richtig schön angefeuert wird. Hat jemand Tipps? Insbesondere Auroprodukte könnte ich sehr leicht beziehen und der Hartwachs von Auro hat mir sehr gut gefallen, da bleibe ich gerne bei diesen Produkten.

3. Da ich mich gegen ein gerade hobeln der Tischplatte entschieden habe (soll nicht neuwertig aussehen, darf ruhig alt und gebraucht aussehen) bleiben gerade bei kleinen Eindrücken im Tisch noch dunkle Stellen übrig. Diese stören mich optisch zwar nicht, aber könnte das Probleme geben beim Ölen? Ich nehem an da sind noch kleine Reste von der Beize / Lasur dran. Denn mit Schleifen kriege ich bei dem harten Holz nie alles runter (ca. 2h mit dem Exzenter und 40er Korn nur die Oberfläche geschliffen).

4. Die gedrechselten Beine abzuschleifen wird mit dem Exzenter leider nicht klappen. Wie würded ihr das machen? Von Hand? Denke, das wäre eine zimeliche Arbeit :emoji_wink:

Beste Grüsse
Pendejo

/e: Als Holzlaie neige ich eher zu der Vermutung, dass es Eiche ist? Gerade eine Passage in meinem Holzbuch verstärkt meine Vermutung: Eichenholz kann in feuchten Umgebungen verblauen. Das Holz lagerte zwar eher trocken, aber eine grössere stelle ist leicht violett bis blau gefärbt. Vielleicht war es dort mal feucht. Diese Stelle sieht man im ersten Bild in der Mitte oben.
 

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Hallo Pendejo,
ich denke auch, dass es ich um Buche handelt.
An den dunklen Stellen befindet sich noch Lack/Lasur auf der Oberfläche, der das Holz gegen das Eindringen von Öl absperrt. Wenn diese Dellen, die Du nicht herunterschleifen möchtest (würd' ich auch nicht machen) nicht allzu groß bzw. tief sind, kannst Du versuchen, sie mit einem nassen sauberen weißen Lappen und Bügeleisen auszubügeln. Durch den heißen Wasserdampf drückt es die Holzfasern wieder auseinander. Trocknen lassen und schleifen. Der Versuch schadet nicht.
Die gedrechselten Beine könnte man abbeizen. Da kann ich nix zu sagen, aber im Forum findet sich einiges dazu. Eine weitere Variante wäre Schleifleinen, das Du in passende Streifen auftrennst und dann die Beine abschleifst. Deine Einschätzung einer "ziemlichen Arbeit" ist da wohl zutreffend.
 

frankundfrei

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Altes Holz ölen

Vor dem Ölen wäre es gut, wenn Du einigermaßen einen gleichmäßigen Schleifaufbau hast. Also nicht mal da grob und dort fein. Die Öle werden anfeuern. D.h. das Holz wird in der Eigenfarbe kräftiger werden. Dafür kommt dann auch die Maserung schön zur Geltung - die Macken und Flecken natürlich auch :emoji_wink:.

Dennoch würde ich kein Öl nehmen, dass die Anfeuerung verhindert (mit Weißpigment, etc.). Das würde dem alten Stück den Charme nehmen und zu stumpf wirken lassen.

Wenn der Tisch richtig genutzt wird (Eßtisch), dann würde ich auch auf Wachs verzichten.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Pendejo

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Zum Holz: Ist Rotbuche (auf dem 3. Bild erkennt man deutlich die typischen "Spiegel")

Okey, schade. Dann wurden meine Eltern wohl über den Tisch gezogen. Naja, mir gefällt die Tischplatte dennoch, das ist ja die Hauptsache :emoji_wink:

...Die gedrechselten Beine könnte man abbeizen. Da kann ich nix zu sagen, aber im Forum findet sich einiges dazu. Eine weitere Variante wäre Schleifleinen, das Du in passende Streifen auftrennst und dann die Beine abschleifst. Deine Einschätzung einer "ziemlichen Arbeit" ist da wohl zutreffend.

Okey, ich werde mal schauen, wobei ich sehr Respekt habe vor dem Abbeizen. Zum einen hantiere ich nur sehr ungern mit solchen Chemikalien, zum anderen habe ich auch schon hier von misslungenen Abbeizungen gelesen. Denke, das ist nicht unbedingt etwas für den Unwissenden?!

Vor dem Ölen wäre es gut, wenn Du einigermaßen einen gleichmäßigen Schleifaufbau hast. Also nicht mal da grob und dort fein. Die Öle werden anfeuern. D.h. das Holz wird in der Eigenfarbe kräftiger werden. Dafür kommt dann auch die Maserung schön zur Geltung - die Macken und Flecken natürlich auch :emoji_wink:.

Dennoch würde ich kein Öl nehmen, dass die Anfeuerung verhindert (mit Weißpigment, etc.). Das würde dem alten Stück den Charme nehmen und zu stumpf wirken lassen.

Wenn der Tisch richtig genutzt wird (Eßtisch), dann würde ich auch auf Wachs verzichten.[/URL]

Vielen Dank frank.
Zum Schleifaufbau: Ich bin derzeit mit 40er Korn dran, danach folgt 80er, dann 120er, 180er und zum Schluss noch 240er. Habe also nicht alle Schleifstufen wie das da und dort empfohlen wird ("sand the sequence"), aber diese Schleifpapierpackungen waren auch nicht gerade günstig. Bzw. habe jetzt shcon mehr Geld für Schleifpapier ausgegeben, als der Schleifer gekostet hat :emoji_wink:
Hoffe das reicht dann so.

Nein, eines mit Weisspigmenten werde ich sicher nicht nehmen. Ich habe zwar mit dem Gartenmöbelöl von Auro, dass auch Weisspigmente drin hat, auf der Douglasie gute Ergebnisse erzielt, das möchte ich heir aber nicht.
Kann mich aber im Moment nicht recht entscheiden zwischen dem Auro Arbeitsplattenöl, Leinölfirnis oder das Hartöl. Ich glaube derzeit tendiere ich zum Hartöl.

Den passenden Hartwachs hätte ich noch von einem anderen Produkt. Da muss ich mir dann allerdings überlegen, eben von wegen Kaffeetasse oder heisse Tasse.
 

frankundfrei

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Hartöl für Buche

Wenn Du nur die Auswahl bei Auro hast, dann würde ich das Hartöl bevorzugen (Nr. 126). Damit fleißig die Sättigung der Holzfaser anstreben

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Pendejo

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Wenn Du nur die Auswahl bei Auro hast, dann würde ich das Hartöl bevorzugen (Nr. 126). Damit fleißig die Sättigung der Holzfaser anstreben

Das nur klingt so, als fändest du Auroprodukte (hier) nicht ideal. Aber ja, ich kenne einen Fachhändler, der halt die Auroprodukte führt. Ansonsten habe ich in der näheren Umgebung bisher nur Baumärkte mit Clou Produkten gesehen. Falls es aber "das" Produkt für meinen Anwendungsfall gäbe, so könnte ich mir shcon vorstellen, noch etwas zu suchen....:emoji_wink:
 

frankundfrei

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Welches Öl ist ideal

Hallo Pendejo,

da hat halt jeder so seine Vorlieben und Erfahrungen. Hier gibt es im Forum auch ein paar, die sehr entschieden die Produkte von Auro empfehlen. Ich bin halt Naturfarben-Händler und habe so über die vielen Jahre ein wenig Erfahrung sammeln dürfen. So würde ich das Möbel-Hartöl von Natural verwenden.

Bei mir stehen aber auch die Öle von Auro im Regal. Auch die von Kreidezeit. Du kannst mit Sicherheit das Hartöl 126 verwenden und wirst damit ein sehr gutes Ergebnis erzielen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Pendejo

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Ein Untergestell mit Überraschungen

Hallo allerseits!

Wie es der Titel bereits antönt - ich bin daran das Untergestell (Bild 1) abzuschleifen, mitsamt den gedrechselten Beinen. Ein riesen Aufwand, Muskelkater und wunde Hände sind die Folge :emoji_wink: Dennoch will ich das durchziehen.

Nun aber zu meinen Fragen, nochmals zwecks Holzartbestimmung.
Als ich mti dem Schleifen begann an einer Längszarge, blieb das so lange dunkel, da habe ich mich schon gefragt, ob mein Schleifblatt hinüber ist, bis ich gemerkt habe hier ist keine Buche drunter, sondern nach meiner Laieneinschätzung Nussbaumholz. Ich finde das Holz wunderschön (Bild 2). Motiviert über den Fund begann ich die anderen Zargen zu Schleifen, diese waren dann aber wieder viel heller. Dachte zuerst shcon an Buche, beim vollständigen Abschleifen merkte ich allerdings, ne das ist was anderes. Auch hier gibt es dunklere Stellen und die Holzzeichnung finde ich deutlich schöner als bei der Buchentischplatte. (Bild 3 & 4)

Da ich von der Tischplatte aufgrund der Schraubenlöcher shcon weiss, dass da mal ein anderes Untergestell dran war, frage ich mich bereits nicht mehr über das Flickwerk, das auch im Untergestell zum Vorschein kam (Bild 5). Da wurde wohl mit einem Buchen (?) Stück geflickt. Unter der Farbe hat man das natürlich nicht gemerkt.

Also was meinen Die Experten? Habe ich am Schluss doch noch Nussbaum gefunden?
 

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Pendejo

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Fortsetzung zwecks Tischbeinen bzw. Fotos hochladen:

Aus was sind die Tischbeine gemacht? Ich nehme mal an, nicht aus Nussbaum. Das Holz sieht wieder etwas "langweiliger" aus. Ist das vielleicht Linde? Die lässt sich doch gut bearbeiten und ist bei Schnitzern beliebt - vielleicht also auch bei Drechselarbeiten?
Und ist das durchgehend? Also ist der rechteckige Pflock wo die Zargen zusammenlaufen dasselbe?

Gruss

PS: Empfinde nur ich das als Verbrechen, so schönes Holz einfach zu überpinseln? Da könnte man ja gleich Buche nehmen oder noch etwas günstigeres, merkt man ja sowieso nicht...
 

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SteffenH

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Bild 2 sieht nach Esche aus, In Kombination mit den anderen Bildern würde ich aber sagen, Rüster (Ulme). Die Beine sind aus einem Teil.
 

Pendejo

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Danke für die Bestätigung des Nussbaums und dass die Beine Ulme sind ist auch spannend :emoji_slight_smile:

Nun eine Frage, nachdem ich jetzt geölt habe. Habe trotz den Tipps mal das Auro Hartwachsöl (123) ausprobiert auf der Buchentischplatte.

Ich habe eigentlich einen anderen Farbton erwartet nach dem Lesen des Merkblattes von Auro (ich bin nicht unzufrieden, habe natürlich erst einen Test auf der Unterseite gemacht). Ich dachte, das Öl würde das Holz nicht so stark abdunkeln (find ich sehr gut! :emoji_slight_smile:) und nicht so stark einen Rotstich (find ich weniger gut) hinzufügen. Haben andere auf Buche dieselben Ergebnisse wie ich, oder gibt es da so Unterschiede von Holz zu Holz? Generell würde ich mir halt für andere Projekte zwar auch so eine Anfeuerung und Abdunklung erhoffen, allerdings mit weniger Rotstich. Also quasi wie ein dünkles Laubholz, dass auch nicht so rotstichig ist. Ist das Wunschdenken oder mit anderem Öl oder anderer Behandlung möglich?

Bild 1 & 2 nach dem Ölen, Bild 3 noch vor dem Ölen im Rohzustand.

Ausserdem - wie wird sich nun wohl das Wachsen mit dem Auro Hartwachs (171) noch Auswirken? Dort steht ebenfalls honigtönend, was den Rotstich vielleicht etwas mildern würde?

PS: Entschuldigt die miserable Bildqualität, im Keller ist es einfach noch zu dunkel um anständig zu fotografieren...
 

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Pendejo

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Hallo allerseits!

Habe jetzt auf meine Fragen zwar leider nichts mehr gehört, dennoch wollte ich noch kurz berichten, dass ich den Tisch nun fertig habe und er mir sehr gut gefällt. Das Tischblatt hätte etwas weniger Rotstich haben können, aber das liegt wohl an der Buche. Ingesamt bin ich aber mehr als zufrieden. Was jetzt noch fehlt ist eigentlich nur die Schublade unter dem Tisch noch neu zu bauen.
 

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Oale

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schaut toll aus!
Aber - und das muss ich jetzt schreiben :emoji_stuck_out_tongue: - bitte besorg dir einen anderen Schreibtsischstuhl..
 

Pendejo

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Vielen Dank! Oale & huababaua!

schaut toll aus!
Aber - und das muss ich jetzt schreiben :emoji_stuck_out_tongue: - bitte besorg dir einen anderen Schreibtsischstuhl..

Zu allem, was rund um den Tisch steht - da habe ich keinen Einfluss darauf, weil der nun im Zimmer des Bruders steht. Ausserdem steht der noch nicht definitiv udn aufgeräumt werden muss auch noch :emoji_wink:
Aber stimmt natürlich. Der Bürostuhl ist so gar nicht stimmig zum Tisch!
 
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